Wie ich an den Reaktionen zu erkennen meine, lässt das Thema Schleifen niemanden ganz kalt
Daher gestatte ich mir im Nachgang ein paar Erfahrungen von mir darzubringen.
Zuerst aber die Fortsetzung des Bauberichtes. Das Problem war schnell eingegrenzt, da der Lack homogen und hart war, konnte es nur das Werkzeug sein - oder der Operator
Ich erneuerte daher zunächst die Schleifpapiere. Schwieriger war das mit dem Operator. Letzterer hat ja bereits bei vergangenen Projekten immer wieder Probleme gemacht
Da es für den Operator keinen Ersatz (durch etwaige Schleiffreiwillige) gab (und vermutlich auch in Zukunft nicht geben wird), habe ich beim neuen Schleifdurchgang genau drauf geachtet so lange zu schleifen, bis sich das Schleifpapier an die Oberfläche saugt. Nach einer vollen Körnungssequenz war die Oberfläche dann schon einmal deutlich heller als beim ersten Mal. Anschließend habe ich poliert.
Hier während des Polierens. Links noch 5000er Körnung und rechts schon angefangen zu polieren
Hier ist der Hals fertig poliert
Scheint deutlich besser als vorher...
Nun zu den versprochenen Ausführungen
(Die in Zukunft vielleicht helfen, wenn wieder einmal so ein Problem auftritt)
Im vorliegenden Fall hatte ich die eine oder andere Körnung offenbar nicht ordentlich ausgeschliffen. Man sieht das Ergebnis zwischendurch sehr schlecht und auch der (mir durchaus schon länger bekannte) Saugeffekt, der auf eine glatte Oberfläche schließen lässt, ist manchmal trügerisch.
Wie Clonewood und HrDalb. oben anmerken, ist 400er Korn recht grob. Dies sei unbestritten, jedoch ist die Wahl der Anfangskörnung nicht immer einfach. Ich versuche mich dabei von feineren Körnungen zu gröberen hin zu tasten, um die Mindestkörnung für den Anfang der Schleifsequenz zu finden. So habe ich es auch hier gemacht. Mit 600er ist, so wie davor mit 1000er und 800er, original gar nichts weitergegangen, allerdings hätte ich auch 400er nass nehmen können
(nächstes Mal).
Die Aufzählung (oben) von Mile umfasst ein paar wichtige Aspekte. So der, den Lack ausreichend härten zu lassen. Wenn sich Würsteln beim Schleifen bilden, ist der Lack wohl noch zu weich (ich vermute, dass sich diese hauptsächlich aus den, das Schleifpapier zuschlagenden weichen Lackresten bilden, die sich während des Schleifen mit der Zeit abwutzeln). Dies war hier nicht der Fall. Nur ganz normal ungesunder Lackfeinstaub. Dabei spielt Ungeduld eine große Rolle, aber auch die richtige Einschätzung der Umgebungsbedingungen und deren Einfluss auf die Lacktrocknung.
Mit viel Druck zu schleifen habe ich mir inzwischen abgewöhnt. Besser beim Trockenschleifen öfter entstauben und das Schleifpapier wechseln bzw. beim Nassschleifen beim Wechsel der Körnung auch das Wasser wechseln und zwischendurch öfter Wischen.
Das (locker geführte) 400er Papier konnte ich mit der genannten Schleifkornsequenz komplett ausschleifen, nachdem ich bei jeder Körnungsstufe wirklich ausdauernd geschliffen hatte, bis der Saugeffekt über die ganze Oberfläche deutlich zu merken war.
Ich erlaube mir daher bezüglich zappls Frage/Bericht zu spekulieren: Da es nach dem Dritten Mal dann gepasst hat, lag es nicht nur an zu viel Anpressdruck, sondern auch am unkompletten Ausschleifen der einzelnen Schleifkornstufen.
Aber genug davon - Noch ein paar Kleinigkeiten und der Zusammenbau kann beginnen