Ein offener Ofen auf niedriger Stufe. Meiner hat 50° als niedrigste Temperatur.
Ein Bügeleisen, das du in regelmäßigen Abständen hinüberfährst.
2 Körnerkissen, die du abwechselnd drunter oder drüber legst.
ABER:
1. Wie ist die Schäftung verklebt? Nicht, dass diese Stelle irgendwann mitleidet.
2. Wenn das Griffbrett so viel arbeitet, beim Bundieren und jetzt beim Aufleimen, würde ich
einmal ganz ehrlich abwägen, ob das Risiko, dass der ausgearbeitete Hals später verdreht oder nur mit massivem Trussrod-Einsatz
grade zu bekommen ist, nicht zu hoch ist.
Du hast das Binding, die Nibs und die Bünde drin und dran und das war ne Menge Arbeit. Wichtig ist jetzt zu ergründen,
woran das Durchbiegen liegt. Wenn es die Feuchtigkeit des Leims ist, die in der Trocknungsphase wirkt,
sollte der Hals nach "Informzwingen" und Durchhärten grade bleiben (zukünftig solltest du dann beim Verleimen mit steiferen Zulagen arbeiten).
Wenn es zu schmale Bundschlitze oder allgemeine "falsche" bzw. unterschiedliche Restfeuchte(n) etc. sind, bleibt die Gefahr des Verziehen bestehen. Wenn du den Hals ausarbeitest und unten nochmal 50% abnimmst (der sieht ja noch recht dick aus), sind die Verhältnisse ja wieder andere.
Ich würde den ganzen Hals auf eine Stahlvierkant etc. spannen und erstmal ohne Hitze ein paar Tage abwarten.
Wenn sich nichts tut, dann mit Wärme rangehen. Da würde der Stahl dir helfen, eine gleichmäßige Wärmeverteilung zu bekommen.
Und wenn dann immer noch nichts alles im Lot ist, würde ich den Punkt zwei oben mit "zu hoch" bewerten
Ich drücke die Daumen!