PRS - Les Paul Junior Hybrid

[haloevera]

Hallo liebes GitarreBassBau Forum,

Schon etwas mehr als ein ganzes Jahr lese ich jetzt hier regelmäßig mit, habe sicher die Hälfte aller Bauthreads verschlungen und habe dabei eine Menge gelernt. Außerdem hat es meine Baulust so befeuert, dass ich mittlerweile den dritten kompletten Eigenbau in angriff nehme.
Also erstmal eine riesengroßes DANKESCHÖN an Euch alle dafür, dass Ihr dieses tolle Forum am laufen haltet und mit so spannenden und lehrreichen Beiträgen bespielt.

Jetzt, wo ich gerade mit einem neuen Bau begonnen habe, dachte ich mir es ist an der Zeit mich endlich anzumelden und diesen Bauthread zu starten. Geplant ist im Prinzip eine Les Paul Junior artige Gitarre, allerdings mit PRS Korpuskontur und Mensur.

Body: Schwarznuss einteilig
Hals: Ein Steifen Bubinga in der Mitte mit geröstetem Ahorn an den Seiten. Trennfunier aus normalem Ahorn.
Griffbrett: Steht noch nicht fest.
Bridge: Wraparound

Als ertes habe ich einmal die Korpuskontur grob ausgeschnitten. Ich habe jetzt erstmal eine Halsauflage stehen lassen wie sie eine PRS und auch eine Les Paul eigentlich nicht hätten. Da bin ich noch am überlegen wie ich die Hals Korpus Verbindung letztendlich machen will. Es soll aber zum ersten mal geleimt werden.

Auch zum ersten mal wage ich mich an einen mehrteiligen Hals mit angeschäfteter Kopfplatte. Das fügen der streifen hätte etwas besser laufen können. Das Bubinga wollte sich nicht so richtig hobeln lassen und hat recht unschöne Ausrisse bekommen. Also blieb mir nichts anderes übrig als es mit einer Wasserwage und Selbstklebendem Schleifpapier in Form zu bringen. Letztendlich hat es dann aber doch irgendwie ganz gut geklappt.

Beim Verleimen sind mir leider die beiden Furnierlagen etwas verrutscht. Nachdem ich aber die dicke der Halskantel recht großzügig bemessen habe sollte das hoffentlich kein großes Problem sein. Beim nächsten mal muss ich das aber besser lösen.

So das wars fürs erste.

[haloevera]

Und wieder ein Verrückter mehr in der Welt des GiBa-Baus...

Herzlich Willkommen und viel Spaß bei deinem Projekt! Ich werde gespannt mitlesen!

[haloevera]

So, heute nach dem Aufstehen habe ich erstmal die Zwingen entfernt.

Jetzt ist mir auch klar was mit dem Furnier passiert ist. Es ist nicht wie ich gedacht habe beim verleimen verrutscht sondern ich habe es wohl irgendwie geschafft es leicht bogenförmig zu schneiden. Dadurch fehlt in der Mitte einfach etwas Material.

Nach ein wenig Hobelarbeit sieht das aber wieder gut aus. Ich lasse den Hals jetzt erstmal ein paar Tage liegen bevor ich ihn endgültig abrichte. In der Zwischenzeit versuche ich mich für ein Griffbrett zu entscheiden und das einmal vorzubereiten.

[haloevera]

Und wieder ein Verrückter mehr in der Welt des GiBa-Baus...

Herzlich Willkommen und viel Spaß bei deinem Projekt! Ich werde gespannt mitlesen!

Dito.

[Rallinger]

Schönes Projekt, ich bin gespannt. Das Rösti-Meipel schaut super aus.

[penfield]

Sieht so weit gut aus. schönes Holz. Bin schon neugierig

[haloevera]

So, erstmal danke für die netten Rückmeldungen.

Auch wenn ich die Woche wenig Zeit habe und es bei uns eigentlich viel zu heiß ist, wollte ich zumindest ein bisschen etwas weiterbringen. Also habe ich einmal ein paar Griffbretter herausgesucht die in Frage kommen und die Oberfläche leicht angehobelt.
Ich habe versucht das Holz etwas mit Spiritus anzufeuern, bei der Hitze und dem Wind ist der allerdings sofort wieder verdunstet. Da ist jetzt also etwas Fantasie gefragt

Vlnr.:
1. Apfel(gedämpft?): ein recht großes Brett, aber ich habe das selbst aufgeschnitten und habe da noch reichlich Material.
2. Birne gedämpft: Auch selbst aufgeschnitten. Die Griffbretter sind da aber eher Teil des Verschnittes und haben kaum Maserung. Aber ich bin der schlichten Optik nicht ganz abgeneigt.
3. Padouk
4. Katalox
5. Palisander
6. Ebenholz (nicht ganz schwarz)

Was sagt Ihr? Ich tendiere gerade eher zum Apfel oder der Birne. Alternativ habe ich gerade gesehen würde sich auch aus dem Rest Bubinga vom Mittelstreifen noch 2 Griffbreter ausgehen. Palisander und Ebenholz wäre halt die Sichere Option.

[Docwaggon]

nachdem ich den kopf wieder eingerenkt habe .. (dreh bitte das bild um ) ..
würde ich zu ebenholz oder palisander tendieren.
mit den anderen hölzern kann es sein, dass da noch ein zusätzlich braun/rotton dazu kommt und es zu unruhig aussieht.
dann lieber direkt einen harten kontrast

ist auf dem bild aber schwer einzuschätzen

[Poldi]

Ebenholz

[zappl]

Anhand des Fotos ist es wirklich schwer zu sagen. Aber ja, ich denke auch eher an eins der dunkleren Hölzer

[Simon]

+1 fürs Ebenholz! aus dem Grund den @Docwaggon aufgezählt hat!

[bea]

Je nachdem wie Du die Gitarre gestallten willst, könnte gerade das Padouk reizvoll sein. Ansonsten würde ich eher zum Katalox tendieren als zum Ebenholz, weil dessen Ton gut mit dem Korpusholz harmoniert.

[kehrdesign]

... weil dessen Ton gut mit dem Korpusholz harmoniert.

Du meinst doch hoffentlich den FARB-Ton ...

@haloevera
Auch von mir ein Herzliches Willkommen und erfolgreiches Wirken.

[bea]

Ja. und auch die Struktur.
Für den richtigen Sound muss da natürlich noch Glocken-Messing drunter

[haloevera]

Hallo, danke für die vielen Rückmeldungen.

Muss das Glockenmessing eigentlich vorher eine Glocke gewesen sein oder woher weiß das Messing das es Glockenmessing ist?
Ich glaube außer ABM benutzen nicht mal Glockenbauer den Begriff. Aber die ABM Hardware ist schon toll, wenn auch recht teuer.

Der ursprüngliche Plan für die Gitarre wäre eigentlich ein Hals aus der selben Schwarznuss, gesperrt mit der Birne oder dem Apfel und dann selbiges auch als Griffbrett. Aber auf die richtige stärke geschnitten ist die Schwarznuss bei weitem nicht so steif wie das Ahorn das ich bis jetzt für Hälse verwendet habe. Ganz zu schweigen im Vergleich zum extrem steifen Bubinga/Röstahorn Laminat das ich da jetzt habe.
Auch die Birne und der Apfel sind da eher etwas biegsamer.

Ich will ja auch etwas lernen und habe es nicht eilig, also fertige ich vielleicht einfach einmal so einen Kantel an und schaue dann wie er sich verhält.

Die bestellte Brücke scheint jetzt auch bei der Post bereit zu liegen. Mal sehen ob die 13 Euro Wraparound aus China was taugt. Aber bei gerade einmal 10% des Preises der vergleichbaren ABM Bridge wollte ich das zumindest einmal ausprobieren.
Die Einzeilteile für den oder die Pickups sowie ein Rohling für ein eventuelles Pickguard liegen auch schon herum.

[AsturHero]

Im direktem Vergleich wird eine CHina-Bridge nicht einer ABM Bridge stand halten. Aber dennoch wird sie in der Regel gut sein...vor allem dem Preis WERT....selten gibt es böse Ausrutscher bei CHina HArdware..trotzdem muss man einfach Relation Preis/Ware im Auge behalten...man kann halt nicht Trabbi bezahlen wollen und ROlls ROyce verlangen

VIele HArdware kommt selbst von den namhaften Herstellern aus CHina..besonders bei den Budget Modellen.....

zB. eine 4er VIntage Mechanik für 10 Euro das Set aus China funktioniert, sieht gut aus, hält die Stimmung..aber kein Vergleich zb. für das 80 Euro VIntage Set von Schaller..da laufen halt das Getriebe sauberer, bessere Materialien, dickere Chrombeschichtung etc....

Heute kam bei mir zB. eine Just A Nut III (verstellbarer Sattel aus POM) a la Warwick aus China an für 1,50€ inkl. Versand...anstatt 14,90€ von Warwick...die sieht genauso aus, ist genauso breit und hat das selbe String-Spacing.....

[bea]

Muss das Glockenmessing eigentlich vorher eine Glocke gewesen sein oder woher weiß das Messing das es Glockenmessing ist?
Ich glaube außer ABM benutzen nicht mal Glockenbauer den Begriff.

Klar. Glockenbauer benutzen ja schließlich auch kein Messing, sondern Bronce.
Außer vielleicht für Kuhglocken und Christkind-Klingelelingeling-Glöckchen.

[haloevera]

Nach der Arbeit habe ich heute einmal die "chinesische" Brücke von der Post geholt. Der Ersteindruck ist erstmal sehr positiv.
Die Oberfläche ist recht schön, die Gewinde laufen geschmeidig und ein gutes Gewicht hat sie auch.

Das mit der Bronze hätte mir eigentlich klar sein sollen, hab ich doch erst letztens wieder eine Doku über einen Glockengießer gesehen.

[haloevera]

So, heute hatte ich endlich wieder etwas Zeit um weiterzubauen. Als erstes habe ich einmal den Halsrohling, nachdem er etwas Zeit hatte zur ruhe zu kommen, mit Lineal und Messschieber unter die Lupe genommen.

Im großen und ganzen sah das schon ganz gut aus. Also ging es ans Feinabrichten mit meiner Holz-Rauhbank die ich mit Selbstklebendem Schleifpapier beklebt habe.

Nachdem die erste Seite fertig war noch schnell das selbe auf der zweiten Seite. Hier hatte das Hobeln so gut geklappt, dass ich kaum noch schleifen musste.
Dann konnte ich auch schon den Kopfplattenwinkel anreißen. Nach langem hin und her überlegen und recherchieren im Netz bezüglich Kopfplattenwinkel habe ich mich für eine pragmatische Lösung entschieden. Also einfach meine Lieblingsgitarre mit angeschäfteter Kopfplatte vermessen. Voilla, 11 Grad.

Danach vorsichtig absägen.

Die beiden Abschnitte übereinandergelegt und zuerst mit Einhandhobel, dann mit großem Schleifklotz und zu guter Letzt mit 400 Körnung auf dem Abrichtstein fein abgezogen.

Und nach gründlicher Vorbereitung die beiden Teile wieder miteinander verleimt.

Die Furnierschnipsel musste ich übrigens unterlegen, weil ich gerade keine 100% Ebene Fläche in meiner Werkstatt habe. Die Tischplatte hat sich leicht durchgebogen und auch MDF-Platten die ich herumliegen habe sind nicht mehr ganz gerade. Da muss ich mir also noch etwas überlegen denn so ist das nicht ganz optimal für solche Arbeiten.

[penfield]

Saubere Arbeit!
Weiter so!

[thoto]

Das sieht sehr gut aus!

[haloevera]

Danke Euch! Heute Vormittag ging es ans Auspacken und sauber machen. Und nachdem alles ganz gut ausgesehen hat habe ich schnell noch die Flächen wieder exakt abgerichtet und schon einmal die Mittellinie und den Halsumriss aufgezeichnet.

Zwei Sachen sind nicht ganz nach Plan gelaufen:
Erstens bleibt mir nirgends genug Holz über um die Ohren für die Kopfplatte anzuleimen. Also muss ich die aus der unberührten Hälfte vom Röstahorn schneiden.
Zweitens sind die Leimkanten nicht ganz im rechten Winkel. An der Vorderseite wird das vom Griffbrett verdeckt und Hinten wird das aufgrund der Rundung auch nicht weiter auffallen denke ich. Sonst ist alles Gerade und im Winkel. Ich habe da wohl beim abrichten der Schnittfläche einen leichten Winkel eingearbeitet, ganz sicher bin ich mir aber nicht.

[haloevera]

So, die Ohren sind jetzt auch dran. Der Rest vom Röstahorn ist jetzt noch lang genug für die üblichen Fender-Hälse. Also doch nichts verschwendet.

[ihminen]

Hätte der Teil der Kopfplatte, den du oben neben den Mechaniken für D- bzw. G-Saite noch entfernen wirst, nicht für die Ohren gereicht? (ist ja inzwischen schon gelöst, aber vielleicht das nächste mal...? )

[haloevera]

Hätte der Teil der Kopfplatte, den du oben neben den Mechaniken für D- bzw. G-Saite noch entfernen wirst, nicht für die Ohren gereicht? (ist ja inzwischen schon gelöst, aber vielleicht das nächste mal...? )

Nein das war deutlich zu wenig. Auch der gerade Bereich am Hals nach dem Übergang zur Kopfplatte war noch etwas zu schmal.