Es ist soweit: Die Oberfläche ist endlich fertig (zumindest ist mir die Lust vergangen, immer weitere Schichten aufzutragen und gleich wieder abzuwischen
) und es geht endlich an die Endmontage :dance: Ist wie Ostern und Weihnachten an einem Tag: Beides hasse ich, und die Hannes will sich gegen alle Berechnungen und Vorab-Tests nicht weit genug absenken lassen - das Dingens hat aber auch einen verflucht dünnen Justierbereich.
Also erst mal die Hannes modifiziert, indem sie komplett zerlegt wurde, um die 6 Unterteile samt Justierschrauben um ca. 1,5 mm runterzufeilen/schleifen. Jetzt passt's
Der von Rockinger gelieferte vorgekerbte Graphtech-Sattel mag ein feines Teil sein, leider war die Kerbung ab Werk deutlich zu tief. Das kommt davon, wenn man ein relativ dickes Griffbrett hat.
Also die Kerben mit Ebenholzstaub und CA verfüllt, mangels richtigem Werkzeug mit selbstgekerbten Ventil-Lehren, Schlüsselfeilen, alten Saiten und 600er Papier "gekerbt", verschliffen und poliert.
Die Abrichtaktion der Bünde scheint funktioniert zu haben, jedenfalls lässt sich mit 10-46 Elixir-Saiten eine weitestgehend schnarrfreie Saitenlage von 1,25 - 1,5 mm e-E einstellen :dance:
Kann man also machen, muss man aber natürlich nicht unbedingt. Aber schön zu wissen, das es geht - vor Allem mit dem ersten selbst abgerichteten Hals.
Die Montage der Mechaniken war dafür problemfrei und auch die Pickups wehrten sich nicht.
Trotz des voluminösen E-Faches wurde es beim Verdrahten dann doch recht eng, denn Megaswitch M, C-Switch und der Preamp für die Piezos nebst Batterie brauchen doch einiges an Platz. Gibts eigentlich ein gescheites, klein bauendes Steckersystem für Pickups? Die Pfriemelei mit den je 4 hauchdünnen Drähtchen je Pickup macht ja nicht wirklich Freude, schon gar nicht am Megaswitch mit bis zu 4fach belegten Lötkontakten.
Nach einem ersten Test hat sich auch herausgestellt, daß die Piezos alleine mit dem 2Band-Pre von Artec nicht sooo der Brüller sind. Also die Schaltung dahingehend modifiziert, daß die magnetischen immer aktiv sind und die Piezos per push-pull zugeschaltet werden. Über den Vol-Regler kann ich nun den magnetischen Anteil fein dosieren. Die Kombi Piezo + SH2 Hals parallel gefällt mir da schon mal richtig gut.
Die magnetischen Pickups mitsamt Schaltung funktioneren auch schon mal prima, was mich angesichts der Lötorgie am Megaswitch doch positiv überrascht hat.
Zur Kontrolle gleich mal durchgemessen - alles tut so wie erwartet: Jeweils seriell und parallel, mit C-Switch-Einsatz und Volume-Poti.
Gewicht: 3,33 kg mit Batterie und allem Drum und dran. Ich denke, für das recht schwere Holz ist das völlig OK, das Konzept scheint völlig aufgegangen zu sein.
Die "Anfassqualität" ist für mein Empfinden gigantisch - ein absoluter Hand-, Bauch und Rippenschmeichler
Die Balance passt auch: Minimal kopflastig, sobald die rechte Hand auf dem Steg liegt ist's gut.
Optisch und haptisch ist das gute Stück unterm Strich absolut genau das, was ich wollte. Darüber, daß ich das hinbekommen habe bin ich selbst noch ganz platt. Mit Eurer Hilfe und den vielen Tips und Ratschlägen habt Ihr aber auch gewaltig dazu beigetragen, nochmal ein großes DANKE dafür!!
An den etwas kräftigeren Hals muss ich mich noch etwas gewöhnen, oder aber nochmal zum Schleifpapier greifen - mal sehen. Aber insgesamt ist die Bespielbarkeit schon mal klasse. Im Vergleich zur alten Gitte mit ebenbfalls durchgehendem aber einteiligen und dünneren Hals kommt die neue akustisch und elektrisch brillianter rüber, aber auch etwas weniger fett. OK, da liegen auch 15 Jahre Holztrocknung dazwischen. Muss mal ein wenig mit dem Amp spielen...
Jedenfalls "stehen" die Töne aber auch etwas länger und vor Allem klingen Akkorde deutlich gleichmäßiger aus Erst Recht im Vergleich zur Schraubhals-Hohner Lynx. Lässt sich auch messtechnisch gut darstellen, vielleicht schreibe ich darüber mal bei Gelegenheit was
Das sind jetzt mal die ersten Eindrücke, mal sehen, wie's in einigen Tagen aussieht.
Noch ein kleines Bildchen vom Gesamtergebnis, mehr gibt's dann die Tage in der Galerie.
Auch ein Vergleich darf nicht fehlen: Gestern (vor 15 Jahren) - heute (gerade fertig geworden) - morgen (gerade im Bau