Fano / RB Combo Pärchen

[kehrdesign]

Ich will dir nicht den Mut nehmen, aber sowas herauszuschleifen ist 'ne äußerst undankbare Schweinearbeit mit einem erfahrungsgemäß unbefriedigendem Ergebnis. Nach 'nem gefühlten, halben Zentimeter Abtrag werden immer noch Spuren erkennbar sein. Dazu wird die Gleichmäßigkeit des Carving-Verlaufes optisch und haptisch beeinträchtigt sein. Da müsstest du einfach großflächig und Form ausgleichend arbeiten, was wie gesagt 'ne Sauarbeit ist.

Überleg Dir mal folgende Alternativen:
A) das umlaufende Carving nochmals komplett zu überfräsen (ev. etwas abzuflachen),
B) mit Holzkitt/Füllstoff und Farbe zu arbeiten.
Deckend lackieren muss ja nicht gleich sein. Bspw. ein sattes (gespraytes) Burst, das im kritischen Bereich ziemlich dunkel ist, könnte die Spachtelstellen wie natürliche Flecken im Holz wirken lassen. Dann sieht's nur noch, wer's vorher schon wusste.

[bea]

A) Könnte man ggf auch mit einer sorgfältig geschärften kleinen und dünnen Ziehklingen machen (dünne Klingen können feiner abtragen). Bei feinewerkzeuge gibt es sowas aus Reststücken von Japansägenstahl. War bei dem FiTa-Korpus meiner Stormy Monday die Rettung - hier eine gewöhnliche 0.5mm-Schwanenhals-Klinge.

Die Ziehklingen haben den Vorteil, dass man einerseits erstaunlich rasch Material abtragen kann, gleichzeitig aber feine Oberflächen erzielt, und dass man die Schnittrichtung durch Schrägstellung der Situation anpassen kann und so Ausrisse vermeidet. Du wirst wohl mehr oder weniger um den kompletten Unterbug herum arbeiten müssen.

[DoppelM]

Leider sind meine Ziehklingenschärfskills eher so Beta.
Und Fräsen am Carving ist der Ursprung allen Übels, das mach ich nicht.

Ein Burst war auch mal angedacht, problem hierbei ist dass eigentlich eh nur der Unterbug interessant gemasert ist. Ursprünglichbwollte ich ja sogar ein deckendes Finish und habe mir deshalb den billigsten Ahorn gekauft den ich gefunden habe

[bea]

Leider sind meine Ziehklingenschärfskills eher so Beta.

Meine sind sogar Gamma. Es hat trotzdem irgendwie funktioniert.

[penfield]

Wenn man ins Foto hineinzoomt, sieht es für mich so aus, als wären es (leichte) Vertiefungen, die im Licht oberflächlich einen grauen Rand bzw. graue Flecken erzeugen. Wenn das wirklich so ist, könnte ein Nivellieren der Vertiefungen den Effekt beheben. Da dort offenbar unterschiedlich harte Faserbereiche aufeinander stoßen, musst du recht vorsichtig zu Gange gehen, aber das geht schon - mein Problem dabei war eigentlich haupstächlich meine Ungeduld.

[DoppelM]

Ja, habe einen Marker mit passender Rundung zum Schleifen gefunden. Auf dem Bild mit dem kleinen Kringel sieht man sehr gut wo genau die Fasern sich aufstehlen, nämlich da wo „nach rechts“ gegen den Strich bedeutet. Vermute das ist noch ein rest vom Fräsen. Mit 240er und leichten Strichen nach links und immer etwas „Die Böschung hoch“ hab einiges verbessern können. Ist schon fast weg, muss blos sehr geduldig sein und an jeder stelle ein Analyse der Faserrichtung machen.

Danke für eure Tips

[penfield]

Ausgezeichnet!
Du schaffst das!

[kehrdesign]

Die aufgestellten Fasern sind nicht das wirkliche Problem: ein paar Mal wässern, trocknen, überschleifen ... und spätestens nach den ersten Lackschichten lässt sich das permanent ebenschleifen.
Das eigentliche Problem, auf das sich mein letzter Beitrag (#201) bezog, sind die Riefen bzw. Vertiefungen, die im ersten Foto des Beitrags #195 zu erkennen sind:



Falls sich jedoch die "Gruben", die ich in dem Foto gesehen hatte, als Trugbild erweisen, ist Optimismus zu Recht angesagt.

[DoppelM]

Die Gruben gehen mit der selben Methode weg

[DoppelM]

Die erste Runde Epoxy trocknet am Hals, und feuert das Mahagony ordentlich an. Außerdem ist der Pickup (B90, von Christoph Dolf/Bassculture) angekommen.

[penfield]

Sehr schön!

[DoppelM]

Heute wurde das e-Fach und der Deckel gemacht. Dazu habe ich mir bei Formulor.de für 10€ plus versand ne Schablone Lasern lassen.

Ging ganz gut, nur dass es mir das erste Deckelbrettchen beim Fräsen zerfetzt hat und der Winkel der Maserung nicht 100 stimmt. Hatte auch überlegt ihn aus dem Deckenholz zu machen, aber das wirft sich so gerne, während das Mahagoni sehr stabil ist.

[penfield]

Das mit der Masung ist mir erst aufgefallen, nachdem ich den Text gelesen hatte.
Am Foto sieht es jedenfalls gut aus.

Die Idee mit Formulor ist gut. Danke für den Hinweis.

[DoppelM]

Die Idee mit Formulor ist gut. Danke für den Hinweis.

Die Form oben ist in 10 Minuten mit dem Online-Tool aus einem Oval und zwei Kreisen entstanden.
Man kann auch Vektordateien hochladen, Beim größten Format kriegt man sogar ein ganzes Instrument hin, für ca 50-60 Euro (wird nach Verfahrweg berechnet).

Faceplates und Pickguards gehen auch, in Plexiglas - inklusive Gold-Schwarz.

[DoppelM]

Ich hab mir heut n Wolf geschliffen.
Dafür ist jetzt die zweite Schicht Epoxy drauf. Insgesamt wirds wesentlich dunkler als erwartet...

Das Epoxy habe ich erst mitm Silikonteigschaber verteilt, das geht super, hinterlässt aber teilweise Kanten.
Nach etwas rumprobieren bin ich dabei gelandet es mit Einmalhandschuhen einzumassieren - irgendwie ein schönes Gefühl

[Poldi]

Sieht toll aus.
Was für ein Epoxid benutzt du das man das mit den Händen einmassieren kann?
Das 2K Epoxid was ich habe ist da eher zäh.

[MiLe]

Sieht toll aus.
Was für ein Epoxid benutzt du das man das mit den Händen einmassieren kann?
Das 2K Epoxid was ich habe ist da eher zäh.

Harz/Härter L von R&G geht da ganz gut, noch besser, wenn man es leicht anwärmt, was aber die Verarbeitungszeit verkürzt.
Das Deckenfurnier der Carbonita habe ich damit getränkt: Erst mit warmem Epox gleichmäßig eingepinselt, 10 Minuten ziehen lassen und den Überstand mit Kosmetiktüchern abgewischt. Das lässt zwar noch minimale Poren übrig, (in die aber nichts mehr einsackt) und vermeidet Schleiforgien, da es keine Nasen an Kanten von Schiebern, Squeegees oder Spachteln gibt.

[DoppelM]

Sieht toll aus.
Was für ein Epoxid benutzt du das man das mit den Händen einmassieren kann?
Das 2K Epoxid was ich habe ist da eher zäh.

Z-poxy Finishing Resin. Hat ein ganz schönes Zeit-verhältnis: ca 30 min Zeit es zu verarbeiten laut Packung (wobei es nach 20 min schon spürbar zäher wird, 3h Zeit zum härten. D.h. ich krieg entspannt zwei Aufträge an einem Tag hin.

Nach dem Einmassieren muss man zwar schon nochmal schleifen, aber nur ausgleichen, nicht wieder die hälfte runternehmen.

[zappl]

Wow, sieht das jetzt schon toll aus. Dem Fotos nach könnte man es fast schon so lassen.

Wohin geht denn die Reise? Geschlossene Hochglanzlackschicht?

[DoppelM]

Na, es ist noch sehr roh an der Oberfläche, und an 2-3 Stellen sind die Poren noch sehr deutlich sichtbar im Gegenlicht.

Zum schluss kommt Schellack drüber - der allerdings leider nicht mehr weiter Anfeuert.
Richtig Hochglanz wird es nicht, und komplett weg werden die Poren auch nicht sein, es wird eher „seidiger Speckglanz“ wie beim Hals zu sehen.

Ich liebe diese Oberfläche, weil sie sehr glatt und weich ist, aber nicht die Bremswirkung von Hochglanzlack entwickelt. Finde vom Spielgefühl ähnelt das altem, gut begriffeltem Nitro - vielleicht sogar noch schöner

[Simon]

also schleifst du das Epoxi nicht bis aufs Holz zurück, und lässt nur die Poren gefüllt? Dann könnte man das Epoxi wohl auch polieren?

[DoppelM]

also schleifst du das Epoxi nicht bis aufs Holz zurück, und lässt nur die Poren gefüllt? Dann könnte man das Epoxi wohl auch polieren?

Ich hatte vor es bis aufs Holz zurückzuschleifen. Das Problem dabei ist dass es extrem viel Schleifen erfordert: Wenn der Schleifstaub richtig Holzig ist, ist das Holz im Vergleich zu vorher immer noch dunkler. Die Oberfläche wird dann leicht scheckig, anscheinend zieht da schon gut was ein. An den Hirnholzseiteb ist das extrem, selbst mit 120er kann man sich da schon nen Wolf schleifen, bevor es ansatzweise heller wird. Darauf hab ich ehrlich gesagt nicht so Lust, ich habe gestern und heute schon bestimmt 3-4h geschliffen. Vermutlich müsste ich farbloses Epoxy verwenden. Aber so gehts ja auch.

[Simon]

ok, ich habe nämlich selber Erfahrung auch mit farblosem Epoxi von R&G gemacht, und schleife inzwischen das Epoxi nicht mehr bis aufs Holz zurück, sondern lasse eine dünne Schicht stehen, und pass dabei auf nicht durchzuschleifen; dann lackier ich; anders wurde es auch bei mir immer leicht scheckig....

[DoppelM]

Kriegt man mit farblosem eher diesen hellen Honigmahagoni-Ton hin wie ihn Goldtop Paulas haben?

[DoppelM]

Ein weiteres Problem ist mir aufgefallen: Stellen an denen Ausrisse mit Sekundenkleber korrigiert wurden solte man vorher sehr gewissenhaft schleifen, sonst scheinen sie hinterher heller durch.