Gitarrenbau - Anfänger - Diverse Fragen

Wie baue ich mir eine elektrische Gitarre?

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Stein um Stein
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Gitarrenbau - Anfänger - Diverse Fragen

#1

Beitrag von Stein um Stein » 14.07.2014, 15:16

Moinsens,
wie es im Titel steht bin ich Anfänger in Sachen Gitarrenbau und habe dementsprechend diverse Fragen.

Hab mich ja natürlich versucht bestmöglich zu informieren, aber wer das Internet kennt weiß dass dort an vielen Stellen unterschiedliche Dinge behauptet werden und man im Endeffekt verwirrt ist anstatt von informiert weil man einfach nicht weiß was stimmt.

Könnt ihr denn allgemein Lektüre empfehlen? Bis jetzt sind mir die Bücher von Martin Koch aufgefallen, vor allem E-Gitarrenbau, das hat ja soweit gute Bewertungen. Ansonsten noch Vorschläge? Seiten zum Nachschlagen?

Das nächste wäre: Lässt sich denn mit dieser Handarbeit gute Qualität erreichen welche sich mit Markenprodukten wie von GIbson vergleichen lassen? Gerade in der Verarbeitung und dem Klang ist das natürlich wichtig. Hier bin ich wieder auf verschiedene Meinungen gestoßen, viele sagen "Ja, wesentlich bessere Qualität und Verarbeitung" andere wiederum das genaue Gegenteil.

Ich habe nämlich den Plan eine Gitarre bestmöglich original nachzubauen, vor allem mit dem Ziel mit viel Zeit und Willen eine gleichzusetzende Qualität in Sachen Klang und Verarbeitung zu erreichen. (Ich weiß klingt seltsam, aber das ist mein Reiz.)

Und dazu habe ich direkt die nächste Frage:

Bei meiner ausgewählten Gitarre hab ich Gott sei Dank viele Informationen über Materialwahl, PU, Bridge, Tuner.. Die Sache ist aber dass es von der Form eine Les Paul ist, aber mit einem Neck-Through-Body. Und leider finde ich dazu nicht viel Informationen wie man das am besten realisieren kann.

Hat jemand damit schon Erfahrungen gemacht und kann Tipps und Hilfestellung geben?

Ansonsten war es das vorerst, ich bedanke mich bei jedem der sich die Zeit genommen hat das zu lesen und vor allem bei denen welche mir Hilfestellung und Tipps geben! :)

Grüße,
Stein um Stein

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Re: Gitarrenbau - Anfänger - Diverse Fragen

#2

Beitrag von Haddock » 14.07.2014, 16:21

Hallo Stein,
Stein um Stein hat geschrieben:
Könnt ihr denn allgemein Lektüre empfehlen? Bis jetzt sind mir die Bücher von Martin Koch aufgefallen, vor allem E-Gitarrenbau, das hat ja soweit gute Bewertungen. Ansonsten noch Vorschläge? Seiten zum Nachschlagen?
Das Koch Buch ist hier Pflicht! Obwohl ich es nie hatte (whistle) . Schau Dir hier die Bauthreads mal durch, da kannst Du viel lernen.
Stein um Stein hat geschrieben:
Das nächste wäre: Lässt sich denn mit dieser Handarbeit gute Qualität erreichen welche sich mit Markenprodukten wie von GIbson vergleichen lassen? Gerade in der Verarbeitung und dem Klang ist das natürlich wichtig. Hier bin ich wieder auf verschiedene Meinungen gestoßen, viele sagen "Ja, wesentlich bessere Qualität und Verarbeitung" andere wiederum das genaue Gegenteil.
Also diesen Punkt sehe ich so: Bei präziser und exakter Verarbeitung steht ein selbsgebautes Instrument in keinster weise den "grossen" nach. Im Gegenteil, ich würde keines meiner Instrumente gegen eine Gi8son oder 7ender tauschen!
Stein um Stein hat geschrieben:
Bei meiner ausgewählten Gitarre hab ich Gott sei Dank viele Informationen über Materialwahl, PU, Bridge, Tuner.. Die Sache ist aber dass es von der Form eine Les Paul ist, aber mit einem Neck-Through-Body. Und leider finde ich dazu nicht viel Informationen wie man das am besten realisieren kann.
Das kling schwiriger als es ist. Hals bauen und oben und unten die Korpussflügel anleimen. In einem Bauthread würden wir Dir gerne weiterhelfen ;) .

Gruss
Urs

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Re: Gitarrenbau - Anfänger - Diverse Fragen

#3

Beitrag von Stein um Stein » 14.07.2014, 17:29

Hallo Urs,
danke für Deine Antwort!

In den Bauthreads bin ich schon unterwegs, ist auch recht interessant das zu verfolgen. Das Buch von Martin Koch ist pflicht obwohl Du es nie hattest? Hehe, erwischt! :)

Sehr gut! Ich habe auch für die Gitarre viel Zeit eingeplant, ich rechne mit groben 200 Stunden. Gerade als Neuling will ich alles detailliert und gut machen, da lass ich mir nochmal lieber etwas mehr Zeit.

Einen Bauthread wird es sicherlich geben, bin aber aktuell noch auf der Suche nach ein paar Händler für Holz. Hat da jemand Empfehlungen wo man auch gutes Holz kriegt? Gerade der Hals ist aus Mahagoni. Korpus aus Alder, was dann natürlich kein Problem ist, Griffbrett aus gutem bewährtem Rosewood.

Worüber ich mir auch noch Gedanken mache ist wie ich es am besten bewerkstellige dass der Kopf auch passend angewinkelt ist.

Grüße!

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Re: Gitarrenbau - Anfänger - Diverse Fragen

#4

Beitrag von Simon » 14.07.2014, 17:42

Huhu, willkommen!! :D
Urs hat das wichtigste eh erwähnt: Kochbuch kaufen und in den vielen Bauthreads hier im Forum alle möglichen Informationen aufsaugen; und wenns dann soweit ist alles 2-3 mal überdenken bevor der Schritt ausgeführt wird!
Im Kochbuch findest du dann auch alle Infos zum durchgehenden Hals! :)

Zum Holz: Alder (=Erle) bekommst du wahrscheinlich beim Schreiner um die Ecke; ansonsten kann ich dir für alles zusammen nur das Forenmitglieg "Kaguit" empfehlen, schreib ihm mal ne Nachricht; das Service und die Qualität ist 1a!
Noch wichtiger als gutes Holz ist meiner Meinung nach gutes Werkzeug… hast du da schon einiges oder muss alles neu zugekauft werden? Wo kommst du denn eigentlich her? Vielleicht wohnt ja ein Forenmitglied in deiner Nachbarschaft und kann dir auch mit Tipps und Tricks behilflich sein! :D

Ich würde auch nie mehr eine meiner Gitarren gegen eine der großen Firmen tauschen….

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Re: Gitarrenbau - Anfänger - Diverse Fragen

#5

Beitrag von Stein um Stein » 14.07.2014, 18:50

Tachen filzkopf, danke Dir! :)

Perfekt, danke Dir! Aber ich werde ohnehin zögern bevor ich irgendwas mach und mir auch lieber nochmal Gewissheit besorgen. Man will ja nicht dass etwas falsch läuft! Und Information versuche ich schon aufzusaugen, Achtung, Flachwitz: Seh schon aus wie Spongebob.

Kaguit werde ich mal eine Nachricht hinterlassen. Werkzeug? Hab ich daheim natürlich auch etwas, Kontakt besteht auch zu jemandem der hier um die Ecke (zumindest mehr oder weniger) eine recht gute Werkstatt hat. Aber klar, Feile und sowas brauch ich noch, da bin ich aktuell auch noch am Schauen was da zu empfehlen ist.

Achja, komme aus der Umgebung Ulm. Gottes beste Gabe ist und bleibt der Schwabe, hehe!

Inwiefern denn nicht mehr tauschen? Einfach verliebt und überzeugt von der Qualität oder nicht die tausende Euros für eine in die Hand nehmen wollen? :P

Bis dahin alles Gute! :)

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Re: Gitarrenbau - Anfänger - Diverse Fragen

#6

Beitrag von Poldi » 14.07.2014, 20:56

Hallo und willkommen.
Simon und Urs haben ja bereits alles gesagt.
Auch ich würde keiner meiner aktuellen Gitarren gegen eine gekaufte eintauschen wollen. Nicht weil ich so verliebt in die Dinger bin sondern weil die Bespielbarkeit einfach besser ist.
Man baut sich z.B. Den Hals so, dass er für einen selber richtig paßt.
Mit etwas Geschick und Ruhe und vernünftigem Werkzeug bekommt man schon was ordentliches hin.
Auch ich kann Kaguit nur empfehlen, 1a Qulität und Service.
Wir haben hier aber auch noch Holzkarle als Mitglied.
Wenn Du alles beisammen hast, dann mach einen Baubericht auf. Dir wird hier mit Sicherheit geholfen.

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Re: Gitarrenbau - Anfänger - Diverse Fragen

#7

Beitrag von Stein um Stein » 15.07.2014, 00:06

Hi Poldi,
auch Dir ein Danke für Deine Antwort.

Hehe, noch eine Bezugsquelle für Holz, es gibt kein genug und ist niemals zuviel. :P

Was habt ihr denn bei eurem ersten Build für Erfahrungen gemacht? Ging viel daneben? Aber jau, der Thread kommt dann. Jetzt wird die Garage nochmal auf Vordermann gebracht, dann läuft das 1a. Hoffe ich zumindest. :)

Bis dahin!

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Re: Gitarrenbau - Anfänger - Diverse Fragen

#8

Beitrag von Gerhard » 15.07.2014, 01:16

Beim ersten Bau habe ich die Erfahrung gemacht, dass man sich vieles sehr viel einfacher vorstellt als es dann wirklich ist, und dass man sich einbildet, viel genauer zu arbeiten als man es eigentlich tut.
Das soll dich nicht entmutigen! Viele schaffen auch ein richtig tolles Einstandswerk. Handwerkliche Kenntnisse vorausgesetzt.
Ich will dir nur dazu raten, ein einfaches Design anzustreben, auf anspruchsvolle Details zu verzichten, "günstiges" Holz zu verbauen. Wichtig ist am Anfang, ein gutes, spielbares Instrument zu bauen. Da muss z.B. kein AAAAA curly maple top drauf sein. Da reicht auch ein schlichtes. Ok, du hast ja noch nicht geschrieben ob eine Decke draufkommt.
Was ich bis jetzt nicht verstehe: Du schreibst, du möchtest eine Les Paul bestmöglich "nach"-bauen. Aber Neckthrough. Meines Wissens hat eine Les Paul kein Neckthrough, sondern einen eingeleimten Hals. Warum möchtest du das so machen? In der Anfertigung ist das nicht leichter, sondern ungefähr gleich schwierig wie ein eingeleimter Hals. Besonders lustig wird es, wenn man eine Decke aufleimen will, um das Neckthrough von vorne zu verdecken, weil man es zwar super findet, aber sehen will mans nicht.
(Nur am Rande erwähnt, diese Dekadenz kann man auch auf die Spitze treiben und (so wie z.B. ich, aber nicht an einer Les Paul) auch hinten auf den Korpus ein "Back" aufleimen).
Außerdem hat man den Nachteil, immer das ganze, lange, schwere Instrument hantieren und einspannen zu müssen. So ein langer Hals kostet auch mehr als ein "normaler". Zu Neckthrough empfehle ich dir die Bauthreads von 12stringbassman.
Beim ersten Bau hab ich auch keine Ahnung gehabt, was ein scharfes Werkzeug ist. Nimm dir eine frische Cutterklinge, merke wie scharf sie ist, und so scharf machst du auch dein restliches Werkzeug. Mit einem Hobeleisen oder Stemmeisen muss man sich den Unterarm rasieren können, nicht mit ziehendem Schnitt sondern gestoßen, die Haare müssen förmlich vor Angst wegspringen. Dann ist das Werkzeug richtig geschärft. Nimm dir einen Tag Zeit und lerne Werkzeuge zu schärfen. Das macht sich bezahlt. Anleitungen gibts auf Youtube zu hunderten.
Beim ersten Bau hatte ich auch kein ordentliches Werkzeug. Kauf dir keine Anant-Hobel sondern zumindest die Dictum-Eigenmarke oder die Juuma von Dieter Schmid. Wer billig kauft, kauft zwei mal. Und lerne schärfen.
Beim ersten Bau hatte ich kein Kochbuch, aber ein englischsprachiges Buch. Viele Fachbegriffe versteht man aber erst, wenn man sich länger damit beschäftigt hat. Auf englisch wird das noch schwieriger, weil das Vokabular fehlt. Kauf dir das Kochbuch, das ist wirklich empfehlenswert!
Ich würde meine Gitarren auch nicht gegen eine der großen Hersteller tauschen.

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Re: Gitarrenbau - Anfänger - Diverse Fragen

#9

Beitrag von Stein um Stein » 15.07.2014, 14:20

Hallo liz,
danke für Deine Antwort. :)

Das glaube ich Dir, gerade bei der genauen Arbeit, ich denke mal man lernt es erst über Zeit auf kleine Details zu achten. Aber keine Sorge, ich lass mich nicht entmutigen, ich hab mein Ziel vor Augen, werde all mein "Können" da investieren und mir auch Mühe geben, man wird ja sehen was daraus entsteht. :D

Habe ohnehin vor mit Abfallholz zu üben, gerade wenn ich mir bei manchen Dingen unsicher bin, damit man da etwas Routine in das Werkeln bekommt. Top? Vermutlich nicht, das Ding wird nachher zum Airbrusher kommen. Das ausgesuchte Design ist selbst, ohne große Erfahrung, nicht wirklich zu realisieren.

Zu dem Thema mit LP und Neck-Through: Etwas blöd formuliert, die Gitarre hat die typische LP-Form, ist aber von der Bauweise eben keine, da Neck-Through-Body. Hab jetzt gerade keinen Link, aber Du kannst sie ja mal googlen wenn Du möchtest, nennt sich "RZK-II BURNT" :)

Die Threads werde ich mir ansehen, danke dafür! Und super Vergleich zum Thema scharfes Werkzeug. Jau, das Kochbuch kommt definitiv.

Nochmal danke für Deine Antwort und viele Grüße! :)

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Re: Gitarrenbau - Anfänger - Diverse Fragen

#10

Beitrag von Titan-Jan » 15.07.2014, 15:04

Stein um Stein hat geschrieben:Inwiefern denn nicht mehr tauschen? Einfach verliebt und überzeugt von der Qualität oder nicht die tausende Euros für eine in die Hand nehmen wollen? :P
Ganz einfach: Das, was ich mir baue, gibt es gar nicht zu kaufen. (whistle) 8)

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Re: Gitarrenbau - Anfänger - Diverse Fragen

#11

Beitrag von capricky » 15.07.2014, 15:09

Wenn Du die Gitarre ebenfalls mit "Froyd Los" bauen willst, dann geht das "neck trough" bis unter den Halspickup. Du kannst getrost einen klassisch eingeleimten Hals einbauen, das macht es aus Hantierungsgründen auch einfacher.

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Re: Gitarrenbau - Anfänger - Diverse Fragen

#12

Beitrag von Stein um Stein » 15.07.2014, 16:00

Hi capricky,
danke Dir für die Antwort. Jau, wird Floyd Rose. Aber woher weißt Du denn dass das "Neck-Through" nur bis unter den Halspickup geht?

Grüße!

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Re: Gitarrenbau - Anfänger - Diverse Fragen

#13

Beitrag von capricky » 15.07.2014, 16:57

Stein um Stein hat geschrieben: ....danke Dir für die Antwort. Jau, wird Floyd Rose. Aber woher weißt Du denn dass das "Neck-Through" nur bis unter den Halspickup geht?
Ja sieht man doch! ;) Praktisch geht der relevante Teil der Hals-Korpus Verbindung wie bei einer klassischen Les Paul mit long tenon bis unter den Halspickup. Auf der Deckenseite ist das Loch der Pickupfräsung, auf der Unterseite beginnt direkt hinter dem Halspickup die Federkammer für das Tremolo, die in einem durchgehendem Loch für Tremolo samt "Sustainblock" endet. Da ist nun wirklich Schluß mit "neck through". Was auch immer Du Dir von "neck throuhg" versprichst, oder Dir versprochen wurde, hier ist das ganz gewiss nicht relevant. Optisch wird es auch nicht wirksam, also kannst Du Dir es leichter machen, in dem Du Hals und Korpus separat baust.

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Re: Gitarrenbau - Anfänger - Diverse Fragen

#14

Beitrag von Stein um Stein » 15.07.2014, 17:25

Hi capricky, danke für die Antwort.
Jetzt bin ich aber verwirrt... :D

Was für mich NTB ist? So, dass der Hals eben durch den Körper durchgeht und somit Teil des Korpus ist. So, dass dann auch Bridge und PUS auf dem Hals sind. Und dann halt eben die Wings ran.

Grüße

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Re: Gitarrenbau - Anfänger - Diverse Fragen

#15

Beitrag von Gerhard » 17.07.2014, 00:57

Capricky meint wohl den Steg-Pickup. Wo das Floyd anfängt, hört der durchgehende Hals auf. Denn das Floyd geht durch den ganzen Korpus (in diesem Fall: Hals) durch. Der Rest nach hinten zum Gurtpin ist nur noch Füllstoff. Außerdem wird der durchgehende Hals auch durch die Fräsungen der Pickups geschwächt. Das könnte man so betrachten, als würde der Hals beim Hals-Pickup aufhören. Andererseits könnte man es auch so betrachten, dass dieser Bereich seitlich von den Korpusflügeln gestützt wird.
lg

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Re: Gitarrenbau - Anfänger - Diverse Fragen

#16

Beitrag von Stein um Stein » 20.07.2014, 18:25

Tachen liz,
ich verstehe, war wohl ein Missverständnis. Aber nun, wenn man doch ohnehin einfacher einen geleimten Hals machen kann, wozu gibt es dann überhaupt Neck-Through-Body? Klar, man sagt man erreiche dadurch mehr Sustain, aber darüber streitet man sich auch wieder.

Danke für die Antwort und Grüße!

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Re: Gitarrenbau - Anfänger - Diverse Fragen

#17

Beitrag von 12stringbassman » 20.07.2014, 20:19

Hallo Stein....
Stein um Stein hat geschrieben:.....wozu gibt es dann überhaupt Neck-Through-Body? Klar, man sagt man erreiche dadurch mehr Sustain, aber darüber streitet man sich auch wieder.
Nach gut einem halben Dutzend Instrumenten (meist Bässe) mit durchgehendem Hals habe ich mich beim meinem bisher vorletzten Instrument durchgerungen, einen Bass mit geschraubtem Hals zu bauen (den Stingray). Und siehe da, es ist mein Lieblings-Bass geworden.

Sicher ist ein Instrument mit durchgehendem Hals anspruchsvoller zu bauen und schaut auch gut aus (wenn's richtig gemacht ist).

Einen klanglichen Vorteil kann ich nicht feststellen. Meine beiden letzten Bässe haben exakt identische Elektronik (Pickups und deren Positionen, Vorverstärker, Klangregelung). Der Stingray gefällt mir einfach bässer. Der Comet IV mit dem durchgehenden Hals klingt zwar auch nicht schlecht, aber der Stingray ist der echte Rocker. Ob's letztendlich nur an der Halskontruktion liegt, kann ich allerdings nicht mit Gewissheit sagen.
Das Decay (vulgo. "sustain") ist bei beiden ähnlich, der Stingray knallt aber mehr, klingt lebendiger, schwer zu beschreiben.

Übrigens glaub nicht einfach alles, was sog. Fach-Journalisten in ihren sog. F(l)achblättern immer wieder gegenseitig voneinander abschreiben, was dann in den einschlägigen Foren unreflektiert und ohne echtes Wissen immer wieder wiederholt wird.
Da gibt's ziemlich viel Meinung aber wenig Ahnung.

Bei einer LP, noch dazu mit FR, ist der durchgehende Hals ein unnötig aufwändiger Schmarrn, bei dem viel Verschnitt entsteht ohne das dabei irgend etwas gewonnen wäre.

Viele Grüße

Matthias
"Denken ist wie googeln, nur krasser!"

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Re: Gitarrenbau - Anfänger - Diverse Fragen

#18

Beitrag von bea » 20.07.2014, 20:30

Hier mal ein Link zu einer Rückansicht des großen Vorbilds:

http://www.musikmachen.de/var/musikmach ... iefach.jpg

Da sieht man gut, dass das Tremolo wirklich so viel Volumen benötigt, dass diese "Neck-Thru"-Verbindung gleichwertig zu einer Long Tenon ist, wenn nicht sogar schwächer. Aber mit einer CNC-Fräse großserientauglicher sollte sie sein. Also nicht mal "bis zum Stegtonabnehmer".

Den Hals-Korpus-Übergang finde ich übrigens misslungen - das geht wirklich schöner und auch funktionaler.

Was den Burnt-Look angeht - in der Tube gibt es Videos, die zeigen, wie man das in echt mit Feuer und Flamme macht und ohne Effektfolie (vermutlich wird das beim Vorbild der Seriengitarre auch kein Imitat sein...) .
Vorher noch Rillen in den Korpus geschnitzt und nach dem Ansengen rot ausmalen, und feddisch ist die Klampfe im Borderliner-Look. Arbeitstitel "Gesengte Sau" (sorry, couldn't resist...)?

http://www.youtube.com/watch?v=kdpgcHJoJZw

An Deiner Stelle würde ich einen eigenen Entwurf machen, sicherlich eng angelegt an die "echte" Paula, vor allem aber mit verschraubtem Hals: einfach mehr Möglichkeiten zur Fehlerkorrektur, falls mal was schiefgeht.
LG

Beate

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Re: Gitarrenbau - Anfänger - Diverse Fragen

#19

Beitrag von bea » 20.07.2014, 22:47

Stein um Stein hat geschrieben: Hehe, noch eine Bezugsquelle für Holz, es gibt kein genug und ist niemals zuviel.
Ok, dann noch einer weitere (siehe aber auch unsere Ressourcen-Ecke...): www.espen.de

Wenn Du ganze Bohlen abnehmen kannst, kommt durchaus auch das nächste Sägewerk in Frage. Nur schade, dass es davon nicht mehr allzu viele gibt...
LG

Beate

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Re: Gitarrenbau - Anfänger - Diverse Fragen

#20

Beitrag von Stein um Stein » 23.07.2014, 01:47

Sorry dass ich mich erst jetzt wieder melde, krankheitsbedingt ein paar Tage im Bett verbracht.

@12stringbassman: Danke für Deine Antwort, sehr interessant wie da die Meinungen auseinandergehen.

@bea: Auch Dir danke für die Antwort. Ja, das Tremolo nimmt wirklich viel Platz weg. Was gefällt Dir denn am Übergang nicht?
Das mit dem "Look" muss ich mal gucken, das Video ist recht nett, da gibt es aber noch ein anderes, zwar vom Vorgänger, RZK-I, aber so sehr unterscheiden die sich ja nicht: https://www.youtube.com/watch?v=x6EY375vlRQ


Aber ob ich wirklich da dann mit dem Feuer spielen will, weiß ich nicht. Das überlege ich mir dann noch. Genauso wie das mit dem Hals, möchte mich eigentlich schon bestmöglich am Original orientieren. Aber ein paar Tage Zeit habe ich ja noch. Aber "Gesengte Sau" klingt sympathisch. :D

Also jetzt überlege ich mal weiter wie es mit dem Hals nun mache, ist einfach ein absoluter Zwiespalt. Entweder einfacher, aber entfernt vom Original oder doch wie das Original, was eben das Ziel wäre. Mal sehen!

Grüße!

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Re: Gitarrenbau - Anfänger - Diverse Fragen

#21

Beitrag von capricky » 23.07.2014, 10:02

Was ist denn eigentlich der Zeitrahmen, in dem Du die Gitarre fertig haben willst? Ich frage das, weil diese Gitarre ja eigentlich ein "Meisterstück" ist, nicht von der Gestaltung und den Details her (die Rückseite ist ein creatives Armutszeugnis), sondern vom handwerklichen Aufwand her. Da muss man schon genau wissen, was man tut und auch wann. Du bist in diesem Sinne ja noch nicht einmal "Azubi"! (think)

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Re: Gitarrenbau - Anfänger - Diverse Fragen

#22

Beitrag von Haddock » 23.07.2014, 11:31

Hallo,

grobe 200 Std. seien eingeplant. 3ter Beitrag ;)

Gruss
Urs

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Re: Gitarrenbau - Anfänger - Diverse Fragen

#23

Beitrag von capricky » 23.07.2014, 11:43

Haddock hat geschrieben:Hallo,

grobe 200 Std. seien eingeplant. 3ter Beitrag ;)

Gruss
Urs
Ah, hatte ich überlesen. Realitätsnah würde ich 200 Wochen schätzen, aber da muss er schon richtig gut und talentiert sein.
Also wenn ich Rammsteinfan wäre und besonders den Gitarristen verehre und bewundere, dann würde ich diese Gitarre kaufen! Zeitungen austragen, Flaschen sammeln, im Supermarkt Reagale auffüllen, den Bausparvertrag auflösen, Oma und Opa anbetteln usw., das ist bedeutend zielführender. Die Gefahr dabei zu scheitern ist auch geringer, als der Versuch dieses Instrument mit größtmöglicher Präzision nachzubauen.

capricky

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Re: Gitarrenbau - Anfänger - Diverse Fragen

#24

Beitrag von Stein um Stein » 23.07.2014, 13:11

capricky hat geschrieben:
Haddock hat geschrieben:Hallo,

grobe 200 Std. seien eingeplant. 3ter Beitrag ;)

Gruss
Urs
Ah, hatte ich überlesen. Realitätsnah würde ich 200 Wochen schätzen, aber da muss er schon richtig gut und talentiert sein.
Also wenn ich Rammsteinfan wäre und besonders den Gitarristen verehre und bewundere, dann würde ich diese Gitarre kaufen! Zeitungen austragen, Flaschen sammeln, im Supermarkt Reagale auffüllen, den Bausparvertrag auflösen, Oma und Opa anbetteln usw., das ist bedeutend zielführender. Die Gefahr dabei zu scheitern ist auch geringer, als der Versuch dieses Instrument mit größtmöglicher Präzision nachzubauen.

capricky
4 Jahre, und dafür dann richtig gut und talentiert sein, ansonsten 7 Jahre? :badgrin:

Hehe, ja, die Gitarre kaufen wäre in der Tat eine Möglichkeit, aber hab dazu erst einmal das nötige Kleingeld. 3000 Euro mal eben für eine Gitarre sind ja schon etwas happig. :)

Grüße!

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Re: Gitarrenbau - Anfänger - Diverse Fragen

#25

Beitrag von capricky » 23.07.2014, 13:30

Stein um Stein hat geschrieben:....3000 Euro mal eben für eine Gitarre sind ja schon etwas happig. :)
2,8k€! sind auf's Jahr gerechnet rund 230€ pro Monat.
mit den 2800€ hast Du gerade mal Teile wie Pickups, Trem, Mechaniken, das Holz, Kleinzeug läppert sich auch, eine Basisaustattung an Maschinen und Handwerkzeugen zusammen. Noch keine Spezialwerkzeuge und "Lehrgeld" gerechnet. Gitarre kaufen wird deutlich preisgünstiger und macht eher glücklich.

capricky

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