Offsetstrat im Doppelpack
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Re: Offsetstrat im Doppelpack
Weiter ging's beim Vorbereiten der Tops. Diese sind aus dem gleichen Esche-Brett wie das Top der Arr0w. Der Unterschied ist, dass es einteilige Tops sein sollen. Und damit hatte ich mir dann das Problem eingehandelt, dass diese geringfügig breiter sind als der Dickenhobel im Hobbyhimmel, der nur 30 cm kann. Ein netter und fähiger Mensch half mir aus der Patsche, indem er die CNC im Hobbyhimmel (von der ich keine Ahnung habe) dazu brachte, mir das Brett planzufräsen. Damit verschwanden dann auch die Beiz- und Lackierproben für die Arr0w.
Unter Zuhilfenahme der gelaserten Schablone markierte ich dann die Tops mit großzügigem Übermaß, bohrte "Pausenlöcher" und sägte die Tops mit der Stichsäge aus.
So grob in Form gebracht, sahen die Tops schon mal ganz ordentlich aus.
Nach Weihnachten dann leimte ich die schwarzen Trennfurniere an die Unterseiten der Tops. Die Tops sollen ja in die Hälse "einsinken". Dazu muss ich ihre Enddicke für die entsprechende Fräsung im Hals ja wissen, inkl. Trennfurnier. Außerdem hoffe ich, dass sie Verleimung der Tops mit den Hälsen so einfacher ist - weniger Rutschpotential.
Und ja, diesmal habe ich beide Seiten der Tops beschriftet, damit ich keinesfalls versehentlich das Furnier auf die falsche Seite des Tops klebe...
Ich habe die Tops dann schon auf Endmaße gefräst. Sie sollen dann als Frässchablone für die Body-Flügel dienen, wenn diese dann auch mal mit dem Hals verleimt sind.
Zuerst noch das überstehende Furnier wegfräsen...
Dann das Top auf Endmaß. Ich habe diesmal auch (größtenteils) auf korrekte Fräsrichtung zum Faserverlauf der Esche geachtet. Einen Teil fräste ich auf dem Frästisch mit Anlaufkugellager oben, einen Teil dann unten.
Unter Zuhilfenahme der gelaserten Schablone markierte ich dann die Tops mit großzügigem Übermaß, bohrte "Pausenlöcher" und sägte die Tops mit der Stichsäge aus.
So grob in Form gebracht, sahen die Tops schon mal ganz ordentlich aus.
Nach Weihnachten dann leimte ich die schwarzen Trennfurniere an die Unterseiten der Tops. Die Tops sollen ja in die Hälse "einsinken". Dazu muss ich ihre Enddicke für die entsprechende Fräsung im Hals ja wissen, inkl. Trennfurnier. Außerdem hoffe ich, dass sie Verleimung der Tops mit den Hälsen so einfacher ist - weniger Rutschpotential.
Und ja, diesmal habe ich beide Seiten der Tops beschriftet, damit ich keinesfalls versehentlich das Furnier auf die falsche Seite des Tops klebe...
Ich habe die Tops dann schon auf Endmaße gefräst. Sie sollen dann als Frässchablone für die Body-Flügel dienen, wenn diese dann auch mal mit dem Hals verleimt sind.
Zuerst noch das überstehende Furnier wegfräsen...
Dann das Top auf Endmaß. Ich habe diesmal auch (größtenteils) auf korrekte Fräsrichtung zum Faserverlauf der Esche geachtet. Einen Teil fräste ich auf dem Frästisch mit Anlaufkugellager oben, einen Teil dann unten.
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Re: Offsetstrat im Doppelpack
Nachdem die Tops eine bekannte Dicke (etwa 16 mm) hatten, konnte ich damit beginnen, sie in die Hälse einzulassen. Passende Schablonen hatte ich ja schon längst gelasert, aber zur Sicherheit für den Anlauffräser stellte ich sie noch mal etwas dicker her.
Die Hals-Schablone positionierte ich mit Hilfe der Top-Schablone. Beide greifen wie Puzzle-Teile ineinander (keine Ahnung, ob das eine gute Idee ist). Als mit Doppelklebeband alles an Ort und Stelle fixiert war, entfernte ich erst mal das grobe Material mit dem Forstnerbohrer, aber noch nicht auf Endtiefe.
Die Feinarbeit erfolgte dann in zwei Schritten mit dem Anlaufffräser auf dem Frästisch. Dabei war nicht ganz unwichtig, dass ich am Ende des Halses, jenseits des Endes des eigentlichen Bodys nochmal eine gleiche hohe Frässchablone angebracht hatte. Dadurch konnte ich den Hals auf dem Frästisch leicht und ohne Verkippen führen.
Dann waren auch die Spuren der Zentrierspize vom Bohren weg.
Die korrekte Endtiefe für die Fräsung erreichte ich in mehreren kleinen Schritten. Das wäre möglicherweise mit einer Oberfräse und deren Tiefenanschlag leichter gegangen, aber so ging's auch ganz gut.
Der zweite Hals dann nach dem gleichen Prinzip, nur dass ich hier einen größeren Forstnerbohrer verwendete.
Die Tops passten ganz gut. Allerdings musste ich beim "hellen" Hals die Halsseite nochmal 1mm weiter oben nachfräsen, bis diese sauber passte. Ist nicht schlimm. So sah's dann schon mal ganz gut aus.
Und da ich eh grad am Fräsen war, fräste ich noch die Nuten für den Kabelkanal in die Hälse. Dieses Mal deutlich tiefer (etwa 1 cm) als damals bei der Arr0w, wo die Kanäle beim Aufleimes des Tops vom Leim verstopft wurden.
Die in langer Arbeit hergestellten Nuten für die halsseitigen Spokewheel-Trussrods verschwanden durch die Fräsaktion vollständig. Das hätte ich mir gleich denken können. Ich werde die jetzt nochmal irgendwie in die Tops einarbeiten müssen. Diesmal dann in sauber, denn das sieht man ja dann am Ende teilweise. In diesem Punkt war die Planung nicht optimal. Ich hatte die Trussrods nicht in den Schablonen eingezeichnet oder berücksichtigt.
Die Hals-Schablone positionierte ich mit Hilfe der Top-Schablone. Beide greifen wie Puzzle-Teile ineinander (keine Ahnung, ob das eine gute Idee ist). Als mit Doppelklebeband alles an Ort und Stelle fixiert war, entfernte ich erst mal das grobe Material mit dem Forstnerbohrer, aber noch nicht auf Endtiefe.
Die Feinarbeit erfolgte dann in zwei Schritten mit dem Anlaufffräser auf dem Frästisch. Dabei war nicht ganz unwichtig, dass ich am Ende des Halses, jenseits des Endes des eigentlichen Bodys nochmal eine gleiche hohe Frässchablone angebracht hatte. Dadurch konnte ich den Hals auf dem Frästisch leicht und ohne Verkippen führen.
Dann waren auch die Spuren der Zentrierspize vom Bohren weg.
Die korrekte Endtiefe für die Fräsung erreichte ich in mehreren kleinen Schritten. Das wäre möglicherweise mit einer Oberfräse und deren Tiefenanschlag leichter gegangen, aber so ging's auch ganz gut.
Der zweite Hals dann nach dem gleichen Prinzip, nur dass ich hier einen größeren Forstnerbohrer verwendete.
Die Tops passten ganz gut. Allerdings musste ich beim "hellen" Hals die Halsseite nochmal 1mm weiter oben nachfräsen, bis diese sauber passte. Ist nicht schlimm. So sah's dann schon mal ganz gut aus.
Und da ich eh grad am Fräsen war, fräste ich noch die Nuten für den Kabelkanal in die Hälse. Dieses Mal deutlich tiefer (etwa 1 cm) als damals bei der Arr0w, wo die Kanäle beim Aufleimes des Tops vom Leim verstopft wurden.
Die in langer Arbeit hergestellten Nuten für die halsseitigen Spokewheel-Trussrods verschwanden durch die Fräsaktion vollständig. Das hätte ich mir gleich denken können. Ich werde die jetzt nochmal irgendwie in die Tops einarbeiten müssen. Diesmal dann in sauber, denn das sieht man ja dann am Ende teilweise. In diesem Punkt war die Planung nicht optimal. Ich hatte die Trussrods nicht in den Schablonen eingezeichnet oder berücksichtigt.
- ihminen
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Re: Offsetstrat im Doppelpack
Ich widmete mich dann mal den Bodyflügeln - aus dem eingangs erwähnten Treppengeländer-Tropenholz (keine Ahnung, was genau das ist, sind verschiedene Sorten). Mit großzügigem Übermaß längte ich also den ersten Flügel an der Kappsäge ab...
... um Sekunden danach ein Loch in der Stirnseite zu bemerken! So ein Mist, damit hat es dann aus diesem Brett weder aus dem abgelängten noch aus dem übrigen Stück für zwei Bodyflügel gereicht!
Ich vertagte diesen Punkt und widmete mich einem zweiten Brett für die zweite Gitarre, vermutlich Meranti.
Nachdem der Dickenhobel das Brett auf die Resttiefe des gefrästen Halses gebracht hatte (etwa 28 mm), bereitete ich mit der Lamellofräse die Verleimung vor.
Sieht soweit sehr gut aus, allerdings hatte ich in der Eile die Trennfurniere außer Acht gelassen, die ja auch noch dazwischen sollen. Gut, die kann ich auch mit einem Cuttermesser noch einschlitzen.
... um Sekunden danach ein Loch in der Stirnseite zu bemerken! So ein Mist, damit hat es dann aus diesem Brett weder aus dem abgelängten noch aus dem übrigen Stück für zwei Bodyflügel gereicht!
Ich vertagte diesen Punkt und widmete mich einem zweiten Brett für die zweite Gitarre, vermutlich Meranti.
Nachdem der Dickenhobel das Brett auf die Resttiefe des gefrästen Halses gebracht hatte (etwa 28 mm), bereitete ich mit der Lamellofräse die Verleimung vor.
Sieht soweit sehr gut aus, allerdings hatte ich in der Eile die Trennfurniere außer Acht gelassen, die ja auch noch dazwischen sollen. Gut, die kann ich auch mit einem Cuttermesser noch einschlitzen.
- Simon
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- ihminen
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Re: Offsetstrat im Doppelpack
Weiter also mit den Bodyflügeln. Es fehlten ja noch die Trennfurniere. Nach längerem Denkprozess entschied ich mich für drei Furnierlagen als Trennlinie zwischen Hals und Body: schwarz, Ahorn, schwarz.
Nach weiterem Denkprozess entschied ich mich, die begonnenen Bodyflügel zuerst einseitig zu furnieren und erst später mit dem Hals zu verbinden. Ich vergaß es zu fotografieren, aber ich habe die "Flügelklötze" mit dem Furnier nach unten auf eine Platte gezwungen, was ganz gut geklappt hat.
Wieder im Hobbyhimmel entfernte ich erst mal ganz vorsichtig den leichten Überstand des Furniers mit Stechbeitel und Hobel. Ich schaffte es, ohne dass was absplitterte. Zum Vorschein kam eine schön anzusehende dreifache Linie.
Die Schlitze für die Flachdübel musste ich natürlich dann nochmal fräsen. Die Befürchtung, dadurch aufgeweitete Schlitze zu erzeugen, die nicht mehr sinnvoll halten, hat sich glücklicherweise nicht bestätigt.
Vor der Hochzeit erstellte ich dann noch die Fräsung für das E-Fach im unteren Flügel. Ist einfacher, wenn da noch nicht die komplette Gitarre mit dranhängt. Die Vertiefung für den Deckel ließ ich noch weg, da die Unterseite bestimmt am Ende noch mit dem Hals zusammen sauber plangeschliffen werden muss - und dann wäre die Deckelvertiefung wieder zu niedrig.
Das E-Fach-Design sieht komisch aus. Ich will am Ende wieder die Buchse "schräg von hinten" ins E-Fach führen, wie bei der Blökmachine, denn das hat sich als sehr komfortabel erwiesen (Kabel ist nie im Weg). Dazu sind plane Flächen nützlich, deswegen die "Pfeilspitze". Bei der Blökmachine lernte ich das erst, als es schon zu spät war und musste dann ein planes Holzstück einleimen.
Den Kabelkanal musste ich natürlich auch noch fortführen, mit der Oberfräse entlang einer aufgezwungenen Leiste. Ist erst etwas verrutscht und nach der Korrektur wurde der Kanal ein bisschen breiter. Das stört aber am Ende sicher keinen großen Geist.
Spontan kam mir noch der Gedanke, dass es ein guter Zeitpunkt sein könnte, die Außenkontur des Halses zu fräsen. Das geht sicher nicht mehr so leicht, wenn die Bodyflügel schon dran sind. Also Schablone aufgeklebt und losgefräst.
Beim zweiten Hals (der als Rohling etwas breiter ist), dachte ich, ich sollte erst mal etwas Material entfernen, bevor ich den Rest fräse. Also an die Dekupiersäge (Bandsäge wäre auch gegangen, hatte aber gerade keine Lust, die einzurichten).
Dann also auch den zweiten Hals fräsen. Das ging so gut, dass ich mir die Arbeit mit der Dekupiersäge hätte sparen können. Naja.
Dann konnte ich den ersten Hals schon mal "beflügeln".
Bei den Flügeln der zweiten Gitarre konnte ich dann glücklicherweise doch noch eine Position finden, in der das aufgetretene Loch in der Stirnseite im Cutaway verschwindet. Das Loch ist im Bild dort, wo der Bleistift liegt.
Ich wiederholte die E-Fach-Fräsprozedur im unteren Flügel, samt Kabelkanal. Dann stand die Frage der Verleimung an. Ich entschied mich, diesmal die drei Trennfurniere und die Bodyflygel in einem Rutsch mit dem Hals zu verleimen. No Risk no fun.
Das beinhaltete auch das Flachdübelfräsen durch die noch nicht aufgeleimten Furnierstücke. Meine Vorgehensweise war dann, dass ich die Furniere einzeln mit einem kleinen Stück Malerkrepp auf der Oberseite des Bodyflügels fixierte. So konnte ich die Furniere hochklappen, wie bei einem Flipchart. Die Lamello-Fräse benötigt natürlich eine saubere obere Kante als Anschlag. Mit dem kleinen Hobel und äußerster Vorsicht gelang mir eine solche. Das war zwar alles andere als bombenfest, aber es genügte, für die Flachdübelfräsung. Der Flachdübel hält die Furniere dann ja in Position.
Verleimen war dann ob der vielen Schichten etwas stressig. Aber es ging, da die Furniere ja schon durch das Malerkrepp in Position waren. Einstreichen, Umklappen, Klebeband abrubbeln und nächste Schicht. Am Ende ging's einigermaßen gut.
Also Schlusswort des Abends: Es freute mich sehr, dass ich zufällig im Stuttgarter Hobbyhimmel einen "Kollegen" kennenlernte, der gerade ein sehr schönes Riegelahorn-Top (von kaguit) für eine Les Paul fügte. Es gibt also noch mehr Verrückte... :-D
Nach weiterem Denkprozess entschied ich mich, die begonnenen Bodyflügel zuerst einseitig zu furnieren und erst später mit dem Hals zu verbinden. Ich vergaß es zu fotografieren, aber ich habe die "Flügelklötze" mit dem Furnier nach unten auf eine Platte gezwungen, was ganz gut geklappt hat.
Wieder im Hobbyhimmel entfernte ich erst mal ganz vorsichtig den leichten Überstand des Furniers mit Stechbeitel und Hobel. Ich schaffte es, ohne dass was absplitterte. Zum Vorschein kam eine schön anzusehende dreifache Linie.
Die Schlitze für die Flachdübel musste ich natürlich dann nochmal fräsen. Die Befürchtung, dadurch aufgeweitete Schlitze zu erzeugen, die nicht mehr sinnvoll halten, hat sich glücklicherweise nicht bestätigt.
Vor der Hochzeit erstellte ich dann noch die Fräsung für das E-Fach im unteren Flügel. Ist einfacher, wenn da noch nicht die komplette Gitarre mit dranhängt. Die Vertiefung für den Deckel ließ ich noch weg, da die Unterseite bestimmt am Ende noch mit dem Hals zusammen sauber plangeschliffen werden muss - und dann wäre die Deckelvertiefung wieder zu niedrig.
Das E-Fach-Design sieht komisch aus. Ich will am Ende wieder die Buchse "schräg von hinten" ins E-Fach führen, wie bei der Blökmachine, denn das hat sich als sehr komfortabel erwiesen (Kabel ist nie im Weg). Dazu sind plane Flächen nützlich, deswegen die "Pfeilspitze". Bei der Blökmachine lernte ich das erst, als es schon zu spät war und musste dann ein planes Holzstück einleimen.
Den Kabelkanal musste ich natürlich auch noch fortführen, mit der Oberfräse entlang einer aufgezwungenen Leiste. Ist erst etwas verrutscht und nach der Korrektur wurde der Kanal ein bisschen breiter. Das stört aber am Ende sicher keinen großen Geist.
Spontan kam mir noch der Gedanke, dass es ein guter Zeitpunkt sein könnte, die Außenkontur des Halses zu fräsen. Das geht sicher nicht mehr so leicht, wenn die Bodyflügel schon dran sind. Also Schablone aufgeklebt und losgefräst.
Beim zweiten Hals (der als Rohling etwas breiter ist), dachte ich, ich sollte erst mal etwas Material entfernen, bevor ich den Rest fräse. Also an die Dekupiersäge (Bandsäge wäre auch gegangen, hatte aber gerade keine Lust, die einzurichten).
Dann also auch den zweiten Hals fräsen. Das ging so gut, dass ich mir die Arbeit mit der Dekupiersäge hätte sparen können. Naja.
Dann konnte ich den ersten Hals schon mal "beflügeln".
Bei den Flügeln der zweiten Gitarre konnte ich dann glücklicherweise doch noch eine Position finden, in der das aufgetretene Loch in der Stirnseite im Cutaway verschwindet. Das Loch ist im Bild dort, wo der Bleistift liegt.
Ich wiederholte die E-Fach-Fräsprozedur im unteren Flügel, samt Kabelkanal. Dann stand die Frage der Verleimung an. Ich entschied mich, diesmal die drei Trennfurniere und die Bodyflygel in einem Rutsch mit dem Hals zu verleimen. No Risk no fun.
Das beinhaltete auch das Flachdübelfräsen durch die noch nicht aufgeleimten Furnierstücke. Meine Vorgehensweise war dann, dass ich die Furniere einzeln mit einem kleinen Stück Malerkrepp auf der Oberseite des Bodyflügels fixierte. So konnte ich die Furniere hochklappen, wie bei einem Flipchart. Die Lamello-Fräse benötigt natürlich eine saubere obere Kante als Anschlag. Mit dem kleinen Hobel und äußerster Vorsicht gelang mir eine solche. Das war zwar alles andere als bombenfest, aber es genügte, für die Flachdübelfräsung. Der Flachdübel hält die Furniere dann ja in Position.
Verleimen war dann ob der vielen Schichten etwas stressig. Aber es ging, da die Furniere ja schon durch das Malerkrepp in Position waren. Einstreichen, Umklappen, Klebeband abrubbeln und nächste Schicht. Am Ende ging's einigermaßen gut.
Also Schlusswort des Abends: Es freute mich sehr, dass ich zufällig im Stuttgarter Hobbyhimmel einen "Kollegen" kennenlernte, der gerade ein sehr schönes Riegelahorn-Top (von kaguit) für eine Les Paul fügte. Es gibt also noch mehr Verrückte... :-D
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Re: Offsetstrat im Doppelpack
Meine Güte, mit der S-förmigen Puzzleteilverbindung zwischen Hals und Top unter dem Griffbrett habe ich mir wahrlich selbst ein Ei gelegt. Insbesondere in Verbindung mit einem "Spokewheel"-Trussrod (wie heißt das eigentlich auf Deutsch?) ergab sich ein Gefiddel sondergleichen. Es erforderte eine gefräste Nut sowohl oben im Top, als auch unten, gefolgt von einer Aussparung im Top für das "Spokewheel". Letztere ist das Einzige, was am Ende sichtbar ist, der Rest verschwindet unter dem Griffbrett - also völlig vergebliche Liebesmüh. Aber ich sah's dann sportlich und nahm die Herausforderung an.
Die Nuten in die Tops fräste ich entlang einer aufgezwungenen Leiste. Die Nuten sind höchstens drei Zentimeter lang, also keine übertriebene Genauigkeit nötig. Ich verwendete einen Fräser mit "rundem Boden", der Trussrod ist in diesem Bereich auch rund.
Ich hätte darüber hinaus auch längst die Carbonstäbe einkleben sollen. Die Stege zwischen den Carbonstabnuten und der Trussrodnut sind teilweise äußerst dünn und an ein paar Stellen auch schon ausgebrochen. Das nächste Mal klebe ich die Stäbe früher ein, dann passiert das nicht. Ich hatte noch überlegt, die Stäbe bis in den Bereich des Tops weiterzuführen für noch bessere Stabilität, aber dann wäre das Puzzle noch komplizierter geworden.
Als die obere Trussrodnut im Top gefräst war, kam die Fortsetzung auf der Unterseite, bis zur späteren rechteckigen Aussparung für das "Spokewheel". Nut auf der Unterseite deswegen, damit das Ende des Griffbretts noch etwas Top-Material unter sich hat. Weiß nicht, ob das zwingend nötig ist, aber ich fühlte mich besser dabei.
Dann also die Aussparung für das "Spokewheel". Erst mal mit einem 4 mm Bohrer das meiste Material entfernen.
Dann weiter mit einem scharfen 6 mm Stechbeitel.
Der Rest dann mit Feilen.
Das ganze Prozedere durchlief ich natürlich zweimal. Beim zweiten Mal ging es aber deutlich schneller, weil die Bedenkzeiten natürlich wegfielen, das Werkzeug schon parat lag etc.
Das Griffbrett zur Probe aufgelegt stellte mich erst einmal zufrieden. Für einen erhöhten Output kann ich also das gleichzeitige Bauen mehrerer gleicher Instrumente durchaus empfehlen...
Dann also endlich mal die Carbonstäbe. Ich verklebte die mit Uhu-Endfest, also so eine Doppelspritze mit Harz und Härter und eine Mischdüse, die den Großteil des Spritzeninhalts im Müll verschwinden lässt. Jedes 5-Minuten-Epoxy hätte es auch getan, vermutlich auch Sekundenkleber. Die Umgebung der Nutenden auf beiden Seiten "sicherte" ich mit etwas Paketklebeband ab, auf dass mir das Harz nicht überall hinquellen möge. Insbesondere im Bereich des Top-Puzzles war mir das ein Anliegen. Funktionierte aber nur eingeschränkt.
Ich brachte an beiden Seitenwänden aller Nuten im oberen Bereich eine "Harzwurst" an, so dass die Stäbe selbst das Harz nach unten drücken würden und insbesondere nicht unter den Stäben so viel Harz liegen würde, dass die Stäbe nicht mehr bündig in die Nuten passen würden. Das funktionierte ganz passabel. Um einem Aufschwimmen entgegenzutreten zwang ich ein Holz über den Hals, getrennt mit einem aufgeschnittenen Milch-Tetra-Pack (Aluminiumseite nach unten).
Um möglichst viel Material von den Stäben für künftige Projekte zu retten, hatte ich die Stäbe noch nicht abgelängt. Das ergab dann einen gewissen Überstand, der aber nicht weiter problematisch war. Es gab - außer im Bereich des aufgezwungenen Holzes - etwas Kleber an der Halsoberfäche, kein großens Ding. Ansonsten war das Verkleben von Erfolg gekrönt.
Am nächsten Tag konnten die überstehenden Stäbe entfernt werden. Ich begann mit einer Bügelsäge, stieg aber schnell auf die Dekupiersäge um. Das ergab eine Menge scharzes Pulver.
Mit Feile und groben Schleifpapier ebnete ich den Rest der Carbonstäbe auf die Kopfplattenebene ein. Die Stäbe ließen sich ganz einfach feilen und schleifen. Es kommt ohnehin ein Furnier auf die Kopfplatte, keine Angst, man wird die Stäbe später nicht sehen.
Die Oberseite des Halses ebnete ich auch noch mit groben Schleifpapier und einem langen Schleifklotz ein und befreite sie etwas vom Kleber.
Nächstes Thema: Die Kopfplatten. Es wäre vermutlich cleverer gewesen, sich viel früher den Kopfplatten zu widmen, insbesondere bevor die Bodyflügel an der anderen Seite des Halses die Instrumente deutlich größer und schwerer werden ließen. Aber gut, geht auch so.
Auf die Kopfplatten soll ein Aufleimer aus dem gleichen Eschenholz wie die Tops kommen, ebenfalls getrennt durch ein schwarzes Trennfurnier. Außerdem waren die Hälse nicht breit genug für das intendierte Kopfplattendesign, es mussten also "Ohren" angeleimt werden.
Die Ohren wurden gespendet vom Überstand der Hälse oberhalb der Kopfplatten. Dabei spendete der Hals mit Ahorn außen die hellen Ohren für den Hals mit Mahagoni außen - und umgekehrt. D.h. das alternierende Streifenmuster der Hälse wird fortgesetzt.
Die Aufleimer aus Esche schnitt ich aus dem gleichen Brett, aus dem die Tops auch kamen. Da die Aufleimer nur etwa 3 mm stark werden, genügte ein Stück, aus dem ich an der Bandsäge dann zwei Scheiben absägte. Natürlich mit einem geeigneten Schiebe-/Haltewerkzeug und nicht nur mit dem Fingern.
Die Bandsägemarken hielten sich in Grenzen, die Flächen glättete ich dann noch vorsichtig mit dem Handhobel und mit grobem Schleifpapier. Endschliff kommt später und die Leimflächen brauchen eh keine extrem feine Oberfläche, zumal ein Furnier dazwischen kommt.
Wieder grübelte ich über die beste Reihenfolge zum Verleimen. Ich entschied mich, zuerst mal separat die Trennfurniere auf die Ohren und die Kopfplattenaufleimer zu leimen.
Bei den Ohren hatten die Furniere etwas Überstand, bei den Aufleimern war eh das ganze Stück überdimensioniert.
Die Trennfurniere ließ ich eine Weile antrocknen. Tidebond zieht ja recht schnell an. Ich schaute nicht auf die Uhr, aber eine halbe bis ganze Stunde war das wohl etwa. Dann fräste ich mit dem Anlauffräser am Frästisch das überstehende Furnier mit den Ohren bündig. Kein Problem.
Die dünnen Aufleimer dagegen krümmten sich gewaltig, als ich die Zwingen löste. Rasch (deswegen keine Fotos davon) positionierte ich die Aufleimer auf den Hälsen und bohrte im Bereich des späteren Verschnitts vier feine Löcher für Positionierungsnägel. Dann mit Titebond eingestrichen zwang ich die Aufleimer auf die Hälse, gesichert durch die Nägel, bevor sie sich weiter verbiegen würden.
Durch die Aufleimer waren jetzt also Kopfplattenrohlinge in T-Form entstanden, die Ohren fehlten ja noch seitlich darunter. Die Idee dabei war, die Aufleimer als Höhenanschlag für die Ohren zu verwenden. ohne die Ohren später nochmal oben einebnen zu müssen.
Nachdem die Aufleimer ein paar Minuten Zeit zum Anziehen hatten, schob ich ihnen dann die Ohren unter, mit Zwingen in der Vertikalen und Horizontalen (oder so...). Das ergab ein ziemliches Zwingengebilde, auch mit ordentlichem Gewicht.
Eigentlich war dann schon Sperrstunde im Hobbyhimmel, aber ich verleimte dann doch noch schnell wenigstens eins der beiden Tops. Gegen Rutschen gesichert wurde das Top durch mehrere Dübel (4 mm Rundstab) im Bereich der späteren Tonabnehmerfräsungen, Brücke bzw. unter dem Griffbrett. Und natürlich durch meine "geniale" S-Form des Tops im Übergang zum Hals. Also nur mit Tidebond einstreichen, Trussrod in die Halsnut einklopfen, Dübel durchstecken und Zwingen drauf. Ein wahres Zwingenkunstwerk.
Die Nuten in die Tops fräste ich entlang einer aufgezwungenen Leiste. Die Nuten sind höchstens drei Zentimeter lang, also keine übertriebene Genauigkeit nötig. Ich verwendete einen Fräser mit "rundem Boden", der Trussrod ist in diesem Bereich auch rund.
Ich hätte darüber hinaus auch längst die Carbonstäbe einkleben sollen. Die Stege zwischen den Carbonstabnuten und der Trussrodnut sind teilweise äußerst dünn und an ein paar Stellen auch schon ausgebrochen. Das nächste Mal klebe ich die Stäbe früher ein, dann passiert das nicht. Ich hatte noch überlegt, die Stäbe bis in den Bereich des Tops weiterzuführen für noch bessere Stabilität, aber dann wäre das Puzzle noch komplizierter geworden.
Als die obere Trussrodnut im Top gefräst war, kam die Fortsetzung auf der Unterseite, bis zur späteren rechteckigen Aussparung für das "Spokewheel". Nut auf der Unterseite deswegen, damit das Ende des Griffbretts noch etwas Top-Material unter sich hat. Weiß nicht, ob das zwingend nötig ist, aber ich fühlte mich besser dabei.
Dann also die Aussparung für das "Spokewheel". Erst mal mit einem 4 mm Bohrer das meiste Material entfernen.
Dann weiter mit einem scharfen 6 mm Stechbeitel.
Der Rest dann mit Feilen.
Das ganze Prozedere durchlief ich natürlich zweimal. Beim zweiten Mal ging es aber deutlich schneller, weil die Bedenkzeiten natürlich wegfielen, das Werkzeug schon parat lag etc.
Das Griffbrett zur Probe aufgelegt stellte mich erst einmal zufrieden. Für einen erhöhten Output kann ich also das gleichzeitige Bauen mehrerer gleicher Instrumente durchaus empfehlen...
Dann also endlich mal die Carbonstäbe. Ich verklebte die mit Uhu-Endfest, also so eine Doppelspritze mit Harz und Härter und eine Mischdüse, die den Großteil des Spritzeninhalts im Müll verschwinden lässt. Jedes 5-Minuten-Epoxy hätte es auch getan, vermutlich auch Sekundenkleber. Die Umgebung der Nutenden auf beiden Seiten "sicherte" ich mit etwas Paketklebeband ab, auf dass mir das Harz nicht überall hinquellen möge. Insbesondere im Bereich des Top-Puzzles war mir das ein Anliegen. Funktionierte aber nur eingeschränkt.
Ich brachte an beiden Seitenwänden aller Nuten im oberen Bereich eine "Harzwurst" an, so dass die Stäbe selbst das Harz nach unten drücken würden und insbesondere nicht unter den Stäben so viel Harz liegen würde, dass die Stäbe nicht mehr bündig in die Nuten passen würden. Das funktionierte ganz passabel. Um einem Aufschwimmen entgegenzutreten zwang ich ein Holz über den Hals, getrennt mit einem aufgeschnittenen Milch-Tetra-Pack (Aluminiumseite nach unten).
Um möglichst viel Material von den Stäben für künftige Projekte zu retten, hatte ich die Stäbe noch nicht abgelängt. Das ergab dann einen gewissen Überstand, der aber nicht weiter problematisch war. Es gab - außer im Bereich des aufgezwungenen Holzes - etwas Kleber an der Halsoberfäche, kein großens Ding. Ansonsten war das Verkleben von Erfolg gekrönt.
Am nächsten Tag konnten die überstehenden Stäbe entfernt werden. Ich begann mit einer Bügelsäge, stieg aber schnell auf die Dekupiersäge um. Das ergab eine Menge scharzes Pulver.
Mit Feile und groben Schleifpapier ebnete ich den Rest der Carbonstäbe auf die Kopfplattenebene ein. Die Stäbe ließen sich ganz einfach feilen und schleifen. Es kommt ohnehin ein Furnier auf die Kopfplatte, keine Angst, man wird die Stäbe später nicht sehen.
Die Oberseite des Halses ebnete ich auch noch mit groben Schleifpapier und einem langen Schleifklotz ein und befreite sie etwas vom Kleber.
Nächstes Thema: Die Kopfplatten. Es wäre vermutlich cleverer gewesen, sich viel früher den Kopfplatten zu widmen, insbesondere bevor die Bodyflügel an der anderen Seite des Halses die Instrumente deutlich größer und schwerer werden ließen. Aber gut, geht auch so.
Auf die Kopfplatten soll ein Aufleimer aus dem gleichen Eschenholz wie die Tops kommen, ebenfalls getrennt durch ein schwarzes Trennfurnier. Außerdem waren die Hälse nicht breit genug für das intendierte Kopfplattendesign, es mussten also "Ohren" angeleimt werden.
Die Ohren wurden gespendet vom Überstand der Hälse oberhalb der Kopfplatten. Dabei spendete der Hals mit Ahorn außen die hellen Ohren für den Hals mit Mahagoni außen - und umgekehrt. D.h. das alternierende Streifenmuster der Hälse wird fortgesetzt.
Die Aufleimer aus Esche schnitt ich aus dem gleichen Brett, aus dem die Tops auch kamen. Da die Aufleimer nur etwa 3 mm stark werden, genügte ein Stück, aus dem ich an der Bandsäge dann zwei Scheiben absägte. Natürlich mit einem geeigneten Schiebe-/Haltewerkzeug und nicht nur mit dem Fingern.
Die Bandsägemarken hielten sich in Grenzen, die Flächen glättete ich dann noch vorsichtig mit dem Handhobel und mit grobem Schleifpapier. Endschliff kommt später und die Leimflächen brauchen eh keine extrem feine Oberfläche, zumal ein Furnier dazwischen kommt.
Wieder grübelte ich über die beste Reihenfolge zum Verleimen. Ich entschied mich, zuerst mal separat die Trennfurniere auf die Ohren und die Kopfplattenaufleimer zu leimen.
Bei den Ohren hatten die Furniere etwas Überstand, bei den Aufleimern war eh das ganze Stück überdimensioniert.
Die Trennfurniere ließ ich eine Weile antrocknen. Tidebond zieht ja recht schnell an. Ich schaute nicht auf die Uhr, aber eine halbe bis ganze Stunde war das wohl etwa. Dann fräste ich mit dem Anlauffräser am Frästisch das überstehende Furnier mit den Ohren bündig. Kein Problem.
Die dünnen Aufleimer dagegen krümmten sich gewaltig, als ich die Zwingen löste. Rasch (deswegen keine Fotos davon) positionierte ich die Aufleimer auf den Hälsen und bohrte im Bereich des späteren Verschnitts vier feine Löcher für Positionierungsnägel. Dann mit Titebond eingestrichen zwang ich die Aufleimer auf die Hälse, gesichert durch die Nägel, bevor sie sich weiter verbiegen würden.
Durch die Aufleimer waren jetzt also Kopfplattenrohlinge in T-Form entstanden, die Ohren fehlten ja noch seitlich darunter. Die Idee dabei war, die Aufleimer als Höhenanschlag für die Ohren zu verwenden. ohne die Ohren später nochmal oben einebnen zu müssen.
Nachdem die Aufleimer ein paar Minuten Zeit zum Anziehen hatten, schob ich ihnen dann die Ohren unter, mit Zwingen in der Vertikalen und Horizontalen (oder so...). Das ergab ein ziemliches Zwingengebilde, auch mit ordentlichem Gewicht.
Eigentlich war dann schon Sperrstunde im Hobbyhimmel, aber ich verleimte dann doch noch schnell wenigstens eins der beiden Tops. Gegen Rutschen gesichert wurde das Top durch mehrere Dübel (4 mm Rundstab) im Bereich der späteren Tonabnehmerfräsungen, Brücke bzw. unter dem Griffbrett. Und natürlich durch meine "geniale" S-Form des Tops im Übergang zum Hals. Also nur mit Tidebond einstreichen, Trussrod in die Halsnut einklopfen, Dübel durchstecken und Zwingen drauf. Ein wahres Zwingenkunstwerk.
- Janis
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Re: Offsetstrat im Doppelpack
Der Aufwand mit der S-Verbindung hat sich aber gelohnt! Eigentlich schade, das man die später nicht mehr sieht
Viele Grüße,
Jan
Jan
- ihminen
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Re: Offsetstrat im Doppelpack
Eigentlich ging's mir nur darum, eine formschlüssige Verbindung zu haben, die beim Verleimen nicht leicht verrutscht und die keine Ecken hat, so dass man sie leicht fräsen kann.
- Eine direkte schräge Linie zwischen den Punkten, wo der Hals auf den Body trifft wäre natürlich viel einfacher, hätte aber den Nachteil, dass das Top beim Verleimen verrutschen könnte. Ok, da hätten auch Haltedübel gut funktioniert. Hatte ich ja ohnehin auch.
- Damals bei meinem Strandberg-Versuch hatte ich eine rechteckige "Verzinkung", da musste ich die Ecken ausbeiteln. Das wollte ich nun vermeiden.
- @Simon hat mal eine ganz sinnvolle Lösung verwendet: eine geschwungene Kurve. Ich denke, das sollte ich künftig auch tun.
- ihminen
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Re: Offsetstrat im Doppelpack
Wieder im Hobbyhimmel befreite ich zumächst die Gitarre, die noch kein Top aufgeleimt hatte, von ihren Zwingen und inspizierte die Kopfplatte. Sah soweit ganz ordentlich aus.
Ich versäuberte noch das Fenster für das "Spokewheel" im Top und musste auch noch Teile der Trussrodnut vertiefen, damit dieser bünding darin lag. Das Abschleifen der Halsvorderseite hatte die Nut quasi höher gelegt. Die Nut "hobelte" ich mit der Kante des Trussrods aus, außerdem verwendete ich einen schmalen Streifen grobes Schleifpapier mit einer Holzleiste, sowie eine Schlüsselfeile. Dann passte es und ich konnte wieder zur Leimflasche greifen.
Und dann folgte schon wieder eine Zwingenskulptur.
Erst dann widmete ich mich dem zweiten Werkstück. Von den Zwingen befreit, sah alles ziemlich gut aus.
Prima, also nichts wie auf zum Frästisch! Aber halt, nur in die "richtige" Richtung fräsen! Jetzt blos keine Ausrisse provozieren. Um der eigenen Tollpatschigkeit vorzubeugen, zeichnete ich die von oben fräsbaren Bereiche extra mit Bleistift an. Na gut, die anderen Bereiche fräste ich trotzdem auch, aber nicht ganz bündig, ein paar Millimeter ließ ich wohlweislich stehen.
Ich überlegte, ob ich den Rest noch von unten fräsen sollte, ließ es dann aber bleiben. Die Zargen hätte ich sowieso noch am Band-/Spindelschleifer geschliffen. Also konnte ich den restlichen Überstand bei der Gelegenheit gleich mit abschleifen.
Ich muss echt sagen, dass die Band-/Spindelschleifmaschine total geil ist. Die im Hobbyhimmel ist schon etwas ausgeschlagen und ruckelt ziemlich. Aber das Ergebnis war dennoch prima, und das nur mit 120er Korn. Ein feineres Korn hob ich mir für später auf, wenn die zweite Gitarre auch soweit ist.
Auch das Trennfurnier zwischen Body und Top kam richtig schön raus. Toll auch diese "Blutadern" im Holz der Bodyflügel.
Bei so viel Erfolg war es dann natürlich auch wieder höchste Zeit für das nächste Missgeschick. Ich könnte mich über meine eigene Dummheit ärgern (bringt aber nix, also lass ich's...). Beim Versuch, die Cutaways an der schmalen Seite des Schleifbands auszuschleifen, kam ich mit der anderen Seite des Bandes an den Hals. Die Macke geht natürlich ganz durch, verschwindet also nicht vollständig in der Halsrundung. Vielleicht schaffe ich ein Shaping, das bis ins Griffbrett reicht... Eine andere Reparaturmöglichkeit sehe ich nicht. Und natürlich muss die Macke auch in der unteren Halsflanke sein, also dort, wo die Griffhand besonders viel entlangstreicht. Grmpf! Bei der anderen Gitarre mach ich, was weis ich, Blechwinkel um den Hals...
Etwas Zeit war dann noch, also begann ich damit, die Rückseite der Kopfplatte auszudünnen. Ich hatte mir dazu mal ein Jig gebaut, das aber zu dick war, um die benötigte Frästiefe zu erreichen. Also improvisierte ich ein neues zusammen, die Restekiste im Hobbyhimmel lässt grüßen.
Ich fand als seitliche Auflageflächen Stücke von ehemaligen Terrassendielen. Keine Ahnung, was für ein Holz das ist, aber es ist abartig schwer. Das linke Stück sägte ich absichtlich nicht kürzer, weil in mir sofort die Frage aufkam, ob darin nicht vielleicht ein paar verzauberte Griffbretter schlummern könnten... Wenn alle Kopfplattenfräsarbeiten erledigt sind, hoble ich das Stück mal ab, das muss weiter erforscht werden...
Genau dieser Arbeitsschritt ist übrigens der Grund, warum ich so einen langen Überstand an der Kopfplatte lasse. Das Material für die Kopfplatte stammt aus dem Hals, ist also eh da. Und so kann ich das ganze Gebilde leicht auf den Tisch zwingen und die Gitarre fixiert sich über ihr Eigengewicht von selbst. Erst wenn die Dicke der Kopfplatte (14 mm) passt, kommt der Rest der Form.
Ganz fertig konnte ich die Kopfplatte nicht mehr fräsen, dann war wieder Sperrstunde. Aber ich muss das Jig für die zweite Klampfe ja eh nochmal aufbauen.
Ich versäuberte noch das Fenster für das "Spokewheel" im Top und musste auch noch Teile der Trussrodnut vertiefen, damit dieser bünding darin lag. Das Abschleifen der Halsvorderseite hatte die Nut quasi höher gelegt. Die Nut "hobelte" ich mit der Kante des Trussrods aus, außerdem verwendete ich einen schmalen Streifen grobes Schleifpapier mit einer Holzleiste, sowie eine Schlüsselfeile. Dann passte es und ich konnte wieder zur Leimflasche greifen.
Und dann folgte schon wieder eine Zwingenskulptur.
Erst dann widmete ich mich dem zweiten Werkstück. Von den Zwingen befreit, sah alles ziemlich gut aus.
Prima, also nichts wie auf zum Frästisch! Aber halt, nur in die "richtige" Richtung fräsen! Jetzt blos keine Ausrisse provozieren. Um der eigenen Tollpatschigkeit vorzubeugen, zeichnete ich die von oben fräsbaren Bereiche extra mit Bleistift an. Na gut, die anderen Bereiche fräste ich trotzdem auch, aber nicht ganz bündig, ein paar Millimeter ließ ich wohlweislich stehen.
Ich überlegte, ob ich den Rest noch von unten fräsen sollte, ließ es dann aber bleiben. Die Zargen hätte ich sowieso noch am Band-/Spindelschleifer geschliffen. Also konnte ich den restlichen Überstand bei der Gelegenheit gleich mit abschleifen.
Ich muss echt sagen, dass die Band-/Spindelschleifmaschine total geil ist. Die im Hobbyhimmel ist schon etwas ausgeschlagen und ruckelt ziemlich. Aber das Ergebnis war dennoch prima, und das nur mit 120er Korn. Ein feineres Korn hob ich mir für später auf, wenn die zweite Gitarre auch soweit ist.
Auch das Trennfurnier zwischen Body und Top kam richtig schön raus. Toll auch diese "Blutadern" im Holz der Bodyflügel.
Bei so viel Erfolg war es dann natürlich auch wieder höchste Zeit für das nächste Missgeschick. Ich könnte mich über meine eigene Dummheit ärgern (bringt aber nix, also lass ich's...). Beim Versuch, die Cutaways an der schmalen Seite des Schleifbands auszuschleifen, kam ich mit der anderen Seite des Bandes an den Hals. Die Macke geht natürlich ganz durch, verschwindet also nicht vollständig in der Halsrundung. Vielleicht schaffe ich ein Shaping, das bis ins Griffbrett reicht... Eine andere Reparaturmöglichkeit sehe ich nicht. Und natürlich muss die Macke auch in der unteren Halsflanke sein, also dort, wo die Griffhand besonders viel entlangstreicht. Grmpf! Bei der anderen Gitarre mach ich, was weis ich, Blechwinkel um den Hals...
Etwas Zeit war dann noch, also begann ich damit, die Rückseite der Kopfplatte auszudünnen. Ich hatte mir dazu mal ein Jig gebaut, das aber zu dick war, um die benötigte Frästiefe zu erreichen. Also improvisierte ich ein neues zusammen, die Restekiste im Hobbyhimmel lässt grüßen.
Ich fand als seitliche Auflageflächen Stücke von ehemaligen Terrassendielen. Keine Ahnung, was für ein Holz das ist, aber es ist abartig schwer. Das linke Stück sägte ich absichtlich nicht kürzer, weil in mir sofort die Frage aufkam, ob darin nicht vielleicht ein paar verzauberte Griffbretter schlummern könnten... Wenn alle Kopfplattenfräsarbeiten erledigt sind, hoble ich das Stück mal ab, das muss weiter erforscht werden...
Genau dieser Arbeitsschritt ist übrigens der Grund, warum ich so einen langen Überstand an der Kopfplatte lasse. Das Material für die Kopfplatte stammt aus dem Hals, ist also eh da. Und so kann ich das ganze Gebilde leicht auf den Tisch zwingen und die Gitarre fixiert sich über ihr Eigengewicht von selbst. Erst wenn die Dicke der Kopfplatte (14 mm) passt, kommt der Rest der Form.
Ganz fertig konnte ich die Kopfplatte nicht mehr fräsen, dann war wieder Sperrstunde. Aber ich muss das Jig für die zweite Klampfe ja eh nochmal aufbauen.
- thoto
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Re: Offsetstrat im Doppelpack
Hey, guter Fortschritt! Die wird toll. Lese gespannt mit.
Wegen der Macke im Hals: Ich würde vermuten, dass man das ganz gut mit einem Binding in den Griff kriegen würde. Könnte das passen?
Wegen der Macke im Hals: Ich würde vermuten, dass man das ganz gut mit einem Binding in den Griff kriegen würde. Könnte das passen?
- darkforce
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Re: Offsetstrat im Doppelpack
Ärgerlich. Aber wenn es unten am Hals ist, vielleicht ein rechteckiges Stück ausklinken und ein passendes Stück Ahorn einfügen? Sicher nicht ganz unsichtbar, aber wie du schon gesagt hast, die Stelle berührt man oft, sieht sie aber selten.
- Poldi
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Re: Offsetstrat im Doppelpack
Ja, das sieht schon gut aus.
Ich würde auch probieren ein passendes Stück Holz dort einzuleimen.
Ich würde auch probieren ein passendes Stück Holz dort einzuleimen.
- ihminen
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Re: Offsetstrat im Doppelpack
Danke für eure Vorschläge. Hmm. Irgendwie passt mir das mit dem Einleimen von was anderem nicht. Ich tendiere gerade eher dazu, das entweder in der Rundung verschwinden zu lassen oder den Hals dann eben einen halben Millimeter schmaler zu gestalten. Sehr tief ist die Macke jedenfalls nicht. Ich sollte mich entschieden haben, bevor ich das Griffbrett aufklebe, denn das sollte ggf. ja auch im Bereich des Bodys geringfügig verschmälert werden.
- darkforce
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Re: Offsetstrat im Doppelpack
Dann solltest du vorher auf jeden Fall nochmal nachrechnen/konstruieren wie viel Griffbrettüberstand bleibt, nichts ist nerviger als Saiten dir bei der kleinsten Unaufmerksamkeit die Bünde runterrutschen.
- jonneck
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Re: Offsetstrat im Doppelpack
Gucke ganz genau, weil Du ja eigentlich nur am Sattel das Stringspacing auf den schmaleren Hals anstimmen kann - das andere Ende wird ja durch die Hardware vorgegeben.
Bevor ich den Hals schmaler mache oder dort ein Holzstück einklinke, würde ich erstmal folgendes checken:
Wie dick darf das dickstmögliche Griffbrett denn sein? Da Du ja einen geraden Trussrod verwendest, geht da ja einiges.
Wenn Du weisst, ob Du z.B. sogar mit 8mm Griffbrettdicke am Rand leben kannst, würde ich mal bei einer anderen Gitarre messen, ob die Macke von der Kontur gefressen wird.
Vielleicht bleibt da so wenig Macke übrig, dass man das mit Epoxy verfüllen kann und den Hals dann deckend lackiert.
Bevor ich den Hals schmaler mache oder dort ein Holzstück einklinke, würde ich erstmal folgendes checken:
Wie dick darf das dickstmögliche Griffbrett denn sein? Da Du ja einen geraden Trussrod verwendest, geht da ja einiges.
Wenn Du weisst, ob Du z.B. sogar mit 8mm Griffbrettdicke am Rand leben kannst, würde ich mal bei einer anderen Gitarre messen, ob die Macke von der Kontur gefressen wird.
Vielleicht bleibt da so wenig Macke übrig, dass man das mit Epoxy verfüllen kann und den Hals dann deckend lackiert.
Gruß
Frank
Handwerk ist Pfusch, aber gut gemachter Pfusch gereicht zur Ehre...…
Frank
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- ihminen
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Re: Offsetstrat im Doppelpack
Allerhöchste Zeit, mal wieder ein Update zu posten.
Die Kopfplatten sollten mal in Form kommen. Also erst grob mit der Stichsäge ausgesägt.
Das hat schon mal ganz gut geklappt.
Dann am Frästisch mit aufgeklebter Schablone und Anlaufffräser, Kugellager schaftseitig. Eigentlich ein problemloser Schritt, wenn man auf seine Finger aufpasst.
Ja gut, und die Schablone sollte halt fest am Werkstück fixiert sein. Sonst passiert das hier. Mist.
Also lieber etwas mehr Doppelklebeband und - wichtig - fest anpressen. Am besten mit einer Schaubzwinge oder dergleichen. Das war mein Fehler gewesen. Aber nun war ich schon paranoid und nahm noch zwei Schrauben mit dazu, die in späteren Tunerlöchern saßen.
Zum Glück war der Fräsfehler weniger tief, als es zunächst aussah. Ich konnte die Kopfplatte am Bandschleifer noch ein ein schlankeres Design überführen. Nochmal gutgegangen.
Bei der Schwester hab ich dann gleich die Schablone aufgeschraubt und alles lief wie am Schnürchen. Die ist jetzt oben etwas üppiger.
Die Bohrungen für die Tuner hab ich dann auch gleich noch gemacht. Von vorne mit der Schablone geführt.
Auf der Rückseite Malerkrepp gegen Ausrisse. Und natürlich mit Opferbrett an der Ständerbohrmaschine
Dann konnte ich nicht widerstehen, die Tuner auch mal zur Probe zu montieren.
Die Kopfplatten sollten mal in Form kommen. Also erst grob mit der Stichsäge ausgesägt.
Das hat schon mal ganz gut geklappt.
Dann am Frästisch mit aufgeklebter Schablone und Anlaufffräser, Kugellager schaftseitig. Eigentlich ein problemloser Schritt, wenn man auf seine Finger aufpasst.
Ja gut, und die Schablone sollte halt fest am Werkstück fixiert sein. Sonst passiert das hier. Mist.
Also lieber etwas mehr Doppelklebeband und - wichtig - fest anpressen. Am besten mit einer Schaubzwinge oder dergleichen. Das war mein Fehler gewesen. Aber nun war ich schon paranoid und nahm noch zwei Schrauben mit dazu, die in späteren Tunerlöchern saßen.
Zum Glück war der Fräsfehler weniger tief, als es zunächst aussah. Ich konnte die Kopfplatte am Bandschleifer noch ein ein schlankeres Design überführen. Nochmal gutgegangen.
Bei der Schwester hab ich dann gleich die Schablone aufgeschraubt und alles lief wie am Schnürchen. Die ist jetzt oben etwas üppiger.
Die Bohrungen für die Tuner hab ich dann auch gleich noch gemacht. Von vorne mit der Schablone geführt.
Auf der Rückseite Malerkrepp gegen Ausrisse. Und natürlich mit Opferbrett an der Ständerbohrmaschine
Dann konnte ich nicht widerstehen, die Tuner auch mal zur Probe zu montieren.
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Re: Offsetstrat im Doppelpack
Auf Formgebung oben folgte Formgebung unten. Juhu, Shaping! Darauf hatte ich mich schon lange gefreut.
Angedacht war eine Armschräge, die umlaufend bis zu den Hornansätzen geht. Oder doch nur eine S-Kurve?
Einfach mal loslegen. Die Methode mit den Sägeschnitten hab ich bei @Simon abgeschaut.
Dann das Material dazwischen wegstemmen. Geht ganz flott.
Es folgten dann noch die gute Shinto-Raspel und die Iwasaki-Klone. Dann noch die Ziehklinge.
Ja, kann man anschauen, für's erste.
Die Rückseite wollte natürlich auch mitmachen.
Auf die gleiche Weise.
Beim Schwestermodell griff ich aber aus Faulheit gleich zum Bandschleifer. Die hat den weichen Meranti-Body, da ging das äußerst flott.
Geschliffen und gewässert macht das richtig Laune.
Angedacht war eine Armschräge, die umlaufend bis zu den Hornansätzen geht. Oder doch nur eine S-Kurve?
Einfach mal loslegen. Die Methode mit den Sägeschnitten hab ich bei @Simon abgeschaut.
Dann das Material dazwischen wegstemmen. Geht ganz flott.
Es folgten dann noch die gute Shinto-Raspel und die Iwasaki-Klone. Dann noch die Ziehklinge.
Ja, kann man anschauen, für's erste.
Die Rückseite wollte natürlich auch mitmachen.
Auf die gleiche Weise.
Beim Schwestermodell griff ich aber aus Faulheit gleich zum Bandschleifer. Die hat den weichen Meranti-Body, da ging das äußerst flott.
Geschliffen und gewässert macht das richtig Laune.
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Re: Offsetstrat im Doppelpack
Nach langem Hin und Her entschied ich in Rücksprache mit der Kundin, dass das Shaping doch auch um die Hörner herumlaufen sollte. Ziemlich PRS-artig also. Hätte man das von Anfang an so vorgehabt, wäre es sicher cleverer gewesen, die Kante mit einem steilen Fasenfräser umlaufend auf die gleiche Höhe zu setzen. Jetzt ist das Fake-Binding in der Höhe etwas variabel.
Das Thema der Macken in den Seitenflächen des Halses ging ich dann so an, dass ich die Griffbretter höher legte. Dazu klebte ich mit Epoxy ein helles Ahornfurnier und ein schwarz gefärbtes Pappelfurnier unten an die Griffbretter. Ich werde also die Hälse schon im Griffbrett abrunden, dann sollten die Macken im Shaping verschwinden. Ist auch nochmal extra-Bling Bling. Wenn ich das nochmal mache, dann klebe ich beide Schichten in einem Schritt, warum ich das einzeln gemacht habe, weiß ich gar nicht mehr. Es dauerte nur unnötig lange.
Es stellte sich noch eine andere Dummheit heraus. Ich hatte beim Planfräsen der Kopfplattenrückseiten deutlich zu weit gefräst. Sonst hatte ich immer das Problem gehabt, dass mein Jig am Hals anstieß und nicht weit genug fräsen konnte. Jetzt war's umgekehrt.
Es macht eben auch einen Unterschied, ob man rechtwinklig zur Griffbrettebene oder zur Kopfplattenebene die Volute "unter" den Sattel positioniert. Letzteres war falsch, jetzt saß die Volute eher unter dem ersten Bund.
Der Hals soll ohnehin recht dünn werden, deshalb ja auch die Carbonstäbe. Der Trussrod ist etwa 10 mm tief. Also schiele ich jetzt auf so etwa 13 mm Halsdicke am Sattel und 15 mm am 12. Bund. Da bleibt nur noch die Andeutung einer Volute. Aber ich hoffe, dass es trotzdem funktioniert. Bei einer Mensur von 63 cm sollte der Saitenzug auch geringfügig leichter ausfallen (vielleicht auch Wunschdenken).
Das Thema der Macken in den Seitenflächen des Halses ging ich dann so an, dass ich die Griffbretter höher legte. Dazu klebte ich mit Epoxy ein helles Ahornfurnier und ein schwarz gefärbtes Pappelfurnier unten an die Griffbretter. Ich werde also die Hälse schon im Griffbrett abrunden, dann sollten die Macken im Shaping verschwinden. Ist auch nochmal extra-Bling Bling. Wenn ich das nochmal mache, dann klebe ich beide Schichten in einem Schritt, warum ich das einzeln gemacht habe, weiß ich gar nicht mehr. Es dauerte nur unnötig lange.
Es stellte sich noch eine andere Dummheit heraus. Ich hatte beim Planfräsen der Kopfplattenrückseiten deutlich zu weit gefräst. Sonst hatte ich immer das Problem gehabt, dass mein Jig am Hals anstieß und nicht weit genug fräsen konnte. Jetzt war's umgekehrt.
Es macht eben auch einen Unterschied, ob man rechtwinklig zur Griffbrettebene oder zur Kopfplattenebene die Volute "unter" den Sattel positioniert. Letzteres war falsch, jetzt saß die Volute eher unter dem ersten Bund.
Der Hals soll ohnehin recht dünn werden, deshalb ja auch die Carbonstäbe. Der Trussrod ist etwa 10 mm tief. Also schiele ich jetzt auf so etwa 13 mm Halsdicke am Sattel und 15 mm am 12. Bund. Da bleibt nur noch die Andeutung einer Volute. Aber ich hoffe, dass es trotzdem funktioniert. Bei einer Mensur von 63 cm sollte der Saitenzug auch geringfügig leichter ausfallen (vielleicht auch Wunschdenken).
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Re: Offsetstrat im Doppelpack
Der nächste Schritt war dann, die Griffbretter aufzukleben, mit Epoxy. Als erstes schliff ich die glänzenden Epoxyflächen vom Kontrastfurnier, die dieses durchdrungen hatten. Damit das Griffbrett auch haftet.
Dann zur Sicherheit und zur Vermeidung von Kollateralschäden möglichst die Flächen abkleben, die schon fertig bearbeitet sind. Vor allem die Griffbretter selbst, aber auch der Body und die Kopfplatte. Das dünnflüssige Epoxy hat die Angewohnheit, überall hinzulaufen, gerne auch dorthin, wo es nicht soll.
Als Verrutschsicherung habe ich schon mal kleine Nägel in unbundierten Bundschlitzen verwendet. Das Ergebnis waren dann aber auch mal schwer zu entfernende Epoxy-Flecken auf dem Griffbrett, weil das Epoxy durch das Nagelloch hochgestiegen war. Deshalb diesmal nur seitlich angebrachte Klammern. Das Anbringen hatte ich in einem Versuchslauf geprobt.
Ich verwendete wieder das 40-Minuten Epoxy von R&G, also mit Härter L. Wie immer wog ich Harz und Härter in einer alten Konservendose ab und erwärmte es im Wasserbad, so dass es ziemlich dünnflüssig wurde (nicht übertreiben mir der Wärme!). Gemischt habe ich das draußen im Freien, die Dämpfe sollte man nicht einatmen. Auch achtete ich darauf, nicht zu viel Epoxy aufzubringen, die Zwingen hätten das eh nach außen gedrückt und es hätte nur eine Sauerei gegeben. Einfach mit dem Finger (im Handschuh!) verschmieren und gut. Ich bin gespannt auf das Ergebnis, aber zuversichtlich, dass es gut geworden ist.
Dann zur Sicherheit und zur Vermeidung von Kollateralschäden möglichst die Flächen abkleben, die schon fertig bearbeitet sind. Vor allem die Griffbretter selbst, aber auch der Body und die Kopfplatte. Das dünnflüssige Epoxy hat die Angewohnheit, überall hinzulaufen, gerne auch dorthin, wo es nicht soll.
Als Verrutschsicherung habe ich schon mal kleine Nägel in unbundierten Bundschlitzen verwendet. Das Ergebnis waren dann aber auch mal schwer zu entfernende Epoxy-Flecken auf dem Griffbrett, weil das Epoxy durch das Nagelloch hochgestiegen war. Deshalb diesmal nur seitlich angebrachte Klammern. Das Anbringen hatte ich in einem Versuchslauf geprobt.
Ich verwendete wieder das 40-Minuten Epoxy von R&G, also mit Härter L. Wie immer wog ich Harz und Härter in einer alten Konservendose ab und erwärmte es im Wasserbad, so dass es ziemlich dünnflüssig wurde (nicht übertreiben mir der Wärme!). Gemischt habe ich das draußen im Freien, die Dämpfe sollte man nicht einatmen. Auch achtete ich darauf, nicht zu viel Epoxy aufzubringen, die Zwingen hätten das eh nach außen gedrückt und es hätte nur eine Sauerei gegeben. Einfach mit dem Finger (im Handschuh!) verschmieren und gut. Ich bin gespannt auf das Ergebnis, aber zuversichtlich, dass es gut geworden ist.
- Poldi
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Re: Offsetstrat im Doppelpack
Naja, ein paar Epoxy-Flecken hat's trotz allem gegeben. War aber erträglich.
Das hielt mich nicht davon ab, dem ersten Hals an den Kragen zu gehen. Juhu, shaping!
Erst mal mit dem Bandschleifer vorsichtig! für eine einigermaßen ebene Fläche gesorgt. Außerdem war der Bandschleifer hilfreich, den Hals-Korpus-Übergang vorzuformen - das ganz grobe Material hatte vorher schon ein Forstnerbohrer entfernt.
Dann mal wieder mit der Shinto-Raspel und dem kleinen halbrunden roten Iwasaki-Klon. Damit hab ich diesmal echt viel gearbeitet, ist saugeil. Dann natürlich auch Ziehklingen.
Ich arbeitet nach der "Facetten-Methode", also beidseitig Fasen angebracht. Die Fasen habe ich danach nochmal weiter unterteilt. Dann alles vollends verrundet. Die Fasen setzte ich allerdings "nach Gefühl", also nicht irgendeinem Plan folgend.
Nicht unwichtig dabei ist, bei jedem Schritt für eine möglichst ebene Fläche zu sorgen. Ein normaler Hobel passt da aber leider nicht zwischen Kopfplatte und Body. Also hab ich mir aus einem alten Schleifgurt einen "Langplanschleifer" gebaut.
Am Ende noch mit Schleifpapier in der "Schuhputzermethode" drüber und dann mit dem Exzenterschleifer.
Der andere Hals dann beim nächsten Werkstattbesuch. Die Kundin war jedenfalls mit dem Halsprofil zufrieden.
Das hielt mich nicht davon ab, dem ersten Hals an den Kragen zu gehen. Juhu, shaping!
Erst mal mit dem Bandschleifer vorsichtig! für eine einigermaßen ebene Fläche gesorgt. Außerdem war der Bandschleifer hilfreich, den Hals-Korpus-Übergang vorzuformen - das ganz grobe Material hatte vorher schon ein Forstnerbohrer entfernt.
Dann mal wieder mit der Shinto-Raspel und dem kleinen halbrunden roten Iwasaki-Klon. Damit hab ich diesmal echt viel gearbeitet, ist saugeil. Dann natürlich auch Ziehklingen.
Ich arbeitet nach der "Facetten-Methode", also beidseitig Fasen angebracht. Die Fasen habe ich danach nochmal weiter unterteilt. Dann alles vollends verrundet. Die Fasen setzte ich allerdings "nach Gefühl", also nicht irgendeinem Plan folgend.
Nicht unwichtig dabei ist, bei jedem Schritt für eine möglichst ebene Fläche zu sorgen. Ein normaler Hobel passt da aber leider nicht zwischen Kopfplatte und Body. Also hab ich mir aus einem alten Schleifgurt einen "Langplanschleifer" gebaut.
Am Ende noch mit Schleifpapier in der "Schuhputzermethode" drüber und dann mit dem Exzenterschleifer.
Der andere Hals dann beim nächsten Werkstattbesuch. Die Kundin war jedenfalls mit dem Halsprofil zufrieden.
- Schokoblau
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Re: Offsetstrat im Doppelpack
Die Lage weiß an der Halsschäftung gefällt mir richtig gut , coole Idee.
- Folgende Benutzer bedankten sich beim Autor Schokoblau für den Beitrag:
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Re: Offsetstrat im Doppelpack
Eigentlich ist das eine Verlegenheitslösung für das Problem, dass ich mir nicht zutraue, einen gestreiften Hals geschäftet so zu verleimen, dass man wirklich gar keinen Versatz an den Streifen sieht. Dann lieber ein Kontraststück, das halt auf jeden Fall auffällt, aber den Blick davon ablenkt, ob die Streifen nun wirklich ganz exakt in einer Flucht liegen. Angefangen hab ich das bei der Arr0w, die hat ja dann auch noch eine windschiefe Schäftung, da Fächerbundierung. Da wäre die Streifen garantiert nicht passend rausgekommen.Schokoblau hat geschrieben: ↑02.05.2022, 13:21Die Lage weiß an der Halsschäftung gefällt mir richtig gut , coole Idee.
@Rallinger hat den Trick auch schon mal propagiert. Inzwischen finde ich aber auch die Optik als solche mit dem Kontraststück ganz gut. Mit Trennfurnieren erst recht.
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