So ähnlich habe ich es gemacht. Ich habe allerdings nur eine Hülse ziehen müssen, die zweite war ok, sowohl vom Maß (Abstand zur Mittellinie und zweiten Hülse), als auch im Lot. Die andere wurde nach deiner gezeigten Methode im Werkzeugboard gezogen.
Aber zurück zum Anfang des Übels.
Angefangen hatte ich mit den Bohrungen für die Brücke. Dazu wurde erstmal die Mittellinie vom Sattel aus über das Griffbrett bis zum Mensurende geprüft und aufgezeichnet. Die Linie deckt sich glücklicherweise mit der Mittellinie der Decke.
Leider habe ich diesen Vorgang nicht dokumentiert. Benutzt hatte ich aber ein Stahllineal (flexibel), welches ich an der Mittellinie des Griffbretts ausgerichtet und dann mit Klebeband festhielt. Dann wurde das Linieal im Bereich der Brücke niedergedrückt und nochmal alles kontrolliert. Dann die Mittellinie mit dem Bleistift angezeichnet.
Den Endpunkt der Mensur habe ich ebenfalls durch das Lineal ermittelt, danach wurden die Bohrpunkte vermessen und angezeichnet. Die Brücke steht auf einer um ca. 3,5 mm Quer stehenden Achse.
Gebohrt wurde mit einem 3,5 mm Bohrer (im Bohrständer) und mit einem M4 Gewindebohrer nachgeschnitten.
Die Bohrpunkte für das Stoptail wurden um ca. 38 mm hinter der Brücke positioniert, die Achse ist um etwa 2mm schräg gestellt, also nicht parralel zur Brücke, aber eben leicht versetzt, um es optisch etwas weicher zu gestalten, so wie es bei den alten Paulas gemacht wurde.
Gebohrt wurde durch einen vorgebohrten Holzklotz, der mir bei der zweiten Bohrung (auf dem Bild rechts) anscheinend verrutschte.
Nachdem ich dann feststellte, daß die Sache nicht glatt lief und das Stoptail nicht passte, hatte ich erstmal genug und hörte auf.
Heute habe ich dann mit der Reparatur weitergemacht.
Erstmal wurden die Gegebenheiten nochmal geprüft, Ständer reingeschraubt, vermessen, Optik überprüft, Winkel überprüft.
Ich kam zu dem Entschluss erstmal nur die rechte Hülse zu ziehen und nach der Reparatur zu entscheiden, ob die andere so bleiben kann.
Das entfernen der Hülse wurde mit Clonewoods beschriebener Methode im Werkzeugboard durchgeführt
In das Loch wurde nun eine Buchenstange eingeleimt, die etwas kürzer als das Loch ist. Oben drauf habe ich ein Verschlußstück aus Restmaterial der Decke geleimt, welches ich noch angefertigt habe.
Nach zwei Stunden Trockenzeit wurde dann der Überstand abgestochen und verschliffen. Nicht sehr schön, aber man sieht glücklicherweise nichts, wenn das Stoptail drüber ist.