Erstes Projekt - HeavyBird

[MattB90]

Hallo ihr Schleifstaubgeschädigten,

@AsturHero mich stört nichts am nur-wenig-mm-tiefenzustellung fräsen Ich hab mich nur gewundert, weils auf den ersten Blick bei Ahab so ausgesehen hat
Und keine Sorge, ich fasse sowas auch auf keinen Fall böse auf, ganz im Gegenteil. Ich bin ja froh und begeistert, dass ihr mir so helft!

@Ahab Aso, na das will ich mal durchgehen lassen

So jetzt, hab jetzt die Klebeflächen von meinem Hals ordentlich geschliffen und hätte mich jetzt auch ans zusammenkleben gewagt. Also auf das Halsteil Leim gekleistert, Kopfteil versucht dranzuhalten und zu verzwingen, so wie ichs schon öfter hier im Forum gesehen habe, bzw. seht ihr auch auf dem Foto unten.

Ich hab mir schon fast sowas gedacht, denn es ist ja schließlich ne Schiefe Ebene, auf die man von oben und unten eine Kraft gibt. Ohne Leim hälts noch ganz gut, aber als ich eben die Flächen verleimt hatte und verzwingen wollte, ist das natürlich sofort verrutscht. Also hab ich jetzt gleich nochmal alles auseinander gemacht und Leim weggewischt und weggeschliffen. Habt ihr hierfür einen Trick wie ich das ohne verrutschen so verleime? Ich hab schon dran gedacht, dass ich einfach erstmal den Leim bissl anziehen lasse und dann nach 3-5 Minuten erst mit der Zwinge ran geh, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass das die Lösung des Problems sein sollte?

Bester Gruß
Matt

[AsturHero]

schau mal hier: https://youtu.be/PrFbVYtH0qo?t=12m10s ab Minute 12:10

dann wirds dir klar wies geht..ansonsten lohnt sich auch ndas ganze Video unheimlich ;)I

[MattB90]

Ja, so hab ichs im Kochbuch auch gesehen, aber hab mich wohl auf diesen Beitrag https://www.gitarrebassbau.de/viewtopic.php?f=61&t=81 erster Post von Poldi versteift. Da siehts so aus, als wärs nur mit einer Zwinge. Aber wahrscheinlich wirds wohl auch so gemacht worden sein, wie hier beschrieben. Und ich hab gesehen, dass ich wohl doch noch n bissl schleifen darf werd das mit dem Bleistift mal ausprobieren

[MattB90]

Hat mich das mit dem schleifen doch glatt nicht in Ruhe gelassen und musste sofort ausprobiert werden. Hab das jetzt mit Raspel und Feile gemacht. Angezeichnet - Geraspelt - Gefeilt - Angezeichnet - 90° dazu Graspelt - Gefeilt - Angezeichnet etc etc etc....

Man glaubt doch nicht, wie passend man diese Fläche damit bekommt

Ob ich morgen in der Probe Gitarre spielen kann sei mal dahingestellt - lasset euch raten, Finger auf der Feile gibt Blasen

[MiLe]

Genau meine Ausrede: Durch's Basteln sind die Finger immer dermaßen ramponiert und grobmotorisch - kein Wunder, dass ich nicht mehr spielen kann

[MattB90]

Diese Ausrede teste ich morgen mal, mal sehen wie weit ich komm

[Poldi]

Ich hatte natürlich mehr Zwingen genommen.
Tut mir leid das das falsch auf dem Foto rüber gekommen ist.

[Simon]

Der Trick ist mit Zahnstocher die beiden Teile gegeneinander zu fixieren. Du bohrst an einer Stelle, welche später im Verschnitt landet durch Kopfplatte/Hals, schmierst Leim drauf, steckst die Zahnstocher durch die Löcher, und zwingst dann die Teile gegeneinander. So verhinderst du Verrutschen!

noch besser erklärt hier: https://gitarrebassbau.de/viewtopic.php ... er#p125906

[MattB90]

@Poldi Achso, das erklärt so einiges

@filzkopf Das ist natürlich auch ein super Trick. Da meine Halsbretter eh noch genug Aufmaß haben, werd ich wohl mal das probieren!

[MattB90]

So, wieder mal n kleines Update von mir.

Hab bissl was die letzten Tage erreicht. Da wären

1. Schablonen für Hals und Kopfplatte aus Multiplex gefräst. Hab dazu meine CAD-Zeichnungen genommen, auf die Platte geklebt und an den Umrissen entlang Löcher durch die Zeichnung in die Platte gestochen, anschließend mit Bleistift verbunden, grob ausgesägt, die geraden Flächen mit Anschlag sauber gefräst und die kurvigen Flächen zuerst grob noch ausgefräst und mit der Handmaschine geschliffen.
Bin mit den Templates ziemlich zufrieden. Da es ja eh mein Design ist, muss es ja eh nicht auf den Millimeter passen..

2. Hals geleimt. Hab dazu jetzt die Schraubzwingen-Methode benutzt, nur hab ich vergessen, dass ich zwischen Zwingen und Hals was dazwischenlege, jetzt war eine kleine Delle im Hals drinnen, aber die hab ich wieder rausgeschliffen, da die Kopfplatte eh ein bisschen über die Fläche, wo später das Griffbrett rauf kommt, drüber geguckt hat und sowieso weg musste.
Was ich mich frage ist, ob ich nicht den Leim zu dick aufgetragen hab und die Klebeflächen jetzt zu sehr sichtbar werden. Aber das wird sich wohl erst rausstellen, wenn ich den Hals dann säge und fräse.
Weiter hab ich die Umrisse des Templates schonmal auf den Hals gezeichnet.
Der Knick von Hals zu Kopfplatte sollte wohl die oberste Stelle vom Hals sein. Aber gängige Praxis scheint wohl hier zu sein, dass man ein Kopfplattenfurnier noch aufleimt? Ist das unbedingt nötig? Ich denke das wird ohne auch machbar sein oder?

Noch was zum Übergang von Hals zur Kopfplatte. Bei euren Gitarren sieht das immer so knallhart kantig aus. Ich bekomms (bedingt durch das schleifen) einfach nicht hin, dass es so ein kantiger Übergang ist, bei mir bleibts bissl rund. Ihr habt ja meist hierfür Jigs wenn ich mich in den Bauthreads so umsehe. Aber so ne Rundung nur durchs schleifen und feilen wieder weg zu bekommen ist halt echt mühselig, wodurch ich glaube, dass ich das jetzt so lasse. Mit unserem Abrichthobel zuhause möcht ich es nicht wirklich mehr versuchen, da die Messer wohl schon ziemlich stumpf sind und eher das Material wegreissen. Holzhobel hab ich keinen, vielleicht kann ich mal noch mit dem elektrischen Handhobel (Schnittbreite 8cm) drübergehen, wenn der Hals ausgefräst ist (dann ist er ja nur noch ca. 5-6cm breit). Was meint ihr?

3. Weiter hab ich mich heute noch probeweise am Formen der Halskontur mittels Ziehklinge und dem Teil des Halses, der sowieso weg kommt, versucht. Scheint sogar ganz gut zu klappen. Wenn man will bekommt man ganz schön Material schnell weg, aber auch sehr feine Nuancen möglich.


Mein weiteres Vorgehen wäre wie folgt:

1. Fräsung für den Halsstab
2. Hals in grobe Form bringen
3. Griffbrett abrichten und auch in grobe Form bringen.
4. Halsstab einsetzten
5. Griffbrett aufkleben
6. Hals mit Griffbrett in Endgültige Form bringen (aber noch nicht die Flächen für die Verbindung zum Korpus)
ja.... damit bin ich eh erst mal n bissl beschäftigt. Griffbrett schlitzen, Radius schleifen, Bünde einsetzten, abrichten etc. würd ich erst machen, wenn der Hals mit dem Griffbrett gefräst ist. Oder wäre es vorher geschickter?

Jetzt geht noch zu den Bildern....

Grüße
Matt

[AsturHero]

ist die Kopfplatte auf den Bilder schon geleimt??? wenn ja, war entweder/und/oder noch die leimflächen nicht 100% pasgenau oder zu wenig Zwingen oder falsch angesetzt oder zuwenig druck...weil zuviel Leim ist fast nicht möglich..weil je mehr du zwingst, desdo mehr quillt raus...

[MattB90]

Ist schon geleimt, ja. Ich glaub da spielen alle Sachen, die du gesagt hast, eine gewisse Rolle. Dachte eigentlich, dass die Flächen zumindest schön aufeinander liegen, aber anscheinend ja doch nicht. Recht stark zuzwingen hab ich mich auch noch nicht wirklich getraut. Ist wohl noch ein bissl Übung nötig
Aber die äußeren Seiten kommen ja eh noch weg und ich hab noch die Hoffnung, dass die Flächen, die letzten Endes für den Hals gebraucht werden, ordentlich verklebt sind, aber mal schauen.

[AsturHero]

genau positiv denken ..kann wirklich sein, dass nach kürzen der Seiten, bzw. ausarbeiten der Endgültigen Form die Leimfügen dünner/schöner sind....hab ich manchmal bei meinen Sandwich Bodys auch, das ich am Rand nicht mehr zu stark presse, weils eh Verschnitt sein wird

[Poldi]

Ein Kopfplattenfurnier brauchst Du nicht unbedingt, das ist meist (nicht immer) eine Frage der Optik.
Zu Deiner weiteren Vorgehensweise:
1. Fräsung für den Halsstab - Halsstabeinlegen
2. GB - Leimfläche abrichten, auf endgültige Breite bringen und aufleimen
3. Hals nach GB-Breite auf Maß fräsen
4. GB - Inlays einlegen und Radius schleifen
5. Bundieren und abrichten
6. Hals in Form bringen

Wenn der Hals erst zum Schluss bearbeitet wird hat das den Vorteil das Du immer eine gerade und stabile Auflage hast.

[MattB90]

Um 5:38... Hab gedacht um diese Uhrzeit hat die Welt noch gar nicht offen?

Okay, dann werd ich mich mal an diese Vorgehensweise halten. Aber was meinst du mit gerader und stabile Auflage wenn der Hals zum Schluss bearbeitet wird? Denn die Bünde sind ja danach rund?!

Für die Schlitze zu sägen bzw. anzuzeichnen hätte ich jetzt an dieses Lineal https://www.dictum.com/de/lineale-baia/ ... _1_48_12__ gedacht. Gibts da ne bessere allgemeingültige Methode wenn man kein Jig dafür hat, oder würd diese Lineal gut funktionieren (zumindest für die ersten 30cm)?
Ich hab mich heute mit @Zupfdi getroffen (war ein toller Austausch, gerne wieder ), der meinte mit einer Höhenlehre anreissen. Wie macht ihr jiglosen das?

Dann werd ich mal das Griffbrett vorbereiten. Mein gutes Ebenholz-Griffbrett von Dictum werd ich dazu mal noch nicht angreifen, sondern erst ein Eichengriffbrett aus vorhandenem Material zuhause zurecht sägen pipapo... Mal schauen, wie gut ich Schlitze sägen und Inlays basteln kann

Bis dann
Matt

[AsturHero]

Okay, dann werd ich mich mal an diese Vorgehensweise halten. Aber was meinst du mit gerader und stabile Auflage wenn der Hals zum Schluss bearbeitet wird? Denn die Bünde sind ja danach rund?!

du musst umgedreht denken;)
UNTEN der Hals ist dann noch gerade und stabil, du kannst dann ohne Kippelei, Durchbiegerei, Jigbauerei die Bundstäbchen reindengeln/pressen/kloppen etc. etc. ohne das sich der theoretisch bereits geformte Hals biegt/kippelt oder sonst was macht...

erst wenn alle Bünde drinn sind und bearbeitet sind, erst den wirklichen Hals formen und rund machen

Bundschlitze sägen:
ohne Jig mach ich das so:
1. 100cm STahllineal
2. Schreinerwinkel
3. digitaler Messschieber
(die ersten 3 Positionen so knapp 30 Euro zusammen bei den gängigen Baumärkten)
4. feiner BAuzeichnerbleistift oder harter Bleistift mit gutem Spitzer

Anleitung:

• Das Griffbrett VOR dem Stutzen und zurechtschneiden die Schlitze sägen, nicht nach dem in Form bringen, das Grifffbrett sollte/muss noch rechtwinklige Seiten/Flanken haben!!!!!!

• Griffbrett-Anfang ist immer Position des Sattels

• Du druckst dir die Werte der deiner gewählten Mesur aus, bzw. lädst es dir aufs Handy/tablet etc. damit du es zur Hand hast

• Wichtig: alle abgenommenen Maße werden immer vom Nullpunkt (Sattel) gemacht, nicht von Bund zu Bund..sonst können sich schöne Fehler aufaddieren!!!!!

• Da die meisten Mensurwerte immer so krumme DInger sind: du nimmst den q. Wert für den 1. Bund, legst das Stahllineal an und kenzeuchnest zb. mit einem feinem Punkt den Abstand von zB. 65mm.. die restlichen zb. 2,38mm benutzt du deinen digitalen Messschieber und machst nen feinen Punkt. Dann mittels der Schreinerwinkel einen feinen Strich ziehen..et Voila..so machst du das mit allen aderen Positionen (also Grobwerte mit Stahllineal, feine Werte mittels Messschieber dazu addieren)

• WICHTIG: BEVOR du nach dem anzeichnen die Säge schnappst. mess bitte 2-3x sicherheitshalber die Abstände laut Tabelle nochmals und nochmals nach bevor die Säge angesetzt wird... nicht umsonst heisst es: measure measure , CUT leiber einmal radieren und neu zeichnen, als hinterher einen Bundschlitz an der falschen Stelle zu haben

Dasselbe gilt später für Inlays/DOTS, bevor du den Bohrer/Dremel ansetzt, kontrollier sicherheitshalber ob du wirklich die richtigen Dotspositionen ermittelt hast...es passiert nicht gerade wenigen, die einen Dot falsch gesetzt haben, gebohrt haben und sich dann schwarz ärgern, das der 12. Dot am 13. Bund ist

[MattB90]

du musst umgedreht denken;)
UNTEN der Hals ist dann noch gerade und stabil, du kannst dann ohne Kippelei, Durchbiegerei, Jigbauerei die Bundstäbchen reindengeln/pressen/kloppen etc. etc. ohne das sich der theoretisch bereits geformte Hals biegt/kippelt oder sonst was macht...

erst wenn alle Bünde drinn sind und bearbeitet sind, erst den wirklichen Hals formen und rund machen

ach, das gibt Sinn

• Da die meisten Mensurwerte immer so krumme DInger sind: du nimmst den q. Wert für den 1. Bund, legst das Stahllineal an und kenzeuchnest zb. mit einem feinem Punkt den Abstand von zB. 65mm.. die restlichen zb. 2,38mm benutzt du deinen digitalen Messschieber und machst nen feinen Punkt. Dann mittels der Schreinerwinkel einen feinen Strich ziehen..et Voila..so machst du das mit allen aderen Positionen (also Grobwerte mit Stahllineal, feine Werte mittels Messschieber dazu addieren)

Hier hab ich mit @Zupfdi heute schon drüber diskutiert. Weil du ja jetzt die 2,38mm angegeben hast, da würde ja 65,40 reichen oder? Bzw. bei z.B. 65,63 sollte doch 65,6 reichen, also 1/100 wird man da wohl nicht wirklich (zumindest ohne Jig) nicht berücksichtigen können oder?

[Poldi]

Maße im 1/10 Bereich langen. Mit normalen Messmitteln bekommst Du die 1/100 eh nicht hin.

[dragonjackson]

...es passiert nicht gerade wenigen, die einen Dot falsch gesetzt haben, gebohrt haben und sich dann schwarz ärgern, das der 12. Dot am 13. Bund ist

Hier ist einer von den Künstlern

[MattB90]

Dacht ich mir schon, dass ma die nicht so genau hinbekommt. Aber besser, es nochmal bestätigt zu haben. Danke!

Auweih, ich hoffe doch bei den Inlays pass ich auf

[Svenson]

...tschuldigt wenn ich hier so reinplatze aber an der Stelle plane ich auch gerade.
Meine Cbg s hab ich mit Zollstock und Bleistift bundiert. Für meine E-Gitarre hab ich mir n Stahllineal, eine Schieblehre mit Uhr, Winkel und Anreismesser besorgt für bestmögliche Ergebnise....jetzt les ich hier was von Jig und bin neugierig .. Wie sieht sowas aus??

[MattB90]

Ich hatte mit Jig sowas https://www.stewmac.com/Luthier_Tools/T ... r_Box.html im Kopf. Aber das scheint mir für den Anfang schon etwas übertrieben

[Svenson]

Edit: sorry, manchmal komm ich nicht drauf in english zu googln.
DAnke und gutes gelingen dir

[MattB90]

Gerne Danke dir und das mit dem guten gelingen gebe ich dir natürlich auch zurück