Gitarren-Body

Wie baue ich mir eine elektrische Gitarre?

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Häh???
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Gitarren-Body

#1

Beitrag von Häh??? » 22.03.2015, 00:44

Als absoluter Gitarrenbau-Neuling - was den Selbstbau von Grund auf betrifft - und Neuling hier im Forum erlaube ich mir, mal ein Thema anzureißen, über das viele evtll. noch gar nicht nachgedacht haben.

M. E. bleibt es nicht ohne jede Auswirkung auf den Sound eines Instrumentes, ob ein Gitarren-Body einteilig oder 2 - bis x-teilig hergestellt wird, auch wenn Herr Zollner behauptet, dass sogar das verwendete Holz keinen Einfluß auf den Sound hat (meine diesbezüglichen Erfahrungen erlauben mir, diese These in Frage zu stellen).

Ich hoffe, hiermit eine Diskussion anzustoßen, die dem Einen oder Anderen - egal ob Neuling oder alter Hase - hilft, Fragen zur Holzauswahl bei neuen Projekten zu beantworten. :)

P.S.: Mein Username ist aus der Tatsache entstanden, dass ich bei 5 Versuchen, einen Namen für die Registrierung zu finden die Meldung erhielt, dass der gewählte Name schon existiert... hat also weder zu Fähigkeiten noch zur Auffassungsgabe irgendeinen Bezug, auch wenn Reaktionen meinerseits manchmal etwas länger dauern.

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Re: Gitarren-Body

#2

Beitrag von Haddock » 22.03.2015, 07:51

Guten Morgen,
Häh??? hat geschrieben:(meine diesbezüglichen Erfahrungen erlauben mir, diese These in Frage zu stellen).
na dann erzähl uns doch bitte mal von Deinen Erfahrungen.

Gruss
Urs

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Re: Gitarren-Body

#3

Beitrag von Frischling » 22.03.2015, 08:10

Guten Morgen.

Ja bitte, und vor Allem interessiert mich die Intensität der Unterschiede.
Gruß Thomas

Hobby ist mit dem größtmöglichen Aufwand den kleinstmöglichen Nutzen zu erzielen.

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Re: Gitarren-Body

#4

Beitrag von Poldi » 22.03.2015, 09:08

Hallo Nachbar, willkommen.
Dann erzähl mal von Deinen Erfahrungen.
MMn ist es egal ob der Korpus einer E-Gitarre 1-, 2- oder Mehrteilig ist.
Selbst wenn ich eine identische Gitarre aus einer Küchenarbeitsplatte oder aus hochwertigen "Tonholz" baue , behaupte ich mal das man den elektrischen Klang nicht unterscheiden kann.

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Re: Gitarren-Body

#5

Beitrag von bigherb » 22.03.2015, 10:03

Poldis These unterstreiche ich. Das stütze ich aus der Erfahrung nach dem Bau einer Red Special und einer Reste-Strat, bestehend aus Hirnholz-Stücken, die ich hochkant zusammengeleimt habe. Nach den allgemeinen "Regeln" sind beide Gitarren im Prinzip "falsch" gebaut. Schwingungen werden unterdrückt usw usw.
Die Red Special ist an "richtig" näher dran, weil Pickups und Hardware in einem Hardholz Klotz aus Eiche eingelassen sind. Die Korpusbacken aus Tischlerplatte (Nadelholz !) haben nur optische Wirkung.
Die Strat aus Hirnholzquadern besteht komplett aus Resten. Hardware, Pickups und Halsaufnahme sind in diesem "Verbundmaterial"eingebaut !
Und wie klingt sowas ?.......na....?

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Re: Gitarren-Body

#6

Beitrag von Häh??? » 22.03.2015, 14:18

Ok... da Ihr an meinen Erfahrungen interessiert seid, schreibe ich mal was dazu.

Schaut Euch mein Avatar an. Was ist das wohl? (think)

Aber um ein allgemeines Rätselraten zu vermeiden ;) sag ich's lieber gleich. Das ist 'ne Paula (echte Gibson aus der The Paul Serie, seit 1980, damals neuwertig, in meinen Händen), die ich selbst modifiziert (verschlimmbessert?) habe. Zur The Paul: wurde nur von 78 - 82 gebaut und dann von der Studio abgelöst, Body und Hals American Walnut, beides 3-teilig, Ebenholz-Griffbrett, 2 offene Humbucker, Toggle-Switch und Les Paul-mäßige Controls. Der Grundsound, gespielt über Fender Princeton Reverb: Neck-Pickup dumpf und mulmig, wenn der Amp klanglich auf den Bridge-Pickup eingestellt war. Bei auf den Neck-Pickup eingestelltem Amp war der Sound des Bridge-Pickups dermaßen beißend schrill, das es fast in den Ohren schmerzte. Beide Pickups zusammen ergaben einen sehr eigenen, aber nicht wirklich zufriedenstellenden Sound.

Meine Modifikation: nach dem Abfräsen einer entsprechenden Schicht vom Body 11mm Ahorn-Top und Rosewood-Griffbrett aufgeleimt, Stop-Tailpiece und Bridge durch kompensierte WrapAround ersetzt, Neck-Pickup P 90, Bridge-Pickup Burstbucker III, Schaltung wie bei der Double Cut nur noch 1 x Volume und 1 x Tone.

Ergebnis: Soundverbesserung, aber nicht im von mir erwarteten bzw. erhofften Maß, wobei der Grundsound beider Pickups immer noch weitgehend dem Sound im Originalzustand entspricht. Wenn das Holz absolut keinen Einfluß auf den elektrischen Sound hat, warum geht der Sound dieses Instrumentes dann nicht viel mehr in Richtung einer Junior, die aus Mahagoni gebaut wurde/wird? Die für mich logische Erklärung ist das Holz, welches ja weitgehend unverändert blieb. Ich lasse mich aber gerne eines Besseren belehren.

Für's erste sollte das an Infos reichen. Ich bin gespannt auf Eure Meinungen bzw. Erklärungen.

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Re: Gitarren-Body

#7

Beitrag von Walterson » 22.03.2015, 14:58

Häh??? hat geschrieben:Meine Modifikation: nach dem Abfräsen einer entsprechenden Schicht vom Body 11mm Ahorn-Top und Rosewood-Griffbrett aufgeleimt, Stop-Tailpiece und Bridge durch kompensierte WrapAround ersetzt, Neck-Pickup P 90, Bridge-Pickup Burstbucker III, Schaltung wie bei der Double Cut nur noch 1 x Volume und 1 x Tone.
Du hast an der Gitarre so ungefähr alles verändert (inkl. Pickups!) und meinst der Klangunterschied kam vom Holz?

Sorry, aber: :lol: :lol: :lol:
VG
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Re: Gitarren-Body

#8

Beitrag von Gerhard » 22.03.2015, 15:02

Walterson hat geschrieben:
Du hast an der Gitarre so ungefähr alles verändert (inkl. Pickups!) und meinst der Klangunterschied kam vom Holz?
Nein, die Aussage von Häh??? war andersrum zu verstehen. Der Sound hat sich nicht viel geändert.

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Re: Gitarren-Body

#9

Beitrag von capricky » 22.03.2015, 15:17

Den größten Einfluß auf den Holzklang erreiche ich immer mit Veränderung von Pickups und Elektrik, ist schon irgendwie mysteriös.... Quantenphysik? (think)

capricky ;)

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Re: Gitarren-Body

#10

Beitrag von bigherb » 22.03.2015, 18:09

Sorry, mir juckts in den Fingern......ich würde gerne .....nee, ich lass die Buche aus dem Spiel.....??
...duck und weg....;-)))))

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Re: Gitarren-Body

#11

Beitrag von bigherb » 22.03.2015, 18:46

Wer lästert, soll auch etwas sinnvolles zur Diskussion beitragen.
Hier zwei Beispiele, wo im Prinzip nichts Holziges richtig ist. Die Sunburst Barritone ist quasi eine Semiakustik aus einer alten Werkbank (50mm Sperrholz). Die wurde bis auf den Semiblock ausgehölt und vorn und hinten mit 4mm Sperrholz verschlossen. Der Hals besteht aus Eiche. Der Kantel lag Jahrelang als Zwischenlage dicker Bohlen zum Trocknen im Freien.....Der Sound ist mit 13er/56er Saiten richtig klasse. Immer wenn ich mit dem Dingen hin und wieder das 007 Thema anspiele, bekommt unser Bassist feuchte Augen vor Freude...
Die Strat habe ich versuchsweise gebaut, als ich hier im Forum diese Küchenbrett-Tele gesehen habe. Dann kam noch ein verhunzter Panthera-Hals ins Spiel, der für eine Gitarre meines Kumpels gedacht war. Der ist wild lameniert und bekam ein Griffbrett aus....Buche. Sie klingt wie eine Strat, obwohl die Pickups nicht ganz dazu passen wollen.
Beide Gitarren sind Beispiele, die deutlich zeigen, das Holz hat einen Einfluss aber fast alles andere trägt deutlich mehr zum Sound bei.
Dateianhänge
SIMG7091.JPG

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Re: Gitarren-Body

#12

Beitrag von Häh??? » 22.03.2015, 21:28

Erstmal ein "Danke schön" für Eure Antworten und die Beachtung eines Neulings hier im Forum. (danke2)

@ liz: richtig aufgefasst. :)

@ Walterson: ich dachte, ich hätte mich klar ausgedrückt. Vielleicht hast Du nur nicht richtig gelesen? :?:

@ capricky: ich denke, ein bischen Physik spielt hier schon mit... aber gleich Quantenphysik? ;)

@ bigherb: Deine Aussage, dass das Holz doch Einfluß auf den Sound hat, ist durch die Beispiele belegt? Hast Du die Instrumente mal im direkten Vergleich zu 'ner originalen Strat (ich gehe davon aus, dass auch die Baritone 'n Srat-Derivat ist) gehört? Ich wette, der Unterschied wird deutlich hörbar sein.

P.S.: Das mit den 1- oder mehrteiligen Bodies war überspitzt, um Reaktionen/Antworten zu forcieren. Sorry dafür :oops:

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Re: Gitarren-Body

#13

Beitrag von hatta » 22.03.2015, 22:03

Sehr trollig hier :lol: (baeh)

FInde die Holzdiskussion immerwieder gleich ins nichts führend... (whistle)

Gruß
Gruß
Harald

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Re: Gitarren-Body

#14

Beitrag von bigherb » 22.03.2015, 22:18

Ich bleibe bei meiner Ausage, das Holz als Material spielt nur eine untergeordnete Rolle. Die Gesamtkonstruktion und besonders die Pickups bestimmen den Klang. Als Referenz stehen mir zwei Fender US Strats zur Verfügung. (1980/1992) Daneben mehrere Selbstbauen aus unterschiedlichsten Materialien. Dazu kommt noch eine 1975er Yamato Strat aus einem schweren Sperrholzkorpus und Ahormhals.
Nun, wenn ich in einen Raum trete, in dem Musik läuft, kann ich nicht erkennen, ob das mp3s sind oder originale CDs. Was ich aber erkennen kann, ist ob da eine cleane Strat gerade spielt z.B.
Erst in einem synthtetischen Versuch mit A/B Umschaltmöglichkeit könnte ich versuchen einen Unterschied zu hören. Aber jeder empfindet anders und deshalb klinke ich mich hier aus.

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Re: Gitarren-Body

#15

Beitrag von helferlain » 23.03.2015, 07:03

http://guitarworks.thestrandbergs.com/2 ... ic-guitar/

Aber nicht nur das Video ansehen, auch den Text lesen!

Ich wünsche mir ein bischen weniger "ich wette..." , "meiner Meinung nach..." und "überspitze Aussagen". Dafür etwas mehr Fakten und sachliches Verständnis.

@Häh???: in deinem Bastelprojekt mit der geringen Soundveränderung konkurrieren immer noch mehrere Faktoren um die Ursache eben dieser: Das Holz (deine Vermutung) die Mensurlänge, Die Tonabnehmer/Position, die Bauteile der Klang/Lautstärkereglung. Und sicher noch einiges mehr

Ich habe Versuche mit allen genannten Faktoren gemacht, und das Holz hatte den geringsten Einfluss. Außerdem ist jedes Stück Holz anders, selbst vom gleichen Baum /Stamm / Bohle / Brett. Daher ist nach meiner Erfahrung der (sehr geringe) Einfluss des Holzes nur schwer vorherzusehen und wird durch viele andere Merkmale leicht kompensiert.

Mit den entprechenden Konstruktionsmerkmalen kann man aus Standard LP Material eine Strat bauen, die auch nach Strat klingt. und umgekehrt aus Strat Material eine LP.
Grüße, helferlain
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Re: Gitarren-Body

#16

Beitrag von MarcoMUC » 23.03.2015, 11:36

Selbst wenn es gelänge, alle nur erdenklichen Einflussfaktoren neben dem Korpusholz ausszuschliessen (was nicht realisierbar ist), bliebe neben den von helferlain erwähnten Holzvariationen noch ein weiterer Einfluss, der (neben den Spielfähigkeiten des Players) nicht zu unterschätzen ist: Pyschologie/Pyschoakustik.

Häh??? hat geschrieben: @ capricky: ich denke, ein bischen Physik spielt hier schon mit... aber gleich Quantenphysik? ;)
:
Klugscheissermodus: Ohne Magnetismus keine E-Gitarre... und das führt uns zum Elektronenspin - also Quantenphysik ;)

Häh???
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Re: Gitarren-Body

#17

Beitrag von Häh??? » 23.03.2015, 11:38

@ bigherb: ich akzeptiere Deine Meinung (ich habe nie behauptet, dass meine die einzig Richtige ist), auch wenn ich sie nicht unbedingt teile.

@ helferlain: danke für den Link. Ich habe erst den Text einschließlich Comments gelesen und danach das Video 2 x angesehen/angehört. Beim 1. mal mit Sound über meine PC-Lautsprecher, beim 2. mal habe ich den Sound von der Soundkarte in einen Studio-Kopfhörerverstärker geleitet und mit einem Studio-Kopfhörer abgehört (ja, ich habe sowas). Ich höre je nach verwendetem Holz deutliche Unterschiede (besonders Koa klingt deutlich anders als z.B. Alder), bei den Aufnahmen mit mehrfachen Anschlägen wird der Unterschied geringer, ist aber immer noch hörbar.

Nochmal zu meinem "Bastelprojekt": die Mensurlänge entspricht der im Originalzustand, die Position des Bridge-Pickups ebenfalls. Den Neck-Pickup habe ich wie bei der LP Special (flacher Mahagoni-Body) mit P90 direkt ans Griffbrettende gesetzt. In der Regelung habe ich die gleichen Potis verwendet, die Gibson bei der Double-Cut einsetzt (Volume 300kOhm linear, Tone 500kOhm Audio logarithmisch), der Tone-Kondensator ist mit 0,02(2)µF so nicht nur in Gibson-Gitarren zu finden (bei meiner ist's allerdings ein Orange-Drop).

Zurück zum Link: lt. Sandberg haben auch die Saiten (auf meinen Gitarren seit Jahren Ernie Ball Hybrid Slinky 2222, 0,009 bis 0,046) und der Anschlag Einfluß auf den Sound, dieser ist aber mit Sicherheit bei jedem Gitarristen anders. Was sicherlich auch noch den Sound beeinflußt ist die Saitenlage (Neck-Relief) und das Material, aus dem Sattel und Bridge gefertigt sind, worauf Sandberg aber nicht eingeht.

Mein Fazit aus dem Video: das Holz hat Einfluß auf den Sound. In welchem Maße hängt wohl mehreren Faktoren ab, dass aber Pickups, Elektrik und Konstruktion allein ausschlaggebend sind ist für mich zu schwarz/weiß gesehen.

Grüße an alle, Häh???

In diesem Sinne: Rock On ;)

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Re: Gitarren-Body

#18

Beitrag von helferlain » 23.03.2015, 12:46

Ich stimme dir zu: Holz hat einen Einfluss. Allein betrachtet wäre lt. dem Video mein Favorit Erle (Alder). Und ich verstehe nicht, wie jemand Unsummen für ein so dumpfes Holz wie Koa ausgeben kann... ;)

Das Problem ist: mit einem anderen Stück Erle kann es ganz anders klingen. Das Klangspektrum, das das Holz vorgibt, ist eben sehr grob und breit, und überschneidet sich im Randbereich mit anderen Hölzern.

Deshalb herrscht hier im Forum sehr viel Zurückhaltung, wenn es darum geht, nur von einer Holzart auf den späteren Klang der Gitarre zu schließen. Und umgekehrt, die Ursache für Klang einer fertigen Gitarre haupächlich im verwendeten Holz zu suchen. Das sind nun mal die Erfahrungswerte wenn man ein paar Gitarren gebaut hat. Es sit jedesmal spannend, wie das fertige Isntrument denn am Ende wirklich klingt.

Natürlich bleibt da noch viel Platz für die persönliche Wahrnehmung, die fällt auch bei jedem anders aus
Häh??? hat geschrieben:... dass aber Pickups, Elektrik und Konstruktion allein ausschlaggebend sind ist für mich zu schwarz/weiß gesehen ....
Das möchte auch keiner behaupten. Nur wie gesagt, der Einfluss ist gering und schwer zu kalkulieren.

Viel Spass beim Bauen und Entdecken. Und immer dran denken: Gitarrenbauen macht süchtig!
Grüße, helferlain
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Re: Gitarren-Body

#19

Beitrag von kehrdesign » 23.03.2015, 15:05

Der Mensch im Allgemeinen und der Gitarrero im Besonderen hört eben, was er gerne hören möchte. Der zahlende Musikkonsument hört mitunter gar nicht, ob es sich bei dem, was er gerade wahrnimmt, überhaupt um 'ne Gitarre handelt, geschweige denn ob's 'ne '57er oder 'ne Harley Benton ist, die jenseits der Dynamikbegrenzung aus'm Speaker plärrt. 8)

Hierzu mal 'n Link zu einem Beitrag nebenan <Klick hier>. Sehr bezeichnend finde ich das, zumal die Quelle, über die der Beitrag handelt, wahrlich nicht für diesbezügliche Sachlichkeit berühmt ist. (whistle)

Das bedarf m.E. keiner weiteren Worte.

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Re: Gitarren-Body

#20

Beitrag von Titan-Jan » 23.03.2015, 15:20

Der Artikel im Gitarre-Bass-Magazin ist echt RICHTIG empfehlenswert :lol:

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Re: Gitarren-Body

#21

Beitrag von Trisman » 25.03.2015, 21:53

Was bei dem Sandberg Test meiner Meinung nach verpasst wurde ist, dass er einfach mal jedes Holz zwei mal hätte bespannen sollen. Also jede Holzsorte mit zwei unterscheidlichen Bohlen, am besten noch aus Unterschiedlichen Quellen. DAS wäre dann mal interessant gewesen und vor allem auch wissenschaftlich gearbeitet... ;-)

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Re: Gitarren-Body

#22

Beitrag von pinacoco » 25.03.2015, 23:50

Meine persönliche Meinung dazu ist:
Bei akustischen Instrumenten hat das Holz einen hörbaren Einfluss - zumindest in der Grundtendenz.
Bei elektrischen Instrumenten wird der Ton über den Pickup abgenommen (und dann durch diverse Bauteile geschleust). Die Pickuops werden mittels Federn oder Schaunmstoff oder Gummi möglichst von Schwingungen entkoppelt. Wo soll denn da das (Korpus)Holz Einfluss haben?

Eine Überlegung dazu:
Evtl noch über die Ein- und Ausschwingung des Tons, bzw der schwingenden Saite.
Allerdings würde das bedeuten, dass andere Saiten, andere Dicken etc diesen Effekt komplett verändern/maßgeblich beeinflussen.
Zudem ist die Energie der schwingenden Saite recht gering im Verhältnis zur Masse des Korpus...

Also ich bleib dabei -auch wenn's ne schöne Vorstellung wäre - das Korpusholzes hat bei elektrisch verstärkten Instrumenten keinen (hörbaren) Einfluss.

aber manche Hölzer sehen super aus und riechen auch toll :-)
Gruß
Uli

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Re: Gitarren-Body

#23

Beitrag von helferlain » 26.03.2015, 06:35

pinacoco hat geschrieben:... Bei elektrischen Instrumenten wird der Ton über den Pickup abgenommen (und dann durch diverse Bauteile geschleust). Die Pickuops werden mittels Federn oder Schaunmstoff oder Gummi möglichst von Schwingungen entkoppelt. Wo soll denn da das (Korpus)Holz Einfluss haben?
Der entkoppelte PU gibt aber die Schwingung der Saite wieder. Und das Schwingverhalten wird unter anderem schon durch Eigenschaften des Holzes wie Dichte, Masse, Steifigkeit beeinflusst. Das sind Tatsachen. Das Größe dieses Einflusses dagegen ist die Basis für all die endlosen Tonholzdiskussionen.
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Re: Gitarren-Body

#24

Beitrag von pinacoco » 26.03.2015, 09:39

Masse, Dichte, Steifheit... liegen bei den unterschiedlichen Hölzern aber z.T. sehr dicht beisammen. Zudem sind sie pro Baum und dort noch von Bereich zu Bereich extrem unterschiedlich. Daraus abzuleiten, dass Erle so, Esche so und Ahorn wiederum genau so klingt, ist Humbuk.

Schraub in ne original 62er Strat nen Gibson PAF und die Gitarre klingt eher nach LesPaul als nach irgendwas anderem.
Auch wenn's ein Frevel wäre!!! :-)
Da macht die längere Mensur noch deutlich mehr Unterschied als Magagoni/Ahorn vs Erle.

Aber dennoch ist die Vorstellung eine schöne und wers raushören will, wird es auch hören.
Vieles an unserem Hobby ist eben auch Vodoo und das ist auch gut so - nur so werden Mythen geboren :-)


Ab jetzt bin ich aber auch raus aus dieser 10000ten Diskussion zu diesem Thema. (whistle) (whistle)
Gruß
Uli

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Re: Gitarren-Body

#25

Beitrag von capricky » 26.03.2015, 10:52

pinacoco hat geschrieben:Masse, Dichte, Steifheit... liegen bei den unterschiedlichen Hölzern aber z.T. sehr dicht beisammen. Zudem sind sie pro Baum und dort noch von Bereich zu Bereich extrem unterschiedlich. Daraus abzuleiten, dass Erle so, Esche so und Ahorn wiederum genau so klingt, ist Humbuk.
Nun endlich ist es raus, Helferlein hatte es ja auch schon gesagt, die Dichte, Masse, Geometrie des Holzes macht den Unterschied, nicht sein Name und seine Optik! Ja Mensch, is denn dit so schwer ßu begreifen?! ;)

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