Kopflos ins Headless-Projekt

[MiLe]

[Yaman]

Ich habe den defekten Fender-Pickup mir nochmal mit Lupe angesehen, weil ich nicht verstanden habe, dass ich zwischen zwei Lötpunkten 0 Ohm gemessen hatte (https://www.gitarrebassbau.de/viewtopic ... 46#p133546). Ursache war die hohe Fender-Qualität: das Ende des Wickeldrahts stand an der inneren Lötstelle etwas über und verursachte einen Kurzschluss mit dem Magneten. Der Kurzschluss ist jetzt zwar weg, aber die zweite Spule bleibt tot.

[Yaman]

Ich habe mal einen ersten Entwurf gezeichnet. Da bisher meine Entwürfe immer rund waren, nun mal was Eckiges:

Zum Eckigen passt auch gut ein Fanned Fret Griffbrett.

[AsturHero]

oh coool...das wird ein STealth Fighter!!! (das ist nich negativ oder ironisch gemeint)

[MiLe]

interessanter Ansatz. Ich könnte mir aber vorstellen, dass in der Realität der Body für den mangels Headstock kurzen Hals etwas massig wirkt
Zu dem modernen Headless-Ansatz passen fanned frets sicher gut, ich weiss nur nicht, ob ich damit umgehen könnte. Eigentlich wär's ein Wunder, weil ich kann ja schon mit normalen Bünden nicht umgehen

[ugrosche]

Mir gefällt die eckige Form, sehr erfrischend.
Dein unkonventionellen Formen wie bei Roswitha mag ich.

Beim Finetunig würde ich persönlich nur wenig verändern, hier mein Senf:
Ich finde es immer schön, wenn die "gedachten Verlängerungen" der Außenform sich irgendwo wiederfinden. OK, komischer Satz, soll bei dem Desing heißen, ich würde den Winkel wischen Body und Cutaway so machen, dass er sich am gefannten Fret am der Stelle fortsetzt. Und die beiden Verlängerunslinien, die sich an der Brücke treffen, würde ich so drehen, dass sich sich auf der Mittelllinie schneiden, aber das ist wirklich schon Haarspalterei. Wenn man die Fächerung an der Brücke später als Linie erkennen kann, könntest Du die Korpuskante unten rechts so drehen, dass sie zur Fächerung passt; hängt von der Brücke ab. Ist etwas doof zu beschreiben und nur mein persönlicher Senf dazu.

[Yaman]

Ich finde es immer schön, wenn die "gedachten Verlängerungen" der Außenform sich irgendwo wiederfinden.

Ist interessant, dass du das genauso siehst wie ich. Deshalb habe ich in der Zeichnung auch erstmal alle Konturlinien verlängert, um zu sehen, wohin sie führen. Deine Vorschläge werde ich mal versuchen umzusetzen. Ist ja auch erst der Grobentwurf.

[Yaman]

Wie mir inzwischen aufgefallen ist , bedeutet die Entscheidung für Fanned Frets aber, dass ich meine vorhandene Headless-Brücke so nicht verwenden kann. Blöd . Einzelne Brückenteile gibt es ja, z. B. diese, allerdings ist dann nichts mit Headless. Auch blöd . Mal sehen, wie ich das Problem löse.

Eine andere Frage: die Vogelaugenahorn-Kantel für den Hals hat genügend Dicke, um auch für das Griffbrett zu reichen. Allerdings muss Ahorn als Griffbrett ja lackiert werden, was nicht so mein Fall ist. Könnte eine Behandlung mit dem Holzstabilisator, den Haddock verwendet hat, ausreichen, oder gibt es eine andere Möglichkeit?

[Jona]

also bei meiner ersten Selbstgebauten ist das Ahorn Griffbrett nur geölt mit danish oil und sieht bisher noch super aus!

Kann dir aber durchaus empfehlen das Griffbrett vor dem bundieren zu behandeln, meins war recht weich und dadurch (und durch meine fehlende Erfahrung) war das bundieren nicht so sauber da ich die bünde teilweise zu tief reingeschlagen habe....

aus heutiger Sicht würde ich wenn ich das Griffbrett mit danish oil oder anderen schichtbildenen Ölen behandeln will schon vor der Bundierung 1-2 schichten auftragen

[Yaman]

also bei meiner ersten Selbstgebauten ist das Ahorn Griffbrett nur geölt mit danish oil und sieht bisher noch super aus!

Da ich den Korpus auch ölen möchte, passt das dann ja.

[AsturHero]

ich teste gerade für mein FLeur de Lys Projekt selbstgemachtes Wipe on Poly..bei ausreichender Verdünnung zieht das auch ordentlich ins Holz ein und hinterlässt wenn man möchte eine Matte oder hochglänzende Oberffläche..die Schichtdicke (von nur Porenfüllend bis Schichtaufbauened möglich) bestimmst nur du allein und Poly ist auf alle Fälle härter als Danish Oil..

heut abend mach ich ein Foto vom Testholz, dann hab ich 3 Schichten drauf

[MiLe]

Wie mir inzwischen aufgefallen ist , bedeutet die Entscheidung für Fanned Frets aber, dass ich meine vorhandene Headless-Brücke so nicht verwenden kann. Blöd . Einzelne Brückenteile gibt es ja, z. B. diese, allerdings ist dann nichts mit Headless. Auch blöd . Mal sehen, wie ich das Problem löse.

Headless singlebridges gibt's z.B. hier https://de.aliexpress.com/item/Single-G ... 56171.html oder hier: https://www.thomann.de/de/abm_3801b_sin ... gJIQvD_BwE
Die Mera Bridges werden normalerweise mit gemeinsamer Basisplatte geliefert (gerade oder für fanned frets), ließen sich aber auch einzeln auf Holz montieren, wobei dann eine Hohlkehle im Holz jeweils als Aufnahme sinnvoll wäre, damit sie nicht seitlich kippeln. Könnte aber auch gut kommen http://meraguitars.com/eng/parts/mech/submarine2.html Die habe ich verbaut (bzw. bin noch dran), weil sie mir optisch am Besten gefallen und die Vearbeitung und das Tuning echt klasse sind.
Billig ist der Headless-Spaß in den seltensten Fällen, da fehlt wohl die Großserie

[Jona]

ich teste gerade für mein FLeur de Lys Projekt selbstgemachtes Wipe on Poly..

Haste das Holzsiegel von Clou noch gepimpt oder was ganz anderes? Würde mich auf jeden Fall auch interessieren

[Yaman]

Die Mera Bridges gefallen mir sehr gut, die anderen sind auch nicht schlecht, aber der Preis ist mir zu hoch. Da übersteigt der Preis der Mechaniken den Rest inclusive Tonabnehmer und Holz.

[AsturHero]

mal wieder gesponnen:
du bist doch so ein begnadeter Bastler und Tüftler...
wäre denn nich so etwas ein Lösungsansatz?
(ich mein jetzt nicht die Paddelform, sondern die Möglichkeit "klassische" Mechaniken im Design zu integrieren)

du könntest selber eigene Singlebridges basteln oder auch käufliche von günstig bis teuer erwerben..und hättest mehr AUswahl bei den Singlebridges.

[MiLe]

Wobei ich bei derart schräg laufenden und teilweise über Rollen umgelenkten Saiten mit reichlich Überhang immer etwas Bedenken bezüglich Stimmstabilität hätte. Verändertes Verhalten beim Saitenziehen sowieso, aber das ist Gewöhnungs- bzw. Geschmackssache.

[AsturHero]

darum schrob ich ja: Lösungsansatz
Die Mechaniken müssen ja nicht so weit gespreizt werden, die können ja versetzt angeordnet werden (da ja fanned Fret eh ist) siehe auch Body-Prototypform die große schräge Kante am Unterbug, nährer zusammen rücken (so weit das sich die Mechanikflügel NICHT berühren etc. etc...aber wie gesagt nur eine Möglichkeit von vielen

[Yaman]

Wobei ich bei derart schräg laufenden und teilweise über Rollen umgelenkten Saiten mit reichlich Überhang immer etwas Bedenken bezüglich Stimmstabilität hätte. Verändertes Verhalten beim Saitenziehen sowieso, aber das ist Gewöhnungs- bzw. Geschmackssache.

Das sind auch meine Bedenken, außerdem ist der lange Teil der Saite hinter dem Auflagepunkt an der Brücke akustisch nicht zu ignorieren.

Bei den Mera-Mechaniken und den ähnlich aufgebauten ist der Saitenwinkel über die Brücke doch nicht sehr gross. Macht sich das irgendwie negativ bemerkbar?

[MiLe]

Laut Dmitry hat er viele Versuche dazu durchgeführt - auch den Materialien - und die aktuelle Lösung als die beste angesehen - kann natürlich Marketing-Gewäsch sein und der Winkel ergiebt sich mehr zufällig aus der Konstuktion
Am Sattel oder bei TOM-Konstruktionen ist der Winkel auch nicht viel größer, ich denke ab einem gewissen Punkt ist der Einfluss eher gering.

Ich habe bisher ja nur wenige Trockentests durchführt, ohne Pickups, aber da konnte ich mich klanglich nicht beklagen. Durch die minimalen Überhänge und die Konstruktion erwarte ich eine sehr gute Stimmstabilität - angenehm für den Handballen ist es auch und das Stimmen ist ein Traum. Saitenziehen ist etwas anders als gewohnt - für einen 2 Halbtöne brauchts weniger Weg, dadurch kommt man nicht so schnell der Nachbarsaite ins Gehege.

[ugrosche]

Ein anderer günstiger Ansatz wären Banjo-Mechaniken hinter den Einzelbrücken und dann von unten stimmen, wie z.B. hier.
Die Übersetzung ist halt doof und es gibt eine komplett andere Optik.

[Yaman]

Ich habe die vorhandene Headless-Brücke auseinandergenommen, um zu sehen, ob die Mechaniken auch für Fanned Fret benutzbar wären. Im Prinzip schon. Auf dem Foto ist die maximale Schrägstellung zu sehen, die möglich ist.

Allerdings muss ich dann eine andere Grundplatte fertigen und die einzelnen Sättel brauchen auch noch Halt. Das wird nicht einfach.

[Jackhammer]

Könnte man Sättel auch an derselben Grundplatte befestigen? 20mm Versatz sind schon mehr als genug für eine Gitarre. Mehr wird es ziemlich unbequem, dass kenne ich von meiner #0.

[Yaman]

Ja die Sättel könnte man auch an der selben Grundplatte befestigen. So ist es ja auch im Originalzustand.

[Yaman]

Den Entwurf (A4) habe ich analog auf Sollmaß (Größe des Walnussbretts) vergrößert, indem ich die Winkel und Strecken ausgemessen und entsprechend multipliziert habe. Dabei habe ich die Anregung von ugrosche berücksichtigt und die Linien sich an einem zentralen Punkt auf der Mittellinie treffen lassen. Obwohl die Zeichnung in Originalgröße sehr klein aussah, passte die Form exakt auf das Holz.
Dann habe ich die Form aus Styrodur ausgeschnitten, um die Ergonomie zu testen. Merkwürdigerweise passt alles, ich brauche keinen Rippenspoiler, eine leichte Anschrägung reicht für die Armauflage und auch im Sitzen ist alles o.k.

Die Form des rechten Horns ist noch nicht endgültig, da ich erst das Fanned Fret Griffbrett zeichnen muss, um festzustellen, wie die Bünde verlaufen und wie weit es in den Korpus hineinragt. Danach passe ich die Form dann an.
Ein Vergleich mit Bärbel zeigt die Größenverhältnisse der Korpusform.

[ugrosche]

Ist ja richtig handlich. Ich hätte die Form größer eingeschätzt.
Gefällt mir, wegen der fehlenden Kopfplatte wirken Headless-Bodys oft zu groß auf mich. Das Design könnte ich mir auch mit kantiger Kopfplatte vorstellen.