Erstlingswerk Strat

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lullaby
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Erstlingswerk Strat

#1

Beitrag von lullaby » 28.10.2018, 18:09

N'Abend die Herren und Damen,

nach einigen Umbau- und Reparaturprojekten sowie einem Zusammenbau wollte ich mich jetzt an meine erste Klampfe wagen; eine Strat solltet es werden. Ich hatte zum Geburtstag eine Oberfräse bekommen und die sollte nun auch dazu eingeweiht werden. Viel Elan zum Bau hatte ich, aber keine Ahnung, wie die Sache nun gehen sollte.

Aus den Kleinanzeigen habe ich mir erst mal Holz besorgt...
photo_2018-10-28_17-08-05.jpg
2,5 m hatte das Moster, 52 war sie Stark und ca 50cm breit. Um sie in den Kofferraum zu bekommen wurde sie auf Meterstücke gesägt... Wie sich dann später herausstellte hatte sie aber noch ca 16% Restfeuchte und lag erst seit ca 1 Jahr in dieser Form und vorher noch 2 Jahre als Stamm. Eigentlich noch nicht zu gebrauchen, ich wollte aber trotzdem gern. Die Meterstücken liegen auf dem Dachboden, mit Leim versiegelten Enden.
photo_2018-10-28_17-08-03.jpg
Das Reststück wanderte in den Heizungskeller und ich wollte den Versuch trotzdem wagen. Noch mal Geld für Tonholz ausgeben ohne zu wissen, ob ich es überhaupt hin bekommen, das wollte ich nicht. Sicherlich nicht die beste Art und Geduld wäre löblicher gewesen, aber die beiden anderen Stücke warten ja auch noch auf Verarbeitung und das hat Zeit.
photo_2018-10-28_17-48-20.jpg
Ich habe mich dafür entschieden, mit Schablonen zu arbeiten und in 6mm Birkensperrholz welche erstellt.
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Das erste mal kopieren mit der Fräse hat sehr gut geklappt und ich habe es wirklich hin bekommen, sodass alles gepasst hat. Die Schrägen habe ich dann mit Handhobel und Raspel herausgearbeitet.
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So sieht sie zusammengabut aus. Der Hals ist noch ein billiger Hals von Harley Benton, den ich eigentlich aufarbeiten (= abschleifen, Ölen und neu einstellen) wollte. Nachdem alles aber gut geklappt hat, überlege ich, ob ich nicht auch noch einen Hals baue.

Ich möchte die Gitarre jetzt noch beizen, ölen und wachsen. Ich hatte an Amber Sunburst gedacht und die Versiegelung würde mit TruOil geschehen, welches ich bereits schon einmal angewendet habe.

Dies wäre meine Vorstellung:
https://www.maxguitarstore.com/products ... -sunburst/

Ein paar offene Fragen habe ich noch:

1. Ich lese oft, dass ich vor dem Beizen Füllern sollte. Wie sollte ich dies hier machen bzw. wie sollte ich vorgehen, um das bestmögliche Ergebnis zu erhalten? Ich habe bis auf 240 geschliffen
2. Wie bekomme ich den Farbton Amber Sunburst hin? Gibt es da spezielle Farben? Ich meine gelesen zu haben, dass man mit Orange und Schwarz probieren sollte, so lange bis man den Farbton hat?
3. Ich habe letztens Nussbaum und Kirschholz gekauft. Die Abmessungen sind 100x 20 x 4,5, sodass ich davon einen Hals bauen könnte. Was würdet ihr empfehlen? Nussbaum oder Kirsch? Und ist es einfacher, mit einem Griffbrett das man aufleimt zu arbeiten oder einteilig über einen Kanal auf der Rückseite?

Über Feedback (aber mildes, es ist meine erste Klampfe! :D) würde ich mich freuen. Auch Hilfe zu meinen Fragen nehme ich dankend an. Sorry für die sschlechte Bildqualität; bluetooth wollte irgednwie nicht und beim Schicken per mail wurde komprimiert.

Viele Grüße
Christian

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Re: Erstlingswerk Strat

#2

Beitrag von cabriolet » 29.10.2018, 16:59

Der Korpus ist doch schonmal gelungen! Was ist das eigentlich für ein Holz? Bei der ganzen Bohle dachte ich an Esche, aus der Nähe (Halstasche) sieht mir die Maserung dafür aber ungewöhnlich aus.
lullaby hat geschrieben:
28.10.2018, 18:09
Was würdet ihr empfehlen? Nussbaum oder Kirsch? Und ist es einfacher, mit einem Griffbrett das man aufleimt zu arbeiten oder einteilig über einen Kanal auf der Rückseite?
Ich finde es mit aufgeleimtem Griffbrett einfacher. Vor allem, wenn du einen Trussrod nimmst, der gerade eingebaut werden kann. Was die Holzauswahl angeht: Ich finde Kirschholz angenehmer zu bearbeiten. Liegt aber daran, dass ich kaum mit Maschinen arbeite, sondern fast alles mit Handwerkzeugen mache.
Solltest du dich aber für einen Einteiler entscheiden, würde ich beim Holz einfach nach der Optik entscheiden, da ja auch das "Griffbrett" dann das selbe Stück Holz ist. Nimm was dir besser gefällt.
Ganz allgemein fände ich persönlich zu dem hellen Korpus eher einen hellen Hals passend; Ahorn, Esche, Paulownia, evtl auch ein helles und wenig gelbes Stück Fichte würde ich vorziehen.

Gruß
Markus
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Re: Erstlingswerk Strat

#3

Beitrag von lullaby » 29.10.2018, 17:37

Hallo Markus,

danke erst mal für das positive Feedback. :)

Ja, es ist tatsächlich Esche. Zumindest sagte das der Holzhändler und auch für meine ungeschulten Augen sah es so aus. Ich mag aber die etwas andere Maserung sehr, sodass jetzt doch nicht furniert wird, sondern das Holz so bleibt. Farblich nicht, da solles Amber Sunburst werden.

Übrigens bin ich ganz bei dir, was den Hals angeht. Ich fände heller auch schöner, ich habe allerdings überlegt, den Hals aus Kirsche zu machen und den Nussbaum nur für das Griffbrett zu nehmen oder Pflaume dafür zu nutzen. Fände ich ganz schick.

Ich glaube auch, beim Zweiteiler zu bleiben.

Grüße
Christian

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Re: Erstlingswerk Strat

#4

Beitrag von Simon » 29.10.2018, 18:01

Hey Christian!
Ich habe Hälse sowohl aus Nuss als auch aus Kirsche gebaut, es klappt beides, und ich denke die beiden Hölzer sind ähnlich zu bearbeiten. ich würde zur hellen Strat wohl einen einteiligen Nusshals bauen, aber das ist mein persönlicher Geschmack ;)

zu deinem Farbwunsch: ich habe die Erfahrung gemacht, dass sich Esche recht ungern beizen lässt, und gerne fleckig aussieht. Das von die verlinkte Burst ist auch sicherlich lackiert. Ich würde deshalb die Gitarre füllern, und dann mit farbigem Transparentlack (gibts in der Dose zB bei gitarrenbastler) arbeiten. Da gibts auch eine Farbe "bernstein", was ja übersetzt "amber" wäre.
Solltest du dich doch fürs Beizen entscheiden wirst du nicht drum herum kommen es an vielen Teststücken so lange zu versuchen, bis du mit dem Farb Endergebnis zufrieden bist.

Viel Erfolg! :)
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Re: Erstlingswerk Strat

#5

Beitrag von penfield » 29.10.2018, 20:15

Sieht gut aus. Weiter so.
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Re: Erstlingswerk Strat

#6

Beitrag von lullaby » 06.11.2018, 21:38

Moin

Hier Mal ein kleines Update... Habe mit Clou Holzspachtel schwarz eingefärbt gefüllt und dann wieder runter geschliffen... Dann mit selbst gemischtem Amber (orange und schwarz) dünn gebeizt und wieder geschliffen.
Dann habe ich mit Amber und mahaghonie den burst gezaubert.
Jetzt sind 8 Schichten truoil drauf und ich würde jetzt das passende Wachs noch drauf machen.
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Re: Erstlingswerk Strat

#7

Beitrag von Poldi » 07.11.2018, 06:54

Schaut gut aus.
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Re: Erstlingswerk Strat

#8

Beitrag von lemmy » 07.11.2018, 19:06

Sehr schön (clap3)
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Re: Erstlingswerk Strat

#9

Beitrag von thoto » 07.11.2018, 20:52

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Re: Erstlingswerk Strat

#10

Beitrag von lullaby » 11.11.2018, 10:49

Moin,

so, es geht weiter... Ich habe nun das Schlagbrett bestückt mit den Vintage-Pickups von Donlis (Geheimtipp aus China und angeblich "Bang for the Bug"). Die Schaltung ist eine Standard-Strat-Schaltung alleringd mit 2 Push/Pulls, einmal Out-of-Phase, zum Zweiten das Hinzufügen des Hals-Pickups (ich glaube das heißt Gilmour-Schaltung?).

Den Hals habe ich ebenfalls montiert, der muss aber noch mal runter. Ich hatte in den Kleinanzeigen für einen Zehner einen Harley-Benton-Hals gekauft, allerdings mit tiefen Macken im Griefbrett und billig-Rostbünden. Ich will zwar den Hals noch selbst bauen, aber erst mal soll der dran. An diesem Hals habe bzw. will ich zudem das Bundieren und Abrichten üben.

Was am Hals gemacht wurde: Die dicke Lackschicht kam runter, die Bünde auch. Die Macken wurden rausgeschliffen. Ich habe mit Edelstahl-Bunddraht neu bundiert, allerdings ist mir das Abrichten nicht gelungen. Dazu habe ich einen 15cm langen Radiusschleifklotz mit 240er Schleifpapier genommen, was wohl die falsche wahl war.
Laut eines Youtube-Tutorials ist das Mittel der Wahl wohl kein das Griffbrett bedeckender Radiusschleifklotz, sondern eine kerzengerade und nicht so breite Leiste bzw. Feile. Mal sehen, was der Baumarkt am Montag da in der Eisenwarenabteilung so zu bieten hat...
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Re: Erstlingswerk Strat

#11

Beitrag von Rallinger » 11.11.2018, 11:47

lullaby hat geschrieben:
11.11.2018, 10:49
Was am Hals gemacht wurde: Die dicke Lackschicht kam runter, die Bünde auch. Die Macken wurden rausgeschliffen. Ich habe mit Edelstahl-Bunddraht neu bundiert, allerdings ist mir das Abrichten nicht gelungen. Dazu habe ich einen 15cm langen Radiusschleifklotz mit 240er Schleifpapier genommen, was wohl die falsche wahl war.
Laut eines Youtube-Tutorials ist das Mittel der Wahl wohl kein das Griffbrett bedeckender Radiusschleifklotz, sondern eine kerzengerade und nicht so breite Leiste bzw. Feile. Mal sehen, was der Baumarkt am Montag da in der Eisenwarenabteilung so zu bieten hat...
Was genau ist beim Abrichten schiefgegangen? Klar gibt's hier kein eindeutiges richtig oder falsch, jeder macht's wie er/sie es mag. Ich persönlich richte jedenfalls immer mit einem Radiusschleifklotz ab (wenn auch mit einem deutlich längerem und mit deutlich feinerem Schleifpapier). Ich hab damit sehr gute Erfahrungen gemacht, gerade weil ich es als relativ "idiotensicher" empfunden habe ...

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Re: Erstlingswerk Strat

#12

Beitrag von lullaby » 11.11.2018, 12:00

Hey,

danke für die Antwort... Was schief geangen ist, das kann ich so genau nicht sagen, ich weiß nur, dass die Bünde nicht auf einem Level sind und die Mitte des Halses zu niedrig ist, sodass es so um den 9. Bund schleift... Da muss ich definitiv noch mal ran. Es ist aber das erste mal, dass ich sowas mache, es hätte mich gewundert, wenn es gleich perfekt gewesen wäre.

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Re: Erstlingswerk Strat

#13

Beitrag von lullaby » 17.11.2018, 16:11

So, weiter geht es.
Habe heute das Holz für den hals gehobelt. Eigentlich sollte es Kirsche mit Nussbaum Griffbrett werden, die Kirsche hatte aber leider beim zurecht machen jedoch zu viele Äste und Risse, die man vorher nicht sah, sodass ich umsatteln musste.

Das Stück was ich jetzt aber habe, kann ich nicht identifizieren. Es ist heller und nicht so rot wie das vorher. Laut Verkäufer Obstholz (es lag mit bei der Kirsche), es hat beim verarbeiten auch sehr süßlich geduftet.
Kann mir ein Experte helfen?
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Re: Erstlingswerk Strat

#14

Beitrag von penfield » 18.11.2018, 10:33

lullaby hat geschrieben:
11.11.2018, 12:00
Hey,

danke für die Antwort... Was schief geangen ist, das kann ich so genau nicht sagen, ich weiß nur, dass die Bünde nicht auf einem Level sind und die Mitte des Halses zu niedrig ist, sodass es so um den 9. Bund schleift... Da muss ich definitiv noch mal ran. Es ist aber das erste mal, dass ich sowas mache, es hätte mich gewundert, wenn es gleich perfekt gewesen wäre.
Wie genau bist du vorgegangen?
klingt jetzt so als wäre dort eine Kuhle eingeschliffen; fängt man sich schnell ein, wenn man den Radius mit dem Schleifblock schleift und der Anpressdruck nicht gleichmäßig ist - andere Möglichkeit wäre, dass der Hals nicht ganz gerade eingestellt war. Dann schleift man sich auch schnell eine Unregelmäigkeit rein.
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Re: Erstlingswerk Strat

#15

Beitrag von lullaby » 18.11.2018, 15:36

Hey,
ja, es wird beides gewesen sein. Ich hatte den Hals zwar gefühlt gerade eingestellt, aber scheinbar dann doch nicht. Ich habe mir dann selbst eines dieser Lineale gebaut mitr Aussparungen für die Bünde. Das hat beim Einstellen dann schon mal geholfen.
Und dann habe ich einen längeren und schmaleren schleifklotz verwendet. Das Ergebnis ist viel besser, aber einen rasselnden Spot ahbe ich noch, nämlich die A-Saite im 7. Bund.

Da das aber erst mal nur der Übungshals war, um zu sehen, ob bundieren und angleichen machbar ist, lasse ich das jetzt erst mal so. Beim richtig selbstgebauten Hals (siehe oben), den ich anfange sobald Truss Rod und Schablone da sind, werde ich es dann perfektionieren.

Wenn mir einer noch die Holzart oben bestimmen könnte, wäre das Super! Wie gesagt, ich glaube es ist was obstiges. Danke. :)

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Re: Erstlingswerk Strat

#16

Beitrag von Sven » 18.11.2018, 16:44

lullaby hat geschrieben:
17.11.2018, 16:11
[...]
Das Stück was ich jetzt aber habe, kann ich nicht identifizieren. Es ist heller und nicht so rot wie das vorher. Laut Verkäufer Obstholz (es lag mit bei der Kirsche), es hat beim verarbeiten auch sehr süßlich geduftet.
Kann mir ein Experte helfen?
[...]
Das sieht sehr nach gedämpfter Elsbeere aus, einer Birnenart.

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Re: Erstlingswerk Strat

#17

Beitrag von wasduwolle » 18.11.2018, 23:49

Könnte es denn vielleicht auch einfacher Apfel sein?..... ist schwer per Bild
Grüsse
Wasduwolle
Viele Grüße
Wolle

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Re: Erstlingswerk Strat

#18

Beitrag von lullaby » 07.12.2018, 17:38

So, weiter geht es ..

Hals wurde grob ausgesägt und Kanal gefräst (leider nicht ganz zentrietrt, aber es geht trotzdem, nichts verzieht sich)
Das Schlitzen ging dank Schablone von guitar and wood auch ganz gut.
IMG_20181128_155059.jpg
Das erste Mal Hals Shapen ging auch ganz gut, die grobe Raspel und so ein Zylinder-Schleifaufsatz-Ding für die Bohrmaschine haben enorm geholfen; leider war es nur ein baseballschläger und zu dick, ich musste also noch mal ran.
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Hier dann das schön flache und finale Shaping mit ein paar Lagen TruOil... Ist noch nicht 100% glänzend und glatt, ein paar Lagen wird es noch brauchen.
IMG_20181207_171441.jpg
Das Griffbrett ist ebenfalls geölt und schon bundiert und grob abgerichtet, der Feinschliss kommt, wenn das Finish fertig ist.
IMG_20181207_171359.jpg
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Ich habe lange überlegt, was ich auf die Kopfplatte machen soll. Ein normales Decal? Nichts? Ich habe mich dann für mein Initialien bzw. mein Kürzel entschieden und dieses mit dem Dremel eingefräst. Ich hatte testweise dann 2K-Epoxy-Kleber mit weißem Lack und dem Glitzernagellack der Freundin vermischt. Das sah feucht noch aus wie das Pearl-Schlagbrett. Zum trocknen wurde es dann aber gelb... Warum auch immer... naja, so in Gülden sieht es ja ganz gut aus, finde ich. Auch wenn es nicht ganz perfekt ist.

Was haltet ihr denn eigentlich von so "Fake-Inlays" aus gegossenem Kunsttoff? Macht man das als Gitarrenbauer? Das richtige Einlassen von Inlays habe ich mir noch nicht getraut...

Und zum Holz: Ich würde jetzt davon ausgehen, dass es Apfel ist, oder?

Grüße!
Christian

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Re: Erstlingswerk Strat

#19

Beitrag von penfield » 07.12.2018, 22:20

lullaby hat geschrieben:
07.12.2018, 17:38

Was haltet ihr denn eigentlich von so "Fake-Inlays" aus gegossenem Kunsttoff? Macht man das als Gitarrenbauer? Das richtige Einlassen von Inlays habe ich mir noch nicht getraut...
Ich habe gar nichts gegen solche gegossenen Inlays. Habe das selber schon öfter so gemacht.
Mit einfachen geometrischen Formen, wie zB Griffbrett Dots, geht das sehr gut. Auch Fake-Bünde (zb für Fretless) sind damit kein Problem.

Problem dabei ist mEn nur, die Ränder sauber und regelmäßig hinzubekommen, da man Unregelmäßigkeiten recht deutlich sieht und gleichmäßiges Füllen gelingt auch nicht immer.
Bei "festen" Inlays fallen Unregelmäßigkeiten nicht so auf, weil sie das Epoxy beim Einkleben ausfüllt und kaschiert.
Drum habe ich meine Embleme letztendlich dann doch aus Messing gesägt/gefeilt.

Jedenfalls gute Arbeit bisher!
Weiter so
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Re: Erstlingswerk Strat

#20

Beitrag von lullaby » 16.12.2018, 19:38

So, die Hochzeit ist geglückt, es passt alles soweit.
Die Bünde habe ich abgerichtet und ich komme beid er Saitenlage auf 1,5mm im 17 Bund bei den tiefen Saiten und 1,2 mm bei den hohen; ein leichtes schnarren bei hartem Anschlag bleibt. Insgesamt gefällt mir die Saitenlage aber schon.
Ich werde eh noch mal dran müssen, weil noch String Trees und neue Sattel angebaut werden müssen. Letztere sind bei dem billigen Tremolo aus China (Donlis) leider nicht so die Bombe... Hier und da muss auch noch mnal poliert oder eine Schraube reingedreht werden, aber zu 99% ist sie fertig... mein Erstlingswerk.

Klanglich gefällt sie mir sehr gut und optisch natürlich auch. Die MAserung des Halses und die roten und grünlichen töne gefallen mir sehr gut! Sicherlich nicht perfekt (eine Schramme hat sie schon vom anecken und beim Schleifen ist beim Halsfuß der dünne Steg auch leicht abgebrochen, aber ich denke man kann damit schon mal arbeiten.

Danke für die tolle Hilfe hier. Ich plane schon die 2.! Es macht scheinbar süchtig

Christian
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Re: Erstlingswerk Strat

#21

Beitrag von lemmy » 16.12.2018, 20:48

Sehr schön, gratuliere! (clap3)

Ja, das macht irgendwie süchtig :D
Das Gefühl die fertige, selbstgebaute Gitarre endlich in der Hand zu halten und zu spielen ist einfach klasse!

Mach dir wegen der Saitenlage nicht zu viele Gedanken. Bei ner Strat gehört die mindestens so hoch, bei deutlichem Frontbow.
Was für ne Saitenstärke hast du aufgezogen?
Bei recht dünnen Saiten bleibt ein leichtes Schnarren nicht aus. Solange dass aber nicht störend am Amp zu hören ist...

Ich spiele kräftigere Saiten (10-50, 11-56. Das variiert von Zeit zu Zeit bei mir) bei recht hoher Saitenlage (durchgehend 1,7mm auf allen Saiten am 12. Bund). Und selbst die bekommt man bei heftigem Anschlag noch zum Rasseln.
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Gruß, Daniel

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Re: Erstlingswerk Strat

#22

Beitrag von Poldi » 17.12.2018, 05:18

Sehr schön...und ja, es macht süchtig.
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Re: Erstlingswerk Strat

#23

Beitrag von lullaby » 18.12.2018, 20:23

Danke für die Blumen. :) In meinem Bekanntenkreis sagen zwar auch alle, dass sie es cool finden, aber die haben ja nicht wirklich Ahnung. Von Hobbyisten bzw. Gleichgesinnten bzw. Experten ein Schulterklopfen für das erste Projekt zu bekommen ist das schon mal viel besser!

Ich habe zum Testen und einstellen erst mal die 1,50 Euro Saiten von Thomann drauf in 10er Stärke, so oft wie ich die aus und eingefädelt habe und so oft wie da eine Saite gerissen ist an den Knickstellen, wollte ich nichts teures... Wie gesagt, ich weiß, dass es besser ginge mit der Saitenlage, aber bin zufrieden, denn du hast recht, bei einer Strat hat man das oft.

Was mich allerdings stört ist, dass sich die tiefe 3-Saite oft verstimmt. Ich gehe mal davon aus, dass es am fehlenden String Tree liegt und das alles besser wird, wenn ich den dran machen (ist noch unterwegs zu mir).

So, das nächste Projekt ist schon im Kopf. Ich habe auch schon recht viel Holz liegen, welches ich verarbeiten könnte.

Ich hatte an eine Custom-Form gedacht, an eine LP angeleht. Ich hätte Meranti da, worbaus ich den unteren teil des Bodys und des Halses machen würde und eine Decke aus Nussbaum inkl. Griffbrett aus Pflaume. Der Body wird zweiteilig, der Hals eventuell laminiert, aber das weiß ich noch nicht.

Was sagt ihr zud er Holskombi?

Grüße
Christian

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