Harte und weiche Bespielbarkeit

Wie baue ich mir eine elektrische Gitarre?

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Edgar Koch
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Harte und weiche Bespielbarkeit

#1

Beitrag von Edgar Koch » 28.12.2021, 12:52

Hallo,

mir ist immer wieder aufgefallen, dass es Unterschiede in der gefühlten Weichheit der Saiten bei Stahlsaitengitarren gibt. Und zwar auch, wenn es Saiten vom selben Hersteller und Typ sind (also quasi die gleiche Verpackung ;) ).
Die Stimmung ist auch immer dieselbe gewesen.
Trotzdem gibt es Gitarren, da kommen einem die Saiten total starr und schwer zu speilen vor und dann gibt es welche, da flutscht es einfach nur und die saiten fühlen sich irgendwie weicher an, leichter zu Ziehen und man muss auch nicht so viel Druck beim Griefen aufwenden.
Als Beispiel: Mein Fendernachbau ist total weich und die Martinez Dayton (PBC-Fabrik, gibt's nicht mehr, zu Recht :evil: ) ist eher von der harten Sorte. Die Mensuren sind, glaube ich, unterschiedlich, bei der Martinez müsste ich aber erst messen, was das für eine ist.
Beide Gitarren besitzen ein Tremolosystem, welches festgestellt wurde.
Kann mir jemand sagen, welche Kriterien/Merkmale dafür verantwortlich sein können? Wie kann ich diese Wichheit gezielt herstellen oder einstellen? Und: kann man eine Gitarre nachträglich "weicher"/"härter" machen (also ohne sie jetzt komplett umzubauen :roll: )?

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Re: Harte und weiche Bespielbarkeit

#2

Beitrag von cabriolet » 28.12.2021, 14:30

Das Thema "Mensur" sprichst du ja selber schon an, je kürzer, desto weicher ist die Bespielbarkeit.

Ansonsten ist hauptsächlich die Einstellung des Instruments verantwortlich: Je höher die Saitenlage, um so fester musst du drücken. Und mit Saitenlage meine ich nicht nur die über dem 12. Bund, sondern überall. Gerade die Bespielbarkeit in den tieferen Bünden ist sehr stark abhängig von den Sattelkerben. Je genauer die auf minimal mögliche Tiefe gefeilt sind, desto weniger weit musst du die Saiten in tiefen Lagen herunterdrücken. Und je flacher der Hals eingestellt ist, desto einfacher wird die Bespielbarkeit in mittleren Lagen.
Wie tief du da jeweils gehen kannst, hängt wiederum davon ab, wie sauber die Bünde abgerichtet sind.
Du siehst also, es hängt alles mieinander zusammen. Auch das Saitenziehen: Das wird um so schwerer, je weiter du die Saiten schon auf´s Griffbrett herunterdrücken musst. Und auch entsprechend leichter, wenn die Gitarre sonst gut eingestellt ist.

Falls du selber nicht die Möglichkeiten dazu hast, lass´die Martinez mal professionell einstellen, eventuell auch die Bünde abrichten. Ich bin mir sicher, da wird sich Einiges ´rausholen lassen.

Ein weiterer Faktor, den du aber nicht ohne weiteres beeinflussen kannst: Je mehr Saitenlänge insgesamt vorhanden ist (also z.B. zwischen Sattel und Mechaniken und zwischen Steg und Saitenbefestigung wie z.B. einem Tailpiece), desto weicher.

Gruß
Markus

Edit merkt gerade an: Das ist natürlich bezogen auf die gleichen Saiten (Stärke, Material), so wie du es ja selbst beschreibst.
Meine Wettbewerbsgitarren 2020/2021:
Eine kleine Steelstring: Baubericht und Galerie
Simplex: Baubericht und Galerie

Und die Wettbewerbsgitarre 2018/2019:
Das hohle Ding aus dem Baumarkt: Galerie

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