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Re: Kurze Frage kurze Antwort Thread

Verfasst: 14.07.2020, 14:40
von Gerhard
Svenson hat geschrieben:
14.07.2020, 13:35
Welchen Lack nimmt man für eine spiritusgebeizte Oberfläche?
welchen du willst!

Re: Kurze Frage kurze Antwort Thread

Verfasst: 14.07.2020, 17:58
von Svenson
Sprichst du da aus Erfahrung???
Gelesen habe ich diesbezüglich nämlich, dass z.B. Schellack nicht genommen werden sollte, da es die Beize anlösen kann.
Genauso alle Lösemittelhaltigen Lacke. Meine Frage wäre also eher welche Lösemittelfreien lacke eignen sich zum Gitarrenbau.
Wenn du da jetzt aber anderes berichtest wäre das natürlich super......

Grüße

Re: Kurze Frage kurze Antwort Thread

Verfasst: 14.07.2020, 18:14
von Gerhard
Svenson hat geschrieben:
14.07.2020, 17:58
Sprichst du da aus Erfahrung???
Gelesen habe ich diesbezüglich nämlich, dass z.B. Schellack nicht genommen werden sollte, da es die Beize anlösen kann.
Genauso alle Lösemittelhaltigen Lacke. Meine Frage wäre also eher welche Lösemittelfreien lacke eignen sich zum Gitarrenbau.
Wenn du da jetzt aber anderes berichtest wäre das natürlich super......
Kommt natürlich darauf an, mit welcher Technik du lackieren willst. Gespritzt ist das sicher kein Problem, aber stundenlang drauf rumwischen würde ich auch nicht. Wir haben spiritusgebeizte Flächen mit Spirituslack überlackiert, allerdings war da zwischen dem Beizen noch eine Schicht Leinölfirnis.
Im Zweifel hilft, wie immer: ausprobieren!

Re: Kurze Frage kurze Antwort Thread

Verfasst: 14.07.2020, 18:26
von Bermann
Am besten Wasserlack, wenn Du einen guten findest.
Eventuell ein 2K-Wasserlack aus der Automobil-Ecke.
Wichtig ! der Lack sollte polierfähig sein!
Gruß Hermann

Re: Kurze Frage kurze Antwort Thread

Verfasst: 14.07.2020, 18:44
von kehrdesign
Mir ist keiner der üblichen 1K- und 2K- Lacke bekannt, der hierfür nicht in Frage käme. Entscheidender ist vielmehr, ob die Oberfläche matt, glänzend, high gloss, geschlossen- oder offenporig werden soll.

Re: Kurze Frage kurze Antwort Thread

Verfasst: 14.07.2020, 19:18
von Bermann
Na ja, ich bin halt gebranntes Kind bei 1K Wasserklarlack. Ich konnte den Lack als Folie abziehen - keine Haftung auf dem Untergrund.
Ist aber schon länger her.
Gruß Hermann

Re: Kurze Frage kurze Antwort Thread

Verfasst: 14.07.2020, 21:42
von kehrdesign
Bermann hat geschrieben:
14.07.2020, 19:18
... konnte den Lack als Folie abziehen - keine Haftung auf dem Untergrund. ...
Hermann, ich kann mir nicht vorstellen, dass die Ursache dafür in dem Lösungsmittel der Beize (nahezu reiner Alkohol) liegt. Wenn lackiert wird, ist doch der Alkohol bereits nahezu rüchstandsfrei (bis auf das Pigment) verdunstet. Hingegen habe ich schon "selbst lackierte" Autos gesehen, bei denen die transparente Deckschicht abblättert.

Wassergelöste (besser emulgierte) Lacke habe ich noch nie für Gitarren verwendet, alleine schon weil die üblichen Verdächtigen aus den Baumärkten zum Feinschleifen und Polieren nicht genügend aushärten. Die Wasserlacke aus der KFZ-Industrie bedürfen in der Regel einer exakt passenden Grundierung und werden m.W. selten in handlichen Gebindegrößen angeboten.

Re: Kurze Frage kurze Antwort Thread

Verfasst: 16.07.2020, 16:06
von Svenson
Hallo,
ich habe, für mein aktuelles Paula-Projekt, nun die Mechaniken besorgt. Die Welle hat einen Durchmesser von 6,3 und die Hülse 8,8 mm.
Mir fallen da spontan 2 Möglichkeiten ein . Die Erste wäre mit 6,3 ganz durch die kopfplatte und dann mit einer Reibahle die Hülse einpassen. Hierbei gefällt mir nicht das die Reibahle ein konisches Loch produziert und die Hülse nicht so sauber sitzen wird. Die zweite Möglichkeit wäre mit einem 2mm Bohrer durchbohren und dann mit dem jeweils passenden Bohrer von beiden Seiten bis zur Mitte zu bohren.
Hat jemand noch eine andere Idee oder Tipp zum Vorgehen??
Danke für Antwort
Grüße

Re: Kurze Frage kurze Antwort Thread

Verfasst: 16.07.2020, 16:15
von Simon
Ich bohre mit 2mm durch, und dann von beiden Seiten mit dem entsprechenden Bohrer.....

Re: Kurze Frage kurze Antwort Thread

Verfasst: 20.07.2020, 20:08
von micha70
Hallo!

Wie kann ich das Signal von zwei verschiedenen Preamps per Mini-Switch so zusammenschalten, dass es wie ein geschaltetes Blend-Pot wirkt. Also:
  • Preamp A der magnetischen PUs
  • Preamp A+B
  • Preamp B der Piezos in der Brücke
die Schaltstellungen sind? Dabei soll in Mittelstellung die Lautstärke nicht sprunghaft ansteigen. Mastervolume soll erst danach, direkt vor dem Ausgang, folgen.

Zu passiven Blend-Pots finde ich zwei verschiedene Lösungen. Die Häufigste, quasi wie ein Balance Pot...:
BD4CB4E8-504C-4BCB-98B2-62D303DBD5AF.jpeg
...und die, welche bei dem Preamp für die Piezos dabei war:
1A7D7A05-71C1-4C19-9975-BF1C5643CABB.jpeg
Ich würde das als einen „belasteten“ Toggle in Mittelstellung interpretieren oder ist das etwa noch einfacher und es ist so einfach wie ein normaler Toggle bei einer passiven Paula-Schaltung?

LG
Micha

Re: Kurze Frage kurze Antwort Thread

Verfasst: 21.07.2020, 11:04
von kehrdesign
micha70 hat geschrieben:
20.07.2020, 20:08
... und es ist so einfach wie ein normaler Toggle bei einer passiven Paula-Schaltung? ...
Das nehme ich mal an. Ob allerdings der 20k-Widerstand zur Entkopplung der beiden Preamps genügt, weiß ich nicht. Ich würde es einfach mal testen. Wenn du aber statt eines Toggles ein Blendpoti (wie im Schaltbild) verwenden solltest, dürfte der merkliche Widerstand der Schleifbahn erst bei der Mittelstellung beginnen (bei Parallelschaltung in Mittelstellung addiert sich ja die Signalspannung nicht).

Allerdings würde ich die Spannung für die Preamps mit separatem Switch statt über die Klinkenbuchse zuschalten; ich lasse gerne beim Abstellen die Klinke in der Buchse. Das Mastervol.-Poti direkt vor die Buchse zu schalten, ist ja kein Problem.

Re: Kurze Frage kurze Antwort Thread

Verfasst: 21.07.2020, 13:08
von capricky
Es sollte ein einpoliger Umschalter (der mit den drei Kontakten) mit Mittenstellung Aus/Null ausreichen, der das Blendpoti ersetzt.
Das Blendpoti "simulierst" du mit zwei in Reihe geschaltetem Einstellreglern 100k. Die (Mittel-)Verbindung beider Einstellregler kommt an die Mitte des Schalters und ist gleichzeitig Ausgang (zum Mastervolume). Der Schalter überbrückt jeweils die Widerstandsbahn der Einstellregler. Mit letzteren kannst du dir das gewünschte Lautstärkeverhältnis testweise einstellen und sie dann auch durch Festwiderstände ersetzen.

capricky

Re: Kurze Frage kurze Antwort Thread

Verfasst: 21.07.2020, 16:14
von capricky
Variante 2 wäre Paula toggle switch, mit Vorwiderstand (längs) am Piezo Ausgang (testweise zuerst Einstellregler oder Poti, dann wieder durch Festwiderstand ersetzen).

capricky

Re: Kurze Frage kurze Antwort Thread

Verfasst: 21.07.2020, 16:38
von Gerhard
Svenson hat geschrieben:
16.07.2020, 16:06
Hallo,
ich habe, für mein aktuelles Paula-Projekt, nun die Mechaniken besorgt. Die Welle hat einen Durchmesser von 6,3 und die Hülse 8,8 mm.
Mir fallen da spontan 2 Möglichkeiten ein . Die Erste wäre mit 6,3 ganz durch die kopfplatte und dann mit einer Reibahle die Hülse einpassen. Hierbei gefällt mir nicht das die Reibahle ein konisches Loch produziert und die Hülse nicht so sauber sitzen wird. Die zweite Möglichkeit wäre mit einem 2mm Bohrer durchbohren und dann mit dem jeweils passenden Bohrer von beiden Seiten bis zur Mitte zu bohren.
Dafür gibt es eine spezielle Reibahle:
https://www.stewmac.com/luthier-tools-a ... amers.html

Re: Kurze Frage kurze Antwort Thread

Verfasst: 21.07.2020, 16:39
von micha70
Hallo!

Vielen Dank für Eure Antworten. Ich hab die Klamotten jeweils dafür auch da und probiere beide Lösungen aus. Ich hatte mir noch folgende Skizze gemacht.
Flextoggle.png
Wobei die Festwiderstände erst durch Trimmer ersetzt sind. Sollte so doch dann auch hinkommen? Ist im Grunde die Toggle-Lösung mit Simulation der Schleiferbahnen eines Blend-Potis.

LG
Micha

Re: Kurze Frage kurze Antwort Thread

Verfasst: 21.07.2020, 17:31
von capricky
micha70 hat geschrieben:
21.07.2020, 16:39
Sollte so doch dann auch hinkommen? Ist im Grunde die Toggle-Lösung mit Simulation der Schleiferbahnen eines Blend-Potis.
Ich denke ja!

capricky

Re: Kurze Frage kurze Antwort Thread

Verfasst: 21.07.2020, 17:42
von micha70
capricky hat geschrieben:
21.07.2020, 17:31
micha70 hat geschrieben:
21.07.2020, 16:39
Sollte so doch dann auch hinkommen? Ist im Grunde die Toggle-Lösung mit Simulation der Schleiferbahnen eines Blend-Potis.
Ich denke ja!

capricky
Perfetto! Ein Blumenstrauß an Lösungen :D Eines wird klappen. Danke nochmal.

LG
Micha

Re: Kurze Frage kurze Antwort Thread

Verfasst: 21.07.2020, 22:16
von Janis
Guten Abend,

unterscheidet sich das Splintholz bei Pau Ferro / Santos von seinen Festigkeits- und Härteeigenschaften
stark vom Kern oder ist der Unterschied eher optischer Natur?

Danke!

Re: Kurze Frage kurze Antwort Thread

Verfasst: 21.07.2020, 22:49
von Yaman
Ich hatte Splint bei Pau Ferro der war wesentlich faseriger als das Kernholz.

Re: Kurze Frage kurze Antwort Thread

Verfasst: 22.07.2020, 09:05
von Simon
Janis hat geschrieben:
21.07.2020, 22:16
Guten Abend,

unterscheidet sich das Splintholz bei Pau Ferro / Santos von seinen Festigkeits- und Härteeigenschaften
stark vom Kern oder ist der Unterschied eher optischer Natur?

Danke!
Ich hatte Santos in der Hand, da hätte ich den Splint problemlos verwendet, kommt wohl auf das Holz drauf an! Drück mal mit dem Fingernagel rein, wenn du keinen Abdruck hinterlässt hätte ich keine Bedenken das Holz zu verwenden!

Re: Kurze Frage kurze Antwort Thread

Verfasst: 22.07.2020, 10:49
von Janis
Simon hat geschrieben:
22.07.2020, 09:05
Janis hat geschrieben:
21.07.2020, 22:16
Guten Abend,

unterscheidet sich das Splintholz bei Pau Ferro / Santos von seinen Festigkeits- und Härteeigenschaften
stark vom Kern oder ist der Unterschied eher optischer Natur?

Danke!
Ich hatte Santos in der Hand, da hätte ich den Splint problemlos verwendet, kommt wohl auf das Holz drauf an! Drück mal mit dem Fingernagel rein, wenn du keinen Abdruck hinterlässt hätte ich keine Bedenken das Holz zu verwenden!
Ok, dann hoffe ich mal. Ist noch auf dem Weg zu mir und wird dann gestestet.
Der Plan ist, das Holz als Griffbrett zu nutzen und da dann einen schönen Kontraststreifen stehen zu lassen,
so wie bspw. bei deiner Wenge Madness.

Re: Kurze Frage kurze Antwort Thread

Verfasst: 24.07.2020, 19:41
von dieratec
Ich bräuchte mal einen Tipp wie ich ein Pickguard auf alt trimmen kann, wie z.B. auf diesem Bild.
Pickguard.JPG
Ich habe eine alte 78er Stratocaster mit schwarzem Pickguard und möchte auf der ein weißes Pickguard montieren.
Da ich schon Drehköpfe habe die schön gealtert sind, passt so ein neues weißes nicht so gut.

Re: Kurze Frage kurze Antwort Thread

Verfasst: 25.07.2020, 09:19
von penfield
dieratec hat geschrieben:
24.07.2020, 19:41
Ich bräuchte mal einen Tipp wie ich ein Pickguard auf alt trimmen kann, wie z.B. auf diesem Bild.
Pickguard.JPG
Ich habe eine alte 78er Stratocaster mit schwarzem Pickguard und möchte auf der ein weißes Pickguard montieren.
Da ich schon Drehköpfe habe die schön gealtert sind, passt so ein neues weißes nicht so gut.
Da ich mich damit erst kürzlich beschäftigt habe, sind mir noch ein paar Sachen in Erinnerung.

Meine wichtigste Erfahrung: Kein Schleifpapier. Die Kratzer sind meist viel zu tief und wirken unnatürlich.

Ich habe eine Sandstrahldüse für den Kompressor, damit kann man mit milden Einstellungen/Bedingungen ganz gut ein paar flächige Abnützungserscheinungen aufbringen. Auf die Idee hat mich ein Thread gebracht, worin das PG mit Sand,Schrott und Steinen in einem Eimer geschwenkt wurde.
Einfärben/Vergilben geht auch recht einfach , da gibt es unterschiedlichste Ansätze (Tabaksud, Schuhcreme, Lack, Beize etc) und jede Menge Videos dazu.
Hier nur ein Beispiel, mit Kaffeesud: https://www.tdpri.com/threads/how-to-st ... cs.382651/

Re: Kurze Frage kurze Antwort Thread

Verfasst: 25.07.2020, 10:15
von Drifter
Anderer Lösungsansatz: Frag mal nach bei http://www.dein-pickguard.de/ oder https://www.derbandshop.de/, ob die was im Portfolio haben. Beim Bandshop ginge es sogar soweit, dass Du Dir das per Photoshop erstellen lassen könntest. Aber die haben auch paar wirklich tolle Motive, die used look aussehen.

Aber ich weiß, der DIY Gedanke....

lG

Norbert

Re: Kurze Frage kurze Antwort Thread

Verfasst: 25.07.2020, 11:17
von Janis
Grundsätzliche Infos zu Materialien und typischen Verfärbungen / Abnutzungserscheinungen:
http://www.guitarhq.com/fender.html#specs

etwas runter scrollen. Auch interessant ist dort der Farben und Lackierbereich.

Du brauchst eins das weiß bleibt und nicht so sehr ins grüne oder gelbe geht, denke ich.
Das Aging kann nur authentisch wirken, wenn des nach echten Spielspuren aussieht. Eigentlich findet man also nur Relativ vertikale Spuren vom Plek, Risse und Sprünge von der Alterung des Materials, gerundete Kanten vom millionenfachen drüber reiben und Grabbelspuren. Gelegentlich mal eine Delle von einem Zusammenstoß. Und diese Stellen verfärben sich dann mehr oder weniger.

Kurkuma, Tee, Kaffee sind einen Versuch Wert.

Beim Aufrauen müssen alle Bereiche, die normalerweise von Saiten und PUs geschützt sind und die Potiknöpfe mit Platzhaltern nachgeahmt werden.
Das könnten Holzklötze und draufgeklebte alte Saiten sein und darüber rubbelt man dann wie wild mit einer Kombi aus Plek und vllt. feiner Stahlwolle etc.

Und wenn man dann im Streiflicht auf eine original PG schaut, stellt man fest, dass es auch nach Jahrzehnten einige Stellen gibt, die etwas glänzen. Also einfach alles mattieren ist falsch. Ich habe selten ein wirklich glaubhaftes selbstgemachtes Aging gesehen. Ich denke einige Versuche und auch Fehlschläge muss man kalkulieren.