Redwood Hiflyer Bariton

Wie baue ich mir eine elektrische Gitarre?

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DoppelM
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Re: Redwood Hiflyer Bariton

#26

Beitrag von DoppelM » 30.09.2022, 00:33

Nach langer Forenenthaltsamkeit schulde ich diesem Thread noch einen Abschluss.....
Die Dokumentation war aus Zeitgründen nicht sehr gründlich. Aber ein paar spannende Aspekte gibts doch.

Zunächst die Vervollständigung der Kopfplatte. Den Aufleimer habe ich vorher mit gut geschärftem Hobel langsam auf die richtige Dicke gebracht, dann mit einer Schablone die "Fenster" gefräst, die Rampen mit der Runden Iwasaki von Hand gemacht (hm... geht vielleicht besser?), die Löcher gebohrt und die Mechaniken anprobiert
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Dann wurde der Korpus fertig gefräst, aus neugierde etwas gewässert und feiner geschliffen...
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und mit dem Hals verheiratet - hier fehlt etwas in der Doku, nämlich ein Bild der Side-Dots. Kupferstab, halb im Ahorn, halb im Ebenholz. Das verputzen war entsprechend der reine Horror... eine Feile war da noch das beste.
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Dann wollte ich eigentlich den Korpus endgültig feinschleifen.... aber...... :oops: :evil: (wall)
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Marshmallow Holz halt...

Erstmal ein Call mit dem Auftraggeber. Ich war kurz davor den Korpus wegzuschmeissen und aus Padouk neu zu machen, aber er hat mir mit "You know I looove wonky Guitars with imperfections - It's a happy accident and you'll find a way" super viel Mut gemacht.
Er hat recht behalten: Da das Schleifen überall immer die Jahresringe hervortreten ließ, habe ich as dem Bug ein Feature gemacht und eine Drahtbürste genommen.
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und danach dann, nach einem Tip im Livestream / Chat mit Ben Crowe, Sekundenkleber zum Härten und als Basecoat genutzt. Der super dünne von Titebond ist dazu bestens geeignet, da er sehr gut einzieht und relativ langsam abbindet - GASMASKE TRAGEN!
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Beim finalen Zusammenbau gab es nochmal einen Rückschlag - das Holz ist so weich dass man sehr mit den Halsschrauben und Pitten aufpassen muss.
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Auch das wurde mit Sekundenkleber gefüllt, beim entlasten hat sich der Riss wieder zusammengezogen.
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Danach kam dann das Göldo Shorty Trem (zur Zeit locker halbes Jahr Wartezeit), die Wunsch-PUs vom zukünftigen Besitzer (irgendein Flohmarktfund), ein Schlagbrett und ne Brücke.
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Hals und Korpus wurden dann noch dünn mit matten Nitro-Alkyd von Belton lackiert
Die Bundierung war wieder ein Akt - das Griffbrett hatte leicht zu breite Schlitze, deshalb hat die erste Bundierung nicht gehalten.
Dafür habe ich die zweite dann unter der Aufsicht eines Profis und mit Hilfe seiner Presse durchführen dürfen - und dann kam auch schon der Besitzer aus Schweden.

Wegen des Risses am Korpus habe ich letztlich nur die Materialkosten ohne Korpus von ihm genommen - sollte der nicht halten, mach ich nen neuen. Galerie Link: https://www.gitarrebassbau.de/viewtopic.php?f=9&t=10644
All you need for a good song is three chords and the truth.

Hold my beer and watch this

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