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Re: Eigenentwurf mit versteckten Tonabnehmern

Verfasst: 11.11.2017, 20:17
von Titan-Jan
Ja, also diese runden Kratzer sind definitiv vom Polieren mit den Schwämmen. Deswegen frag ich ja, wie es jetzt weitergeht...

Hab mit Korn 320 angefangen und alles geebnet. Bis Korn 1200 war dann alles recht matt. Mit der Stahlwolle wurde es seidenmatt und jetzt mit dem Polieren schön glänzig allerdings im Streiflicht sieht man eben diese runten Kratzer. Gibt es denn eine andere, feinere Polierpaste?
(Poliermaschine oder Exzenterschleifer besitze ich bisher noch nicht....)

Re: Eigenentwurf mit versteckten Tonabnehmern

Verfasst: 11.11.2017, 20:36
von hatta
Ja es gibt polierpasten in verschiedenen abstufungen.
Ich kanns nur so beschreiben: grobe "schleifpasten" um abgewitterte oder stumpfe lacke auf zu polieren.
Dann die nächst feinere stufe für normale lacke mit leichten kratzern und dann feinpolituren und nachfolgend dann waxx und versiegelungen.

Ich würde mal versuchen ob du per hand und microfasertuch mit einer feineren politur die kratzer wegbekommst.


Lg

Re: Eigenentwurf mit versteckten Tonabnehmern

Verfasst: 11.11.2017, 20:37
von kehrdesign
hatta hat geschrieben:
11.11.2017, 18:55
... Außer diese rot weiß paste ist so grob
Mit dieser Paste und einem Polierschwamm (orange = midle heavy) auf dem Exzenterschleifer habe ich problemlos den selben Glanzgrad ohne jegliche Störung erreicht, wie mit der Molton-Schwabbelscheibe und (wachsgebundener) Hochglanzpaste.
Und kleinere Flächen habe ich gelegentlich auch schon mit Rot-Weiß und Microfasertuch rein händisch auf eben diesen Glanzgrad bekommen. An der Paste wird's sicher nicht liegen.

Re: Eigenentwurf mit versteckten Tonabnehmern

Verfasst: 11.11.2017, 21:15
von hatta
Gut...etwas was man ausschließen kann.

Re: Eigenentwurf mit versteckten Tonabnehmern

Verfasst: 11.11.2017, 21:19
von capricky
hatta hat geschrieben:
11.11.2017, 18:55
Außer diese rot weiß paste ist so grob (think)
Ich poliere im Moment gerade eine alte Gretsch damit auf und überlege, wo ich etwas "schärferes" herbekomme... :D

capricky

Re: Eigenentwurf mit versteckten Tonabnehmern

Verfasst: 11.11.2017, 21:31
von AsturHero
Lacknasen, Sprühnebel, Krater, Orangenhaut, Überstände vom Kreppband etc. polier ich mit dieser Paste ab, gibt es zB bei Obi, danach geh ich mit feiner Autopolitur und/oder Wachs per Hand auf Hochglanz
842962_1.jpg

Re: Eigenentwurf mit versteckten Tonabnehmern

Verfasst: 12.11.2017, 00:49
von kehrdesign
AsturHero hat geschrieben:
11.11.2017, 21:31
... geh ich mit feiner Autopolitur und/oder Wachs per Hand auf Hochglanz ...
Bei Autolackierungen akzeptiere ich Wachs bzw. wachsbasierte Polituren (die oft garnicht polieren, sondern Poren und Kratzer einfach mit Wachs füllen). Da geht's aber um Schutz gegen (sandstrahlartige) Wirkung von Staub, Dreck und Steinschlag und massive Witterungseinflüsse.

Mechanisch hochglanzpolierte 2K-Lackierungen auf Gitarren sind aufgrund der Festigkeit und Härte selbst der beste Schutz; hier sind Wachsversiegelungen nicht nur überflüssig, sondern beeinträchtigen m.E. sogar die Haptik durch Schichtbildung mehr oder weniger klebrigen Charakters. Soweit zumindest meine bescheidene Erfahrungen.
.
capricky hat geschrieben:
11.11.2017, 21:19
... und überlege, wo ich etwas "schärferes" herbekomme... :D ...
Micro-Mesh gibt's doch fast überall ... (whistle)
.

Re: Eigenentwurf mit versteckten Tonabnehmern

Verfasst: 12.11.2017, 01:30
von hatta
capricky hat geschrieben:
11.11.2017, 21:19
hatta hat geschrieben:
11.11.2017, 18:55
Außer diese rot weiß paste ist so grob (think)
Ich poliere im Moment gerade eine alte Gretsch damit auf und überlege, wo ich etwas "schärferes" herbekomme... :D

capricky
Zb. Von 3M gibts polituren die extreem abrassiv sind! Die schleifen ganz nett ...
Ansonsten von glasurit die mattierungspaste :lol: ;)

Re: Eigenentwurf mit versteckten Tonabnehmern

Verfasst: 12.11.2017, 11:45
von capricky
hatta hat geschrieben:
12.11.2017, 01:30
capricky hat geschrieben:
11.11.2017, 21:19


Ich poliere im Moment gerade eine alte Gretsch damit auf und überlege, wo ich etwas "schärferes" herbekomme... :D

capricky
Zb. Von 3M gibts polituren die extreem abrassiv sind! Die schleifen ganz nett ...
Ansonsten von glasurit die mattierungspaste :lol: ;)
Mit "im Moment" meinte ich gestern bis 10 Minuten bevor ich das postete! :D ...und leider waren da und heute alle verdächtigen Läden zu 8)

capricky

Re: Eigenentwurf mit versteckten Tonabnehmern

Verfasst: 12.11.2017, 13:03
von hatta
capricky hat geschrieben:
12.11.2017, 11:45
hatta hat geschrieben:
12.11.2017, 01:30


Zb. Von 3M gibts polituren die extreem abrassiv sind! Die schleifen ganz nett ...
Ansonsten von glasurit die mattierungspaste :lol: ;)
Mit "im Moment" meinte ich gestern bis 10 Minuten bevor ich das postete! :D ...und leider waren da und heute alle verdächtigen Läden zu 8)

capricky
So hatte icj das auch aufgenommen ;)

Re: Eigenentwurf mit versteckten Tonabnehmern

Verfasst: 12.11.2017, 18:27
von Titan-Jan
Seufz, dann gehe ich noch mal ein paar Stufen zurück und probiere weiter...

Re: Eigenentwurf mit versteckten Tonabnehmern

Verfasst: 12.11.2017, 21:20
von zappl
kehrdesign hat geschrieben:
11.11.2017, 20:37
Und kleinere Flächen habe ich gelegentlich auch schon mit Rot-Weiß und Microfasertuch rein händisch auf eben diesen Glanzgrad bekommen. An der Paste wird's sicher nicht liegen.
Das kann ich bestätigen... war überrascht wie gut und sogar recht zügig das im "Handbetrieb" hinhaut (*). Jan, probier das mal, wenn kein Exzenterschleifer vorhanden ist. Ich vermute auch, dass hier "zuviel rotiert" wurde. Ich verwendete die gleichen Schaumstoffscheiben und die Rot-Weiß Paste (halt am Exzenter) ohne jegliche Hologrammbildung. ... und wie Schleifspuren vom Feinschliff sieht das meiner Meinung auch nicht aus (die kenne ich nämlich leider zu gut ;) ).

(*) Edit: bei vorherigem Feinschliff bis Mirka Abralon 4000er

Re: Eigenentwurf mit versteckten Tonabnehmern

Verfasst: 13.11.2017, 20:54
von thoto
Ich habe die rot-weiß-Paste ebenfalls und finde sie sehr gut. Jedenfalls habe ich ohne große Mühe auf Acryllack eine Hochglanzpolitur hinbekommen. Aber ich habe mindestens 4 Mal angesetzt, weil nach jeder Politur wieder Kratzer aufgetaucht sind, die weggeschliffen werden mussten. Also nur Geduld, das wird schon.

Re: Eigenentwurf mit versteckten Tonabnehmern

Verfasst: 21.02.2019, 09:01
von Titan-Jan
Nun endlich in der Galerie.

Danke für euren Beistand, besonders bei der Lackierung (clap3) (dance a)

Re: Eigenentwurf mit versteckten Tonabnehmern

Verfasst: 19.09.2021, 09:42
von Titan-Jan
MiLe hat geschrieben:
17.05.2016, 16:06
recht dünne Blöcke/Quader dürften besser geeignet sein, ich denke da für SC-PUs an so Teile wie 5x4x1mm, durch die 1 mm magnetisiert. Kosten um die 20 ct/Stück. Ich würde aber vorher die Polung der Magnete prüfen (Kompassnadel) denn ich kann nicht ausschließen, daß bei ungünstiger Anordnung nicht das Feld sogar von Ferritmagneten dauerhaft geschwächt wird. Der Booster-Magnet gehört so an den PU-Magneten, daß sich beide anziehen, also Nord zu Süd.

Da fällt mir ein: Beim Humbuckern, bei denen die Polepieces die flachen Seiten eines Quaders einfassen, ist es gar nicht so einfach, denn die Magnetpole liegen da ja an den flachen Seiten des Quaders, der ja dann unten auf der Fläche keine definierte Polarität.
Hier muss der Booster--Magnet unter dem Hauptmagnet so ausgerichtet werden, daß sich die gleiche Polung ergibt. In diesem Fall würde ich auf den gleichen Magneten wie das Original zurückgreifen, dadurch verdoppelt sich laut FEMM-Simulation die Feldstärke in etwa an den Polen und in der Spule.

Bevor das jetzt sprachlich verwirrend wird und ich hier eine Anleitung zum zerstören von PUs schreibe, versuche ich's besser noch mit einer Grafik:

PU-Booster.jpg
Hi Michael, deinen Input von damals habe ich zwischenzeitlich mal getestet mit zwei verschiedenen Humbucker-Magneten. Das Ergebnis war leider enttäuschend, es hat nicht wirklich einen hörbaren Unterschied gemacht... (think)

Re: Eigenentwurf mit versteckten Tonabnehmern

Verfasst: 19.09.2021, 09:43
von Titan-Jan
NEUES KAPITEL


Seit ca. 2,5 Jahren ist die Gitarre nun fertig. Seitdem habe ich sie schon vielen (meist begeisterten) Leuten gezeigt und auch schon 2-3 mal live gespielt. Mit der Zeit stört mich der schwache Output doch immer mehr. (kurzer Reminder: Aufgrund der Position der PUs unter der Holzdecke haben diese einen größeren Abstand zu den Saiten als "normal". Habe extra heiß gewickelte Humbucker von GFS genommen aber im Vergleich zu jeder anderen E-Gitarre hat sie dennoch einen recht schwachen Output.)

Klar, wenn ich zu Hause klimper ist es egal, da kann ich einfach ein bisschen am Verstärker drehen aber live und beim Wechsel zu anderen Gitarren nervt's schon, dass sie einfach deutlich leiser ist. Jetzt könnte ich einen extra Booster für diese Gitarre auf's Board schrauben. Dann bleibt aber auch noch das Problem, dass die Gitarre in sich auch nicht ganz ausgewogen ist. Die drei MIttelstellungen des 5-Wege-Schalters sind einfach nochmal deutlich leiser als die beiden Extremstellungen (Humbucker vs. Singlecoil).
Ich will also was ändern.

Probeweise hat mir mein Freund mal ein Set aktiver Humbucker dagelassen (Seymour Duncan Blackouts). Die ballern oderntlich! Sehr laut, sehr kräftig, gefühlt kein Unterschied zu anderen Gitarren, evtl. sogar noch einen tick mehr Output. Vlt soll es also in so eine Richtung gehen... ich halte euch auf dem Laufenden und bin für Anregungen und Ideen mehr als dankbar!

Re: Eigenentwurf mit versteckten Tonabnehmern

Verfasst: 19.09.2021, 10:06
von MiLe
Titan-Jan hat geschrieben:
19.09.2021, 09:42
Hi Michael, deinen Input von damals habe ich zwischenzeitlich mal getestet mit zwei verschiedenen Humbucker-Magneten. Das Ergebnis war leider enttäuschend, es hat nicht wirklich einen hörbaren Unterschied gemacht... (think)
Hi Jan,

tut mir leid zu hören, dass das keinen Unterschied macht. Hab' mich nochmal kurz in meine 5 Jahre alte Therorie reingelesen. Dass der Einfluss der Maßnahme begrenzt ist, weil sich ja eben der Abstand Saiten-Wicklungen nicht ändert, hatte ich ja schon geschrieben. Aber gar keinen Unterschied?

OK - das Magnetfeld versucht sich ja immer irgendwie, zu schließen. Beim Humbucker passiert dies zum großen Teil recht nah an den Polenden, die vom Magnet entfernt sind (also oben), und da bringt es Dir nix, weil zu weit von den Saiten entfernt. Aber zumindest laut FEMM-Simu sollte es auch in 10, 12... mm Entfernung noch eine spürbare Erhöhung der Feldstärke und damit auch etwas mehr Output bringen und Vergleiche zwischen der FEMM-Simu und Messungen haben bisher immer recht gut übereingestimmt. Bist Du sicher, dass alles magnetisch richtig gepolt ist?

Den Output eines bestimmungsgemäß montierten HBs nahe an den Saiten wird man so aber eher nicht erzeigen, dazu ist eben der Abstand Saite-Wicklung zu groß und die Kopplung/Schwurbelfaktor zu gering.

Da bieten sich dann tatsächlich aktive PUs an, die - wie ich finde zu Unrecht - teils einen schlechten Ruf haben. Gerade, wenn Du einen bestehenden PU aktivierst, hast Du über die Belastung mit Cs und Rs weitreichende Möglichkeiten, die Übertragungsfunktion einzustellen.
Bei fertigen aktiven PUs hast Du diese Option in der Regel nicht, weil man eben nicht zwischen Wicklung und Elektronik kommt und da nix beeinflussen kann, weil alles en Block vergossen. Und da haben die Hersteller wohl teils Übertragungsfunktionen implementiert, die von denen üblicher passiver PUs doch deutlich abweichen.

Re: Eigenentwurf mit versteckten Tonabnehmern

Verfasst: 19.09.2021, 10:21
von Titan-Jan
MiLe hat geschrieben:
19.09.2021, 10:06
Dass der Einfluss der Maßnahme begrenzt ist, weil sich ja eben der Abstand Saiten-Wicklungen nicht ändert, hatte ich ja schon geschrieben. Aber gar keinen Unterschied?
[...]
Bist Du sicher, dass alles magnetisch richtig gepolt ist?
Ja also, keinen eindeutigen Unterschied, das würde ich schon so sagen. Ich probier's nochmal und mach mal ein Foto von der Aktion. Vlt mache ich ja was falsch.
Ich beschäftige mich seit 1-2 Jahren jetzt auch beruflich viel mit Magneten und Simulation und es widerspricht meinem Baugefühl nicht. Ich würde auch vermuten, dass die Feldlinien auf der Rückseite des PUs dadurch anders schließen, anders gestaucht sind, aber dass es wirklich einen Einfluss auf das Magnetfeld im Bereich der Saiten hat, kommt mir (vom Gefühl her) fast auch ein bisschen unrealistisch vor. Aber was weiß ich schon... dieses Magnet-Thema ist voller Überraschungen :badgrin:

MiLe hat geschrieben:
19.09.2021, 10:06
Gerade, wenn Du einen bestehenden PU aktivierst, hast Du über die Belastung mit Cs und Rs weitreichende Möglichkeiten, die Übertragungsfunktion einzustellen.
Erzähl mehr! Das wusste ich bisher nicht. Wie kann ich einen bestehenden PU aktivieren?

Re: Eigenentwurf mit versteckten Tonabnehmern

Verfasst: 19.09.2021, 10:49
von MiLe
Stimmt schon - das Magnet-Thema ist offenbar schon tricky und ich kratze da nur an der allerobersten Oberfläche.

Zum Aktivieren eines bestehenden PU: Entweder Du sprichst "elektronisch" und konstruierst Dir selber was (sollte keine Raketenwissenschaft sein, ist es für mich aber :D ), oder Du besogst Dir einen passenden Preamp und schaltest Den hinter den/die PU/s.
Ich nix Ahnung, also habe ich mir für meine selbstgewickelten Low-Z einen Preamp von Lemme besorgt weil ich glaube, der weiss, was er tut. Geht sicher auch günstiger, aber hier ging bei mir Vertrauen vor Kostenbewußsein. Will ja auch keinen Rauschgenerator.

Für Deinen Fall sollte dieses Teil https://www.gitarrenelektronik.de/produ ... bar-detail passend sein, für meine Low-Z ein anderes.

Damit fällt für den/die Pickups erst mal die Belastung durch Poti (R) und Kabel (C) weitestgehend weg, Resonanz wird stärker und bei einer höheren Frequenz. Beides kann man dann mit passenden Rs und Cs in den gewünschten Bereich ziehen, evenatuell auch variabel (C-Switch). Im Extremfall geht''s dann Richtung SVR, da weiss ich aber im Fall Lemme nicht, ob eine generelle (regelbare) Vorverstärkung der PUs möglich ist oder ob es sich um eine reine Klangregelung handelt. Mir wäre ein SVR auch zu variabel - bei den unendlichen Kombinationsmöglichkeiten aus Resonanzfrequenz und -Überhöhung würde ich mich verrennen.

Re: Eigenentwurf mit versteckten Tonabnehmern

Verfasst: 19.09.2021, 10:51
von kehrdesign
Titan-Jan hat geschrieben:
19.09.2021, 10:21
... Wie kann ich einen bestehenden PU aktivieren?
... mittels direkt nachgeschalteter Vorverstärkerstufe.
Da kann auch die PU-Wicklung schwächer ausfallen mit dem Ergebnis ausgeprägterer Höhen. Mit Cs (Kondesatoren) und Rs (Wiederständen) lässt sich der Frequenzgang leicht in tiefere Regionen verlagern: Parallele Cs senken die Reso-Frequenz, Rs deren Ausprägung (Güte).

Re: Eigenentwurf mit versteckten Tonabnehmern

Verfasst: 19.09.2021, 11:55
von Gelöschter Benutzer
Hallo Jan,
hast du schon Sidewinder mit flachen Blechkern/en in Erwägung gezogen? Gut möglich, im Vergleich zu stehenden Spulen, mehr vom Gesamt-Wicklungsquerschnitt bei gleichem Abstand zu den Saiten zu bringen!?

Gruß, Frank