Erster Eigenbau - Eine PRS/ESP Mischung

Wie baue ich mir eine elektrische Gitarre?

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iqpiiqpi
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Erster Eigenbau - Eine PRS/ESP Mischung

#1

Beitrag von iqpiiqpi » 16.01.2021, 19:35

Hallo zusammen,

Wer bin ich:
Ich bin hier durch Zufall gelandet, da ich mich durch diverseste Gitarreneigenbau Threads gelesen habe. Ich bin Niko, eigentlich Bürositzer, aber passionierter Gitarrist und ich überfordere mich gerne selbst mit handwerklichen Dingen (whistle) . Wie wahrscheinlich viele Leute, habe ich im Lockdown Zeit gehabt mir viele Gedanken in den Kopf zu setzen und diese normalerweise wieder zu verwerfen. Diesen Gedanken (leider) nicht: Ich möchte mir selbst eine Gitarre bauen. Warum? Ich weiß es gar nicht so recht. Unmengen an Tipps und Tricks habe ich mir aus den Videos von Crimson Guitars abgeschaut. Durch das Demystifizieren (gibt es das Wort (think) ?) des E-Gitarrenbaus, fühle ich mich inzwischen eigentlich ganz gut vorbereitet. Das Problem ist, dass ich selbst nur wenige Werkzeuge zur Verfügung habe. Bei uns in der Stadt gibt es glücklicherweise eine offene Werkstatt und ich habe einen Bekannten, der eine Treppenschreinerei besitzt und mich seine Geräte nutzen lässt und mir bei Bedarf hilft. Ein weiteres Problem kiönnte sein, dass ich keine handwerkliche Ausbildung habe. Letzteres will ich allerdings durch logisches Denken, gute Planung und genaue Arbeit ausmerzen :roll: .

Der Plan:
Zu meinem aktuellen Bestand gehören eine Parker PM-20 Pro, eine PRS Tremoti SE Custom, eine PRS SE Custom 22 Semi Hollow und seit letztem Jahr eine ESP Horizon NT-II. Alle Gitarren haben ihre Vor- und Nachteile, die mich zum Custom Bau inspireren. Ich möchte eine Gitarre mit PRS Body, ESP mäßigen "Hörnern", 25" Mensur, 42mm Sattelbreite, fixed Bridge, Volume-Tone-Toggle, und Medium Bünden. Dazu soll der Halsfuß etwas weniger Massiv ausfallen als bei der PRS (evtl. vgl. Parker), aber genauso unterhalb des Halshumbuckers verleimt sein. Als Holz habe ich ein bisschen was zusammengewürfelt: Ein bereits gefügter und gehobelter Black Walnut Body, ein (einteiliger) Sapele Hals und ein Palisander oder Ebenholz Griffbrett. Ein Palisander Rohling aus einer Werkstattauflösung ist bereits auf dem Weg, allerdings weiß ich nicht, ob ich bei meiner ersten Gitarre wirklich selbst die Bundschlitze sägen will. Als Alternative könnte ich bei Rall für 40€ ein 24 Fret Ebenholz GB mit 0,6mm Bundschlitzen bestellen (Meine Präferenz). Ob Flat oder Carved Top mache ich vom Gewicht abhängig. Den Hals möchte ich mit zwei Carbonstreben und einem Dual Action Trussrod versehen. Die Bridge soll eine Schaller 3D-6 werden - Ohne String through Body sollte der Bau etwas leichter sein. Was ich ebenfalls noch nicht weiß, ist ob ich 22 oder 24 Bünde will. Bis auf die ESP haben meine anderen Äxte ja 22 Bünde, womit ich eigentlich zufrieden bin. 24 ist einfach noch etwas ungewohnt. Ein Vorteil ist natürlich, dass ala PRS der Hals dann erst bei einem höheren Bund den Body joined (entschuldigt das Denglisch, durch die vielen Videos kenne ich hauptsächlich die englischen Begriffe).

Die Fragen:
Da ich keine Vorerfahrung habe und bisher auch noch etwas Werkzeugblank bin, stellen sich mir natürlich ein paar Fragen, die ich gerne in diesen Thread fließen lassen möchte.
1) Ich glaube das allerwichtigste im Bau ist Präzision bei der Geometrie von Hals und Bridge. Der Body kann ja jede beliebige Form annehmen, wenn die Linie von Hals und Bridge stimmt. Könnt ihr mir spezielle Metalllineale empfehlen? Ich dachte an 150, 1000mm und ein besseres Geodreieck (think) , finde dazu aber erstaunlicherweise weniger als gedacht. Das Maxparts Lineal bei Thomann gibt es nur als 600mm Ausführung.
2) Mein Halsrohling ist ein 4-Kant Sapele Stück aus der gleichen Werkstattauflösung wie der Palisander Rohling, das ebenfalls für Gitarrenbau gedacht war. Anhand der Maße sollte ich problemlos einen einteiligen Hals rausbekommen. Ich weiß z.B. dass PRS bei den Core Modellen ebenfalls alles aus einem Stück arbeitet, bei S2 und SE allerdings den Fuß (heißt das bei der E-Gitarre so?) und die Flügel vom Headstock anleimt. Ist einteilig empfehlenswert, wenn die Möglichkeit besteht? Habe ich ein höheres Risiko von Verdrehungen oder gleiche ich das durch die Carbon Sticks aus?
3) Zwischenlagerung des Holzes: Soweit ich inzwischen schon gelesen habe, sollte ich es vermeiden sofort loszulegen, auch wenn das Holz vorher (angeblich) abgelagert wurde. Wie lange sollte ich dem Holz bei mir im 22-23°C warmen und 30-50% feuchten Zimmer geben, bis ich weiter arbeite? Ich bekomme bald leihweise auch ein Holz-Hygrometer, soll ich hier auf 10% Feuchtigkeit in der Mitte der Teile warten oder pauschal 4-6 Wochen o.ä.?


Im Anhang findet ihr auch eine Grobe Skizze. Mangels langem Lineal aktuell noch ohne Bemaßung, da meine Mittellinie sicher nicht von Kopf bis Body mittig ist. Der Headstock wird evtl. auch noch etwas kleiner.

Danke schonmal und viele Grüße,
Niko
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Re: Erster Eigenbau - Eine PRS/ESP Mischung

#2

Beitrag von penfield » 17.01.2021, 18:42

Zunächste Willkommen hier im Forum.
Das Holz sieht schon einmal gut aus.
Ja, die Präzision ist wichtig, aber auf den hunderstel Millimeter kannst du mit Holz ohnehin nicht arbeiten.
Ich verwende ein ganz normales 1000mm Stahllineal aus dem Baumarkt und habe damit alles in ausreichender Präzision hinbekommen, zB das Bünde markieren am Griffbrett.
Fang einmal an, hier wird dir bestimmt geholfen, wenn du Fragen hast.
Gutes Gelingen.
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Re: Erster Eigenbau - Eine PRS/ESP Mischung

#3

Beitrag von DoppelM » 17.01.2021, 18:53

Ich arbeite mit Baumarktlineal, Geodreieck und digitalem Messschieber. Letzteren kann man feststellen und hauchfein zum leicht anreißen nutzen. (Vorsichtig, um nicht die Spitzen zu beschädigen)
Bisher hat das für alle Maße gereicht.
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Re: Erster Eigenbau - Eine PRS/ESP Mischung

#4

Beitrag von Yaman » 17.01.2021, 21:09

Ich habe ein Shinwa-Lineal in 1m Länge mit 0,5 mm-Einteilung, mit dem ich auch die Bundmarkierungen anzeichne. Es ist blendfrei und sehr gut ablesbar.

https://www.feinewerkzeuge.de/shinwa-ruler.html

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Re: Erster Eigenbau - Eine PRS/ESP Mischung

#5

Beitrag von iqpiiqpi » 17.01.2021, 21:58

Hallo zusammen,

Danke für eure Antworten bis hierhin!
Da der Baumarkt gerade ja nicht offen haben darf und 1000mm Lineale sowieso in der Shinwa Preisklasse liegen, werde ich wohl ein solches bestellen. Einen digitalem Messschieber werde ich mir auch zulegen - so einen vermisse ich schon lange.

Habt ihr zufällig auch Tipps für meine übrigen Fragen?

Ein neuer Punkt der mir heute durch den Kopf gegeistert ist: ich nutze meine Tone Potis eigentlich so gut wie nie. Da ich nicht ganz darauf verzichten will, überlege ich einen Tone Switch als Mini Toggle für die Bridge und dafür 2x Volume zu verbauen. Hat das schon mal jemand gemacht?

Edit: habe auch die Schaller Bridge verworfen und mich für eine Kluson entschieden die in einem anderen Beitrag vorgeschlagen wurde und der Hipshot die mir gut geäklt sehr nahe kommt. Der Tone Switch ist wohl auch rin bekanntes Thema. Scheinbar gibts das in Gretsch Gitarren. Ich werde da wohl mal etwas rumprobieren, wenn ich soweit bin.

Viele Grüße,
Niko

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Re: Erster Eigenbau - Eine PRS/ESP Mischung

#6

Beitrag von atomicxmario » 18.01.2021, 12:48

Herzlich Willkommen!

Dein Projekt ist ambitioniert - sollte aber mit Sorgfalt und Geduld für dich machbar sein. Du hast zumindest einige Grundlagen, die es dir einfach machen können. Zugang zu Werkzeug und Maschinen... insbesondere großes Profiwerkzeug aus der Treppen-Manufaktur sind von Vorteil!

Hier wurde das "Kochbuch" noch gar nicht erwähnt. Falls noch nicht geschehen, bitte besorgen, ich schau nach 9 selbstgebauten Gitarren immern noch ab und zu rein. Es ist nach-wie-vor ein "Must-Have"... die Crimson-Videos sind cool, manche Dinge die er macht sind allerdings etwas schräg...

Für mich einer der schwierigsten Dinge im Gitarrenbau ist die sinnvolle Reihenfolge bestimmter Bauabschnitte... ein eingeleimter Hals verlangt da noch genauere Planung... geh das Projekt im Kopf genau durch und versuche darauf zu achten und/oder schau dir Bauthreats hier an, die mit geleimten Hälsen arbeiten... achte hier auf die Reihenfolge...

Vorgesägte Griffbretter sind prima... da spricht absolut nix dagegen.

Gegen einen einteiligen Hals spricht an sich auch nix... die Gefahr, dass sich etwas verzieht hat man bei Holz eigentlich immer... hier gilt alles gut im Auge zu behalten... ein mehrteiliger Hals ist natürlich deutlich unanfälliger gegen Zappelei... mit Carbon im Hals hab ich keine Erfahrung... Mein Holz lasse ich grundsätzlich 2 Wochen aklimatisieren. Gemessen habe ich bissher nicht...

Die genannte Schaller-Bridge hatte ich mal verbaut, war aber nicht so begeistert. Beim Saitenwechsel haben sich immer die Röllchen verstellt, das hat mich extrem genervt... außerdem finde ich die Optik der Bridge irgendwie nicht so toll... da gibt es schöners... qualitativ sind Schallerprodukte allerdings grundsätzlich sehr gut... also nicht falsch verstehen...

Die Tone-Schalter sind an sich auch kein Problem. Man schaltet eigentlich nur einen Widerstand ins Signal... in dem Fall ist es dann ein fester Widerstand, anstelle eines verstellbaren (Poti)... Gibson machte das mal in Form eines Drehschalters... man könnte auch einen Push-Pull-Poti nehmen, mini-schalter oder so Schiebeschalter ala Red Special... da gibt es sehr viele Möglichkeiten!

LG Mario
Gruß Mario

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Re: Erster Eigenbau - Eine PRS/ESP Mischung

#7

Beitrag von Yaman » 18.01.2021, 13:24

Warum willst du zusätzlich zum Trussrod Carbonstäbe verwenden? Bei einem 6-Saiter Bass ist das eher nötig aber bei einer normalen Gitarre?

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Re: Erster Eigenbau - Eine PRS/ESP Mischung

#8

Beitrag von Yiti » 18.01.2021, 14:47

Willkommen hier im Forum (clap3)
Ich glaube das allerwichtigste im Bau ist Präzision bei der Geometrie von Hals und Bridge. Der Body kann ja jede beliebige Form annehmen, wenn die Linie von Hals und Bridge stimmt.
Im Anhang findet ihr auch eine Grobe Skizze. Mangels langem Lineal aktuell noch ohne Bemaßung, da meine Mittellinie sicher nicht von Kopf bis Body mittig ist. Der Headstock wird evtl. auch noch etwas kleiner.
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Re: Erster Eigenbau - Eine PRS/ESP Mischung

#9

Beitrag von penfield » 18.01.2021, 15:01

Dank für den Link, Yaman.
Die Shinwa Lineale sind hübsch und eigentlich gar nicht teuer für die Qualität.
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Re: Erster Eigenbau - Eine PRS/ESP Mischung

#10

Beitrag von atomicxmario » 18.01.2021, 15:28

iqpiiqpi hat geschrieben:
16.01.2021, 19:35

1) Ich glaube das allerwichtigste im Bau ist Präzision bei der Geometrie von Hals und Bridge. Der Body kann ja jede beliebige Form annehmen, wenn die Linie von Hals und Bridge stimmt....
Das kann man zwar im Vorfeld genau planen, am Werkstück aber führt die geringste Abweichung zu Fehlern. Das kann man ganz einfach mit der sog. Leistenmethode (zB aus dem Kochbuch) umgehen.

Man passt den (mehr oder weniger) fertigen Hals in den Korpus ein noch bevor die PU-Fräsungen fertig sind. Erst wenn der Hals montiert ist, wird die Position der Bridge festgelegt, in dem man zwei lange und gerade Leisten entlang des Halses zwingt. Damit lässt sich nun die Endgültige Lage der Mittelliinie festlegen. Die Mensur wird markiert und eine zur Mitte rechtwinkliche Linie legt dann die Mensurlinie und damit die Position der Bridge fest...
Bei einem geleimten Hals muss man dann allerdings beachten, dass man mit der Oberfräse nun keinen Platz mehr hat um den Neck-PU zu fräsen...
Gruß Mario

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Re: Erster Eigenbau - Eine PRS/ESP Mischung

#11

Beitrag von iqpiiqpi » 18.01.2021, 22:26

Hallo zusammen,

Auch hier nochmal der Dank für eure Antworten.
atomicxmario hat geschrieben:
18.01.2021, 12:48
Hier wurde das "Kochbuch" noch gar nicht erwähnt. Falls noch nicht geschehen, bitte besorgen, ich schau nach 9 selbstgebauten Gitarren immern noch ab und zu rein. Es ist nach-wie-vor ein "Must-Have"... die Crimson-Videos sind cool, manche Dinge die er macht sind allerdings etwas schräg...
Das habe ich auch schon gehört. Mir ist auch hier und da schon aufgefallen, dass die Präzision etwas leidet. Gerade die Speed-Builds sind ein gutes Negativbeispiel.
atomicxmario hat geschrieben:
18.01.2021, 12:48
Für mich einer der schwierigsten Dinge im Gitarrenbau ist die sinnvolle Reihenfolge bestimmter Bauabschnitte... ein eingeleimter Hals verlangt da noch genauere Planung... geh das Projekt im Kopf genau durch und versuche darauf zu achten und/oder schau dir Bauthreats hier an, die mit geleimten Hälsen arbeiten... achte hier auf die Reihenfolge...
Ich habe mir fest vorgenommen entweder anhand des Kochbuchs oder durch reichlich Überlegung und ggf. ein paar Videos einen Ablauf zu gestalten, an dem ich mich im besten Fall strikt halte. Mein Problem ist oftmals das Überspringen von Aufgaben bzw. der Kontrolle, weil ich denke ich erinnere mich so gut (clap3)

atomicxmario hat geschrieben:
18.01.2021, 12:48
Gegen einen einteiligen Hals spricht an sich auch nix... die Gefahr, dass sich etwas verzieht hat man bei Holz eigentlich immer... hier gilt alles gut im Auge zu behalten... ein mehrteiliger Hals ist natürlich deutlich unanfälliger gegen Zappelei... mit Carbon im Hals hab ich keine Erfahrung... Mein Holz lasse ich grundsätzlich 2 Wochen aklimatisieren. Gemessen habe ich bissher nicht...
Ok, dann denke ich, dass ich mit 4 Wochen ganz gut beraten sein sollte.
atomicxmario hat geschrieben:
18.01.2021, 12:48
Die genannte Schaller-Bridge hatte ich mal verbaut, war aber nicht so begeistert.
Genau die gleiche Befürchtung hatte ich: Dass sich die Rädchen verstellen. Deshalb und aufgrund des Preises bin ich auch auf die Kluson gegangen.
atomicxmario hat geschrieben:
18.01.2021, 12:48
Die Tone-Schalter sind an sich auch kein Problem.
Ich bin mir noch nicht ganz sicher ob ich den Push Pull nicht als Option für andere Pickups offen lassen will. Aktuell plane ich ein paar Humbucker aus einer der PRS SEs zu nehmen, die können eh nicht splitten, insofern vielleicht gar keine schlechte Idee, um nicht irgendwann mit einem ungewollten Toggle Switch Loch im Body rumzurennen.
Yaman hat geschrieben:
18.01.2021, 13:24
Warum willst du zusätzlich zum Trussrod Carbonstäbe verwenden? Bei einem 6-Saiter Bass ist das eher nötig aber bei einer normalen Gitarre?
Ich würde sagen reine Spielerei. Ich habe das schon hin und wieder gehört, als Feature in "High End" Gitarren und dachte mir, dass ich die 28€ für zwei Stück auch noch aufbringen kann. Eventuell landen Sie aber wie der Palisander Rohling im Lager (da muss ich erstmal noch einen Platz finden (think) )
Yiti hat geschrieben:
18.01.2021, 14:47
Eine PRS/ESP Mischung
Möglicherweise könnte etwas ungewöhnliche Methode zum Mischen von Gitarrenumrissen hilfreich sein.
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Viele Grüße,
Jan
Danke für den Link, sieht Interessant aus! Ich bin mit meiner aktuellen Skizze schon ganz zufrieden. Ich habe auch mit dem Headstock noch etwas rumprobiert, werde da aber wahrscheinlich bis auf die Platzierung der Tuner nicht mehr viel ändern. Ich habe allerdings schon festgestellt, dass ich noch zwei Teile anleimen muss. Ich hab mich beim Kantel-Maß irgendwie verschätzt. Sollte aber denke ich auch kein Problem sein. Eventuell mache ich noch ein Furnier auf die Kopfplatte, dann fällts nicht auf. Vielleicht ja sogar ein Furnier aus Body Resten (think). Ich greif schon wieder nach den Wolken :D
atomicxmario hat geschrieben:
18.01.2021, 15:28
Das kann man zwar im Vorfeld genau planen, am Werkstück aber führt die geringste Abweichung zu Fehlern. Das kann man ganz einfach mit der sog. Leistenmethode (zB aus dem Kochbuch) umgehen.

Man passt den (mehr oder weniger) fertigen Hals in den Korpus ein noch bevor die PU-Fräsungen fertig sind. Erst wenn der Hals montiert ist, wird die Position der Bridge festgelegt, in dem man zwei lange und gerade Leisten entlang des Halses zwingt. Damit lässt sich nun die Endgültige Lage der Mittelliinie festlegen. Die Mensur wird markiert und eine zur Mitte rechtwinkliche Linie legt dann die Mensurlinie und damit die Position der Bridge fest...
Bei einem geleimten Hals muss man dann allerdings beachten, dass man mit der Oberfräse nun keinen Platz mehr hat um den Neck-PU zu fräsen...
Das mit dem Griffbrett hätte ich glatt vergessen. Ich habe mir dazu schon ein paar Gedanken gemacht und mein Plan wäre den Halsrohling entsprechend vorzubereiten. Sprich finale Form (hierzu unten noch eine Frage), anhand der Mittellinien auflegen, anritzen, Halstasche fräsen, Hals einpassen, PU Fräsung und dann erst das Griffbrett drauf. Die Aussparungen am Halsfuß hätte ich bereits vorher mit der Säge in Angriff genommen. Ist mit Sicherheit innen nicht so sauber, könnte mir aber Arbeit ersparen. Dadurch, dass mein Hals auch noch rund 3,1mm höher als der Body sein muss, habe ich sonst wirklich Probleme das Pickup Fach sauber zu fräsen.

Bzgl. der Halsform: Naturgemäß läuft der Hals zum Ende hin ja breiter aus. Berückstigt ihr das beim Fräßen oder wird der Fuß rechtwinklig gemacht? Technisch natürlich beides machbar, daher die Frage nach Best Practice.

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Re: Erster Eigenbau - Eine PRS/ESP Mischung

#12

Beitrag von atomicxmario » 19.01.2021, 11:03

iqpiiqpi hat geschrieben:
18.01.2021, 22:26
Bzgl. der Halsform: Naturgemäß läuft der Hals zum Ende hin ja breiter aus. Berückstigt ihr das beim Fräßen oder wird der Fuß rechtwinklig gemacht? Technisch natürlich beides machbar, daher die Frage nach Best Practice.
Es gibt wohl Gitarren, bei denen der Halsfuß rechtwinklig ist, gerade bei eingeleimten Hälsen. Aber das ist abhängig von deiner Konstruktion, wie der Hals-Body-Übergang werden soll, wie groß der Halskantel ist usw...
Bei Schraubhälsen bleibt das Halsende konisch und die Halstasche wird am einfachsten mit Hilfe einer Frässchablone aus ein paar Leisten gefräst. :idea: Beide Fälle und Alternativen werden auch anschaulich im Koch-Buch beschrieben.
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Re: Erster Eigenbau - Eine PRS/ESP Mischung

#13

Beitrag von iqpiiqpi » 19.01.2021, 14:52

Hi,

Danke für den Hinweis. Bei den Gibson SGs ist der Fuß ja glaub ich auch super schmal und somit wohl eher rechtwinklig.

Ich werde das wieder am Fuß meiner PRSs abschauen und danach gehen. (Und mir bei Zeiten das Buch zulegen)

Außerdem gab es heute Geschenke für mich. Meine Thomann, Holz und Stahl Bestellungen sind angekommen.

Ich hab mir statt eines Leveling Beams ein 45mm Stahl 4 Kant Rohr bestellt. Soweit ich es beurteilen kann, hat das zwei nahezu plane Seiten, das muss ich aber nach dem Entgraten der Schnittkanten prüfen.

Leider muss ich das Harley Benton Straight Edge zurück schicken. Das hat seinen Namen nicht verdient.

Im Anhang auch noch Bilder vom Halsrohling und vom Palisander Rohling (bleibt allerdings unverwendet). Ich bin fast am überlegen noch einen zweiten der Halsrohlinge zu bestellen.

Viele Grüße,
Niko
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Re: Erster Eigenbau - Eine PRS/ESP Mischung

#14

Beitrag von iqpiiqpi » 20.01.2021, 19:15

Hallo zusammen,

Heute kam meine Bestellung von Rall. Das vorgeschlitzte Griffbrett hat leider einen leichten Twist. Ich bezweifle, dass sich dieser komplett entfernen lässt, ohne den Bundschlitzen gefährlich nah zu kommen.

Wie gehe ich damit am besten um, wenn es sich nicht zufällig innerhalb von ein paar Tagen legt?

Danke und Gruß,
Niko

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Re: Erster Eigenbau - Eine PRS/ESP Mischung

#15

Beitrag von Yaman » 20.01.2021, 19:59

Umtauschen?

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Re: Erster Eigenbau - Eine PRS/ESP Mischung

#16

Beitrag von Simon » 20.01.2021, 20:01

Hey Niko, ich würds ein paar Tage auf eine Ebene Fläche zwingen, wenn das nichts bringt würde ich Andres Rall anschreiben :)

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Re: Erster Eigenbau - Eine PRS/ESP Mischung

#17

Beitrag von iqpiiqpi » 20.01.2021, 20:41

Hallo an euch beide und danke für die schnellen Antworten.

An Umtauschen dachte ich auch schon, vorher wollte ich aber natürlich erstmal fragen. Plan zwingen werde ich probieren.

Ich habe gerade auch nochmal gemessen: wenn ich die naturgemäß aufliegenden Ecken festhalte, habe ich am einen freien Eck einen Spalt von 1-1,25mm, die andere Seite liegt so bei 0,5-0,75. Das wären hier die beiden Ecken auf der Kopfseite, als kein Längstwist, sondern diagonal.

Angenommen ich bekäme das GB plan, würde ich also schonmal ca. 1mm in Richtung Schlitze abgeben, da bliebe dann noch einer übrig. Angenommen ich muss die schlitze durch den Radius (12") außen dann noch leicht vertiefen, das Griffbrett ein wenig schleifen, wäre ich im worst case bei 0,5mm zwischen Schlitz und Unterkante. Das klingt für mich nach ziemlich wenig Material.

Von der Reihenfolge her, wäre das Griffbrett zum Zeitpunkt des Schleifens und Nachschlitzen allerdings schon auf dem Hals, d.h. die Stabilität käme so oder so von Leim und Hals.

Was meint ihr?

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Re: Erster Eigenbau - Eine PRS/ESP Mischung

#18

Beitrag von iqpiiqpi » 31.01.2021, 19:29

Hallo zusammen,

Ich habe das Wochenende genutzt, um etwas aktiv zu werden. Am Samstag vormittag habe ich mich auf die Suche nach einer planen Fläche gemacht. Das Fensterbrett in der Küche ist laut meiner Stahllineale perfekt. Darauf habe ich dann mit 60er Schleifpapier meine Halskantel an zwei Seiten plan geschliffen. Leider besteht kein 90, sonder eher ein 89° Winkel zwischen den beiden Seiten. Ich denke für den Anschlag der Oberfräse sollte das kein Problem sein. Danach habe ich beim Baumarkt noch ein paar Dinge geholt: Laub- & Japansäge, MDF/HDF Platte und Bohrer. Ich habe mich zuhause dann daran gemacht mit den Schablonen für die Fräsungen anzufangen. Ein heiden Aufwand mit der Laubsäge und Schleifpapier, aber bisher bin ich ganz zufrieden.

Auf der einen Korpusschablone sieht man meine Kampfspuren: die neue Shinto Sägeraspel sollte nicht mit Schwung über das Daumengelenk geschoben werden. Das tut weh und blutet je nach Tiefe stark. (whistle)

Ihr seht zwei Versionen der Humbuckerschablone. Die mit Rundungen ist Nr. 1, die war mir etwas zu scheps. Die eckige ist Version zwei. Da der Fräser ja einen Laufring haben muss, habe ich mir die Rundung gespart. Zufrieden bin ich noch nicht ganz. Außerdem will ich den Korpus nochmal neu machen, auch hier bin ich nicht ganz mit der Form zufrieden.

Hals, Kopfplatte und Halstasche find ich soweit ganz ok. Die Halstaschenschablone dürfte ca. 0,25mm Zu viel Material an den drei Seiten übrig lassen, damit der Hals perfekt einpassbar ist. Ich bin noch nicht ganz sicher, wie ich die Rundung von Halstasche und Hals genau bewerkstellige, da ich noch nicht weiß welchen Durchmesser der Fräser mit Anlaufring hat (leihe ich mir von meinem Bruder).

Am Freitag will ich dann das erste mal zum Treppenbauer: Korpus plan schleifen (hat sich leider etwas verzogen) und aussägen, Hals nochmal plan schleifen, und das Korpus-& Halstemplate ebenfalls an der Bandsäge aussägen. Die Woche darauf geht es wahrscheinlich dann schon ans Verarbeiten des Halses.

Edit: wie ihr auf einem Bild seht, habe ich auch schon mal das Bundieren am Palisanderbrett probiert. Ich war soweit ganz zufrieden. (dance a)

Viele Grüße,
Niko
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Re: Erster Eigenbau - Eine PRS/ESP Mischung

#19

Beitrag von Kellermann » 01.02.2021, 13:55

iqpiiqpi hat geschrieben:
31.01.2021, 19:29
Ich bin noch nicht ganz sicher, wie ich die Rundung von Halstasche und Hals genau bewerkstellige, da ich noch nicht weiß welchen Durchmesser der Fräser mit Anlaufring hat (leihe ich mir von meinem Bruder).
Wiegesagt, die Rundung definiert dein Anlauffräser. Du wirst den Hals ja mit deiner Schablone fräsen. Da gibt es verschiedene Varianten, wie du zu deinem Radius am Halsfuß kommst. Du kannst den Durchmesser vom Anlaufring mit der Schieblehre messen und wenn du hast, mit einer Kreisschablone den Viertelkreis auf die Schablone übertragen und das lieber eine Winzigkeit größer. Oder du läßt den Fuß/GB winklig und machst den Viertelkreis auf die Unterseite deines Halsfußes und schleifst dich von Hand ans Endmaß heran. Die Halstasche ist oft eher zu schmal gefräst als zu breit. Dann musst du schauen, woran es hängt, den Fuß einzupassen, hängts an den Flanken oder an den Radien. Beim "Heranschleifen" besser am Hals arbeiten und nicht an der Halstasche. Ich versuche mir die Anzahl der Schleifzüge zu merken, um auf beiden Seiten gleich viel wegzunehmen.

Grüße
Kellermann

iqpiiqpi
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Re: Erster Eigenbau - Eine PRS/ESP Mischung

#20

Beitrag von iqpiiqpi » 01.02.2021, 19:31

Ich glaube ich lasse den Hals eckig und Arbeite mich mit Schleifpapier vor, das erscheint mir sicherer.

Ende frage geht mir noch durch den Kopf: wie hoch sollte das Griffbrett überstehen? Meine Bridge geht nicht so tief wie ich mir wünsche - dazu müsste ich die Sättel unten anschrägen. Somit bin ich bei 10-11mm über dem Top. Laut Kochbuch würde das bedeuten, den Hals (ohne Bünde) um eben diese 10mm anzuheben. Eine 1cm Kante erscheint mir allerdings arg hoch. Wie handhabt ihr das? Im Buch steht, dass die Saiten ja so oder sodurch die Halskrümmung weiter nach oben kommen, also könnte ich doch die ungefähre Bundhöhe berücksichtigen (think)

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Re: Erster Eigenbau - Eine PRS/ESP Mischung

#21

Beitrag von thoto » 01.02.2021, 19:54

Normalerweise ist die Griffbrettunterkante bündig mit dem Top. Das wären im Standard ca. 6mm. Dazu kommen noch 1-1,5mm Höhe der Bundkronen. Umd dazu musst du noch den Mindestabstand der Saiten zu den Bünden rechnen. Wenn das 2mm wären, kame es doch schon fast hin oder?

Falls nicht, kompensierst du das über den Halswinkel.

Due Saitenlage wird jedoch nie über die Halskrümmung eingestellt.

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Re: Erster Eigenbau - Eine PRS/ESP Mischung

#22

Beitrag von jonneck » 01.02.2021, 20:10

Ich plane so, dass die Bundhöhe >= der niedrigsten Bridgeeinstellung ist. Will sagen, ein Lineal auf den Bünden liegt auch auf der Bridge auf. Die Bridge darf auch etwas tiefer sein, aber nicht unbedingt höher. Natürlich geht da noch was, aber ich reize das nicht aus.

Auf keinen Fall würde ich die Reiter der Bridge tiefer kerben.

Du kannst den Hals etwas weiter rausholen und ohne Halswinkel bleiben. Oder Du machst einen kleinen Halswinkel.
Da das Dein erstes Projekt ist, würde ich den Hals einfach etwas mehr rausstehen lassen. Mehr als 3mm (eher 2mm) kann es ja nicht sein.

Alle meine Ausführungen gehen von einer planen Decke aus!!!

Das Beste ist dazu immer, sich ein großes Blatt Papier zu nehmen und das 1zu1 aufzuzeichnen. Also den Korpus im Längsschnitt in der Mittelachse samt Halsansatz mit Griffbrett und Bünden. Da wird dann vieles klarer....

Der eine Zentimeter, von dem Du sprichst, irritiert mich etwas.

Griffbrett + Bünde (6 + 1-1,5mm) macht 7 bis 7,5mm - fehlen also noch 2-3mm zur Bridgehöhe, die würde der Hals mehr rausstehen. Griffbretthöhe und Bundhöhe steht er ja eh raus.....


.... sehe gerade, dass thoto das auch so sieht....
Gruß

Frank

Handwerk ist Pfusch, aber gut gemachter Pfusch gereicht zur Ehre...…

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Re: Erster Eigenbau - Eine PRS/ESP Mischung

#23

Beitrag von iqpiiqpi » 01.02.2021, 20:39

Hi,

Danke für eure Antworten. Dann nehme ich die Bünde mit ins Maß. So hatte ich es auf meiner 1:1 Zeichnung auch. Das Kochbuch hat mich da aber etwas verwirrt.

Ich habe mich missverständlich ausgedrückt. Hals+Griffbrett wäre im Beispiel (Bünde ignorieren) zusammen 10mm+1,4mm der Bünde, also 11,4mm. Das finde ich ist schon relativ viel. Vorallem, wenn man bedenkt, dass der Halsradius den Mittelteil nochmal ein Stück höher zwingt. Ich werde mir aber nochmal ein Bild anhand meiner Zeichnung machen.

Und ja, das Top bleibt Bereich vom Hals zur Bridge flach.

Das Anwinkeln überlege ich mir noch. Je nachdem wie gut meine Gehversuche bei den vorherigen Schritten sind, bin ich bestimmt mehr oder weniger selbstbewusst :D

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Re: Erster Eigenbau - Eine PRS/ESP Mischung

#24

Beitrag von iqpiiqpi » 04.02.2021, 18:48

Hallo zusammen,

Da ich es kaum erwarten kann endlich loszulegen, habe ich losgelegt. Ich habe mir auf Ebay Kleinanzeigen letzte Woche einen unbenutzten Howal Hobel für 14€ mit Versand gekauft, den ich irgendwann diese Woche geschärft und schonmal probiert habe. Ich habe vorher noch nie einen Hobel benutzt und musstemich vertraut machen. Dafür habe ich mir eine Schlitzhilfe fabriziert. Also einfach versucht einen 5cm Holzblock in einem guten 90° Winkel mit sauberer Kante hinzubekommen.

Mit der billigen Fichte und meiner nicht vorhandenen Werkbank ein kleines Trauerspiel. Ich weiß dafür jetzt ungefür wie man den Hobel einstellt und mit der Faser arbeitet.

Dann kam heute der Moment der Wahrheit. Für mein zweites Projekt (ich habe jetzt einfach schon dermaßen viel Spaß) habe ich den Palisanderrohling leicht geschlitzt, um das zu üben (könnte man notfalls wieder abtragen) und mich dann an die Formung des Griffbretts gemacht. Da ich weiß wie breit Sattel und Bridge sind, habe ich mir die Maße ausgerechnet (genau gleich wie bei meiner Zeichnung) und drauf los gehobelt. Das Ergebnis sind schöne Späne und meiner Meinung nach eine ganz passable Arbeit. Daraufhin hab ich das Ebenholz auch gleich gemacht, was noch einen Ticken besser geklappt hat.
Dateianhänge
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Re: Erster Eigenbau - Eine PRS/ESP Mischung

#25

Beitrag von penfield » 05.02.2021, 08:05

Schaut gut aus, soweit erkennbar.
Fürs erste Mal sowieso.
SGmaster, Peacemaster 3P90, Double neck fretless/fretted,
Quickbird, Basslownia, FrameBird, Violin Bass Bausatz, Mystery Guitar, Semmelblonden JMs, Les Paulownia. Hab ausgemistet und eine Flying V begonnen, die liegt jetzt aber auch schon länger...

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