Loretta, die Kuhtarre
Verfasst: 28.04.2010, 23:41
Grüß Gott, allerseits!
Man soll Radio- und Fernsehtechnikern nicht alles glauben, was sie sagen. (Was red' ich denn da? Ich bin ja selbst einer.)
Hatte Leo Fender nicht die Telecaster gebaut, weil er meinte, es müsse eine Gitarre geben, die man mit einem Schraubenzieher und einem Lötkolben zerlegen und wieder zusammenbauen könne?
Jedenfalls hat er dabei nicht bedacht, daß Bastelversager wie ich auch anfangen könnten, an Gitarren rumzuschrauben. Würde er noch leben und diesen Thread hier lesen, könnte er sehen, wie schnell sich das mit dem Schraubenzieher und dem Lötkolben relativiert.
Jedenfalls hatte ich da noch einen stratförmigen Korpus rumliegen. Da ich als passionierter Messie nichts wegwerfen kann, überlegte ich mir, wie ich den am besten recyceln könnte. Mit dazugekauften Einzelteilen ein Instrument zu fertigen, welches den finanziellen Einsatz rechtfertigt, traute ich mir zu dem Zeitpunkt nicht zu.
Also entschied ich mich für ein Show-Objekt.
Vermutlich durch einen zu starken Konsum Cowboy-lastiger John Wayne-Filme verursacht, keimte in mir die Idee zu einer Western-Gitarre. Aber nicht Western wie Garth Brooks oder so, sondern Western wie Rio Lobo oder The Cowboys. Wild West eben.
Es sollte also eine Gitarre sein, welche das Thema Wild West interpretiert. Aber wie? Was assoziiert damit? Einen Colt? Nicht mein Stil. Pferde? Meine 8-jährige Nichte hätte die Gitarre wohl geliebt... (wo ist nur der Würfelhustensmiley?)
Ah, das isses: Die in den Western allgegenwärtige Rinderherde! Es soll eine "Kuhtarre" werden.
Ich begann also, mich nach entsprechenden Einzelteilen umzusehen, kaufte hier einen Quadratmeter Plüschstoff mit Kuhfellmusterung, dort elektronische Bauteile für die Muhlektrik -- schließlich soll die Kuh auch muhen können.
ML-Factory dürfte hier wohl bekannt sein? Dort fand ich eher zufällig DEN optisch perfekt passenden Hals. Leider paßt er mechanisch dafür umso weniger, aber Damn Dan (der Name paßt eigentlich auch ins Thema -- "wer hat die Postkutsche überfallen?" "Das war Damn Dan, der schnellste Schütze westlich von Muddy Creek!") hat mir schon den einen oder anderen Tip hierzu gegeben. An dieser Stelle nochmals danke dafür!
Leider habe ich momentan keine Freizeit zum Gitarrebasteln (bin am Wohnung renovieren — dafür habe ich hinterher ein Zimmer als Gitarrenbauwerkstatt zur Verfügung — daher gibt es zur Zeit keinen nennenswerten Fortschritt. Aber da ich neugierig auf Eure Reaktionen bin, bekommt Ihr wenigstens mal den Stand der Dinge zu sehen.
Der Korpus wurde abgeändert, nein nicht mit Schraubenzieher und Lötkolben, sondern mit der Bandsäge in der Schreinerei eines Freundes. Das Schlagbrett ist samt Bestückung nur ein Experiment. Als Material werde ich Büffelhorn-Platten verwenden. Außerdem wird das obere Cutaway-Horn seinen Namen zu Recht tragen, nachdem ein echtes Kuhhorn angebracht ist. Geplant ist außerdem ein Euter, an dem man ziehen muß, damit die Kuhtarre über den Amp muht (deshalb trau ich mich auch nicht, eine Stier-Gitarre zu machen — ich mein', wie sähe das denn aus ).
Der Lace Alumitone Countrybucker würde design-technisch zum Thema passen wie der sprichwörtliche Arsch auf den Eimer (verzeiht mir den Vulgarismus). Allerdings fehlen mir dafür derzeit die ökonomischen Reserven. Daher wird es wohl ein Low-Budget-Humbucker mit Kupfer-Optik-Kappe am Steg. Das wird auch der einzige Tonabnehmer sein. Ich bevorzuge einfache Schaltungen (liegt das daran, daß ich Radio- und Fernsehtechniker bin?).
So, die Stampede kann losgehen.
Grüße
Rüdiger
p.S.: Gearbuilder erleben möglicherweise gerade ein Déja Vu. Aber ich wollte den Thread hierher umziehen, bevor er samt dem kompletten Gearbuilder-Forum in einem schwarzen Loch verschwindet. Es wird trotzdem noch einige Zeit dauern, bevor ich an der Kuhtarre weiterbasteln kann. Vielleicht bau ich vorher sogar erst noch einen Bausatz. (Jetzt hör ich sie schon rufen: "Buuuuh, Bausatz, Pfui!"
Man soll Radio- und Fernsehtechnikern nicht alles glauben, was sie sagen. (Was red' ich denn da? Ich bin ja selbst einer.)
Hatte Leo Fender nicht die Telecaster gebaut, weil er meinte, es müsse eine Gitarre geben, die man mit einem Schraubenzieher und einem Lötkolben zerlegen und wieder zusammenbauen könne?
Jedenfalls hat er dabei nicht bedacht, daß Bastelversager wie ich auch anfangen könnten, an Gitarren rumzuschrauben. Würde er noch leben und diesen Thread hier lesen, könnte er sehen, wie schnell sich das mit dem Schraubenzieher und dem Lötkolben relativiert.
Jedenfalls hatte ich da noch einen stratförmigen Korpus rumliegen. Da ich als passionierter Messie nichts wegwerfen kann, überlegte ich mir, wie ich den am besten recyceln könnte. Mit dazugekauften Einzelteilen ein Instrument zu fertigen, welches den finanziellen Einsatz rechtfertigt, traute ich mir zu dem Zeitpunkt nicht zu.
Also entschied ich mich für ein Show-Objekt.
Vermutlich durch einen zu starken Konsum Cowboy-lastiger John Wayne-Filme verursacht, keimte in mir die Idee zu einer Western-Gitarre. Aber nicht Western wie Garth Brooks oder so, sondern Western wie Rio Lobo oder The Cowboys. Wild West eben.
Es sollte also eine Gitarre sein, welche das Thema Wild West interpretiert. Aber wie? Was assoziiert damit? Einen Colt? Nicht mein Stil. Pferde? Meine 8-jährige Nichte hätte die Gitarre wohl geliebt... (wo ist nur der Würfelhustensmiley?)
Ah, das isses: Die in den Western allgegenwärtige Rinderherde! Es soll eine "Kuhtarre" werden.
Ich begann also, mich nach entsprechenden Einzelteilen umzusehen, kaufte hier einen Quadratmeter Plüschstoff mit Kuhfellmusterung, dort elektronische Bauteile für die Muhlektrik -- schließlich soll die Kuh auch muhen können.
ML-Factory dürfte hier wohl bekannt sein? Dort fand ich eher zufällig DEN optisch perfekt passenden Hals. Leider paßt er mechanisch dafür umso weniger, aber Damn Dan (der Name paßt eigentlich auch ins Thema -- "wer hat die Postkutsche überfallen?" "Das war Damn Dan, der schnellste Schütze westlich von Muddy Creek!") hat mir schon den einen oder anderen Tip hierzu gegeben. An dieser Stelle nochmals danke dafür!
Leider habe ich momentan keine Freizeit zum Gitarrebasteln (bin am Wohnung renovieren — dafür habe ich hinterher ein Zimmer als Gitarrenbauwerkstatt zur Verfügung — daher gibt es zur Zeit keinen nennenswerten Fortschritt. Aber da ich neugierig auf Eure Reaktionen bin, bekommt Ihr wenigstens mal den Stand der Dinge zu sehen.
Der Korpus wurde abgeändert, nein nicht mit Schraubenzieher und Lötkolben, sondern mit der Bandsäge in der Schreinerei eines Freundes. Das Schlagbrett ist samt Bestückung nur ein Experiment. Als Material werde ich Büffelhorn-Platten verwenden. Außerdem wird das obere Cutaway-Horn seinen Namen zu Recht tragen, nachdem ein echtes Kuhhorn angebracht ist. Geplant ist außerdem ein Euter, an dem man ziehen muß, damit die Kuhtarre über den Amp muht (deshalb trau ich mich auch nicht, eine Stier-Gitarre zu machen — ich mein', wie sähe das denn aus ).
Der Lace Alumitone Countrybucker würde design-technisch zum Thema passen wie der sprichwörtliche Arsch auf den Eimer (verzeiht mir den Vulgarismus). Allerdings fehlen mir dafür derzeit die ökonomischen Reserven. Daher wird es wohl ein Low-Budget-Humbucker mit Kupfer-Optik-Kappe am Steg. Das wird auch der einzige Tonabnehmer sein. Ich bevorzuge einfache Schaltungen (liegt das daran, daß ich Radio- und Fernsehtechniker bin?).
So, die Stampede kann losgehen.
Grüße
Rüdiger
p.S.: Gearbuilder erleben möglicherweise gerade ein Déja Vu. Aber ich wollte den Thread hierher umziehen, bevor er samt dem kompletten Gearbuilder-Forum in einem schwarzen Loch verschwindet. Es wird trotzdem noch einige Zeit dauern, bevor ich an der Kuhtarre weiterbasteln kann. Vielleicht bau ich vorher sogar erst noch einen Bausatz. (Jetzt hör ich sie schon rufen: "Buuuuh, Bausatz, Pfui!"