Noch eine Strat

[Gerhard]

Hallo liebe Instrumentenbauer- und bäurinnen,
Hier entsteht über kurz oder lang eine Stratocaster-Kopie! Die Gitarre wird wiedereinmal für mich selbst, denn nach dem letzten Bau ist bei mir das Sammelfieber ausgebrochen, sodass ich jetzt jeden Klassiker mindestens einmal gebaut haben muss HIER gehts zum Diskussionsthread.
Geplant ist nichts besonderes, außer der Holzauswahl: Erlenkorpus mit Rieglahorndecke, einteiliger Zirikote-Hals, Skunkstripe und Dot-Inlays aus Ahorn. Schaller 3-D Bridge, Schaller Mechaniken, Buchse in der Zarge, 3 Singlecoils, klassische Strat-Schaltung mit zusätzlichem Minischalter für den Stegtonabnehmer. Die SC's möchte ich selbst wickeln.
Farblich kriegt sie vermutlich ein schickes, transparentes schwarz auf der Decke, Zargen und Rückseite natur. Der Hals wird geölt, der Body eventuell auch aber vermutlich doch Nitro - Hochglanz.

Tag 1:
Mit dem Bau habe ich gestern begonnen. Der Body war bereits verleimt, darum ging alles recht schnell:

Schablone mit 2 Schrauben befestigt:

an der Bandsäge ausgeschnitten:

die Korpuskontur mit dem Anlauffräser an der Schablone gefräst:

das Ahorn-Top gefügt und verleimt:

die Armschräge in den Korpus gehobelt:

Das Top an der Unterseite eingefräst und noch ein Stück eingesägt:

das Top mittels Hilfe von Wasser, Hitze aus dem Fön und Schraubzwingen in die Schräge gebogen. Die aufgelegten Plattenwerkstoffe dienen der besseren Druckverteilung, sowie dem Schutz der Leimfuge vor zu starker Erhitzung:

In die Sägeschlitze wird seitlich später ein passender Ahorn-Keil geleimt.
Nach mehreren Stunden Trocknung und Abkühlung wurde das Top (unter zu Hilfenahme sämtlicher Zwingen in meiner Werkstatt) auf den Korpus geleimt. Das ganze durfte über Nacht trocknen.

[Gerhard]

Tag 2:
Heute wurde das Paket von den Zwingen befreit, das Top bündig gefräst:

Pickuppositionen ausgemessen, Schablone erstellt, überflüssiges Korpusmaterial ausgebohrt:

fertige Pickupfräsungen:

Danach war die "Bierbauchfräsung" dran, zuerst mit dem Schweifhobel, dann mit der Raspel und grobem Schleifpapier, dann mit der Ziehklinge.

So long

[Gerhard]

Tag 3:
Ein mini-Update. Eine neue Fräslade wurde gebastelt, das Ziricote-Kantel hineingepackt, und mit der Oberfräse abgerichtet. Zum Vorschein kam, tadaaa, ein Riss im Kernholz. Durch Fraßspuren im Splintholz genau gegenüber wurde der verwendbare Bereich schon ziemlich eingeschränkt. Eigentlich wollte ich ja ein Stück Splint an der Kopfplatte stehenlassen, aber wie es aussieht geht sich das nicht aus. Entlang der Schablone wurde die zukünftige Halskontur angezeichnet. Danach hätte ich mich fast unglücklich gemacht, indem ich beinahe die Kontur schon ausgesägt hätte Das war ein Zeichen aufzuhören, und ein andermal mit dem Trussrodkanal und den Bundschlitzen weiterzumachen.

das Kreuz markiert die Stelle, wo rückseitig der Riss liegt:

Der Riss liegt nun im Bereich der Kopfplatte, an der eine Menge Material weggefräst wird. Ich hoffe, dass der Riss dann verschwunden ist:

[Gerhard]

Tag 4:
Wieder ein bisschen was geschafft! Der Halsstab wurde eingebaut. Zunächst technische Überlegungen, wie der Stab denn im Hals sitzen wird, wie groß die Fräsung sein muss, wieviel Platz die Mutter braucht. Der Trussrod braucht einen 6,3mm breiten Kanal, so einen Fräser besitze ich nicht. Daher hab ich mit einem 5mm Nutfräser mit Parallelanschlag in mehreren Durchgängen gefräst. Ich bin fast ein bisschen stolz, denn das ist mir zum ersten Mal ohne Ausrisse, ohne Macken, "Ooopse" und "Naja's" gelungen - einfach eine schöne, gerade Nut ohne Fehler! Die Mutter bekam ein 8mm Loch am Halsfuß, gebohrt in einer zugegeben etwas waghalsigen Aktion. Der Hals wurde senkrecht an der Hobelbank ausgerichtet, indem ich den Bohrer vor die Mittellinie positioniert habe. Wenn man dann mit einem Auge über die Zentrierspitze peilt und den Bohrständer betätigt, sollte der Bohrer entlang der Mittellinie laufen. Wenn nicht, dreht man den Hals einfach ein Stückerl in die entsprechende Richtung. Ich hab dann kurz durchgeatmet und gebohrt. Das klappte gut! Das Loch wurde dann noch ein Zehntel mm oder so aufgerieben, damit sich die Mutter leicht drehen lässt. Nächstes Mal bohr ich gleich 9mm, so lernt man eben
Außerdem wurde ein Abdeckstreifen Marke "Stinktier"-Ahorn aus einem Rest des Deckenholzes gemacht. Praktischer weise war die Stärke schon ziemlich passend, ich musste nur wenig Material entfernen. Das ganze wurde dann auch gleich eingeleimt - kurze Schrecksekunde auch heute wieder, da ich den Trussrod verkehrt rum in die Nut gelegt hatte, also mit der Zugstange zur Griffbrettseite. Ich hatte dann größte Mühe, das "havarierte Wrack" zu bergen - zum Glück ist es mir ja noch aufgefallen. Hundert mal vorher richtig reingelegt, und dann kurz vor dem verleimen falsch - ein Klassiker!

Morgen kommt Tag 5, ich freu mich drauf!

Ich hoffe das war alles verständlich, wenn nicht sollten die Bilder alles klar machen:

[Gerhard]

Tag 5:
Der Abdeckstreifen wurde von den Zwingen befreit und bündig gehobelt/geziehklingt. Alles passt, keine Spalten, gutes Ergebnis, Grinsen im Gesicht. Die Bundpositionen wurden dann angezeichnet - langes Lineal auf den Hals gezwingt, mit dem Skalpell die Positionen eingeritzt. Die weiße Farbe dient der besseren Sichtbarkeit. Jetzt ist Rätseln angesagt - mach ich Dots als Inlays? Eine andere Variante hab ich noch auf Lager, bin aber nicht sicher, obs zur Strat passt. Das wären Furnierstreifen aus kontrastierendem Holz (bevorzugt Ahorn), die auch gleichzeitig die seitlichen Bundmarkierungen ergeben, also im oberen Bereich der Griffbrettkante eingefräst. Was meint ihr?

[Gerhard]

Tag 6:
Es geht voran, so ein Regenwetter ist doch was feines, da kann man sich den ganzen Tag ohne schlechtes Gewissen drinnen verkriechen. Ich habe grad wenig Lust groß was zu schreiben, und die Bilder sind eh das wichtigste

Dot-Herstellung:

Der Sattel wird etwas untypisch für eine Strat ausschauen, da ich 2mm Kompensation einbaue:

5mm Nut:

Bundschlitze mit Seiten- und Tiefenanschlag:

Die Kontur entlang der Schablone ausgefräst:

Die Kopfplatte ausgedünnt: zuerst mit der Bandsäge, dann mit der Fräse sauber gemacht:

Den Übergang zuerst am Bandschleifer, dann mit Rundholz, Schleifpapier und Ziehklinge bearbeitet:

Vorbereitung zum Radius schleifen:

Radius geschliffen, Bundschlitze nachgesägt, Dots nachgebohrt, Dots abgelängt, Titebond mit Schleifstaub vermischt, eingeleimt:

Jetzt ist erstmal Mittagspause, solange der Leim trocknet. Mahlzeit!

[Gerhard]

Eigentlich wollte ich heute viel mehr schaffen. Tagesziel war ein fertiger Hals samt zugehöriger Halstasche. Da habe ich die Leerlaufzeiten, die mit Denken verbracht werden, nicht eingerechnet Immerhin, die Inlays hab ich noch plangeschliffen und die Mechaniklöcher gebohrt:

Besonders schick find ich die Hirnholzoptik bei den Ahorn-Dots!
Die Mechanikpositionen ausgemessen:

und mit Tiefenstopp gebohrt:

Das selbe von der Rückseite, damit nichts ausreißt:

Fertige Mechaniklöcher:

Den Bohrer kann ich übrigens entsorgen, genauso wie meine Fräser. Ziricote bearbeitet sich nämlich ähnlich wie Sandstein, und der Staub fühlt sich auch so an. Mein Laminatboden erstrahlt jetzt, nach dem aufkehren, in einer neuen, sandgestrahlten Optik!

So long, das Wochenende war echt kurz, also kurzweilig

[Gerhard]

Besonders schick find ich die Hirnholzoptik bei den Ahorn-Dots!

Ich mache morgen bessere Fotos, heute war eigentlich nie gutes Licht. Kein Wunder bei dem Wetter. Aber ich beschwer mich nicht..

[Gerhard]

Tag 7:
Heute war besseres Licht. Ich hab aber drauf vergessen die Inlays zu fotografieren. Die letzte Woche war grau, grau, durchzogen mit schwarz, naja..
Was anderes hab ich aber fotografiert, und zwar:

Poti- und Schalterpositionen festgelegt, zamt E-fach Layout:

Auf der Rückseite:

Schablonenteile erstellt, mit doppelseitigem Klebeband befestigt:

überflüssiges Material weggeforstnert:

und gefräst:

mit Falz für den Deckel:

Weiter am Hals: Der Halsfuss wurde noch ein wenig mit Schablone und Anlauffräser abgesetzt:

Die Ecken verrundet, frei mit dem Schleifbrett:

Den Hals auf dem Body ausgerichtet:

Mdf-Abschnitte als Frässchablone mit Doppelseitigem befestigt:

Und ungefähr so siehts dann mal aus, der Hals geht noch nicht ganz rein, und die Ränder der Halstasche müssen noch bearbeitet werde:

So long

[Gerhard]

Über die Farbgebung habe ich nun auch nachgedacht, und ich denke, dass es rot wird. Schön dunkelrot. Das passt am besten zum Zirocotehals. Kein Burst. Schön einfach. Das schwarz spar ich mir für spätere Projekte.

[Gerhard]

Tag 8:
ein Super-mini Update!
Kabelkanäle wurden gebohrt. Dazu hab ich mir einen 8mm Schalungsbohrer vom Baumarkt geholt. Der kostet nicht so viel, und erfüllt seinen Zweck perfekt! Natürlich wäre es billiger gewesen, die Kanäle vor dem Aufleimen des Tops zu fräsen.. Aber so einen Bohrer kann man ja immer brauchen

So long

[Gerhard]

Tag 9:
Heute habe ich Seitenpunkte aus Ahorn hergestellt (mit der Lochzange) und diese eingeklebt (mit Ponal). Danach wurde der Hals ausgedünnt, das geschah kurz und schmerzlos an der Bandsäge. Dann nahm ich das Halsprofil in Angriff, zuerst mit der Raspel, dann Schweifhobel und teilweise am Kantenschleifer. Ganz fertig ist es aber noch nicht, jetzt muss ich erstmal meine Stemmeisen für die Übergänge schärfen!

So long!

[Gerhard]

Tag 10:

Nach kurzer Kreativpause gehts hier am Halsbau weiter: Ferse und Kragen wurden mit frisch geschärften Stemmeisen geschnitzt. Wenn so ein Eisen richtig scharf ist, geht das sogar durch Ziricote durch wie Butter, was eine Freude. Dann wurde das Halsprofil weiter bearbeitet, zuerst mit der Ziehklinge, danach mit Schleifpapier. Das Profil wurde immer wieder mit der Konturenschablone/Kamm auf Symmetrie geprüft (leider ohne Bild). Die Kopfplatte werde ich von hinten noch ein bisschen ausdünnen, von derzeit 15mm auf 13mm, damit der Kragen etwas zarter wird. Das sollte auch noch etwas gegen Kopflastigkeit helfen. Was meint ihr, wie dünn kann so eine Ziricote-Kopfplatte eigentlich sein?

Bilder!

Der Kragen:

Das grob geformte Profil fürs schleifen markiert:

Entlang der gedachten Kegeloberfläche geschliffen, ähnlich wie beim Compound-Radius am Griffbrett:
Edit: die Kegeloberfläche dient nur der Veranschaulichung, der Hals hat in Wirklichkeit kein Kegeloberflächenprofil.

Kleine Dellen bleiben glänzig, weißer Stift ist auch noch sichtbar. Also weiterschleifen:

Fertiges Halsprofil!

So long, for now.

[Gerhard]

Tag 10, die Fortsetzung:

ein neues Kopfplattenlogo wurde entworfen, auf Ahorn geklebt, mit der Laubsäge ausgesägt. Das ganze auf der Kopfplatte ausgefräst und skalpelliert, und anschließend mit Holzleim eingeklebt.

Jetzt ist erstmal Pause, und da das ja ein Blog ist, erlaube ich es mir, euch an meiner Pausenaussicht auf den frischen Schnee teilhaben zu lassen ;D

So long!

[Gerhard]

Das Inlay wurde noch plangeschliffen und geziehklingt:

und noch ein Bild als ganzes, nur zum Spass:

Jetzt ist aber Schluss für heute!

[Gerhard]

Tag 11:

Die Löcher für die Halsschrauben wurden gebohrt. Zuerst 12mm mit Tiefenstopp für die Pitten, dann die Durchgangslöcher durch den Body mit 4mm. Dann wurden die Schrauben in die Löcher gedreht, um die Positionen im Halsfuss zu ermitteln. Da das Griffbrett bereits einen Radius hat, wurde der Hals einfach in den entsprechenden Radius-Schleifklotz gezwingt, und die Löcher am Bohrständer gebohrt. Ohne Radius-Klotz wäre mir das zu wackelig gewesen

Jetzt aber ab in die Sonne!

[Gerhard]

Tag 12:

Schnell in der Abendstund ein paar Beizen angerührt, und auch das eine oder andere Beizmuster erstellt. Es kristallisieren sich ein paar Favoriten heraus, unter anderem ein Rot, das ich in einem Glas fertig angerührt fand, das sich aber nicht genauer spezifizieren lässt. Ist aber wohl Karminrot oder Rubinrot, irgendwas in die Richtung. Im folgenden "Rot" genannt. Dann sind da noch Mischungen aus Rot + Nussbraun dunkel + Scharlachrot, Rot+ Scharlachrot, Dunkelrot,..
Die Proben werden jetzt noch mit SSG versiegelt, Detailsfotos gibts dann bei gutem Licht! 2 Tatortfotos hab ich aber noch:

So long!

[Gerhard]

Tag 13:

Kein Fortschritt, dafür ein Rückschritt. Ich glaube, der Skunkstripe muss nochmal raus und neu eingeleimt werden. Beim Befühlen des Halses vorgestern ist mir eine Stelle aufgefallen, wo der Streifen fühlbar, aber nicht sichtbar über das restliche Halsprofil hinausstand, ca am 3. Bund. Kann doch nicht sein dachte ich, der Hals ist doch schon geschliffen, da kann keine Kante sein. Mal sehen, was passiert, wenn man draufdrückt. Gesagt getan, mal den Daumen dagegengestemmt. Der Streifen ließ sich nach innen drücken, jetzt hab ich eine fühlbare, aber nicht sichtbare Kante nach innen! An der Stelle ist wohl tatsächlich der Leim beim einsetzen abgestreift worden. Noch schlimmer - der Streifen kommt nicht mehr aus seiner jetzigen versenkten Position heraus, nicht mal beim spannen des Trussrods. Was tun?
Nachträglich Leim einbringen.. Eine Variante, die ich jetzt lange durchdacht habe, aber nicht sehe wie ich dies unsichtbar durchführen soll. Der Streifen sitzt wirklich perfekt, da kann ich nirgends was reinspritzen, drücken, schmieren, rinnen lassen. Außerdem, was ist wenn noch mehr Stellen nicht kleben? Das ist mir zu unsicher. Deshalb habe ich vor, den Streifen möglichst Zerstörungsfrei wieder aus dem Hals zu holen und, wenn dies gelingt, wieder einzuleimen. Stellt sich nur die Frage, wie ich das angehe. Ich denke, Ich werde mit dem Fön draufblasen, während ich den Halsstab spanne. Das sollte den Leim lösen und den Halsstab herausdrücken.
Mir ist echt nicht klar, wie der Streifen von heute auf morgen aus der Nut wandern konnte, zumal der Halsstab nicht gespannt war. Woran es aber liegen könnte: In den letzten Tagen ist die Luftfeuchtigkeit in meiner Werkstatt von 50% auf ca 46% gefallen, aufgrund des trockenen Wetters. Wenn der Streifen unter Spannung eingeleimt wurde..
Bevor die Frage aufkommt, nein, man kann es nicht fotografieren, es ist wie gesagt nur fühlbar, wenn man mit dem Daumen drüberfährt. Was glaubt ihr, krieg ich den Streifen gesund wieder raus? Wetten werden noch entgegengenommen
Verflixt, das wurmt mich...

So long.

[Gerhard]

Tag 14:

Der Skunk-Stripe ist raus. Ich hab ein bisserl drübergebügelt, dann ließ er sich leicht herauslösen. Zerstörungsfrei klappte das allerdings nicht (der Streifen ist gebrochen, aber davon war auszugehen). Jetzt darf der Hals erstmal eingespannt gut trocknen, bis ich einen neuen Streifen einsetze.
Was sonst so geschah: eine Menge Bohrungen, ein Schlitz, eine Horn-Abflachung für den Gurtpin, ein Radius, ein E-fachdeckel, ein Bild von jeder Beizprobe.

[Gerhard]

Tag 14, die Beize:

Es wird wohl in Richtung drittes oder fünftes Bild gehen. Lässt sich schwer fotografieren, die Farben stimmen nicht wirklich...

So long, ab in die Arbeitswoche!

[Gerhard]

Tag 15:

Heute in der Mittagspause wurde ein neues Stinktier eingepasst und eingeleimt. Am Abend wurde das ganze plangehobelt und geschliffen. Der Hals hat den ganzen Austausch gut überstanden!
Die fotografische Dokumentation ist diesmal Substandard, keine Bilder der Arbeitsschritte, nur 2 Handy-Bilder vom Endergebnis. Man möge mir verzeihen.

[Gerhard]

Tag 16:

Der Hals hat seinen Feinschliff erhalten, und wurde mit der ersten Ölung versehen. 2 Appetithäppchen:

Der E-fachdeckel wurde fertig eingepasst und feingeschliffen. Er bekommt auch ein Auro-Finish.

Die Drucktinte hat sich im Leim festgesetzt.. Coole Übertragungstechnik, oder?

Weiters habe ich angefangen, den Korpus zu schleifen. Jetzt gehts aber erstmal in die Sonne

So long.

[Gerhard]

Tag 17:

...mal weitermachen hier

Der Feinschliff ist fertig. Decke und Korpus wurden mehrmals gewässert und die aufstehenden Fasern abgeschliffen. Der Hals hat inzwischen ein Paar Schichten Auro 121 erhalten, nimmt aber stellenweise immer noch Öl auf. Demnächst sollte auch meine neue Lackierpistole ankommen, dann gehts ans Lackieren und Bilder machen!

So long.

[Gerhard]

Tag schwarz

So jetzt hamma den Salat, schon seit Sonntag vorletzter Woche. Ich habs aber nicht fertiggebracht das hier zu posten. Aber muss ja sein.
Inzwischen wurde das Fakebinding abgeklebt, lackiert, rot gebeizt. Die Decke hatte ich mit Friskfilm aus dem Airbrushbedarf abgeklebt, die Kante mit Finelinetape. Vor dem Beizen hab ich noch kräftig mit Aceton drübergewischt, um eventuelle Klebereste, die laut Hersteller des Films eigentlich nicht vorhanden sein sollten, abzuwischen. Weit gefehlt! Die Beize wurde sehr unregelmäßig angenommen, teilweise garnicht oder erst nach längerem Reiben mit dem Schwamm. Also Beize wieder ab. Ich wusste schon dass es mit der Deckenstärke knapp wird, trotzdem wars der einzige Ausweg. Es kam was kommen musste, ich hab am Armrest durchgeschliffen auf den Einschnitt auf der Unterseite, wo das Ahorntop gebogen wurde. Das Foto ist schlecht, aber meingott, ist eh egal.

Was tun? Nach langem überlegen hab ich aufgegeben, nach Rettungsversuchen zu suchen. Das wären alles Notlösungen, die mich auf ewig ärgern würden.
Langfristig werden also zwei Gitarren draus. Ich werde einen neuen Body für den Ziricotehals bauen. Der Body mit dem Fehler wird deckend lackiert und kriegt einen Ahornhals. Schade um das schöne Riegelahorn, aber es hilft nicht. Für eine Bauruine ist mir der Body zu schade.
Für den Wettbewerb geht sich das allerdings alles nicht mehr aus. Ich muss mich erst wieder sammeln, bevor ich das angehe. Momentan ist die Motivation halt am Boden.

[Gerhard]

Tag 19:

Also nicht verzagen, sprach die Gemeinde. Na gut, also gehts hier munter weiter. Der verunglückte Body regt mich jetzt schon garnichtmehr so auf, darum zuerst mal ein Bild von der gebeizten Gitarre, damit ihr wisst warum ich die Beize wieder runtergeschliffen habe:

Mit diesem Body geht es jetzt aber nicht weiter. Dafür muss ich mir Zeit nehmen und außerdem hab ich so ein schnuckeliges Kirschholz da..
Also los! Bodyhälften ausgesägt, wird ein Flitch-match.

stehende Ringe im Splint:

planieren:

Kante abrichten:

dünner Sägen:

Ich wünscht mir eine Abrichte!!
Morgen die zweite Hälfte.

So long!