Redwood Hiflyer Bariton

Wie baue ich mir eine elektrische Gitarre?

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Redwood Hiflyer Bariton

#1

Beitrag von DoppelM » 17.02.2020, 22:15

Jepp. Nochwas. Der erste Auftragsbau. Ein Freund aus schweden will auch eine Bariton und ist absoluter Fan der Hiflyer Form. Vor einiger Zeit fanden wir auf einem Flohmarkt in Lund die Schablone und ein paar silberne Dogears. Von meinem ersten Bau hatte ich noch einen vorgefertigten Riegelahorn-Hals mit Ebenholzgriffbrett. den ich gekauft hatte als ich mir das Halsschnitzen noch nicht zutraute. Das ganze ist im 80cm Mensur, erster Bund abgesägt ergibt ca 760 - perfekt passend zur Hi-Flyer Form.

Vor kurzem bin ich dann über ein federleichtes Stück „European Redwood“ (irgend ein wunderschön schinkenrosanes Nadelholz) gestolpert.

Fertig war der Plan.
Dateianhänge
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Re: Redwood Hiflyer Bariton

#2

Beitrag von Svenson » 18.02.2020, 00:19

Bild
SCHINKENROSA...MMMHHHHMMMMM

Eine Gitarrenschablone auf dem Flohmarkt finden kann einem auch nur in Schweden passieren... :)

Gutes gelingen

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Re: Redwood Hiflyer Bariton

#3

Beitrag von Poldi » 18.02.2020, 05:49

Auch von mir erstmal ein gutes Gelingen.

Ist das European Redwood nicht etwas weich für einen Body?

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Re: Redwood Hiflyer Bariton

#4

Beitrag von DoppelM » 18.02.2020, 07:20

Poldi hat geschrieben:
18.02.2020, 05:49
Auch von mir erstmal ein gutes Gelingen.

Ist das European Redwood nicht etwas weich für einen Body?
Es stimmt dass es sehr weich ist, werde es auf jeden Fall mit Härter behandeln. Aber da es auch schon bei Nebelheim verkauft wurde, nehme ich an dass es geht. Wir haben hier ja schon alles mögliche gesehen ;)
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Re: Redwood Hiflyer Bariton

#5

Beitrag von DoppelM » 18.02.2020, 07:21

Svenson hat geschrieben:
18.02.2020, 00:19
Bild
SCHINKENROSA...MMMHHHHMMMMM

Eine Gitarrenschablone auf dem Flohmarkt finden kann einem auch nur in Schweden passieren... :)

Gutes gelingen
Es war ein Musikerflohmarkt ;)
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Re: Redwood Hiflyer Bariton

#6

Beitrag von DoppelM » 18.02.2020, 08:43

Bezgl Stabilität: habe gerade einen 60x4x5 abschnitt vom Splintholz genommen, an den ecken aufgebockt und mich mehrfach draufgestellt, mit meinen 90kg. Es hat etwas geknirscht, aber würde sagen Grunstabilität reicht. Die Halstasche wird relativ weit in den Korpus gehen, PUs weren P90 Dogears...
Mache mir also keine Sorgen...
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Re: Redwood Hiflyer Bariton

#7

Beitrag von Simon » 18.02.2020, 10:30

Das Holz würde ich mal als Kiefer (Pinus Sylvestris) vermuten, hat aber mit dem "Redwood", also Mammutbaum (Sequoia spp) nichts gemeinsam, außer das es ein Nadelholz ist.... nichts desto trotz schönes Holz, freu mich auf den Bau :)

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Re: Redwood Hiflyer Bariton

#8

Beitrag von penfield » 18.02.2020, 11:24

Schönes Holz!
Die Farbe ist cool.
Vielleicht Douglasie?
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Re: Redwood Hiflyer Bariton

#9

Beitrag von DoppelM » 18.02.2020, 19:48

Simon hat geschrieben:
18.02.2020, 10:30
Das Holz würde ich mal als Kiefer (Pinus Sylvestris) vermuten, hat aber mit dem "Redwood", also Mammutbaum (Sequoia spp) nichts gemeinsam, außer das es ein Nadelholz ist.... nichts desto trotz schönes Holz, freu mich auf den Bau :)
Das dachte ich zunächst auch - bei Cropp stand am Regal European Redwood, was auf pinus sylvestris deutet.
Allerdings hat es optisch mehr Ähnlichkeiten mit den Bildern die man von Sequioa Sempervirens sieht.

Und: Cropp hat auf der Website gerade einen ganzen Stammabschnitt von letzterem
Angeboten, das dem hier sehr ähnlich sieht.
Der Ungehobelte Rohling war das oberste Brett, also auf einer Seite nur Splintholz - da habe ich 5mm weggenommen.
Siehe Link unten, glaube nicht dass das zufall ist dass ich ein paar dazu passende reststücke in den kleinteilen finde...

https://www.edelholzshop.de/de/redwood- ... -1118.html

Hier noch die Rohversion und ein ähnlicher zweiter rohling vom selben Holz.
Dateianhänge
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Re: Redwood Hiflyer Bariton

#10

Beitrag von Simon » 18.02.2020, 21:27

Danke für die Aufklärung! Wieder was gelernt :)

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Re: Redwood Hiflyer Bariton

#11

Beitrag von DoppelM » 19.02.2020, 00:19

Ich hab noch etwas weiter recherchiert, und bin der Lösung näher gekommen: Es gibt die amerikanischen Redwoods auch in Europa als Import, unter anderem in einer mal als Versuch angelegten Sequoia-Farm in Kaldenkirchen, sowie in der Wilhema in Stuttgart. Das ist dann allerdings Sequoiadendron Giganteum, sieht aber auch ähnlich aus: https://www.reddit.com/r/woodworking/co ... not_cedar/

https://de.wikipedia.org/wiki/Sequoiafarm_Kaldenkirchen

Könnte also aus Europa stammen oder es sollte der Eindruck entstehen (habe da schon verschiedene Gerüchte zu den „vermarktungsmethoden“ gehört die ich hier nicht wiedergeben möchte)
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Re: Redwood Hiflyer Bariton

#12

Beitrag von Drifter » 19.02.2020, 19:53

Wenn mich nicht alles täuscht: im Süden Englands, im New Forest, wurde vor Jahrhunderten Redwood angepflanzt. Die Bäume sind riesig, aber nicht so groß wie in California. Vielleicht kommt es auch von dort.

lG

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Re: Redwood Hiflyer Bariton

#13

Beitrag von Arsen » 21.02.2020, 18:53

An einigen Orten in Deutschland / Europa wurden im 19. und 20. Jahrhundert Redwood- / Mammutbäume gepflanzt.
Viele findet man in Parks und Botanischen Gärten, viele stehen aber auch in den Wäldern - es wurde getestet ob die Bäume in Europa forstwirtschaftlich interessant sind.
Neben dem schon erwähnten Hain in der Wilhelma (ist sehr schön!), gibt es z.B. auch im Schönbuch an einigen Stellen Redwoods mit mindestens 1.5 - 2 m Durchmesser.

Als Wirtschaftsbaumart haben sie sich nicht bewährt und stehen jetzt halt als Relikte im Wald rum und werden immer dicker :lol:

Edit: Hier noch ein paar Infos zum Hain in der Wilhelma --> https://de.wikipedia.org/wiki/Wilhelma# ... 3%A4ldchen
Gruß, Arsen

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Re: Redwood Hiflyer Bariton

#14

Beitrag von DoppelM » 23.02.2020, 10:52

Body ist ausgesägt. Leider falsch herum, eigentlich sollte die rote Seite zur Decke werden, aber die komisch Reversed Form hat mich verwirrt
Der Body ist wirklich seeeeeehr leicht.

Aus den resten wurden gleich ein paar Kopfplattenaufleimer gemacht...
Dateianhänge
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Re: Redwood Hiflyer Bariton

#15

Beitrag von penfield » 24.02.2020, 08:28

Das ist wirklich leicht.
Irgendwie weich und empfindlich?
Die Farbe ist jedenfalls ein Wahnsinn.
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Re: Redwood Hiflyer Bariton

#16

Beitrag von DoppelM » 24.02.2020, 09:10

penfield hat geschrieben:
24.02.2020, 08:28
Das ist wirklich leicht.
Irgendwie weich und empfindlich?
Die Farbe ist jedenfalls ein Wahnsinn.
Ja, das auch. Wie gesagt, Holzhärter steht eh an. Ünerlege aber auch von hinten einen dicken Riegelahornstreifen einzulegen um die Halsverbindung zu stärken.
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Re: Redwood Hiflyer Bariton

#17

Beitrag von penfield » 24.02.2020, 11:03

DoppelM hat geschrieben:
24.02.2020, 09:10
penfield hat geschrieben:
24.02.2020, 08:28
Das ist wirklich leicht.
Irgendwie weich und empfindlich?
Die Farbe ist jedenfalls ein Wahnsinn.
Ja, das auch. Wie gesagt, Holzhärter steht eh an. Ünerlege aber auch von hinten einen dicken Riegelahornstreifen einzulegen um die Halsverbindung zu stärken.
Verstärken schadet nie, aber eine vergleichsweise weiche Oberfläche ist ja
eher beim Handling und dem Finish ein Problem und sagt nicht alles über die Eigenschaften aus, die eine Gitarre braucht, wie Steifigkeit etc. Diese Werte können bei dem Holz ja nicht ganz schlecht sein, sonst könnten keine Mammutbäume daraus bestehen 8) Abgesehen davon hast du das ja weiter oben schon angetestet :)

Wegen der Holzoberflächenhärtung würde ich mir nicht mehr antun, als für ein ordentlich Finish notwendig.

Die Wirkung ist, wenn man zB Epoxy oder Lack aufträgt, eher überschätzt; bei normalem Auftrag ist meiner Erfahrung nach auch bei saugfähigen Hölzern die Eindringtiefe und/oder die eindringende Menge an Härter nicht groß genug, um wirklich merkliche strukturelle Verbesserungen zu erreichen (im Gegensatz zu stark angegriffenem Holz); bei großen Schichtdicken ist dann der (Schleif) Aufwand größer als der Nutzen; bei reiner Beschichtung ist die strukturelle Wirkung dann auch fast ausschließlich durch die Oberflächeneigenschaften des Härters bestimmt. Die Industrie gießt Gitarren ja gerne in Polyester ein, aber so dicke Schichten herzustellen ist mit herkömmlichen Mitteln gar nicht so einfach bzw. sehr viel (Schleif)Aufwand, abgesehen davon, dass das ja eigentlich gar nicht so schön ausschaut; Vielleicht Vakuum imprägnieren, aber der Aufwand lohnt sich mMn nicht wirklich, sofern das überhaupt machbar ist.

Ich denke mir: Viele akustische Instrumente (gerade die besseren) haben auch eine recht empfindliche Oberfläche;
da passt man dann halt einfach besser drauf auf ;)
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Re: Redwood Hiflyer Bariton

#18

Beitrag von DoppelM » 24.02.2020, 12:50

penfield hat geschrieben:
24.02.2020, 11:03
DoppelM hat geschrieben:
24.02.2020, 09:10


Ja, das auch. Wie gesagt, Holzhärter steht eh an. Ünerlege aber auch von hinten einen dicken Riegelahornstreifen einzulegen um die Halsverbindung zu stärken.
Verstärken schadet nie, aber eine vergleichsweise weiche Oberfläche ist ja
eher beim Handling und dem Finish ein Problem und sagt nicht alles über die Eigenschaften aus, die eine Gitarre braucht, wie Steifigkeit etc. Diese Werte können bei dem Holz ja nicht ganz schlecht sein, sonst könnten keine Mammutbäume daraus bestehen 8) Abgesehen davon hast du das ja weiter oben schon angetestet :)

Wegen der Holzoberflächenhärtung würde ich mir nicht mehr antun, als für ein ordentlich Finish notwendig.

Die Wirkung ist, wenn man zB Epoxy oder Lack aufträgt, eher überschätzt; bei normalem Auftrag ist meiner Erfahrung nach auch bei saugfähigen Hölzern die Eindringtiefe und/oder die eindringende Menge an Härter nicht groß genug, um wirklich merkliche strukturelle Verbesserungen zu erreichen (im Gegensatz zu stark angegriffenem Holz); bei großen Schichtdicken ist dann der (Schleif) Aufwand größer als der Nutzen; bei reiner Beschichtung ist die strukturelle Wirkung dann auch fast ausschließlich durch die Oberflächeneigenschaften des Härters bestimmt. Die Industrie gießt Gitarren ja gerne in Polyester ein, aber so dicke Schichten herzustellen ist mit herkömmlichen Mitteln gar nicht so einfach bzw. sehr viel (Schleif)Aufwand, abgesehen davon, dass das ja eigentlich gar nicht so schön ausschaut; Vielleicht Vakuum imprägnieren, aber der Aufwand lohnt sich mMn nicht wirklich, sofern das überhaupt machbar ist.

Ich denke mir: Viele akustische Instrumente (gerade die besseren) haben auch eine recht empfindliche Oberfläche;
da passt man dann halt einfach besser drauf auf ;)
Ja, mechanische Eigenschaften sind auf jeden Fall abgefahren. Es ist extrem flexibel, ein Werkstattkollege hat vorgestern gedankenverloren mit einem der Kopfplattenaufleimer einen ziemlich brachialen Biegetest gemacht, bevor ich ihn anschnauzen konnte hatte er das 5mm dicke, 12 cm breite teil schon entspannt um 2cm durchgebogen.

Ich werde auch testen wie das zeug auf dünnflüssigen Sekundenkleber reagiert...
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Re: Redwood Hiflyer Bariton

#19

Beitrag von DoppelM » 25.02.2020, 07:06

Hier einmal hausgemachter Stabilitätstest.
Das zeug lässt sich mit einer C-Klemme quer zur Faser problemlos zusammendrücken bis zum Bruch nur in Wuchsrichtung ist es ordentlich stabil - da gings nach kürzester Zeit nicht mehr weiter.
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Re: Redwood Hiflyer Bariton

#20

Beitrag von DoppelM » 06.04.2021, 18:57

Upsi, hier hat sich was getan. Der Korpus wurde gefräst, diesmal mit einem einfachen German-Carve Jig am Frästisch. Und schon bin ich wieder am schleifen und fluchen wer auf die verdammte Idee kam dieses nervige Carving schon wieder zu machen. Vor allem mit so nem weichen Holz.
Dateianhänge
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Re: Redwood Hiflyer Bariton

#21

Beitrag von Titan-Jan » 07.04.2021, 12:58

sieht aber geil aus der Korpus!
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Re: Redwood Hiflyer Bariton

#22

Beitrag von MusikMaxx » 07.04.2021, 15:08

Titan-Jan hat geschrieben:
07.04.2021, 12:58
sieht aber geil aus der Korpus!
dito

Und ein interessantes Jig dazu (clap3)
Viele Grüsse

Martin

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#23

Beitrag von DoppelM » 07.04.2021, 16:13

MusikMaxx hat geschrieben:
07.04.2021, 15:08
Titan-Jan hat geschrieben:
07.04.2021, 12:58
sieht aber geil aus der Korpus!
dito

Und ein interessantes Jig dazu (clap3)
Merci! Das Anlaufdings ist von meiner POF 600 geklaut, nachdem es dort durch den Parallelanschlag an den es geschraubt wird nicht in die Cuts kam. Einfach auf einen Rest Kantholz gespaxt und das dann Bombenfest auf den Frästisch gezwingt, den Absaugschlauch einfach mit ran getaped. Hätte ich mal vorher drauf kommen können, erspart einem all das Gewackel auf schmalen Korpushörnern. Falze und ähnliches sollten so auch gehen.
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Re: Redwood Hiflyer Bariton

#24

Beitrag von DoppelM » 25.04.2021, 12:54

Griffbrett aufgeleimt und beigehobelt, Halsfuß auf Format gebracht und Halstasche gefräst.

Da das Griffbrett von 800mm mensur mit 24 Schlitzen um einen Bund eim einen Bund gekürzt wurde, hatte ich die Wahl einen neuen 24. zu sägen oder den jetzt 23. zu füllen. Das „reverse“ shaping des Griffbretts macht aber für einen 24. nur unter den Basssaiten keinen Sinn. Da außerdem das Ebenholz eine leichte Maserung hat, habe ich aus dem Offcut eine dünne Scheibe zum Füllen gemacht, mit korrekter Faserlage - Ebenholz ist sogar für so ein „Endgrain-Furnier“ fast stabil genug.

Nach Feinschliff, Politur und Ölung sollte da nix mehr auffallen.
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Dann die Hochzeit:
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Re: Redwood Hiflyer Bariton

#25

Beitrag von DoppelM » 30.10.2021, 13:58

Diese Woche wurde eine Dienstreise nach Süddeutschland genutzt um @Alex und seine CNC zu besuchen. Gaaaaanz riesigen Dank für einen tollen Nachmittag, das Kopfplatten-Inlay, leckre Leberkässemmel und für die Gelegenheit das Forum etwas persönlicher kennenzulernen!
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