Lap Steel Guitar Slide

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Roland Gibson
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Lap Steel Guitar Slide

#1

Beitrag von Roland Gibson » 02.11.2021, 12:59

Hallo liebe Community,

ich habe vor eine Lapsteelguitar zu bauen und bin bei den Vorüberlegungen.
Welche Abnehmer könntet Ihr mir empfehlen? Schaltung?
Sollte die Lapsteel für den Schoß und Tisch eher schlank sein? (Breite)

Plan kommt dann demnächst. Danke!

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Roland Gibson
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Re: Lap Steel Guitar Slide

#2

Beitrag von Roland Gibson » 03.11.2021, 12:31

Die Brücken sollen aus Aluwinkeln bestehen. Meine Fragen:
Wie hoch sollten die Saiten über dem Brett schweben?
Sollten die Aluwinkel eine bestimmte Stärke haben?
Müssen die Saitenführungen gefeilt werden? Oder liegen die einfach auf? Kompensation ist unnötig?

Zu den Abnehmern:
Wie dicht müssen die Abnehmer an die Saiten dran?
Humbucker oder lieber Singlecoils?
Oder besser Piezo unter der Alubrücke?

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Re: Lap Steel Guitar Slide

#3

Beitrag von Titan-Jan » 03.11.2021, 13:30

Das ist grundsätzlich ein super Einstiegsprojekt, denke ich! Ist nicht kompliziert, man kann sich wirklich austoben und verwirklichen... einziger Nachteil könnte sein, dass es nicht ganz so viele Information zur Verfügung gibt, wie bei "normalen" E-Gitarren.

Disclaimer:
Ich persönlich spiele nicht Lapsteel, deswegen sind alle meine Aussagen mit Vorsicht zu genießen ;-)

- Ich fand spontan, dass diese Gitarre ganz bequem auf dem Schoß liegt, als wäre es eine Lapsteel. Ich würde sie also eher breit bauen, damit sie gut auf dem Schoß aufliegt. Im Zweifelsfall wie immer: Bau dir zuerst eine Schablone aus Abfallholz oder dünnen Sperrholz. Das ist immer sehr erhellend, für viele folgende Arbeitsschritte und auch für die Ergonomie-Bewertung.
- An Aluwinkeln nimm einfach, was vorhanden ist. Grundsätzlich, je dicker, desto besser, denke ich. Sieht einfach besser aus und man kann auch besser eine Führung feilen und hat nicht eine ganz zu schmale Auflage. Aber ich denke, es geht auch gut mit dünnen Winkeln. Im Zweifelsfall lässt sich das ja auch easy im Nachhinein tauschen.
- Ich würde die Saitenführungen feilen, damit die Saiten den richtigen Abstand zu einander behalten.
- Bei einer reinen Slide-Gitarre ist die Kompensation absolut unnötig, würde ich sagen.
- Die Abnehmer würde ich "normal" nah an die Saiten machen. Kannst du aber ja dann immer noch verstellen. Oder gibt es einen Grund, dass bei einer Lapsteel anders zu machen?
- Hast du denn bestimmte Soundvorstellungen? Wenn's meine wäre, würde ich einen (splitbaren) Humbucker nehmen und zusätzlich noch eine Piezoscheibe unter die Decke kleben. Und dann kann man mixen nach Belieben und ausprobieren, was einem gefällt. Und dann ist man auch schon schlauer für das nächste Projekt ;-)

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Re: Lap Steel Guitar Slide

#4

Beitrag von darkforce » 03.11.2021, 14:48

Jan hat ja das Meiste schon gesagt. Auch bei mir die Einschränkung, dass ich selber keine Lapsteel Gitarre spiele.

Zur Kompensation:
Kompensation dient bei bundierten Instrumenten dem Ausgleich der durch das Herunterdrücken der Saiten verursachten Spannungs- und Längenänderung (eine ganz interessante Abhandlung aus dem Am. J. Phys. dazu findest du hier). Da die Saiten aber bei der Lapsteel Gitarre nicht heruntergedrückt werden muss hier auch nichts kompensiert werden (auch wenn es natürlich abhängig von den Eigenschaften der Saite trotzdem Inharmonizitäten gibt).

Bei den Tonabnehmern musst du schon selber entscheiden, was dir vom Klang gefällt - notfalls hörst du dir mal ein paar Beispiele auf YouTube an. Eine weitere Option die du noch nicht erwähnt hast sind String-Through Tonabnehmer, die glaube ich auch öfter bei Lapsteel Gitarren zum Einsatz kommen. Da die aber sonst nicht mehr besonders gebräuchlich sind, wird es da sicher schwierig etwas günstiges zu finden.
Tonabnehmerhöhe ist individuell, grundsätzlich sollten Singlecoils etwas mehr Abstand von den Saiten haben als Humbucker, da die Pole-Pieces hier Rundstabmagnete sind und stärker an den Saiten ziehen als die Metallstäbe eines Humbuckers. Sind die Tonabnehmer zu weit weg von den Saiten nimmt die Lautstärke ab und der klang wird weniger fett, zu nah und das Magnetfeld hindert die Saiten am sauberen ausschwingen. Der richtige Abstand hängt somit von den Klangvorstellungen, der Position des Tonabnehmers und auch den Saiten ab. 2-3mm sind bei den meisten Humbuckern ein brauchbarer Richtwert, bei Singlecoils darf es ein bisschen mehr sein.
Da du noch Experimentierst schließe ich mich Jan bezüglich der Piezoscheibe an. Die kostet dich nur ein paar Cent, also warum nicht zusätzlich einbauen. Wenn es dir nicht gefällt benutzt du ihn nicht und da er unter der Brücke sitzt stört er auch optisch nicht.

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Re: Lap Steel Guitar Slide

#5

Beitrag von dieratec » 03.11.2021, 23:18

Bevor du mit deinem Projekt startest, solltest du dir mal Gedanken machen welche Mensur deine Lap Steel bekommen soll.
Denn es gibt da ja nicht so viel Auswahl an Saiten wie bei einer normalen E.-Gitarre.

Schau dich doch mal beim Thomann um, da gibt es ja auch Lap Steel Gitarren und die Saiten.

Übrigens, die Recording King RG-31-NA Lap Steel kann man sich ja mal als Vorlage anschauen. Die hat auch einen Winkel als Brücke.
Aber auch die Harley Benton Slider II Lapsteel würde ich mir mal genauer anschauen.
Schon alleine der Preis würde mich von einem Bau abhalten. Auch wenn an dem Teil ein paar billige Sachen verbaut sind, die man austauschen sollte, find ich die Basis nicht verkehrt.
Gruß Rainer

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Re: Lap Steel Guitar Slide

#6

Beitrag von Roland Gibson » 04.11.2021, 10:22

Danke! Ich hatte mich über einen Kauf schon geäußert. Ich hätte gerne gekauft, jedoch kann mir kein Hersteller und Händler garantieren, dass es vegan ist. Vegan geht erst beim Kauf einer besseren Gitarre los - bei 900 Euro für eine normale Akustik.

Orientieren tue ich mich grob an diesem simplen Aufbau. Mensurlänge der Thomann Lapsteel liegt bei 530mm, wie eine Telecaster. Ist auch eine ähnliche Brücke wie bei einer Tele, die mit sechs Reitern:
http://davidegironi.blogspot.com/2014/0 ... uitar.html

Kann man unter der Brücke einen Piezoabnehmer positionieren? Muss der aktiv vorverstärkt werden?
Wie wird der angebracht? Muss frei schwingen können, oder darf der zwischen Brett und Winkel geklemmt werden?

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Re: Lap Steel Guitar Slide

#7

Beitrag von darkforce » 04.11.2021, 12:03

Er muss eigentlich nur guten Kontakt zu einer der schwingenden Flächen haben. Bei der Nylontele die ich gebaut habe hab ich die Scheiben einfach in einer runden Form in Heißkleber vergossen und entsprechende Bohrungen unter die Brücke gesetzt, so dass die Piezos mir etwas Druck an der Unterseite anliegen.
Piezotonabnehmer haben eine sehr hohe Impedanz, so dass sie an den meisten Verstärkern extrem Höhenlastig klingen. Es geht prinzipiell, ist aber nicht die beste Lösung - wobei die normalen Piezoscheiben eh schon ein günstiger/fauler Kompromiss sind, weil die Resonanzfrequenz meist ungünstig bei ein paar kHz liegt.
Flexibler und "besser" im Klang wird es mit einem passenden Vorverstärker. Entweder was kaufen, nach bestehenden Schaltungen suchen oder basteln. Denkbar wäre entweder Spannungsverstärkung mit sehr hoher Eingangsimpedanz (Feldeffektransistor oder ein OpAmp mit FET Eingangsstage), ein Transimpedanzverstärker oder sogar ein Ladungsverstärker als erste Stage.

/* edit:
Der Bauthread der Tele ist leider mit dem alten Gearbuilderforum untergegangen, aber hier hatte ich zwei Bilder gepostet wie die Piezos eingebaut sind */

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Re: Lap Steel Guitar Slide

#8

Beitrag von Roland Gibson » 04.11.2021, 17:32

Zur Elektronik:
Ich würde gerne die Tonabnehmer einzeln einmischen und nicht schalten.
Problem beim Piezoabnehmer: Der Vorverstärker. Sollte ich einen aktiven Humbucker dazu nehmen, um beide dann über eine Aktivelektronik zu verstärken oder beides passiv lassen und später abmischen? Unterschiedliche Ausgänge machen?

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Re: Lap Steel Guitar Slide

#9

Beitrag von MusikMaxx » 04.11.2021, 18:05

Ich hab zwar keine Erfahrung mit Lapsteel, aber eine Piezobridge hab ich bei meiner "Annie" eingebaut und bin mit dem Signal direkt (ohne Vorverstärker) in den Kemper gegangen, das hat für mich ziemlich gut funktioniert. Hier gibts auch ein Soundbeispiel:

https://www.gitarrebassbau.de/viewtopic ... 97#p182797
Viele Grüsse

Martin

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Re: Lap Steel Guitar Slide

#10

Beitrag von darkforce » 04.11.2021, 18:15

Gerade wenn du magnetische und Piezotonabnehmer mischen willst ist passiv nicht mehr viel zu holen. Eine sehr simpele Lösung wäre z.B. sowas:
https://www.noll-electronic.de/guitar-e ... cs/mixpot/

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Re: Lap Steel Guitar Slide

#11

Beitrag von Roland Gibson » 05.11.2021, 13:19

Was gibt es eigentlich mit der Größe, der Form, der Frequenz (Zwischen 2900-6400 Hz) und den Widerständen bei Piezo zu beachten?
Wenn man mehrere parallel/in Reihe schaltet passiert was?
Wie lege ich die Brücke am besten an, um einen Piezofaden unter der Brücke zu installieren? Sollte ich einfach den Faden unter den Winkel packen? Oder wäre es besser einen richtigen "Sattel" zu machen und darunter den Faden zu installieren?

Hier mal ein paar runde Piezoelemente:
https://www.reichelt.de/signalakustik-c6560.html

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Re: Lap Steel Guitar Slide

#12

Beitrag von capricky » 05.11.2021, 16:12

Wie kommt ihr denn darauf, dass man einen Piezo Pickup für eine Lap Steel braucht?
Man braucht ein Wah Wah! 8)

https://www.youtube.com/watch?v=InAewJE ... YkDH2s5eW0

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