Master Guitar

[Rallinger]

Nur noch ein kurzer Kommentar dazu von mir, Hilmar, dann lass ich dich ohne OT-Reingequatsche deinen Thread weiterführen ...

bei inkscape gibt es die funktion "vereinfachen" mit der ähnliche und überflüssige ankerpunkte gelöscht werden.

Die Funktion gibt's in jedem Vektor-Grafikprogramm. Aber damit bekommst du nur eine Form die sehr ähnlich ist zu der, die vorher (meist wegen zu vieler Ankerpunkte) "unnatürlich" ausgesehen hat. Und weil die Form vorher unnatürlich war, hast du dann meist immer noch zu viele Ankerpunkte. Und die machen einem das Leben schwer.

Ich ziehe mir meist ein Rechteck auf, das den Abmessungen des Korpus entspricht (z.B. 52x34cm für einen Bass). Dort klicke ich erst einmal grob 6 Ankerpunkte rein - 2x Hüfte, 2x Taille, 2x Korpushörner. Durch das Verschieben dieser Ankerpunkte und ein wenig Rumspielen mit den Anfassern bekommt man sehr glatte Übergänge hin. Eine Jazzbass-artige Form lässt sich so z.B. ohne große Probleme zeichnen (außer natürlich der Halsfuß - dafür braucht man dann eine Extra Form und passt die Übergänge an).

[Yaman]

Da der Korpus eine Verbreiterung für die Luftzarge bekommen hat, muss die Decke auch breiter werden. So habe ich noch ein Scheibchen Zebrano aus der Leiste gesägt und angeleimt.

[Yaman]

Die Bundstäbchen, die ich verbauen will, sind aus einem Musterpaket von einem koreanischen Hersteller. Da sie schon abgelängt und an den Enden ausgeklinkt sind, schreit es geradezu nach einem Binding des Griffbretts (mein erstes Binding ). Optisch will ich die Luftzarge dann mit dem gleichen Holz als Binding weiterlaufen lassen.
So habe ich die Eschebretter für die Luftzargen aufgetrennt und aus dem Rest die Binding-Streifen gesägt. Mit einem Feinschnittblatt hat sich meine kleine Bandsäge wacker geschlagen. Das Griffbrett hat schon das Endmaß und die Bundschlitze habe ich auch schon gesägt.

Nach dem guten Sägeergebnis mit der Esche habe ich dann auch mit der Bandsäge 2 mm von den Kanten des Griffbretts abgesägt.

Die Eschestreifen habe ich mit meinem Flächenschleifaufsatz für den Spindelschleifer auf 2 mm geschliffen.

Bereit zum Leimen:

[Yaman]

Leimen:

Fertig:

Bundmarkierungen aus schwarzem Furnier:

[Poldi]

Die Bundmarkierungen find ich klasse.

[Yaman]

Die Bundmarkierungen find ich klasse.

Ich habe auch lange überlegt, ob ich mit der Handsäge alle Schlitze genau senkrecht und in exakter Tiefe sägen kann. Hat aber funktioniert.

[Simon]

ja die sind wirklich toll!

[Yaman]

Der Roland GK3-Pickup sieht zerlegt so aus:

Ich will die einzelnen Pickups jeweils separat in ein "Gehäuse" bauen, damit ich sie einzeln in der Höhe justieren kann. Um die Mikrofonie-Empfindlichkeit zu verbessern, wird im VI-Guitar-Forum empfohlen, den gesamten Pickup in Wachs zu tauchen. Hat Epoxidharz die gleiche Wirkung? Damit könnte ich die einzelnen Pickups dann auch in ihrem neuen Gehäuse fixieren.

[micha70]

Hi!

Jaaa, einfach kann jeder Im Ernst: Klasse Idee und die Schlitzies sind schön (und) schlicht.

LG
Micha

[Yaman]

Die Kopfplatte hat jetzt auch einen Zebrano-Aufleimer. Die Mutter des Halsspannstabs hat einen Deckel, damit beim Aufleimen des Griffbretts kein Leim reinlaufen kann und die Fräsung zur Mutter ist auch fertig.

[Yaman]

Das Griffbrett habe ich inzwischen aufgeleimt. Langsam sieht es nach Gitarre aus.

Als Nächstes werde ich den Korpus etwas flacher fräsen, damit ich die Zebrano-Decke aufleimen kann.

[Yaman]

Den Korpus habe ich flacher gefräst.

Leider war die Zebrano-Decke, nachdem ich sie geschliffen hatte, nicht dick genug. So habe ich aus dem Rest der Zebrano-Leiste noch einmal drei Streifen gesägt. Die drei Streifen sollten alle gleich dick werden und wenig Verschnitt haben. Deswegen habe ich diesmal mit dem Multimaster im Bohrständer mit einem Sägeblatt die Sägelinie jeweils vorgearbeitet und dann den Rest mit der Handsäge gesägt.

Mühselig, aber die drei Streifen sind nun gleich dick. Zusammengeleimt sind sie auch schon.

[micha70]

Hallo!

Wo ein Wille...cooler Ansatz! So etwas find ich absolut stark

LG
Micha

[Yaman]

Wo ein Wille...cooler Ansatz! So etwas find ich absolut stark

Ja, ich hatte es erst mit einem neuen Sägeblatt und meiner Bandsäge versucht, aber dieses blöde Stück Zebrano hat ein Eigenleben. Es zwingt jedem Sägeblatt, egal wie breit oder scharf, seinen Willen auf.

[Yaman]

Ich musste die Decke noch einmal umbauen, damit das Seitenteil groß genug ist.

Geschliffen und die Aussparung für das Griffbrett gesägt.

[Yaman]

Ich habe mich entschlossen, zusätzlich zum Roland GK-Pickup auch einen normalen Pickup in der Gitarre zu verbauen. So habe ich bei Aufnahmen parallel zur MIDI-Spur auch eine Audio-Spur.
Als Pickup habe ich den Shadow Akustik Humbucker-Pickup ausgewählt, da ich ihn in einer Akustik-Gitarre nie verwenden werde und er sonst nur herumliegt. Für diesen Zweck reicht er völlig.
Den Pickup habe ich zerlegt und ihm eine neue, schönere Hülle verpasst. Das Metallblech zwischen den Klingen habe ich entfernt, da es für eine E-Gitarre nicht nötig ist.
Der nackte Pickup ohne Blech:

Dann habe ich ein passenden Rundholz geteilt und auf den beiden Seiten des Pickups mit Sekundenkleber angeklebt:

Als Verkleidung des Pickups habe ich einen Streifen Wenge-Decoflex-Furnier geschnitten:

Den Streifen habe ich ebenfalls mit Sekundenkleber angeklebt:

Dann habe ich in einem Streifen des gleichen Furniers mit einem Skalpell die Aussparungen für die Klingen herausgeschnitten und als Deckel aufgeklebt:

Zuletzt die Löcher für die Befestigungsschrauben gebohrt und fertig:

[Rallinger]

sehr edel!

[Docwaggon]

finde ich auch klasse - die schraubenköpfe könntest du aber noch polieren

[Yaman]

finde ich auch klasse - die schraubenköpfe könntest du aber noch polieren

Dann glänzen die ja mehr als die Klingen und ich werde beim Spielen geblendet.

[penfield]

Ich habe mich entschlossen, zusätzlich zum Roland GK-Pickup auch einen normalen Pickup in der Gitarre zu verbauen. So habe ich bei Aufnahmen parallel zur MIDI-Spur auch eine Audio-Spur.

Das ist eine sehr gute Idee.

[Yaman]

Ich habe der Gitarre einen Bypass gelegt - was?
Aufgrund des schmalen Korpus werde ich die Elektronik hinter der Brücke platzieren. So braucht es dann einen Kabelkanal von beiden Pickups bis dorthin und dieser kann nicht gerade verlaufen, da sonst die Befestigungsschrauben vom GK-Pickup im Kanal landen würden. Zusätzlich muss er noch um die Brücke herum, da ich eine String-Through-Brücke von Wilkinson nehmen werde. Damit beim Verleimen der Decke dieser Kanal nicht mit Leim vollläuft und ich ihn dann nicht benutzen kann, habe ich in den gefrästen Kanal einen Trinkhalm aus Silicon platziert - der Bypass.

Auf der Rückseite kommt er an der Stelle des zukünftigen Elektrofachs wieder zum Vorschein.

Dann habe ich die Decke aufgeleimt.

Die Löcher für die Saitendurchführungen habe ich mit einem Hartmetallbohrer gebohrt, der verläuft nicht im Holz und die Löcher sind auch auf der Rückseite exakt an der richtigen Stelle.

Danach kam die Fräsung für den Pickup am Hals dran. Ich hatte einen Fräser in der richtigen Breite, so brauchte ich keine Schablone. Der Beginn des Kabelkanals kam auch wieder zum Vorschein.

So sieht es mit dem Pickup aus:

[Yaman]

Die Elektronik des GK-Tonabnehmers ist nicht die vom Einbaukit, sondern die aus dem externen Controller. Deswegen sind die Buchsen, Schalter und Potis alle auf der Platine, was ich aber nicht gebrauchen kann, denn ich will sie in die Gitarre einbauen.
So habe ich diese von der Platine entfernt und die Anschlüsse mit Kabeln versehen, um die 13-polige Ausgangsbuchse, die zwei Schalter und das Poti anschließen zu können.

So sah es vorher aus. An der hellen Steckerleiste wird der GK-Tonabnehmer mit den sechs Einzelsignalen der Saiten angeschlossen.
Die Klinkenbuchse brauche ich nicht. Sie dient als Eingang für das Gitarrensignal der normalen Tonabnehmer, um dieses mit über das 13-polige Kabel zu übertragen. Ich verwende dafür einen separaten Ausgang.

Und so nach "etwas" Lötarbeit. Alte Computerkabel (SCSI- oder Centronics-Kabel) eignen sich dafür hervorragend, da es in ihnen viele farbige Einzeldrähte gibt, die gut auseinander zu halten sind.

[konsaw]

Das ist ein cooles Projekt Yaman!

Eins verstehe ich aber nicht (ich gelobe ich bin unwissend).
Es gibt Pickups speziell für MIDI?
Wie funktionieren die?

[Yaman]

Es gibt Pickups speziell für MIDI?
Wie funktionieren die?

Nein, es gibt keine speziellen MIDI-Pickups. Der Roland GK-Pickup besteht aus sechs einzelnen Mini-Humbuckern, so dass jede Saite ihren eigenen Pickup hat. In der Controller-Einheit wird lediglich das Signal der einzelnen Pickups etwas verstärkt und dann als sechs Einzelsignale ausgegeben. Die Umwandlung in MIDI-Daten findet dann in einem externen Gerät statt, z. B. Terratec Axon 100, Terratec Axon 50, Yamaha G50 oder Geräte von Roland.
In den Geräten von Axon und Yamaha arbeitet die gleiche Technologie. Es wird nicht nur die Tonhöhe und Lautstärke erkannt (wie bei Roland-Geräten), sondern auch wo die Saite angeschlagen wird (im Bereich zwischen Hals und Bridge). Diese Information wird als MIDI-Controller herausgegeben und kann kreativ verwendet werden. Ein Beispiel: Das normale Gitarrensignal wird über ein Effektgerät mit MIDI-Steuerungsmöglichkeit gespielt und mit den je nach Anschlagsort generierten MIDI-Controller-Daten kann man den Effekt in Echtzeit für jede Saite einzeln steuern.
Der Entwickler dieser Geräte Andras Szalay hat auch die Fishman Triple Play entwickelt. In denen findet die Konvertierung schon in der Controller-Einheit statt. Der Pickup ist aber genauso aufgebaut wie der Roland GK-Pickup. Im Fishman Triple Play wird aber die Anschlagsposition nicht ausgewertet. Deswegen benutze ich die ältere Hardware.

[konsaw]

Es gibt Pickups speziell für MIDI?
Wie funktionieren die?

Nein, es gibt keine speziellen MIDI-Pickups. Der Roland GK-Pickup besteht aus sechs einzelnen Mini-Humbuckern, so dass jede Saite ihren eigenen Pickup hat. In der Controller-Einheit wird lediglich das Signal der einzelnen Pickups etwas verstärkt und dann als sechs Einzelsignale ausgegeben. Die Umwandlung in MIDI-Daten findet dann in einem externen Gerät statt, z. B. Terratec Axon 100, Terratec Axon 50, Yamaha G50 oder Geräte von Roland.
In den Geräten von Axon und Yamaha arbeitet die gleiche Technologie. Es wird nicht nur die Tonhöhe und Lautstärke erkannt (wie bei Roland-Geräten), sondern auch wo die Saite angeschlagen wird (im Bereich zwischen Hals und Bridge). Diese Information wird als MIDI-Controller herausgegeben und kann kreativ verwendet werden. Ein Beispiel: Das normale Gitarrensignal wird über ein Effektgerät mit MIDI-Steuerungsmöglichkeit gespielt und mit den je nach Anschlagsort generierten MIDI-Controller-Daten kann man den Effekt in Echtzeit für jede Saite einzeln steuern.
Der Entwickler dieser Geräte Andras Szalay hat auch die Fishman Triple Play entwickelt. In denen findet die Konvertierung schon in der Controller-Einheit statt. Der Pickup ist aber genauso aufgebaut wie der Roland GK-Pickup. Im Fishman Triple Play wird aber die Anschlagsposition nicht ausgewertet. Deswegen benutze ich die ältere Hardware.

Und wie wird die Anschlagposition ausgewertet?
Wenn ich das richtig verstanden habe, sind diese mini-Humbucker als eine Reihe ja an einer Stelle.(z.B. direkt am ende des Griffbrettes)
Wäre eine zweite Reihe mit einigen Abstand verbaut könnte ich mir vorstellen das durch die Intensitätsdifferenz der beiden induzierten Signale (gleiche Saite) eine Positionsbestimmung errechenbar wäre.