Welche Gitarre nach Bausatzerfahrung

Wie baue ich mir eine elektrische Gitarre?

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Guitarzonk
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Welche Gitarre nach Bausatzerfahrung

#1

Beitrag von Guitarzonk » 28.04.2020, 15:58

Servus liebe Baugemeinde,

mich beschäftigt seit einiger Zeit die Frage womit ich weiter machen soll. Also was Modell 2 werden soll.
Die erste war ein Tele-Bausatz vom großen T aus T.

Ich hatte zwar vor meinem Umzug aus Norddeutschland nach Bayern schon mit einem PRS-Style Korpus angefangen. Aber da liegen die Teile (der Halsrohling) bei meinen Großeltern im Haus. Und das ist ca. 330 km entfernt. Daher wird es da erstmal nicht so weiter gehen wie gewollt :(

Da ich nun aber zuhause sitze und das evtl noch für x Wochen (danke dem Virus das so heißt, wie die Stadt in der der Fender Customshop ist) muss ich irgendwas tun. Und ich hab fast keine Beschwerden bezüglich des Virus.

Aber zurück zur Frage. Was würdet ihr jemandem empfehlen der komplett alles selber machen will? Nochmal was Californisches?

LG
Julian

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Re: Welche Gitarre nach Bausatzerfahrung

#2

Beitrag von Simon » 28.04.2020, 16:34

Hey Julian, generell ist alles schaffbar, manches aber einfacher, als anderes; was ich persönlich empfehlen würde wäre entweder ne Strat, ne Tele oder eine Les Paul Junior.... aber wie gesagt: ich denke speziell mit Hilfe hier schaffst du alles!
Also Gegenfrage: was hättest du denn gerne?
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Re: Welche Gitarre nach Bausatzerfahrung

#3

Beitrag von Guitarzonk » 28.04.2020, 16:49

Faszinieren tun mich auf der einen Seite die Instrumente von Mayones, Gamble Guitars und natürlich Nik Huber (Holzporno), zum Anderen aber auch 60er Telecaster. Ich weiß das sind unterschiede wie Tag und Nacht.

Gerade find ich das neue Modell vom guten Huber ganz interessant. Das was er auf der diesjährigen Namm vorgestellt hat. Vielleicht wird es etwas in die Richtung.

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Re: Welche Gitarre nach Bausatzerfahrung

#4

Beitrag von dieratec » 28.04.2020, 17:06

Hallo Julian,
wenn du eine Gitarre komplett selber bauen möchtest, benötigst du schon einiges an Werkzeug.
Ich würde mir erst einmal eine Werkzeugliste erstellen, was vorhanden ist und was noch benötigt wird.

Danach würde ich mit einem Body einsteigen. Dafür benötigt man nicht allzu viel Werkzeug.
Wie wäre es mit einer Thinline Telecaster? Von deiner Tele kannst du dir ja eine Schablone anfertigen, die du dann für den Body benutzen kannst. Dann brauchst du dir auch keine Schablone kaufen. Hierbei hast du auch gleich die Möglichkeit dich im Fräsen zu üben, da der Body ja ausgefräst werden muss. Wenn du noch mehr Erfahrungen sammeln möchtest, kannst du auch noch ein Binding um den Aufleimer anbringen.
Einen Hals würde ich mir erst einmal zukaufen und später das als zweites Projekt angehen lassen.
Mit dem Body hast du ja dann erst einmal genug zu tun, bis du dann wieder nach Hause fahren kannst um dein Holz abzuholen.
Gruß Rainer

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Re: Welche Gitarre nach Bausatzerfahrung

#5

Beitrag von Guitarzonk » 28.04.2020, 17:22

Was meine Werkstatt angeht bin ich recht gut ausgestattet - denk ich, da ich schon recht viel mit Holz mache (Kleinmöbel und Dekosachen).

Daher ist vorhanden:
Oberfräse
Stichsäge
Borhmaschine mit Bohrständer
Akkubohrer
Lötkolben
Japansägen
westliche Sägen zum Herstellen von Verbindungen
Diverse Hobel (Viele hölzerne Doppelhobel, Schrupphobel, Schlichthobel, eine Raubank, ein Nr. 4 und ein Nr 5 ein Veritas Grundhobel, Schweifhobel)
Stemmeisen von 4 bis 26 mm Breite
Holzbohrer von 3-11 mm sowie Forstnerbohrer
Exzenterschleifer
Schleifklötze und ein Jahresvorrat an Schleifpapier
Radienschleifklotz (glaube 10" Radius)
Bundfeile um die Bundkronen zu verrunden.
Schraubendreher und Schrauberbits
Hobelbank
Schärfsteine zum nachschärfen
Messwerkzeuge (Winkel, Stahllineal, Geodreieick, Messschieber und Schmiege)
Und noch einiges mehr.

Was fehlt sind noch passende Fräser.
Material zum Herstellen liegt auch einiges rum. Konnte im Betrieb einige MDF-Platten mitnehmen.

Falls ich hier noch was benötige sagt bescheid.

Ansonsten wie gesagt such ich Anregungen für den nächsten Bau.

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Re: Welche Gitarre nach Bausatzerfahrung

#6

Beitrag von cabriolet » 28.04.2020, 17:58

Da gibt´s sooooo viele Herangehensweisen, dass du wahrscheinlich von jedem hier eine andere Empfehlung bekommen wirst. Auch (und gerade) was benötigtes Werkzeug angeht. Ich zum Beispiel mag den Lärm und Dreck nicht, den eine Oberfräse macht und arbeite fast nur mit "handbetriebenen" Werkzeugen.
Um eben genau diese unterschiedlichen Möglichkeiten aufzuzeigen habe ich meinen zweiten Wettbewerbsbeitrag gestartet, ganz bewusst eine einfach zu bauende Gitarre: Simplex
Da wird zwar am Anfang erstmal ein bisschen was an Theorie kommen (hatte nur noch keine Ruhe, weiterzuschreiben), die sich dann aber später in wenigen Worten zusammenfassen lässt.
Vielleicht hilft dir das bei deiner Entscheidung, und lass dich nicht davon abschrecken, dass ich mit einem Eigenentwurf an den Start gehe. Ansonsten (ich sage es immer wieder ;) ) kann ich nur empfehlen, möglichst viele Bauthreads und auch die alten und neuen Wettbewerbsbeiträge zu lesen, da findest du unheimlich viel an Ideen, verschiedenen Arbeitsweisen, Hinweise auf mögliche (und natürlich auch gemachte :lol: ) Fehler mit möglichen Problemlösungen und so weiter... Ich stöbere da immer wieder darin und finde auch immer wieder Neues.

Wenn ich deine Liste an Werkzeugen so sehe, bist du doch sehr gut gerüstet. Also fehlt dir eigentlich nur die Entscheidung, was du bauen möchtest. Und deshalb nehme ich das hier mal meinem Wettbewerbs-Thread vorweg: Das Wichtigste, damit eine Gitarre hinterher spielbar ist, ist das Zusammenpassen aller Maße und Winkel von Hals und Steg/Brücke. Von daher sind (rein mechanisch gesehen) alle Gitarren gleich schwierig oder leicht zu bauen.
Das "Drumherum" (z.B. gewölbte Decke, Bindings, Zierrat, aufwendiges Finish, komplexe Elektronik... und auch der eventuell nötige Bau von Schablonen und Jigs) macht den Unterschied im (auch zeitlichen) Aufwand und natürlich in den Möglichkeiten, etwas zu verbocken. Von daher liegt die Entscheidung ganz bei dir und darin, was du dir handwerklich zutraust.

Gruß
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Re: Welche Gitarre nach Bausatzerfahrung

#7

Beitrag von DoppelM » 28.04.2020, 18:22

Ich finde @dieratecs Vorschlag mit einem Tele Thinline Body anzufangen sehr vernünftig. Du darfst nicht vergessen dass du auf jeden Fall irgendwo irgendwas falsch machen wirst - und wenn es noch so klein und behebbar ist. Das heißt aber für mich als Folge für ein Erstlingswerk:

- Etwas bauen was Fehler verzeit. Eine Nik-Huber Pornoholzorgie mit quergevögelter geschnittzter Decke und exakten 3,758 Grad Halswinkel ist da ungnädiger als ein Brett aus schlichtem Holz, bei dem du im Innenraum und unterm Pickguard ungestraft lernen kannst was so ein Fräser anrichtet und hinterher nen Standardhals flach reinschraubst.

- Sich nicht zu viel vornehmen. Drei Sachen nicht so hinkriegen wie man es sich vorgestellt hat ist wesentlich frustrierender als nur eine (eigene Erfahrung). Ob du Binding und Hals in Angriff nehmen willst, mit Originalvorlagen/Schablonen oder mit Sonderlösungen arbeiten willst kannst du bei einer Tele on the go entscheiden, bei anderen Formen weniger.

Obiges gilt natürlich für die meisten F-Style-Modelle.

(Ich selber habe mich an diesen Rat natürlich auch dank der Unterstützung hier nicht lange gehalten, dafür aber auch teilweise Sachen 4 mal gemacht in manchen Projekten)
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Re: Welche Gitarre nach Bausatzerfahrung

#8

Beitrag von Guitarzonk » 28.04.2020, 20:10

Nach ein paar Stunden grübeln und rumkritzeln denk ich hab ich eine Form die mir gefällt.
Es wird eine Tele mit fettem Hintern :D. Andere würden sagen die Form der Nik Huber Dolphin.
Dazu ein geschraubter Hals.

Gern dürft hier aber auch noch Meinungen und Kommentare geben.

Genauso bin ich mir noch unschlüssig über die Hardware und den Pickup Typ.

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Re: Welche Gitarre nach Bausatzerfahrung

#9

Beitrag von Guitarzonk » 29.04.2020, 11:23

So jetzt hab ich noch eine Frage an euch.

Wenn ihr eure Gitarrenentwürfe plant und diese dann erstmal zu Papier bringt wie zeichnet ihr dann eure Mensurlänge ein? Rundet ihr dann den Wert (z.B. Fender 25,5"=647,7mm~648mm)?

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Re: Welche Gitarre nach Bausatzerfahrung

#10

Beitrag von Rallinger » 29.04.2020, 12:12

Guitarzonk hat geschrieben:
29.04.2020, 11:23
So jetzt hab ich noch eine Frage an euch.

Wenn ihr eure Gitarrenentwürfe plant und diese dann erstmal zu Papier bringt wie zeichnet ihr dann eure Mensurlänge ein? Rundet ihr dann den Wert (z.B. Fender 25,5"=647,7mm~648mm)?
Ich persönlich plane zwar mit Grafikprogrammen am Bildschirm (denen "krumme" Werte völlig egal sind), aber ich runde trotzdem. Allerspätestens wenn die Gitarre weitgehend fertig ist und du deine Bridge einbauen willst bist du froh, wenn du die Markierungen auf dem Strich deines Lineals einzeichnen kannst - und nicht irgendwo dazwischen.

Auch beim Anzeichnen der Bundschlitze wär ich froh, wenn wenigstens der 12er "gerade" 324mm hat.

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Re: Welche Gitarre nach Bausatzerfahrung

#11

Beitrag von DoppelM » 29.04.2020, 12:14

Guitarzonk hat geschrieben:
29.04.2020, 11:23
So jetzt hab ich noch eine Frage an euch.

Wenn ihr eure Gitarrenentwürfe plant und diese dann erstmal zu Papier bringt wie zeichnet ihr dann eure Mensurlänge ein? Rundet ihr dann den Wert (z.B. Fender 25,5"=647,7mm~648mm)?
Ich mach auch aus toten Bäumen nur Instrumente. Die pläne mach ich komplett in Inkscape digital, da man dann alles immer umkorrigieren kann, mit Farben spielen kann, beliebig weit reinzoomen kann, mit mehreren Layern arbeiten kann und das ergebnis relativ simpel in vorlagen für schablonen umwandeln kann die einem dann Formulor lasert....

Plus: die meisten PDF Pläne lassen sich Importieren und man kann einfach von beliebigen Bildern abpausen.
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Re: Welche Gitarre nach Bausatzerfahrung

#12

Beitrag von Janis » 29.04.2020, 12:28

Ja, 0,3mm Rundung sind beim Entwerfen OK. Vor Allem, wenn du wie bei fenderartigen Brücken noch so viel Einstellweg hast.
Beim Einstellen später stellt die Mensurlinie den kleinsten Abstand zwischen Sattel und Steg dar. Du wirst eber eher nach Hinten müssen,
sprich den Abstand vergrößern.

Du kannst aber auch mit einfachen Mitteln sehr genau anzeichnen:
Bleistift sehr spitz, die Mitte zwischen zwei Maß-Strichen anzeichnen und dann die Mitte zwischen Strich und Teilstrich ergibt 1/4 mm Genauigkeit.

Und wie bereits gesagt, digital gestaltet mit einem Vectorprogramm ist es auf den 100tel mm genau oder du stellt das Programm gleich auf inch.
Außerdem musst du später beim Einbau die Gleiche Messgenauigkeit hinbekommen. Ich bekomme mit einem Bohrer nicht ansatzweise die Genauigkeit hin, wie mit einem Bleistift. Und alle Brücken haben mehr oder weniger viel Einstellmöglichkeiten um solche Ungenauigkeite zu kompensieren.
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Re: Welche Gitarre nach Bausatzerfahrung

#13

Beitrag von Gerhard » 29.04.2020, 12:42

Guitarzonk hat geschrieben:
29.04.2020, 11:23
So jetzt hab ich noch eine Frage an euch.

Wenn ihr eure Gitarrenentwürfe plant und diese dann erstmal zu Papier bringt wie zeichnet ihr dann eure Mensurlänge ein? Rundet ihr dann den Wert (z.B. Fender 25,5"=647,7mm~648mm)?
Nimm doch als Mensur gleich 648 (oder 650), dann musst du nicht runden.

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Re: Welche Gitarre nach Bausatzerfahrung

#14

Beitrag von ihminen » 29.04.2020, 12:45

Falls du das noch nicht kennen solltest, so empfehle ich dir mal dieses Tool hier (online): http://www.ekips.org/tools/guitar/fretfind2d/
Damit kannst du dein Griffbrett nach allen Regeln der Kunst erstellen, auch extended Range oder Fächerbundierung.

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Re: Welche Gitarre nach Bausatzerfahrung

#15

Beitrag von Guitarzonk » 29.04.2020, 14:41

Mein Ziel ist es jetzt zur Zeit eine Gitarre mit Wraparound und Fender-Mensur zu bauen.
Ich wollte hier meinen Plan direkt auf Papier zeichnen um gleich daraus meine Schablonen herstellen zu können.

Aber jetzt bin ich am überlegen doch eine PRS-Mensur zu nehmen.

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Re: Welche Gitarre nach Bausatzerfahrung

#16

Beitrag von thoto » 29.04.2020, 14:48

Guitarzonk hat geschrieben:
29.04.2020, 14:41
Mein Ziel ist es jetzt zur Zeit eine Gitarre mit Wraparound und Fender-Mensur zu bauen.
Ich wollte hier meinen Plan direkt auf Papier zeichnen um gleich daraus meine Schablonen herstellen zu können.

Aber jetzt bin ich am überlegen doch eine PRS-Mensur zu nehmen.
Es gibt keine feste Fender-Mensur, die variieren über die Jahrzehnte, auch für das gleiche Modell.
Am besten, du beschäftigst dich, was es mit der Mensur an sich hat, dann kannst du dir nach Herzenslust deine eigene "bauen".
Das ist überhaupt nicht schwer und es gibt genügend Mensur-Rechner, die dir die Abstände der Bünde tabellarisch darstellen. Du brauchst dann nur am Hals anzuzeichnen.

Aber Vorsicht! Falls du bereits ein fertig geschlitztes Griffbrett hast, musst du dessen Mensur übernehmen. Die ist dann fest. Falls du das nicht machst, ist deine Gitarre nachher nicht mehr oktavrein.

Also, ein Blick hinter die Kulissen lohnt hier, denn bei der Mensur handelt es sich um eine der Kernthemen einer bespielbaren Gitarre/Bass!!

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Re: Welche Gitarre nach Bausatzerfahrung

#17

Beitrag von Guitarzonk » 29.04.2020, 14:55

Ich hab zwar ein vorgeschlitztes Pali-Griffbrett hier liegen. Dies ist allerdings für ein anderes Projekt bestimmt.
Sprich ich fange gerade bei einem weißen Blatt Papier an.

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Re: Welche Gitarre nach Bausatzerfahrung

#18

Beitrag von Guitarzonk » 29.04.2020, 19:41

So hier mal mein Versuch etwas aufs Papier zu bekommen das halbwegs brauchbar aussieht.
IMG_20200429_160940.jpg

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Re: Welche Gitarre nach Bausatzerfahrung

#19

Beitrag von Yaman » 30.04.2020, 09:14

Mein Tip: zeichne deinen Entwurf in Originalgröße auf Pappe oder Hartfaserplatte und schneide bzw. säge den Umriss aus. Als Material kannst du auch Isolationsplatten (Styrodur) aus dem Baumarkt nehmen. Die gibt es in verschiedenen Dicken und du kannst sie mit einem Messer schneiden und schnitzen. In Originalgröße ist ein Entwurf viel besser zu beurteilen und du kann ihn auch in Spielposition testen.

Beispiel mit Styrodur: https://gitarrebassbau.de/viewtopic.php ... 50#p134133

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Re: Welche Gitarre nach Bausatzerfahrung

#20

Beitrag von Guitarzonk » 30.04.2020, 10:00

Danke für den Tipp.
Meine Zeichnungen auf dem Foto oben sind orginalgröße. Das gelbe Lineal hat einen Messbereich von einem Meter.

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Re: Welche Gitarre nach Bausatzerfahrung

#21

Beitrag von Rallinger » 30.04.2020, 10:50

Deine Tele-Outline hat einen hübschen Hintern. Gefällt mir, die Form. Weiter so!

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Re: Welche Gitarre nach Bausatzerfahrung

#22

Beitrag von cabriolet » 30.04.2020, 11:10

Der Entwurf sieht doch schonmal gut aus!
Trotzdem ein kleiner Tipp: Leg´ihn, bevor du tatsächlich anfängst zu bauen, nochmal eine Weile (am besten ein paar Wochen) unbeachtet beiseite und betrachte ihn dann nochmal mit frischen Augen. Und schau´ dann, ob er dir wirklich spontan gefällt.
Das ist jetzt nicht so gemeint, dass mir irgendwo ein Fehler auffält, sondern dass man sich beim Entwerfen gerne in bestimmten Details verliert und/oder sich einfach an die Form gewöhnt. Und dass man dann erst am fertigen Instrument feststellt, dass es einem irgendwie doch nicht gefällt, man aber garnicht weiß warum.

Gruß
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Re: Welche Gitarre nach Bausatzerfahrung

#23

Beitrag von Guitarzonk » 30.04.2020, 11:27

Ich verstehe dich gut Markus.
Mir schwirrt seit gestern auch ein Entwurd wie eine Gamble Miss G im Kopf rum. Also eine oberhalb der Mittellinie verschobene Junior DC.

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Re: Welche Gitarre nach Bausatzerfahrung

#24

Beitrag von Yiti » 30.04.2020, 13:35

Rallinger hat geschrieben:
30.04.2020, 10:50
Deine Tele-Outline hat einen hübschen Hintern. Gefällt mir, die Form. Weiter so!
Hallo Julian,
ähnliche Korpusform bekam ich beim "Hybridisieren" einer TELE mit MM Axis. Und weil die beiden Modelle Leo 7ender entworfen hatte, kann doch nichts schiefgehen:
https://www.gitarrebassbau.de/viewtopic ... 1&start=25 # 46
Bild
:?: ;)

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Re: Welche Gitarre nach Bausatzerfahrung

#25

Beitrag von Guitarzonk » 30.04.2020, 14:35

Ich hab eine Tele mit einer LP hybredisiert. Sprich der Teil zur Kopfplatte hin ist Tele (mit leichter Abwandlung) Der linke Teil ist LP.
An den Übergängen bin ich dann noch mit einer Kurvenschablone drüber.

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