Erstlingswerk - Baubegleitung Flying V

Wie baue ich mir eine elektrische Gitarre?

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firestormmd
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Erstlingswerk - Baubegleitung Flying V

#1

Beitrag von firestormmd » 18.01.2021, 07:45

Hallo in die Runde,

nachdem ich schon längere Zeit hier hauptsächlich mitgelesen habe, möchte ich nun endllich auch einmal eine Gitarre selbst bauen und meinen Fortschritt zur Diskussion stellen.

Bis vor 2-3 Jahren fand ich die Paula-Form bei Gitarren am schönsten, aber als mir durch selektive Wahrnehmung immer mehr V's begegneten, reifte der Entschluss so eine Gitarre zu beschaffen. Am Ende ist es eine RR von Jackson geworden, aber die klassische V ist nie ganz von meiner Wunschliste verschwunden. Warum also nicht selbst eine bauen? Also habe ich mir B-Ware Pappelholz besorg, damit ich etwas üben kann. Die 2 Bretter ergeben am Ende vielleich sogar 4 V-Korpora. Ich denke, danach kann ich mich meinem "Meisterstück" widmen und habe genug Fehler gemacht, um etwas gelernt zu haben.

Los ging es mit dem Ausschneiden der beiden Flügel:
IMG_4107.JPG
Da ist noch recht viel Aufmaß drauf. Eine Schablone habe ich mir schon bestellt, damit ich den Rest abfräsen kann.

Ich habe extra einen Ast als Charakter in einen Flügel gelegt. Pappel soll ja ziemlich langweilig aussehen. Mal schauen, wie das Holz gebeizt aussehen wird.
IMG_4108.JPG
Aus den Reststücken habe ich mir gleich noch ein paar Stützen für das Verleimen gesägt:
IMG_4109.JPG
Leider habe ich keinen Abrichthobel. Deshalb habe ich den Handschleifer um 90° gedreht und bis auf die Mittellinie geschliffen:
IMG_4111.JPG
Da die Fläche nicht eben geworden ist, habe ich mir eine Schleiflade aus einem 4-Kant-Holz gebaut und die Fläche so plan geschliffen:
IMG_4112.JPG
Mein Plan ist es nun, in die zukünftigen Pickup-Fräsungen einen Dübel zu setzen, damit die Flügel beim Verleimen nicht verrutschen. Leimen möchte ich mit UHU Endfest, weil ich früher im Bogenbau sehr gute Erfahrungen damit gemacht habe. Ich weiß, dass Holzleim auch ausreicht, aber da die Klebefläche nicht 100% eben ist und Epoxy die Spalten überbrückt, würde ich das beim ersten Versuch so machen.

Als nächstes muss ich mir Material für den Hals und das Griffbrett besorgen.

Grüße, Marc

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Re: Erstlingswerk - Baubegleitung Flying V

#2

Beitrag von Poldi » 18.01.2021, 13:25

Ich würde trotzdem probieren die Flächen winklig und eben zu schleifen. Jetzt hast du doch die Chance zu üben.
Es geht auch ohne Hobel.
Eine Möglichkeit hast du ja schon aufgezeigt.
Einfacher ist es aber ein gerades Stück z. B. Vierkantprofil oder ähnliches mit Schleifpapier zu bekleben und damit in Längsrichtung die Unebenheiten rauszuschleifen.
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Re: Erstlingswerk - Baubegleitung Flying V

#3

Beitrag von Janis » 18.01.2021, 14:05

Poldi hat geschrieben:
18.01.2021, 13:25
Ich würde trotzdem probieren die Flächen winklig und eben zu schleifen. Jetzt hast du doch die Chance zu üben.
Es geht auch ohne Hobel.
Eine Möglichkeit hast du ja schon aufgezeigt.
Einfacher ist es aber ein gerades Stück z. B. Vierkantprofil oder ähnliches mit Schleifpapier zu bekleben und damit in Längsrichtung die Unebenheiten rauszuschleifen.
Das würd ich auch sagen. Vllt. hilft es, den Flügel zu fixieren und den Schleifklotz daran entlang zu führen. Du scheinst es andersrum gemacht zu haben.
Das Werkstück mit einem winkeligen Lineal oder Leiste auf der zu schleifenden Seite gegen eine Lampe halten, kontrollieren (auch diagonal von vorderer Oberkante zur hinteren Unterkante und anders rum) und die Hügel mit Bleistift markieren.
Etwas abnehmen und wieder messen und so weiter. Nach einiger Zeit nähert man sich einer glatten Fläche und der Ehrgeiz, es dann komplett winkelig zu schaffen ist geweckt :) Wenn du den Ast als Detail sichtbar lassen (find ich cool!) und beizen willst, würde ich versuchen auch die Naht so gut es möglich ist zu machen, sonst ärgert man sich danach weil die Beize vom Kleber in der Spalte nicht aufgenommen wird
und diese Unsauberkeit nur noch deutlicher zu Tage tritt.
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Re: Erstlingswerk - Baubegleitung Flying V

#4

Beitrag von firestormmd » 18.01.2021, 14:56

Ich habe beides probiert. Werkstück fixiert und Werkzeug fixiert. Letzters hat besser geklappt. Die erste Fläche habe ich auch ganz gut hinbekommen (Lichtspalt). Heute mache ich den anderen Flügel und überlege mir, ob ich nicht doch mit Ponal kleben werde. Ein Trennfurnier wäre bestimmt cool. Aber das ist der erste Versuch. Der muss erstmal einfach klappen.

Grüße, Marc

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Re: Erstlingswerk - Baubegleitung Flying V

#5

Beitrag von penfield » 18.01.2021, 15:12

Du könntest die beiden Hälften mit Dübeln verbinden, das gibt zusätzlichen Halt.

Wenn du Ponal ansprichst, meinst du Express oder den normalen Weißleim?
Vom Weißleim sagt man, dass er nicht ganz aushärtet.
Ponal Express härtet aus.
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Re: Erstlingswerk - Baubegleitung Flying V

#6

Beitrag von firestormmd » 19.01.2021, 09:31

Gedübelt habe ich. Verleimt mit Ponal Classic. Da die Belastungen bei einer Gitarre, im Vergleich zu einem Bogen, sehr gering sind, denke ich, dass es reichen wird.

Grüße, Marc

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Re: Erstlingswerk - Baubegleitung Flying V

#7

Beitrag von penfield » 19.01.2021, 15:29

Wird schon halten.
Eine Diskussion, ob der nicht ganz härtende Weißleim den Klang beeinflusst und in welche Richtung dieser Einfluss geht, ersparen wir uns ;)
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Re: Erstlingswerk - Baubegleitung Flying V

#8

Beitrag von firestormmd » 20.01.2021, 07:23

Ich spiele mit aktiven Pickups in einem Modeling-Verstärker. Der Klang ist mir wurscht. :)

Grüße, Marc

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Re: Erstlingswerk - Baubegleitung Flying V

#9

Beitrag von firestormmd » 25.01.2021, 10:50

Mittlerweile habe ich einen zweiten Body aus dem Brett geschnitten und einiges besser gemacht, aber noch nicht perfekt. Statt die 2 Flügel mit Aufmaß auszuschneiden, dann die Mittellinie umständlich auf Endmaß zu schleifen, habe ich die Mittelline gleich auf Endmaß mit meiner Handkreissäge gesägt. Da musste ich nur noch kurz schleifen und die Hälften haben sehr gut zusammengepasst. Die Säge hinterlässt eine sehr saubere und rechtwinklige Fläche.
Dann habe ich mit einem elektrischen Abrichthobel geliebäugelt. Aber als mir meine Frau 2 große Rauhbankhobel von ihrem Großvater mitgebracht hat, bin davon abgekommen. Die Dinger sind wirklich super. Und was früher von Hand ging, wird wohl heute auch funktionieren. Ich habe ja genügend Zeit zu üben.
Den ersten Body habe ich mühsam mit der Hand plan geschliffen. Dafür fühlt er sich jetzt sehr gut an. Jetzt ist es an der Zeit die Hardware zu bestellen damit ich die Gitarre exakt planen kann. Diese Woche soll auch endlich die Schablone kommen, sodass ich die Auenkontur fräsen kann. Dann geht es an den Hals. Davor habe ich den meisten Respekt.

Die zwei Flügel sind nun verleimt und plan geschliffen:
IMG_4115.JPG
IMG_4116.JPG
IMG_4117.JPG
IMG_4118.JPG
IMG_4119.JPG
IMG_4124.JPG
IMG_4125.JPG
Von der Maserung her finde ich das Holz gar nicht so langweilig, wie behauptet wird. Ich bin gespannt, wie es dunkel gebeizt aussehen wird.

Grüße, Marc

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Re: Erstlingswerk - Baubegleitung Flying V

#10

Beitrag von Yaman » 25.01.2021, 11:38

firestormmd hat geschrieben:
19.01.2021, 09:31
Gedübelt habe ich. Verleimt mit Ponal Classic. Da die Belastungen bei einer Gitarre, im Vergleich zu einem Bogen, sehr gering sind, denke ich, dass es reichen wird.
Ponal hält, dass ist auch nicht der Punkt. Dieser Leim härtet aber nicht richtig aus und wandert. Bei meiner ersten Gitarre habe ich einen ähnlichen Weissleim verwendet und die Leimfuge hat sich verändert.

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Re: Erstlingswerk - Baubegleitung Flying V

#11

Beitrag von firestormmd » 25.01.2021, 11:56

@Yaman Welchen Leim würdest du dann empfehlen?

Grüße, Marc

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Re: Erstlingswerk - Baubegleitung Flying V

#12

Beitrag von Yaman » 25.01.2021, 12:48

Die meisten im Forum verwenden Titebond.

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Re: Erstlingswerk - Baubegleitung Flying V

#13

Beitrag von flyaway » 25.01.2021, 14:12

Schönes Holz (insbesondere mit dem Ast im rechten Flügel)!
Knochenleim und insbesondere Fischleim ist zu Titebond noch eine super Alternative. (Knochenleim muss man ansetzen, Fischleim ist schon fertig und kann wie Ponal oder Titebond verarbeitet werden).

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Re: Erstlingswerk - Baubegleitung Flying V

#14

Beitrag von penfield » 25.01.2021, 15:25

firestormmd hat geschrieben:
20.01.2021, 07:23
Der Klang ist mir wurscht. :)

Grüße, Marc
War auch nicht ernst gemeint, zumindest bei einer eGitarre.
Yamans Erklärung nennt den Grund, warum ich Titebond verwende, oder Fischleim.
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Re: Erstlingswerk - Baubegleitung Flying V

#15

Beitrag von firestormmd » 26.01.2021, 14:45

Welchen Titebond nehmt ihr da? Classic, Premium, Ultimate?

Grüße, Marc

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Re: Erstlingswerk - Baubegleitung Flying V

#16

Beitrag von penfield » 26.01.2021, 15:26

firestormmd hat geschrieben:
26.01.2021, 14:45
Welchen Titebond nehmt ihr da? Classic, Premium, Ultimate?

Grüße, Marc
Ich nehme Classic.
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Re: Erstlingswerk - Baubegleitung Flying V

#17

Beitrag von thoto » 26.01.2021, 15:27

penfield hat geschrieben:
26.01.2021, 15:26
firestormmd hat geschrieben:
26.01.2021, 14:45
Welchen Titebond nehmt ihr da? Classic, Premium, Ultimate?

Grüße, Marc
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Re: Erstlingswerk - Baubegleitung Flying V

#18

Beitrag von Poldi » 26.01.2021, 16:45

Classic.

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Re: Erstlingswerk - Baubegleitung Flying V

#19

Beitrag von Kellermann » 26.01.2021, 17:17

Classic ist der einzige aliphatische Holzleim (Klebeharz, Resin, daher "hart"), die anderen beiden Titebonds haben eine andere chemische Zusammensetzung und gehen in Richtung der bei uns im Baumarkt erhältlichen Holzleime.

Grüße
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Re: Erstlingswerk - Baubegleitung Flying V

#20

Beitrag von firestormmd » 28.01.2021, 09:05

Ich habe mir jetzt mal den Classic bestellt und werde ihn zukünftig verwenden.

Hier erstmal beide Bodies, die ich parallel baue. Gesten habe ich beide bis 150er Körnung geschliffen:
IMG_4130.JPG
Eine kleine Leimfuge habe ich trotz "sorgfältigem" schleifen vor dem Verleimen bekommen. Dort kommt aber später die Halstasche hin. Also theoretisch kein Problem:
IMG_4131.JPG
Heute sollen endlich die V-Schalblonen und das Holz für Hals (Bergahorn) und Griffbrett (Nussbaum) kommen. Die MDF-Schablone werde ich erstmal auf Sperrholz kopieren und dann die Body-Kontur fräsen. Da freue ich mich schon drauf.

Grüße, Marc

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Re: Erstlingswerk - Baubegleitung Flying V

#21

Beitrag von jonneck » 28.01.2021, 12:35

Hallo Marc,

ist die Leimfuge auf der Rückseite auch so groß?

Du hast ja bei dem einen Korpus quasi das Hirnholz verleimt - das versucht man ja generell zu vermeiden. Ich bin mir nicht sicher, ob das so gut geht.
Gruß

Frank

Handwerk ist Pfusch, aber gut gemachter Pfusch gereicht zur Ehre...…

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Re: Erstlingswerk - Baubegleitung Flying V

#22

Beitrag von Simon » 28.01.2021, 15:29

jonneck hat geschrieben:
28.01.2021, 12:35
Hallo Marc,

ist die Leimfuge auf der Rückseite auch so groß?

Du hast ja bei dem einen Korpus quasi das Hirnholz verleimt - das versucht man ja generell zu vermeiden. Ich bin mir nicht sicher, ob das so gut geht.
Flying Vs werden oft so geleimt, das wird normalerweise schon halten; nur find ich die Leimfuge schon sehr groß.... ich würde sie nochmals aufsägen; und wenn du keinen Hobel oder Abrichte hast mit der Oberfräse und einem Anschlag die Kante gerade fräsen.....

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Re: Erstlingswerk - Baubegleitung Flying V

#23

Beitrag von firestormmd » 28.01.2021, 17:13

Die Leimfuge sieht auf den Bilder größer aus, als sie ist. Das fällt beim Fräsen der Halstasche weg. Hinten ist sie komplett zu. Ich denke schon, dass sie nicht auseinanderfallen wird. Wie sie schwingt, ist eine andere Frage, die ich mir als Anfänger noch nicht stelle.

Die Schablone, die heute kam, passt nicht zu der Zeichnung, die ich mir vorab im Netz gezogen habe. Der Link war sogar hier von den Bauanleitungen irgendwo. Macht nix. Ich wollte sowieso die Schablone auf Sperrholz übertragen. Da kann ich auch gleich die der Zeichnung nehmen. Gesagt getan:
IMG_4132.JPG
Aufgeschraubt, mit Doppelseitigem Klebeband gesichert und mit dem Anlauffräser erst von oben und dann von unten gefräst. Das hat sehr gut geklappt. Allerdings habe ich keinen so langen Fräser, dass der ganze Body mit einmal gefräst werden kann. Also 25mm mit Kugellager oben an der Schablone entlang gefahren, dann mit Kugellager unten die gefräste Kontur abgenommen und unten den Rest gefräst. Das ganze auf meinem selbst gebauten Frästisch. Das ging wunderbar. Leichter als gedacht. Am Ende noch 6mm Radius an der Rückseite gefräst, das war es für heute:
IMG_4134.JPG
IMG_4135.JPG
Hier mal eine Ansicht mit Hals und Griffbrett:
IMG_4136.JPG
Nun geht es an den Hals. Als erstes Kopfplatte anschäften. Nächste Herausforderung!

Grüße, Marc

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Re: Erstlingswerk - Baubegleitung Flying V

#24

Beitrag von firestormmd » 01.02.2021, 09:03

Als nächstes ging es an die Kopfplatte. Das war ein Drama in 3 Akten, welches aber bisher ganz gut ausgegangen ist. Ich habe mich für eine angeschäftete Kopfplatte mit 15° Winkel entschieden. Im Koch-Buch steht, dass man das mit der Japansäge machen kann, wenn man immer wieder den Winkel kontrolliert. Das hat auch auch auf den ersten paar Zentimetern geklappt. Am Ende ist das Blatt etwa einen Zentimeter rausgelaufen. Was folgte war ein Hobel-, Raspel- und Schleiforgie. Letztendlich hab ich doch eine saubere Verklebung hinbekommen. Übrigens mit Titebon Classic.
Durch das Schleifkorrigieren habe ich leider etwas in der Länge der Kopfplatte verloren. Ich habe dann die Oberseite mit der Oberfräse saubergefräst, was wieder wunderbar geklappt. Die Oberfräse wird langsam mein Lieblingswerkzeug!

Mit Schrauben gegen verrutschen gesichert:
IMG_4138.JPG
Ordentlich gepresst:
IMG_4139.JPG
Paar Frässpuren müssen noch verschliffen werden. Rechts ist mir eine Schraube beim Lösen abgebrochen. Die habe ich rausgesägt:
IMG_4147.JPG
Nun habe ich schon mal die Kopfplatte und das Griffbrett angezeichnet:
IMG_4149.JPG
IMG_4150.JPG
Mit der Schablone sieht es schon nach Gitarre aus:
IMG_4151.JPG
IMG_4152.JPG
Als nächstes Fräse ich den Halsstabkanal.

Jetzt habe ich eine Frage:
Das Halskantel ist 28mm stark. Reicht das am Fuß oder sollte ich da noch was aufdoppeln?

Grüße, Marc
Dateianhänge
IMG_4148.JPG

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Re: Erstlingswerk - Baubegleitung Flying V

#25

Beitrag von firestormmd » 01.02.2021, 14:17

Mittlerweile habe ich auch den Halsstabkanal gefräst. Hier mal mein Versuchsaufbau. Tischfräse mit Anschlag:
IMG_4176.JPG
IMG_4177.JPG
Nachdem ich alles angezeichnet und eingestellt habe, habe ich vor der ersten Etappe nochmal überlegt, wierum der Fräser das Holz an den Anschlag zieht, damit mir die Nut nicht wegläuft. Also habe ich den Hals kurzerhand gedreht. Da hat natürlich der Abstand zum Anschlag nicht mehr gestimmt. Zum Glück habe ich das nach 3cm gemerkt:
IMG_4178.JPG
IMG_4179.JPG
Am Ende hat es doch ganz gut geklappt:
IMG_4180.JPG
Morgen geht es weiter mit dem Aussägen des Halses. Da freu ich mich schon drauf.

Grüße, Marc

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