Les Paul aus Cedro

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Re: Les Paul aus Cedro

#101

Beitrag von clonewood » 24.05.2010, 10:23

Alles schon fertig, so ist es leider
man kann Bünde auch unter Saitenzug abrichten.....das macht aber nur Sinn falls der Saitenzug den Hals etwas hohl ziehen kann......man würde dann den Hals per Spannstab auf gerade stellen..... Bridge und Sattel auf eine ordentliche Höhe aufbocken und dann unter den Saiten abrichten.......

mir fällt dann noch was ein:

ich biege den Spannstab vor dem Einsetzen etwa auf Krümmung....hast du das getan?

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Re: Les Paul aus Cedro

#102

Beitrag von taxman » 24.05.2010, 10:32

Ich muß mir das alles nochmal genau durch den Kopf gehen lassen, dazu will ich aber nochmal alles nachmessen und ein paar Tests machen (Biegen, ziehen...), dann kann ich den evtl. Saitenzug besser einschätzen.

Danke für die Hilfe. Ich werde zukünftig nur noch einteilige Verleimulagen benutzen, außerdem will ich den Trick mit dem leichten Hohlverlauf mal ausprobieren, könnte eine gute Methode sein den Rundungen entgegenzuwirken.

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Re: Les Paul aus Cedro

#103

Beitrag von taxman » 24.05.2010, 10:35


mir fällt dann noch was ein:

ich biege den Spannstab vor dem Einsetzen etwa auf Krümmung....hast du das getan?
Wenn du den Kanal meinst ja, den Stab selbst habe ich noch nicht unter Spannung gesetzt.

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Re: Les Paul aus Cedro

#104

Beitrag von clonewood » 24.05.2010, 10:37

natürlich lässt sich ein Hals auch gerade drücken......ich habe allerdings nicht das beste Vertrauen in diese Methode.....

nehme ein abgerichtetes Kantholz......in die Mitte legt man Furnier/Pappe/Holzscheibchen etc.........den Hals legt man darauf und zwingt ihn an den Enden fest......das Ganze lässt man möglichst lange sitzen...(Tage/Wochen)......nicht zuviel auf einmal unterlegen.....man musst aber schon überbiegen, da der Hals immer etwas zurückkommen wird.....also so nach und nach....der Hals wird auf Dauer die Form annehmen......

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Re: Les Paul aus Cedro

#105

Beitrag von clonewood » 24.05.2010, 10:39

Wenn du den Kanal meinst ja, den Stab selbst habe ich noch nicht unter Spannung gesetzt.
ich meinte den Stab selbst.....ihn also durch biegen der Krümmung anzupassen, so dass er spannungsfrei (ohne Druck nach oben) in seinem Kanal liegt.....

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Re: Les Paul aus Cedro

#106

Beitrag von clonewood » 24.05.2010, 10:42

Ich werde zukünftig nur noch einteilige Verleimulagen benutzen, außerdem will ich den Trick mit dem leichten Hohlverlauf mal ausprobieren, könnte eine gute Methode sein den Rundungen entgegenzuwirken.
Wenn dabei alles gut läuft, hat man einen einfachen Halsstab, der in beiden Richtungen funktioniert....

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Re: Les Paul aus Cedro

#107

Beitrag von taxman » 24.05.2010, 11:04

clonewood hat geschrieben:natürlich lässt sich ein Hals auch gerade drücken......ich habe allerdings nicht das beste Vertrauen in diese Methode.....

nehme ein abgerichtetes Kantholz......in die Mitte legt man Furnier/Pappe/Holzscheibchen etc.........den Hals legt man darauf und zwingt ihn an den Enden fest......das Ganze lässt man möglichst lange sitzen...(Tage/Wochen)......nicht zuviel auf einmal unterlegen.....man musst aber schon überbiegen, da der Hals immer etwas zurückkommen wird.....also so nach und nach....der Hals wird auf Dauer die Form annehmen......
Da habe ich mich etwas ungeschickt ausgedrückt, ich meinte nicht den fertigen Hals krumm biegen, sondern durch Biegetests herausfinden, wie Stark/leicht er sich beim Saitenzug verformen könnte. Quasi eine Simulation.
Da ich alles soweit fertig habe ist das jetzt natürlich ein hochriskantes geflicke, deswegen weiß ich halt noch nicht, ob das alles den Aufwand wert ist.
Und nein, den Stab habe ich vor dem Einstzen nicht gebogen. Der Hals war ja vor dem Aufleimen des Griffbrettes auch plan, extra nochmal kontrolliert.
Kann natürlich auch der Leim gewesen sein, evtl. hat das Holz nochmal etwas gearbeitet, aber das hätte es dann ja auch schon vorher tun können. Möglichkeiten gibts halt doch mehrere... :roll:

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Re: Les Paul aus Cedro

#108

Beitrag von clonewood » 24.05.2010, 11:10

ja Biegetests kannst du machen.......die zeigen dir die Elastizität.....die sollte bei Cedro aber eher gering sein....

was du von mir zitiert hast wäre aber trotzdem einen Möglichkeit (den Hals also unter Druck dauerhaft zu formen)

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Re: Les Paul aus Cedro

#109

Beitrag von taxman » 25.05.2010, 00:19

So, erstmal zum krummen Hals. Ich habe ihn mir genau angesehen und mal vermessen. Die Krümmung findet fast ausschließlich im Tennonbereich statt und ist unter einem Milimeter ausgeprägt. Ich gehe davon aus, daß an der Stelle des Tenon zuviel Druck einwirkte und somit den Knick einbrachte.
Ich habe nochmal versucht den Hals mit Clonewoods biegemethode auszugleichen, aber 3 Stunden scheinen nicht genug zu sein, das Holz bog sich inerhalb EINER MINUTE wieder in die Ursprungsposition. Na ja, spricht ja auch irgendwie für das Cedroholz ;)
Ich entschloss mich also den minimalen Knick so zu belassen, das Griffbrett zu lösen war mir zu riskant. Bei der nächsten wirds besser, da werde ich dann mal die hier angebrachten Tricks nutzen.

Nun eine kleine Zeitreise, zurück zum Samstag. Da ging es mit dem Bau weiter.
Der Bunddraht kam an (Dunlop 6105), leider nicht vorgebogen, also wurde das mit der Zangenmethode nachgeholt (wurde im Werkzeugthema vorgestellt)
226.jpg
Das Griffbrett habe ich dann auf die entgültige Breite geschliffen und dann begonnen die Bünde einzuhämmern. Nacher mit der vorne plan geschliffenen Kneifzange abgeschnitten, dabei bekam ich lustige Blasen an den Händen, der Draht ist sehr hart und die Zange nicht die Beste ;)
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Das bundierte Griffbrett wurde nun auf einer mit Schleifpapier beklebten Wasserwaage bündig geschliffen. Anschließend wurde das Binding angeklebt.
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Re: Les Paul aus Cedro

#110

Beitrag von taxman » 25.05.2010, 00:37

Mit Stecheisen und Cutterklinge habe ich grob das überstehende Binding entfernt (die Bünde sind eingefasst)
239.jpg
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Zwischenzeitlich passte ich den Halsfuß dem Korpus an, dazu legte ich ein Stück Schleifpapier unter den Auflagepunkt des Halsfußes und zog es mehrmals unter leichtem Gegendruck des Halses heraus. Dadurch erhält man eine passende Stoßfläche, die der Zargenrundung entspricht.
241.jpg
242.jpg
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Das Griffbrett wurde aufgeleimt, Bilder davon gabs ja schon.
Für die Sidedots habe ich aus 1mm Celluloid mit der Lochzange 2,5mm große Dots ausgestochen und in die ausgebohrten Positionen des Bindings geklebt.
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Die Rundung der Rückseite wurde zwischendurch noch gefräst. Übrigens war es ein sehr angenehmes Arbeiten, die Fräse läuft sehr ruhig und hat eine Anlaufregelung, läuft also langsam an und ruckt dadurch nicht. Ein für mich neur Komfort.
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Re: Les Paul aus Cedro

#111

Beitrag von taxman » 25.05.2010, 00:52

Weiter ging es mit dem Halsprofil. Mittellinie angerissen und grob die entstandenen Hälften nochmals geteilt. Dann mit Raspel, Stecheisen und Feile immer mehr der Endform genährt. Zwischendurch wurde immer mal wieder mit Schablonen des Profils vom 1. und 11. Bund kontrolliert.
Die beiden Positionen der Bünde 1 und 11 wurden zuerst genau ausgearbeitet, dann wurden beide Teile miteinander verbunden.
Den Übergang der Kopfplatte in den Hals arbeitete ich, wie auch den Halsfuß, mit den selben Werkzeugen aus.
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Die Löcher für die Potis habe ich mit der von Clonewood beschriebenen Klotzmethode aufgebohrt.
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Die Innenseite mußte ich dann nochmal nachbohren (Die Grundfläche), so passt dann auch die Länge der Potiachse. Leider sieht das ganze nicht allzu schön aus, bei der nächsten werde ich doch fräsen, dafür benötige ich dann natürlich entsprechende Schablonen.
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Re: Les Paul aus Cedro

#112

Beitrag von taxman » 25.05.2010, 01:03

Die Abdeckungen für E-Fach und Toggleswitch wurden noch angefertigt, dazu riss ich die Form auf das Rohmaterial, sägte es mit der Laubsäge aus und passte es durch Schleifen und ständiges Kontrollieren den Öffnungen an. Danach wurden noch die Schraubenlöcher in die Platten und den Korpus gebohrt.
Die Platten sitzen noch sehr stramm, sie werden später noch fein nachgeschliffen.
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Letzter Schritt war dann heute das Einleimen des Halses, somit ist die Hochzeit vollzogen :D
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Re: Les Paul aus Cedro

#113

Beitrag von TripleFan » 26.05.2010, 10:11

Noch mal wegen dem gekrümmten Hals: ich hatte diese Probleme ja auch. Ich hab eigentlich sehr gute Erfahrung damit gemacht den Hals mit einem Dampfbügeleisen und einem zwischengelegten Tuch zu erhitzen (bei einem fertig bundierten und eingefassten natürlich die Halsrückseite) und ihn dann, entsprechend unterlegt, auf eine stabile Unterlage zu zwingen. Dort kann er dann ruhig mindestens eine Woche ruhen. Danach kontrolliere ich über einen längeren Zeitraum, ob und wie stark sich die Krümmung zurückbildet und ob ich den Vorgang ggf. wiederholen muß.
Bei meinem aktuellen Projekt (RGA6WA) hab ich so eine Halskrümmung von über einem Millimeter auf 0,2mm reduziert! Das ist ein Maß, mit dem man beim Abrichten glaube ich fertig werden kann.
Den Hals unterbaue ich beim Festzwingen so, daß ich ihn ungefähr doppelt so stark in die Gegenrichtung zwinge, wie er ursprünglich gekrümmt ist. Zudem achte ich darauf nicht auf den Bünden zu zwingen, damit diese nicht ungleichmäßig ins Griffbrett gepresst werden.

Viel Erfolg!
Ingo
'M' - Metallica Cover
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Re: Les Paul aus Cedro

#114

Beitrag von taxman » 26.05.2010, 12:27

Das hört sich interessant an,heißer Dampf ist ja eigentlich das ideale Mittel dafür. Nun ist das Hälslein allerdings schon verbaut, die Krümmung glücklicherweise auch nicht so extrem. Es geht fast ausschlißlich um den Tenonbereich.
Mal schauen, evtl. geh ich das nochmal an.
Zur Zeit plagen mich jedoch andere Sorgen, die ollen Stoptailhülsen sind knappe 1,5 mm zu weit auseinander, anscheinend habe ich beim Bohren etwas falsch gemacht, trotz Klotz. Leicht nach vorne gebeugt ist das Stoptail auch. Ich werde also die Hülsen wieder herausziehen und die Löcher nachbohren. Dann entweder mit Holzverschließen, oder die Hülsen mit Epoxy einkleben. Die Holzmethode gefällt mir aber besser, dann kann man zur Not später nochmal ran an die Hülsen.

Diese Paula steht unter keinem guten Stern, bzw. guten Erbauer :(
Das einzig positive dabei ist der Lern und Erfahrungseffekt.

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Re: Les Paul aus Cedro

#115

Beitrag von clonewood » 26.05.2010, 20:30

die ollen Stoptailhülsen sind knappe 1,5 mm zu weit auseinander, anscheinend habe ich beim Bohren etwas falsch gemacht, trotz Klotz. Leicht nach vorne gebeugt ist das Stoptail auch. Ich werde also die Hülsen wieder herausziehen und die Löcher nachbohren.
mache dir einen langen Bohrklotz (eine abgerichtete winkelige Holzkantel) mit 2 Bohrungen im passenden Abstand, teste diese Schablone zuvor an einem Reststück.....nun geht es darum diese Bohrschablone im Lot zur Gitarrenrückseite zu bekommen....

- Gitarre auf eine Ebene legen und darauf festzwingen
- in Flucht des Stoptails zwei gleichhohe abgerichtete rechtwinklige Klötze (Höhe mindestens höchster Punkt der Gitarre) an die Gitarre legen
- die Bohrschablone darauf positionieren
- alles festzwingen
- bohren

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Re: Les Paul aus Cedro

#116

Beitrag von taxman » 27.05.2010, 00:22

So ähnlich habe ich es gemacht. Ich habe allerdings nur eine Hülse ziehen müssen, die zweite war ok, sowohl vom Maß (Abstand zur Mittellinie und zweiten Hülse), als auch im Lot. Die andere wurde nach deiner gezeigten Methode im Werkzeugboard gezogen.

Aber zurück zum Anfang des Übels.
Angefangen hatte ich mit den Bohrungen für die Brücke. Dazu wurde erstmal die Mittellinie vom Sattel aus über das Griffbrett bis zum Mensurende geprüft und aufgezeichnet. Die Linie deckt sich glücklicherweise mit der Mittellinie der Decke.
Leider habe ich diesen Vorgang nicht dokumentiert. Benutzt hatte ich aber ein Stahllineal (flexibel), welches ich an der Mittellinie des Griffbretts ausgerichtet und dann mit Klebeband festhielt. Dann wurde das Linieal im Bereich der Brücke niedergedrückt und nochmal alles kontrolliert. Dann die Mittellinie mit dem Bleistift angezeichnet.
Den Endpunkt der Mensur habe ich ebenfalls durch das Lineal ermittelt, danach wurden die Bohrpunkte vermessen und angezeichnet. Die Brücke steht auf einer um ca. 3,5 mm Quer stehenden Achse.
282.jpg
Gebohrt wurde mit einem 3,5 mm Bohrer (im Bohrständer) und mit einem M4 Gewindebohrer nachgeschnitten.
Die Bohrpunkte für das Stoptail wurden um ca. 38 mm hinter der Brücke positioniert, die Achse ist um etwa 2mm schräg gestellt, also nicht parralel zur Brücke, aber eben leicht versetzt, um es optisch etwas weicher zu gestalten, so wie es bei den alten Paulas gemacht wurde.
Gebohrt wurde durch einen vorgebohrten Holzklotz, der mir bei der zweiten Bohrung (auf dem Bild rechts) anscheinend verrutschte.
283.jpg
Nachdem ich dann feststellte, daß die Sache nicht glatt lief und das Stoptail nicht passte, hatte ich erstmal genug und hörte auf.
Heute habe ich dann mit der Reparatur weitergemacht.
Erstmal wurden die Gegebenheiten nochmal geprüft, Ständer reingeschraubt, vermessen, Optik überprüft, Winkel überprüft.
Ich kam zu dem Entschluss erstmal nur die rechte Hülse zu ziehen und nach der Reparatur zu entscheiden, ob die andere so bleiben kann.
Das entfernen der Hülse wurde mit Clonewoods beschriebener Methode im Werkzeugboard durchgeführt
289.jpg
290.jpg
In das Loch wurde nun eine Buchenstange eingeleimt, die etwas kürzer als das Loch ist. Oben drauf habe ich ein Verschlußstück aus Restmaterial der Decke geleimt, welches ich noch angefertigt habe.
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Nach zwei Stunden Trockenzeit wurde dann der Überstand abgestochen und verschliffen. Nicht sehr schön, aber man sieht glücklicherweise nichts, wenn das Stoptail drüber ist.
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Re: Les Paul aus Cedro

#117

Beitrag von taxman » 27.05.2010, 00:39

Um das neue Loch zu bohren benutzte ich einen winkeligen Klotz, in den im richtigen Abstand zwei Löcher vorgebohrt wurden. Ein Loch wurde 8mm groß, das zweite mit 11mm gebohrt.
Durch das 8mm Loch schraubte ich den schon vorher verwendeten Gewindehaken in die verbliebene Hülse, richtete den Klotz aus, und zwang ihn fest. Den Bohrpunkt muß man sich dabei sehr deutlich markieren, da er durch das Loch ohne direkte Beleuchtung kaum zu sehen ist.
Nun wurde gebohrt, mit großem Zittern, das Ergebnis passte aber. Beim Einschlagen der Hülse platzte ein Stück des Flickens ab, ich habe es aber glücklicherweise wieder einleimen können.
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Hier nochmal ein Bild mit montierter Hardware und eingelegten Pickups. Langsam wirds was...
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Am Zugang zur Trussrodmutter mußte ich noch etwas nachschleifen, die Stecknuss passte nicht vernünftig.
Also sägte ich mir ein Stück 12mm Rundrohr aus Alu zurecht und beklebte es mit Schleifpapier. Nach dreimal Papierwechsel war dann alles passend. Abschließend habe ich nochmal mit etwas verdünntem Leim die geschliffenen Stellen eingepinselt. Das Gewinde wurde abgeklebt.
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Re: Les Paul aus Cedro

#118

Beitrag von taxman » 27.05.2010, 00:40

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Wie man sehen kann sind die Mechaniklöcher auch schon gebohrt, sonst ist heute nicht mehr viel passiert. Der Hals wurde noch an einigen Stellen geschliffen.

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Re: Les Paul aus Cedro

#119

Beitrag von Poldi » 27.05.2010, 05:56

Das mit der verbohrten Hülse ist zwar ärgerlich, aber um so erfreulicher ist, daß Dein Reparaturversuch ja gut geklappt hat.

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Re: Les Paul aus Cedro

#120

Beitrag von taxman » 27.05.2010, 23:55

Heute wurde hauptsächlich geschliffen. Vorher habe ich nochmal die Mechaniken eingesetzt und deren Position geprüft. An einigen Bohrungen mußte ich noch etwas nacharbeiten, da die Mechaniken zu stramm saßen, bzw. die Führungshülsen.

Danach, wie schon erwähnt, wurde ordentlich geschliffen. Ich habe die Decke mit 120er, 180er, 240er bis 320er Körnung geschliffen, zwischendurch immer wieder mit einem feuchten Tuch gewässert. Den Korpus in selber Verfahrensweise.
Danach wurde der Korpus um die Decke herum, sowie der Hals abgeklebt. Nun nochmal mit einem Acetongetränktem Tuch den Restlichen Schleifstaub entfernt, dann zwei dünne Schichten Schnellschliffgrund drüber gesprüht.
305.jpg
304.jpg
(die Hobelspäne stammen von Korpus Nr.2 :) )

Nach ca. 1 Stunde Trocknungszeit habe ich nun die Decke und das Griffbrett, inkl. Binding abgeklebt. Noch ein letztes mal mit 320er Papier geschliffen, Staub abgesaugt und mit Aceton abgewischt.
Jetzt gings ans Porenfüllen. Benutzt wurde das schon mehrfach im Forum (oder wars das Alte ? ) erwähnte Porenfüllpulver von Hammerl, gemischt mit Terpentinersatz.
Das Zeug ist sehr aufwendig in der Verarbeitung, es stinkt, es macht Dreck und man verschwendet sehr viel Material. Holzkitt von Clou läßt sich sehr viel schöner verarbeiten.
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Die Poren des Cedros sind teils sehr groß, deshalb werde ich wohl nach der Trocknung und einem Schleifvorgang nochmal drüber gehen müssen.
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Re: Les Paul aus Cedro

#121

Beitrag von taxman » 11.06.2010, 00:00

Mal wieder ein Update :D

Ich habe vor ca. eineinhalb Wochen nochmal "nachgefüllt", dann alles geschliffen, entstaubt und alle Bindings sauber mit einer Cutterklinge glatt gezogen und somit gleichzeitig von leichten Verfärbungen des Porenfüllers gereinigt.
Nun wurde alles nochmal begutachtet, dann mit einer Schicht Schnellschliffgrung lackiert. Nach dem antrocknen Kam dann eine Schicht Klarlack.
Da das Korpusholz leider einige Macken hat, zwar kleine, aber für mich nicht klein genug, entschied ich mich für ein dunkles braun, die zweite Gitarre bekommt dann ein rötliches Finish.
Nach der Farblackierung wurden 5 Schichten Klarlack drüber gesprüht, wenig verdünnt. Ich habe an einem Tag 2, am Folgenden 3 Schichten lackiert.
Am nächsten Tag kam dann die Decke dran, sie bekam eine Amberlackierung (Bernsteinkonzentrat diente zur Farbgebung). Auch hier folgten dann einige Klarlackschichten, insgesammt 3, 2 dünne, eine etwas dickere.
Alles wurde mit der Wagnerpistole gespritzt.
Die Kopfplatte bekam ihre schwarze Lackschicht, dabei zeigten sich leider noch einige ungefüllte Poren, da musss ich also nochmal ran.

Hier nun ein paar Bilder:
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Re: Les Paul aus Cedro

#122

Beitrag von taxman » 11.06.2010, 00:08

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Ich denke die Wölbung ist gut zu erkennen. Ist nicht ganz wie erhofft, aber schon sehr schön. Da ich sie von Hand selber angefertigt habe und nicht eine CNC-gefräste gekauft habe darf ich mir mal auf die Schulter klopfen 8)

Und noch die bearbeitungswürdige Kopfplatte
339.jpg
Nun liegt die Lackierte Klampfe seit ca. 1 Woche, einige Poren haben sich durch das Verdunsten des Lösungsmittels wieder hervorgehoben. Es müssen also noch so einige Schichten drauf.
Da ich heute meinen Kompressor abgeholt habe kann ich dann auch bald das Burst angehen. Ich werde wohl ein Tobaccoburst spritzen, dafür werde ich noch etwas an Reststücken experimentiern, um Farbtöne einzuschätzen und mich mit Kompressor und Pistole vertraut zu machen.
Bis alles fertig und spielbar ist, da dauert es noch einige Wochen, oder sogar Monate. Nu gut, jetzt ist eh erstmal der Urlaub vorbei, die Luft ist unangenehm schwül und die WM geht los. Wenig Raum für die Klampfe :D

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Re: Les Paul aus Cedro

#123

Beitrag von 12stringbassman » 11.06.2010, 09:04

Sehr schon!

vor allem das grüne Binding :lol:
"Denken ist wie googeln, nur krasser!"

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Re: Les Paul aus Cedro

#124

Beitrag von Simon » 11.06.2010, 19:36

taxman hat geschrieben:Bis alles fertig und spielbar ist, da dauert es noch einige Wochen, oder sogar Monate. Nu gut, jetzt ist eh erstmal der Urlaub vorbei, die Luft ist unangenehm schwül und die WM geht los. Wenig Raum für die Klampfe :D
Nur nicht beeilen; die wird wunderbar :)
Vor allem die Farbe find ich sehr gelungen!

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Re: Les Paul aus Cedro

#125

Beitrag von taxman » 15.06.2010, 12:53

Nach einem misslungenen Erstversuch musste ich die Decke nochmal neu lackieren. Ich hatte mich zwar schon mit der neuen Pistole vertraut gemacht, leider habe ich es trotzdem versaut. Zudem flog mir noch ein getrockneter Lacksplitter vom Abklebeband auf den frischen Lack :x
Also mit einem Tuch und Verdünnung alles wieder runter gewaschen und eine neue Schicht Amber/Gelb aufgetragen. Danach wieder 2 Schichten Klarlack.
Von dem mißlungenen Lackierversuch habe ich keine Bilder gemacht, dazu war ich zu abgelenkt und "emotional erregt", um es mal nett zu formulieren.

Nun denn, hier die Bilder des neuen, aktuellen Bursts. Ich bin schon zufrieden, aber ich muß noch etwas üben, mit der Dekorpistole richtig umzugehen und die richtige Lackviskosität, Farbintensität und das Druck/Lackmengenverhältnis zu finden ist nicht mal eben erledigt. Ich habe übrigens eine 0,5er Düse drin, für ein Burst absolut ausreichend, hätte vermutet eine größere Düse wäre besser.

Die Decke besteht aus folgenden Farben: Gelb/Amber ist die Grundfarbe, versiegelt mit 2 Schichten Klarlack, dann das Burst in braun, ich glaube es war Nußbaum dunkel (Spiritusbeize von Clou), muß nochmal nachschauen. Habe mittlerweile sehr viele Gläser mit Farbmischungen, da verliert man den gedanklichen Überblick...
Das Burst wurde in mehreren Etapen mit Flachstrahl gesprüht, nach Gefühl, eine richtige Technik kann ich euch gar nicht erklären.
Als ich zufrieden war, habe ich noch eine Lage Gelb/Amber über die gesamte Decke gespritzt, das sollte die Übergänge etwas sanfter machen, hat auch etwas gebracht. Zum Schluß noch zwei Schichten Klarlack.
Jetzt muß alles erstla etwas trocknen, dann werden die Bindings gereinigt und die Gesamte Gitarre mit etlichen Klarlackschichten behandelt. Wieviele werde ich dann sehen.

Hier nun Bilder der aktuellen Decke
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Die reale Farbe kommt nicht ganz rüber, es wirkt nicht ganz so tief braun wie auf den Bildern, etwas rotstichiger sieht sie aus.
Dateianhänge
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