Select Strat-Nachbau aus Billig-Bausatz

[MiLe]

Pingel!!!

Hast aber Recht. Ich habe das Furnier so beigeschliffen, daß möglichst viel übrig bleibt aber die Ränder noch eine gute Verbindung zum Brett haben.Die verschiedenen Holzsorten sollten aber bei dem geplanten Burst am Ende eh' nicht mehr zu unterscheiden sein.

[MiLe]

Ich bin bis jetzt 3x mit relativ stark verdünntem amber drüber und habe danach gleich wieder feucht abgewischt. Zurück bleiben relativ dunkle Riegel (die kommen jetzt schon gut raus) und ein gelblicher Gesamt-Farbton. Da am Ende ja ein burst von gelborange zu rotbraun stehen soll, könnte das sehr gut passen. Wenn die Riegel passen, geht's in mehreren verdünnten Lagen orange weiter, bis der gesuchte Farbton steht.

Am Rand habe ich schon mal weniger gewischt, um das Burst einzuleiten. Kommt bisher ganz gut.
Den Rest vom burst plane ich mit dem rotbraun transparent von Einhorn.

Überlege jetzt eigentlich nur noch, wie ich die Poren fülle: Nitro Schnellschliff-Grund oder Epox? Und danach 2K oder Nitro?
Nitro habe ich noch einige Dosen von Clou hier rumstehen, das dürfte sich auch mit dem rotbraun von Zweihorn vertragen. Sorgen macht mir nur das eventuelle spätere Einsinken in die Poren - das Spiel hatte ich schonmal.
Was haltet Ihr von fillern mit Epox, dann burst mit Nitro und dann gloss mit Nitro? Absinken dürfte da nix mehr, ich werde die Nitro-Dosen los und kompatibel sollte der Aufbau auch sein.

[Poldi]

Die sieht jetzt schon gut aus. Ich würd die so lassen.
Wenn Du mit Epoxi die Poren füllst, dann pass auf das Du das nur hauchdünn mit einem Spachtel aufträgst.

[MiLe]

Hi Micha,

danke, aber noch ist es etwas zu bernstein und zu wenig orange. Habe eben die erste Schicht orange light aufgetragen, da werden wohl auch noch 2-3 folgen. Am Ende eben noch etwas mehr burst per rotbraun tranparent Nitro.
Anhand der Fotos ist das wirlich schwer einzuschätzen, die Farbwiedergabe bei Rottönen scheint eher auf gesunde Hautfarbe denn auf Repro eingestellt zu sein.
Ich will ja eventuell gar nicht genau so wie das original, sondern so, wie es auf dem Bild in der G+B für mich rüberkommt. Schließlich habe ich mich in das Bild verliebt, nicht in ein Stück Holz von Fender

[Magfire]

Joa, gefällt mir!
Hast du da eigentlich eine Armschräge mit dran?

Viele Grüße,
Philip

[MiLe]

Na aber sicher! Kommt nur auf dem Foto aus der Perspektive nicht gut raus.

[MiLe]

Es geht an's lacken. Da ich mit Cluo Schnellschliffgrund angefangen habe, werde ich auch in dem System weitermachen. Ausnahme ist nur das transparent rotbraun von Zweihorn für das Burst.

Frage: Ich habe noch 2 Dosen clou seidenmatt und eine 3/4 Dose Clou glänzend (+ neue Düsen natürlich). Das Finish soll hochglanz werden.
Frage: Kann ich den Lackaufbau zunächst mit seidenmatt machen und erst zum Schluss die Hochglanz-Deckschicht? Oder muss es durchgängig hochglanz sein? Das glänzende Nitro von Clu scheint nicht mehr im Programm zu sein

anders formuliert:
Ist der einzige Unterschied zwischen Glanzlack und Mattlack die Oberflächengüte?
Falls ja, und die "Mattheit" nicht in der Lackschicht selbst steckt wäre es ja kein Problem, nur die letzten Schichten mit Glanzlack zu machen, da dazwischen sowoieso geschliffen wird.
Dann sollte man theoretisch sogar aus einem Mattlack einen Glanzlack machen können. Liege ich da falsch?

[MiLe]

Aaaaalso - das Ganze ist gar nicht so einfach wie ich gedacht hatte.

Ausgangsbasis: Zart geriegeltes 0,6 mm Ahornfurnier auf Esche-Body mit bereits verrundeten Kanten.
Zielvorgabe: Orange-rotbraun-burst mit stark hervorgehobenen Riegeln.

Da die Riegelung im Furnier auf Lach/Öl/Wachs kaum anspringt, musste eine andere Lösung her, um die Riegel hervorzuheben.
Also mehrfach mit amber (Bernstein) mittel gebeizt und weitestgehend wieder abgewischt.

Problem: Beim Beizen heben sich die Furnierkanten vor allem an den angerundeten Bodykanten gerne etwas ab und ganz bekommt man das braun natürlich auch mit abwischen nicht mehr aus dem Holz. Das kontaminiert dann etwas das orange und am Übergang muss immer wieder nachgeschliffen werden, was nachbeizen erforderlich macht, was einen Nachschliff erfordert................

Die Esche ist recht grobporig und nach dem Beizen ist auch der Übergang Esche-Furnier nicht gerade makellos, also geht ohne Schnallschliffgrund (clou) gar nix. Blöderweise muss der aber auch geschliffen werden und da läst es sich kaum vermeiden, daß man stellenweise doch wieder die Beize anschleift.

Um das zu kompensieren, habe ich dann wieder nachgebeizt, denn wo man schon auf's Holz durch ist, nimmt's auch wieder Beize an
Die Prozedur ist jetzt 3x wiederholt (fillern-schleifen-nachbeizen) und ich bekomme langsam Zweifel, ob das noch gut gehen kann.
Momentan sieht das Ergebnis ziemlich übel aus, was aber auch daran liegt, daß an einigen Stellen noch Filler drauf ist und an anderen schon wieder das rohe, nachgebeizte Holz.
Ich hoffe, daß sich das beim Lackieren wieder halbwegs egalisiert. Falls nicht, muß ich die Gitte eben als "geagte" Version verkaufen - zum fünfachen Preis natürlich

[Grandmaster T.]

Hmm...also auf den ersten Blick schaut das doch gar nicht so verkehrt aus...

Leider kann ich keine Aussage zu deiner Dosenfrage machen. Ich bin auch schon sehr auf dein Lackierergebnis gespannt.

[MiLe]

Der Test ist gerade in der Vorbereitung. Schon mal erfreulich ist, daß die 3 15 Jahre alten Dosen von Clou (2x seidenmatt und 1x glanz) anscheinend noch funktionieren wie am ersten Tag. Ich hatte mich eigentlich schon mental darauf eingestellt, daß beim ersten Druck auf den Kopf nur noch ein müdes Lüftchen entweicht, aber ist alles gut.

[MiLe]

Update: Nach 3x grundieren und schleifen wollte ich gestern dann das rotb raun tönende burst machen, auch die Zargen und der Rücken sollten so abgetönt werden. War aber wohl nix.
Der rotbraun transparent eingefärbte Lack von Zweihorn ist so dezent eingefärbt, daß man die Färbung kaum wahrnimmt. Um eine richtige Tönung zu erhalten, müsste man den richtig dick in vielen Schichten auftragen - da wird der Lack teurer als die gesamte Gitte.
Konkret: Eine komplette Dose verbraten für ca. 2cm Rand Decke, Zargen und 2x dünn die Rückseite. Dose leer, Tönung kaum sichtbar.
Das verbuche ich jetzt als zusätzliche Grundierung, schleife nochmal und versuche dann, mangels Spritzausrüstung die Tönung mit Clou L1 Steichlack (Nitro) und Pulverbeize herzustellen, danach den Übergang schleiftechnisch herzustellen und dann mit den Clou transparent Nitros weiterzumachen.

[hansg]

Das verwundert mich jetzt ein wenig.
Dafür http://www.gitarrebassbau.de/viewtopic.php?f=9&t=2975
hat eine eine Dose "Bernstein transparent" und eine 3/4 Dose "Rotbraun transparent" gereicht.

Gruss
Hans

[MiLe]

Hallo Hans,

was glaubst Du erst, wie ich mich gewundert habe?
Meine Quelle ist die gleiche, aber wie gesagt, die komplette Dose rotbraun nimmt man kaum wahr. Ich habe auch mal den Händler angeschrieben - vielleicht hab' ich ja eine falsche Mischung erwischt.

[MiLe]

Leider kann ich keine Aussage zu deiner Dosenfrage machen. Ich bin auch schon sehr auf dein Lackierergebnis gespannt.

ich hab' da mal einen kleinen Test gemacht: auf einem dunklen Stück Kunststoff eine Hälfte seidenmatt lackiert. Nach Trocknung 90° gedreht und eine Hälfte glänzend lackiert, so daß es nun 4 Felder gibt: Kunsttoff nackt, nur seidenmatt, nur glänzend und glänzend auf seidenmatt. Nach Schliff mit 1200er und anschließender Politur sieht man zwischen den 3 unterschiedlich lackierten Flächen nicht den geringsten Unterschied, was beweist, daß sich Seidenmatt- und Glanzlack von Clou tatsächlich nur in der Oberflächenstruktur nach Aushärtung unterscheiden
Der Verwendung meiner Restbestände von Seidenmatt als Untergrund steht somit nichts mehr im Wege

[capricky]

Der Verwendung meiner Restbestände von Seidenmatt als Untergrund steht somit nichts mehr im Wege

So isses, hätt' ich auch schon früher schreiben können, aber Du legst ja ein "Temposting" vor, da kommt man gar nicht hinterher.

capricky

[MiLe]

heee - die Frage war doch schon vom 28.1. - quasi letztes Jahrtausend
Stimmt schon - momentan bin ich bei einigen Dingen eher hyperaktiv - eigentlich untypisch für mich. Aber nächste Woche steht große Steuerprüfung an, und duch die Beschäftigung mit Gitten, PUs und dem dazugehörigen tippen drücke ich mich davor, noch notwendige Unterlagen rauszusuchen... . Aber die Uhr tickt

[MiLe]

Update: Das Wochenende steht vor der Türe und ich will endlich dieses verfluchte burst hinbekommen. Das Problem ist, den Nitrolack-Streichlack von Clou einzufärben. Ich will den Übergang zum Rand auf 2 cm Breite auf fast deckend bekommen, die Zarge auch. Somit sollen der Übergang Furnier-Esche und Fehler im Holz der Zarge abgedeckt werden.
Spiritusbeize ist anscheinend nirgendwo aufzutreiben - "können wir bestellen". Bestellen kann ich aber selber, und das zumeist schneller und günstiger und ohne nochmal irgend wo hin fahren zu müssen
Die Lösung liegt wie so oft nahe: Ich habe noch Flüssigbeize von Stewmac in amber, die scheint in Nitro gut zu "gehen". Nur stimmt die Farbe nicht. Im Baumarkt meines Vertrauens habe ich dann Abtön-Konzentrate von Mixol eigentlich für Wandfarben gefunden, so kleine 20 ml-Fläschsken zu 2,38 Euro. Rot gibts auch. Laut Beschreibung auch geeignet für Nitrolacke . Das zusammen mit dem amber sollte doch meine Wunschfarbe ergeben? Test: Erfolgreich .
Also amber flssig in Nitroverdünnung und dann so viel rot hinterher bis die Farbe passt. Zwischendurch immer wieder kleine Proben auf weißem Papier. Dann die Lösung Stück für Stück in den Nitrolack gekippt, bis die Stärke der Tönung stimmt.
Nach 3 Schichten kommt das schon ganz gut, den Übergang zum goldorange am Top versuche ich mit überlappenden Schichten halbwegs hinzubekommen, den Rest muss ich halt vorsichtig verschleifen.

Mann - was ein Aufwand für einen Bausatz-Body. Den Korpus für meine Nußbaum-Geige aus dem rohen Holzblock mit rückseitigem Einlassen des durchgehenden Halses in selbigen einteiligen Block + anschließendes Ölen/Wachsen war dagegen ja was für die verkürzte Mittagspause

[Titan-Jan]

Also Leute (Magfire und MiLe)... wie ist der Stand? Warum geht's hier nicht weiter? Wir warten...

Hab neulich an beide Projekte gedacht und ich wusste doch, die waren noch nicht fertig... Also: Ran an den Speck!!!

[MiLe]

öhem - sorry
Erst hatte mich kurz nach dem letzten Stand die Steuerprüfung heimgesucht, dann kam eine Baustelle nach der anderen. Ich schrieb ja schon mal irgendwo, daß ich kein Dauerbauer bin sondern eher ein Projekt-Typ, der dann wieder was ganz anderes macht.
Die Strat hatte ich erst mal halbwegs wie beschrieben fertig gestellt. Klanglich und von der Bespielbarkeit bin ich immer noch begeistert, aber das Finish war nun wirklich nicht der Weisheit letzter Schluss:
Die Idee, das Burst mangels Wirksamkeit des ersten Zweihorn-Lackes mit abgetöntem Klarlack per Pinsel zu machen war eine ziemlich blöde : Ich hab' mit überlappenden Streifen versucht um eine Abstufung hinzubekommen und wollte noch sichtbare Übergänge im Anschluss verschleifen - das wurde dann so richtig gruselig.

Die letzten Wochen habe ich mich dann endlich wieder rangetraut: Die ganze Soße von der Decke per Zieheisen und Schleifpapier entfernt. Wie durch ein Wunder habe ich das dünne Furnier an keiner Stelle durchgeschliffen.
Im Anschluss wurde dann wieder gebeizt - auch hier haben sich wie durch ein Wunder die Ränder des mittlerweile papierdünnen Furniert nicht gehoben (Eigentlich ist das kein Furnier mehr, sondern nur noch eine hauchdünne Tapete )

Die von Zweihorn nachgelieferte 2. Dose rotbraun getönt hatte dann tatsächlich die erwünschte Wirkung. Damit und mit Hilfe einer mitbestellten feinen Düse ließ sich das Burst erstaunlich problemlos auftragen - geht doch. Was hätte es an Arbeit und Ärger erspart, wenn dier erste Dose doch auch schon so gewesen wäre. Gelernt habe ich daraus: Burst per Beize und Lack mit Pinsel zu machen ist eine weniger gute Idee - zumindest, wenn man keine Erfahrung hat.

Aktueller Stand: Nach mehreren Schichten Schnellschliffgrund (Clou) und mehreren Schichten Nitro (ebenfalls Clou) stehe ich nun kurz vor der letzten Lackschicht mit anschließendem Feinschliff und Hochglanz-Politur - Bilder folgen.

Zusätzlicher Plan für Elektro: Der Sound der Pickups ab Werk gefällt mir und den will ich auf jeden Fall erhalten. Ist ein irrer Kontrast zur Maple Walnut, hat aber richtig Twang und viel eigenen Charme. Zusätzlich hätte ich aber gerne auch die Option, am Steg ein dickeres Brett zu fahren (Humbucker).
Also wird wohl ein 2. Singlecoil von der ML-Factory (mittlere Position, rwrp) neben den Stegpickup genagelt und per Potiswitch wahlweise seriell dazugeschaltet oder eben abgeschaltet. Gibt eine zusätzliche Option, ohne den Originalklang anzufassen.

[MiLe]

Endlich habe ich mal die Zeit gefunden, ein paar Fotos vom Endergebnis zu machen.
Mit der Optik bin ich mittlerweile zufrieden, auch wenn sie sich schwer naturgetreu fotografieren lässt. Die Riegel wirken aus jeder Perspektive etwas anders und der Farbton wird von meiner Kamera nicht wirklch perfekt getroffen. Am ehesten kommt noch das erste Bild korrekt hin.

Elektrisch ist der 2. Middle-PU neben dem Steg-PU eine echte Bereicherung. Am Klang des Singlecoils alleine hat sich aufgrund der minimal veränderten Einbaulage so gut wie nichts geändert. Per Pull-Poti wird die 2. Spule seriell geschaltet, was das Ganze zur Powerstrat ohne Einbußen beim SC-Sound macht.
Nur fürden C-Switch muss ich nochmal ran. Aufgrund der recht schwergängigen Rasterung des 12fach-Schalters und der fehlenden Achsenriffelung fällt der original-Knopf erst mal raus. Den Schalter muss ich also noch mechanisch nachbearbeiten (Rasterung entschärfen und Federspannung verringern) und dann noch einen passensen Knopf für die glatte Achse auftreiben. Der 3. Poti regelt übrigend den Lastwiderstand der Potis um die Resonanzspitze zu entschärfen. Funktioniert auch wie geplant.

Hier also die Abschluss-Bilder:

[Poldi]

Top. Das Burst sieht klasse aus.

[Haddock]

Hallo,

Bravo!

Gruss
Urs

[hatta]

Bis auf die anordnung vom switch und den potis bin ich begeistert. Ein tolles instrument, geile riegelung lit geilem burst

[MiLe]

Danke!!!!!
Für mein erstes Burst (und überhaupt meine erste "ernsthafte" Lackierung) bin ich ganz zufrieden - und kann ja auch immer behaupten "ist genau so, wie ich es gewollt habe" (was natürlich so nicht stimmt)

@ hatta: Sehe ich genauso. Irgendwie verstelle ich immmer wieder ungewollt den Vol-Poti und werde da wohl noch die von Capricky mal vorgeschlagene Neodympillen-Fixierung nachrüsten. Aber ist so wohl halbwegs original vintätsch - mehr kann man von einem 130.- € Bausatz nicht erwarten. Zumal sich das Teil wirklich klasse spielt und auch klingt. Ich glaube, für Lacke und Schleifpapier habe ich allerdings mehr ausgegeben als für den kompletten Bausatz mit 2. Tremolo und locking-Tunern

[bea]

Cool. Aber gibt es die Hinkelköpfe nicht auch in weiß?