Framebird NR

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Framebird NR

#1

Beitrag von penfield » 07.11.2017, 19:50

Mein neuestes Projekt begann eines schon frühlingshaften Abends im April diesen Jahres, als ein Freund mit einem Kofferraum voller Fensterrahmenteile vorfuhr und fragte, ob ich diese haben wollte – er meinte, es sei feinstes Mahagoni.

Ich war zunächst sprachlos, begann aber zur Sicherheit gleich mit dem Ausladen 8).

Als ich meine Sprache wieder fand, bot ich ihm als Gegenleistung an, eine Gitarre seiner Wahl daraus zu bauen. Zufällig lag meine Quickbird NR in der Werkstatt und nachdem er ein wenig darauf herumgeklimpert hatte, entschied er sich spontan für eine Firebird NR, woraus sich sich das Projekt mit dem sinnigen Titel "FrameBird NR" ergab.

Da das Holz aus dem tiefen Süden Österreichs stammen soll, war mir das mit dem Mahagoni ein wenig suspekt (Oder ist der Klimawandel schon weiter als man meinen mag (think)?). Ich habe daher ein Teststück von Dreck und Lasur befreit und Expertenmeinungen eingeholt, das heißt diesen Thread im Forum erstellt: Ist das tatsächlich Mahagoni? .

Das Urteil war nicht eindeutig, Vorschläge waren: Okumé/Gabun, Khaya, Meranti (Shorea sp.) oder Niangon; Mahagoni nicht dezitiert ausgeschlossen.

Was es auch sein möge, aus all den vorgeschlagenen Hölzern kann man Gitarren bauen, womit dieses Projekt 1) meine erste Gitarre aus "echtem" Tropenholz (welchem auch immer), 2) meine erste Gitarre aus Fensterrahmenteilen und außerdem 3) meine allererste „Auftragsarbeit“ ist.

Es folgen jetzt in Episoden die Baufortschritte der letzten Monate.
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Re: Framebird NR

#2

Beitrag von thoto » 07.11.2017, 19:58

Super, ich freue mich schon auf den Bauthread! :D

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Re: Framebird NR - Bodyplank

#3

Beitrag von penfield » 07.11.2017, 20:12

Danke, Thoto, du wirst gleich unten zitiert!

Es gibt ja schon ein paar Episoden als Nachtrag.

Als Einstieg die Bodyplanke

Zunächst das Ausgangsmaterial
DSC00825-hr.jpg
Fensterrahmenteile als Holzquelle sind ja nicht unüblich (siehe z.B. Thotos Thyris Projekt)

Zunächst habe ich sondiert und in verwendbare Form gesägt
DSC00827a.jpg
Die annährend rechteckigen Teile habe ich dann intensiv gehobelt.

Ohne Hobelmaschine hätte ich das nicht geschafft.
DSC00847a.jpg
Danach sah man die Struktur des Holzes erst richtig.
Welches Holz auch immer es sein möge, es ist recht schön und riecht sehr angenehm.
Hier als Bodyplank sortiert und aufgelegt.
DSC00851a.jpg
Selbstverständlich sind auch nach gründlicher Sortierung diverse Löcher vorhanden, aber das gehört zur Charakteristik eines FrameBirds ;)
(Sieht dem Holz aus Thotos Thyris Projekt ziemlich ähnlich – also vielleicht doch Mahagoni?)

Danach habe ich die Teile verleimt
DSC00868a.jpg
Am nächsten Tag gehobelt
DSC00878a.jpg
Prinzipiell funktioniert das Hobeln, denn die Hobelklinge ist scharf und die Fläche danach fühlbar eben(er), aber wie man an den Spänen sieht, habe ich gewisse Schwierigkeiten, den Hobel ordentlich einzustellen. Das Hobeleisen ist entweder zu weit draußen oder greift kaum mehr, ist schief, wird beim Hobeln in den Fuß zurückgeschoben etc. Eine Wissenschaft für sich… :roll:

Wie man bei Auflage der Frässchablone sehen kann, ist die Bodyplanke zu klein für die recht üppigen Dimensionen der FraBi NR
DSC00881a.jpg
Aus diesem Grund bekam die Bodyplanke „Ohren“

Damit die Maserung besser passt, habe ich das Ohr aus derselben Bohle der Bodyplanke ausgesägt
DSC00883a.jpg
Und angeleimt
DSC00884a.jpg
Am nächsten Tag sägte ich dann den Body aus
DSC00934a.jpg
(Die Hobelhacker zeugen von den Problemen, die ich beim Hobeln hatte)
DSC00937a.jpg
Nach dem Schleifen siehts besser aus

Morgen die nächste Episode: Der Hals
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Re: Framebird NR

#4

Beitrag von Docwaggon » 07.11.2017, 21:18

spannend !

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Re: Framebird NR

#5

Beitrag von Drifter » 08.11.2017, 04:29

Docwaggon hat geschrieben:
07.11.2017, 21:18
spannend !
Dieses Zitat trifft es auf den Kopf!

Sag mal: was hast Du da für eine Bandsäge?

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Re: Framebird NR

#6

Beitrag von Poldi » 08.11.2017, 05:26

Nicht nur spannend. Ich find die Wiederverwertungsthreads einfach klasse. Es muss nicht immer teures "Tonholz" sein.
Gutes Gelingen erst mal.

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Re: Framebird NR

#7

Beitrag von penfield » 08.11.2017, 10:59

Drifter hat geschrieben:
08.11.2017, 04:29
Sag mal: was hast Du da für eine Bandsäge?
Danke, Norbert.

Das ist eine Einhell Bandsäge mit Untergestell TC-SB 305 U (vom zgonc).

Für den Preis sehr gut; Zum Vorsägen jedenfalls bestens geeignet.
Allerdings ist es gar nicht so einfach, die Dinger ordentlich einzurichten.
Da könnte man in meinem Fall bestimmt noch etwas herausholen.
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Re: Framebird NR

#8

Beitrag von penfield » 08.11.2017, 11:02

Poldi hat geschrieben:
08.11.2017, 05:26
Nicht nur spannend. Ich find die Wiederverwertungsthreads einfach klasse. Es muss nicht immer teures "Tonholz" sein.
Gutes Gelingen erst mal.
Danke, Micha.

Ist auch für mich äußerst spannend; besonders weit bin ich noch nicht gekommen und die "Live" Berichterstattung wird bald kommen.
Da gibt es einiges Neuland; auch beim Finish.
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Re: Framebird NR

#9

Beitrag von penfield » 08.11.2017, 11:03

Docwaggon hat geschrieben:
07.11.2017, 21:18
spannend !
Danke - Bin selbst schon sehr gespannt...
Aber das ist eigentlich fast immer so bei meinen Projekten. So ganz sicher sein, wie es wird, kann ich mir da nie ;)
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Re: Framebird NR

#10

Beitrag von Drifter » 08.11.2017, 11:22

penfield hat geschrieben:
08.11.2017, 10:59
Drifter hat geschrieben:
08.11.2017, 04:29
Sag mal: was hast Du da für eine Bandsäge?
Danke, Norbert.

Das ist eine Einhell Bandsäge mit Untergestell TC-SB 305 U (vom zgonc).

Für den Preis sehr gut; Zum Vorsägen jedenfalls bestens geeignet.
Allerdings ist es gar nicht so einfach, die Dinger ordentlich einzurichten.
Da könnte man in meinem Fall bestimmt noch etwas herausholen.
Ich glaub, ich hab auch so eine, komme aber überhaupt nicht zurecht!

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Re: Framebird NR - Bodyplank

#11

Beitrag von thoto » 08.11.2017, 12:00

Schaut schonmal sehr vielversprechend aus!
penfield hat geschrieben:
07.11.2017, 20:12
Selbstverständlich sind auch nach gründlicher Sortierung diverse Löcher vorhanden, aber das gehört zur Charakteristik eines FrameBirds ;)
(Sieht dem Holz aus Thotos Thyris Projekt ziemlich ähnlich – also vielleicht doch Mahagoni?)
Also, ehrlich gesagt, habe ich keine Ahnung, welche Holzart das genau ist, aber deine und meine Bretter sehen sich wirklich sehr ähnlich.
Ich habe in meiner Unwissenheit einfach nur pauschal "Mahagoni" gesagt, weil der Fensterbauer mir das so gesagt hat. Ist wahrscheinlich als Sammelbegriff gemeint.

Ich habe gelesen, dass als "echtes" Mahagoni nur das gilt, welches eine dunkelbraune farbe hat. Ich habe aber bei meinen Fensterrahmen auch sehr helles Holz dabei, dass einfach nur braun gestrichen wurde...

Letztendlich ist es günstiges Bauholz, das für meine dillentantischen Bauversuche erstmal völlig ausreicht. :D

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Re: Framebird NR

#12

Beitrag von Haddock » 08.11.2017, 15:44

Hallo,

super, ein Thread auf den ich mich freue! Weiter so.

Gruss
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Re: Framebird NR - Bodyplank

#13

Beitrag von penfield » 08.11.2017, 16:52

thoto hat geschrieben:
08.11.2017, 12:00
Also, ehrlich gesagt, habe ich keine Ahnung, welche Holzart das genau ist, aber deine und meine Bretter sehen sich wirklich sehr ähnlich.
Ich habe in meiner Unwissenheit einfach nur pauschal "Mahagoni" gesagt, weil der Fensterbauer mir das so gesagt hat. Ist wahrscheinlich als Sammelbegriff gemeint.

Ich habe gelesen, dass als "echtes" Mahagoni nur das gilt, welches eine dunkelbraune farbe hat. Ich habe aber bei meinen Fensterrahmen auch sehr helles Holz dabei, dass einfach nur braun gestrichen wurde...

Letztendlich ist es günstiges Bauholz, das für meine dillentantischen Bauversuche erstmal völlig ausreicht. :D
Es scheint, nicht nur das Holz sieht einander ähnlich, sondern auch die Namesngeschichte ist ziemlich gleich. ;)

Ich sehe das aber wie du, solange man es verbauen kann, ist mir der Name nicht so wichtig.

Eventuell ist Mahagoni aber auch eine volkstümliche Bezeichnung für "Holz, das man nicht kennt, weil es sicher nicht von hier ist" 8)
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Re: Framebird NR

#14

Beitrag von penfield » 08.11.2017, 17:02

Drifter hat geschrieben:
08.11.2017, 11:22
Ich glaub, ich hab auch so eine, komme aber überhaupt nicht zurecht!
Da geht´s dir wir mir.
Ich bin leider auch kein Experte der Bandsägeneinrichtung.
Drifter hat geschrieben:
08.11.2017, 11:22
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FrameBird NR - Der Hals

#15

Beitrag von penfield » 08.11.2017, 17:25

Die heutige Episode beschäftigt sich mit dem Hals.

Er ist, bedingt durch die Durchlöcherung der Rahmenteile, von derselben Bohle, aber aus zwei Stücken. Hier sieht man auch deutlich, dass das Holz mit einer dicken Schicht Lasur und Grind bedeckt war
DSC00840a.jpg
Beide Teile wurden in 15° Winkel gesägt....
DSC00841a.jpg
....abgerichtet bzw. im Dickenhobel vom Dreck befreit
DSC00855a.jpg
Dann mit dem 15°-Fräsjig der Winkel nachgebessert, bis alles schön zueinander passte
DSC00857a.jpg
Die gefügten Teile des Halses …
DSC00856a.jpg
…wurden anschließend verleimt
DSC00859a.jpg
Und weil ich so in Fahrt war, habe ich an die Kopfplatte tags darauf gleich Ohren angeleimt
DSC00871a.jpg
Mit dem Griffbrettrohling waren damit eigentlich schon die wichtigsten Holzteile vorhanden
DSC00936a.jpg
Und weil heute Probe ist, wird der Truss Rod Kanal erst in der nächsten Folge gefräst ;)
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Framebird NR – Der Truss Rod Kanal

#16

Beitrag von penfield » 09.11.2017, 18:41

Ah, der Tag nach einer Probe ... immer wieder schön, mit den Jungs zu jammen ... und ich habe nicht einmal Kopfschmerzen! 8)

In dieser Ausgabe geht es, wie angekündigt, um den Truss Rod Kanal (Und, wie ich gestehen muss, um meinen ersten Aussetzer)

Zunächst habe ich den Hals noch einmal abgerichtet und die be-ohrte Kopfplatte glatt geschliffen
DSC00942a.jpg
Dann wollte ich den Truss Rod Kanal fräsen, so wie ich es immer mache, also mit der Tischfräse. Dabei braucht man nur einmal den Anschlag der Tischfräse auf die Mittellinie des Halses ausrichten und kann den Kanal und den betroffenen Bereich der Kopfplatte mit Einstellung der Frästiefe und einem Fräserwechsel (6mm Kanal/12mm Kopfplatte) fräsen.

Der Kanal wäre also vor dem Anleimen der Ohren zu fräsen gewesen, da sonst die Ohren am Anschlag Probleme machen. Da ich die Ohren nach dem Schleifen nicht herunterreißen wollte, dachte ich über Alternativen nach und kam auf die eigenartige Idee, mein Radiusjig und den Parallelanschlag der Fräse zu verwenden.

Inzwischen frage ich mich, warum ich diese, wie sich herausstellte gefährliche Variante (freihändiges Fräsen an der Kopfplatte... :roll: ) wählte - ich hätte bloß eine Leiste aufkleben müssen, um die eine Halsseite auf Ohrenbreite zu bringen, und hätte wie sonst auch immer den Anschlag benutzen können. Viel kann ich mir dabei nicht gedacht haben...

Auf dem Bild sieht das ja harmlos aus...
DSC00943a.jpg
... beim Fräsen gab es aber ein paar sehr heikle Momente. Irgendwie ist es sich dann zwar ausgegangen, aber so mach ich es bestimmt nicht wieder!
DSC00944a.jpg
Jetzt ist aber alles wieder gut 8) und in der nächsten Episode wird der Body in Form gebracht ;)
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Frame Bird NR – Bodykontur

#17

Beitrag von penfield » 10.11.2017, 21:44

Nach dem Abrichten des Griffbrettes, das wegen der nicht gerade perfekt planen Tische meiner Hobelmaschine immer eine Herausforderung an das räumliche Vorstellungsvermögen darstellt, ging es weiter mit dem Konturfräsen des Bodies

Das Holz ist ziemlich hart (zumindest härter als Paulownia). Ich habe daher möglichst knapp gesägt und wenn nötig auch nachgesägt.
DSC00953a.jpg
Anschließend habe ich die eFachdeckel und Trussroddeckel Rohlinge vorbereitet, die noch laminiert werden.

In der nächsten Folge wird das eFach ausgebuddelt.
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Re: Framebird NR – Der Truss Rod Kanal

#18

Beitrag von Yaman » 10.11.2017, 22:04

penfield hat geschrieben:
09.11.2017, 18:41
... beim Fräsen gab es aber ein paar sehr heikle Momente. Irgendwie ist es sich dann zwar ausgegangen, aber so mach ich es bestimmt nicht wieder!
Ich habe auch so eine Fräse, aber noch nicht damit gearbeitet. Deine Führung sieht eigentlich doch o.k. aus. Worin bestanden die heiklen Momente?

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Re: Framebird NR

#19

Beitrag von penfield » 10.11.2017, 22:52

Yaman hat geschrieben:
10.11.2017, 22:04
Ich habe auch so eine Fräse, aber noch nicht damit gearbeitet. Deine Führung sieht eigentlich doch o.k. aus. Worin bestanden die heiklen Momente?
Die Makita Fräse an sich ist ein super Gerät. Auch der Parallelanschlag funktioniert im Rahmen des Erwartbaren.

Die heiklen Momente ergaben sich, weil ich mich bei der Verwendung der Makita ziemlich dämlich angestellt habe.

Ich dachte nämlich, ich könnte die laufende Fräse an der Kopfplatte, also dort, wo die Seitenauflagen aufhören, mit nur noch ganz wenig Auflagefläche am Jig, ruhig halten - Die Fräse schwebt dann aber auf der einen Seite quasi über der Kopfplatte und die Grundplatte hat nur noch minimale Auflage auf der anderen Seite, so dass der größte Teil der Grundplatte der Fräse in der Luft hängt.

Im Probelauf, also mit abgestellter Fräse ging das noch halbwegs, aber bei laufender Fräse sah das ganz anders aus. Prompt ist die Fräse beim ersten Durchgang von der Seitenauflage gerutscht, weggekippt und wäre mir beinahe ausgekommen. Ich will gar nicht wissen, was dabei passieren hätte können. Aber das war nicht alles. Trotz dieser Erfahrung habe ich auf diese Art und Weise den Kanal noch fertiggefräst, also den selben Blödsinn noch ein paar Mal wiederholt :roll:

Was das für ein gefährlicher Unsinn war, ist mir erst danach so richtig klar geworden...

Es ist zwar gut ausgegangen, also ohne Verletzungen oder sonstige Schäden, aber das war eine wirklich dumme Idee, die man auf keinen Fall nachmachen sollte!
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Re: Framebird NR

#20

Beitrag von AsturHero » 11.11.2017, 08:06

..das war ja genau der Grund, warum ich mir meine Kopfplatte verunstatet hatte....hatte zwar links und rechts neben der Kopfplatte Stützen, aber man fräst ja nicht nur in der Mitte die Kopfplatte aus, somit hatte ich immer ganz rechts oder ganzlinks aussen das Problem, das die Fräse immer in der Luft hing und nur noch mit bissi Öhrchen an der Leiste war...was in trockenem Betrieb funktionierte, funtioniert halt im laufenden Betrieb nicht und schwupp di wupp ist ne Macke drin...

nu überlege ich mr, wie ich die Bodenplatte der Fräse erweitere, bzw, beim nächsten Projekt so eine große JIG bastle wie der Herr Rallinger
lg Antonio

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Re: Framebird NR

#21

Beitrag von Docwaggon » 11.11.2017, 09:15

wenn du nur planfräsen möchtest dann ist die frästiefe ja meistens nicht ganz so kritisch.
da würde ich einfach noch eine 10mm mdf platte mit doppelseitigen klebeband unter die eigentliche basisplatte kleben.

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Re: Framebird NR

#22

Beitrag von Yaman » 11.11.2017, 10:23

AsturHero hat geschrieben:
11.11.2017, 08:06
nu überlege ich mr, wie ich die Bodenplatte der Fräse erweitere, bzw, beim nächsten Projekt so eine große JIG bastle wie der Herr Rallinger
Ich habe mir wegen der gleichen Problematik mit meiner Oberfräse mal dieses Teil gekauft: https://www.dictum.com/de/werkzeuge/ele ... .8_2_48_12
Da ist u.a. ein zusätzlicher Stützfuss enthalten, der auch beim Kanten abrunden am Body die Fräse super stabilisiert. Das Ding gibt es auch beim Sautershop. Hier gibt es ein Video dazu:
https://www.youtube.com/watch?v=EpNJcmlVft0
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Re: Framebird NR

#23

Beitrag von Yaman » 11.11.2017, 10:32

penfield hat geschrieben:
10.11.2017, 22:52
Trotz dieser Erfahrung habe ich auf diese Art und Weise den Kanal noch fertiggefräst, also den selben Blödsinn noch ein paar Mal wiederholt :roll:
Was das für ein gefährlicher Unsinn war, ist mir erst danach so richtig klar geworden...
Dann bin ich ja nicht der Einzige, der obwohl er gefährlichen Unsinn angestellt hat, es trotzdem zu Ende bringen wollte. Bei mir war es der Versuch, eine Bohle aus Rosenholz, die in der Werkbank festgeklemmt war, mit einer Handkreissäge aufzuteilen. Das Sägeblatt blieb zwischenzeitlich stehen .... aber ich habe es weiter versucht. Lebensgefährlich!

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Re: Framebird NR

#24

Beitrag von Docwaggon » 11.11.2017, 10:37

ich habe so etwas : https://www.amazon.de/dp/B004OCH224/?ta ... se-test-21
(nur die grundplatte ohne den fräszirkel) und kann diese zusammengesetzte lösung nicht empfehlen.
letztendlich reicht mir aber eine einfache platte

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Re: Framebird NR

#25

Beitrag von penfield » 11.11.2017, 13:46

Danke, Freunde!

Wenn die Makita nicht so klein und handlich wäre, hätte ich sie wahrscheinlich nicht halten können und mir den laufenden Fräser irgendwohinein gerammt. Da beutelt es mich jetzt noch, wenn ich daran denke. Wenn ich jetzt noch zugebe, dass ich eigentlich neben dem Jig gekniet bin, um die Fräsweite genau einsehen zu können, versteht ihr, warum ich ein wenig schockiert war.

Immerhin habe ich den Kanal dann im Stehen fertiggefräst, abe trotzdem eine sehr sehr unsichere und gefährliche Sache.

Wenn ich daran denke, dass ich mir die Tischfräse eigentlich gekauft habe, um genau diese Fräsenführungsvorrichtungen, die ohne Schiene auskommen müssen, zu vermeiden....
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