Durchgehender Hals und den Körper nur "anheften"?

Wie baue ich mir eine elektrische Gitarre?

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Roland Gibson
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Durchgehender Hals und den Körper nur "anheften"?

#1

Beitrag von Roland Gibson » 23.10.2021, 11:31

Hallo,

bin heute mit einer Idee aufgewacht. Ich muss ja (noch) meine Gitarren selber bauen und werde wahrscheinlich als erstes übergangsweise eine einfache Steelguitar bauen. Dann wollte ich eigentlich eine Telecaster bauen, aber es kam mir die Idee, den Hals durchgehend zu machen und den Körper entweder anzudübeln, zu schrauben oder mit einem Schwalbenschwanz "anzuheften".

Meine Frage bezieht sich auf den durchgehenden Hals:
Wird sowas gemacht? Gibt es Bauprojekte, die ich mir anschauen kann? Ideen dazu, wie man die Halsneigung einarbeitet? Materialempfehlung?

Edit hat Neck Thru-Bauart entdeckt:
https://de.wikipedia.org/wiki/Neck-thru
Wird wohl häufig bei Bässen verwendet.

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Sven
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Re: Durchgehender Hals und den Körper nur "anheften"?

#2

Beitrag von Sven » 23.10.2021, 13:16

Von Yaman gab es letztes Jahr einen Bauthread zu einer Steelguitar:
https://gitarrebassbau.de/viewtopic.php?f=61&t=9129

Vielleicht findest du dort ja ein paar interessante Infos für dich.

Sven
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Re: Durchgehender Hals und den Körper nur "anheften"?

#3

Beitrag von cisiamo » 23.10.2021, 13:35

Ich weiß nicht, ob ich die Frage, ob so was gemacht wird, ganz richtig verstehe. Es gibt viele Beispiele für E-Gitarren mit durchgehendem Hals. Ein klassisches Vorbild wäre z.B. die Gibson Firebird. Die Telecaster entspringt ja eigentlich einer grundsätzlich anderen Idee. Wenn du trotzdem unbedingt diese Form willst, wäre zu überlegen, ob du überhaupt einen Halswinkel brauchst. Das hängt ja davon ab, welche Hardware du verwenden willst. Wenn die Brücke relativ hoch ist, wie bei einer Les Paul, brauchst du einen Winkel. Den musst du in den durchgehenden Hals mit einplanen.
Ich habe letztes Jahr meinen ersten kompletten Eigenbau aus einem Lattenrost in Neck-Thru-Bauweise gemacht. Das war schon nicht mehr ganz klassisch.

Abnehmbare Korpusteile hat bestimmt auch schon jemand verwirklicht. Aber da musst du wohl einplanen, dass die Pickupfräsungen komplett in den durchgehenden Teil passen und wo die Elektronik dann bleibt. Es sei denn, du willst die Teile gar nicht öfter abnehmen sondern nur eine andere Verbindungsart wählen.
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Re: Durchgehender Hals und den Körper nur "anheften"?

#4

Beitrag von DoppelM » 23.10.2021, 15:20

Tips und tricks zum wie gibts zb hier:
https://youtu.be/I8SJhal2Mm4

Zu den Seitenteilen: in einem Erstprojekt würd ich einfach anleimen. Dabei auf eine wirklich plane Leimfläche achten. Neck through Tele gabs auch schon, unter anderem das Merle Haggard Signature Modell aus dem Custom Shop. Die wär aber mehr Arbeit.
https://www.musikhaus-hermann.de/fender ... ter-32005/
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Re: Durchgehender Hals und den Körper nur "anheften"?

#5

Beitrag von Roland Gibson » 23.10.2021, 16:13

Es gibt viele Beispiele für E-Gitarren mit durchgehendem Hals.
Hatte ich dann auch gesehen und deshalb meinen Post editiert.
Ich finde Deine Gitarre sehr inspirierend. Ich will auf jeden Fall einen ergonomischen Körper haben, der vor allem das Spiel und die Haltung unterstützt - vielleicht sind es auch eher "Stützen" die an den Hals angesetzt werden, also der Körper sehr stark ausgedünnt und gehöhlt, sodass das Gewicht nur so groß ist, dass man keinen Neckdive erlebt.
Der Kopf ist von der Idee her ähnlich, würde aber gerne eine "Parabelform" für den Kopf nutzen, obwohl ich die Pfeilform auch gut finde.

Als erstes werde ich jedoch einfach eine Steelguitar aus Multiplex machen, um ein wenig reinzukommen.
Tips und tricks
Mir ist halt noch unklar, wie man am besten den Halswinkel einstellt bzw. das Werkstück so bearbeitet, dass man keine Probleme irgendwo bekommt. Das Video beantwortet die Frage nach dem Herausarbeiten des Halswinkels mit dem Hinweis, er würde den Winkel nie berechnen, sondern immer am Objekt mit "Gefühl" arbeiten.

Edit hat noch ein zweites Video von dem Gitarrenbauer gefunden:
https://youtu.be/_bsBw9PRiec
Was für Winkel wären denn so üblich? Edit meint 2,5-3°.

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Re: Durchgehender Hals und den Körper nur "anheften"?

#6

Beitrag von cisiamo » 25.10.2021, 11:50

Roland Gibson hat geschrieben:
23.10.2021, 16:13
Das Video beantwortet die Frage nach dem Herausarbeiten des Halswinkels mit dem Hinweis, er würde den Winkel nie berechnen, sondern immer am Objekt mit "Gefühl" arbeiten.
Ich kann mich jetzt nicht mehr genau an meinen Winkel erinnern aber ich habe das tatsächlich vorher 1:1 im Schnitt aufgezeichnet. Dazu sollte man am besten die Brücke schon haben und ausmessen können, wie hoch die Saitenreiter letztendlich über dem Korpus sind. Außerdem musst du wissen, wie weit das Griffbrett + Bünde über deiner Decke steht und wie hoch also ungefähr deine gegriffene Saite sein wird. Dann hängt es auch von deiner gewählten Mensur (Länge der Schwingenden Saite, also von Steg bis Brücke) ab und ob deine Decke gewölbt ist. Daraus ergibt sich dann ein Geometrie. Das sollte grundsätzlich schon passen und nicht nur nach Gefühl. Ein wenig Spielraum geben dir die Einstellmöglichkeiten der Brücke.
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Re: Durchgehender Hals und den Körper nur "anheften"?

#7

Beitrag von Roland Gibson » 25.10.2021, 12:02

Im zweiten Video erwähnt er kurz, dass 2,5-3° üblich wären.
Die "Decke" wird nicht kompliziert werden. Die Basis der PUs und der Brücke bleibt der durchgehende Hals. Ich könnte ihn sogar versuchsweise bespannen und nachbessern. Heute kam mir die Idee, die Gitarre als Headless zu bauen.

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Re: Durchgehender Hals und den Körper nur "anheften"?

#8

Beitrag von darkforce » 25.10.2021, 12:50

"Üblich" hilft dir nicht weiter wenn es nicht zur Geometrie der Gitarre passt. Detlev hat das wichtigste bereits geschrieben. Eine 1:1 Zeichnung mit korrekten Maßen der zu verbauenden Hardware klären die Fragen. Ruhig zunächst mal auf einem großen Blatt Papier von Hand, da hast du ausreichend Zeit und Ruhe das Problem zu erfassen und zu sehen.

Viele Grüße
Johannes

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Re: Durchgehender Hals und den Körper nur "anheften"?

#9

Beitrag von Roland Gibson » 25.10.2021, 13:19

Das "üblich" war ein Zitat und kam nicht von mir. Zeichnung hatte er auch im Video erwähnt, da er mit Zahlen nicht kann. Bei mir geht beides. Konstruieren werde ich erstmal auf dem Rechner probieren mit den Skalenwerten und das dann ausdrucken.
Danke!

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Re: Durchgehender Hals und den Körper nur "anheften"?

#10

Beitrag von Herr Dalbergia » 25.10.2021, 14:25

Hallo Roland,

mal als generellen Tipp:

Zeiche mal die Gitarre im Querschnitt und der Draufsicht.
Besorge Dir vorher alle Hardware um alles genau nach zu messen, und auch das Holz.....

Dann wird einem eigentlich vieles von selbst klar......
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Re: Durchgehender Hals und den Körper nur "anheften"?

#11

Beitrag von Roland Gibson » 25.10.2021, 21:11

Kurze Frage: Das Griffbrett geht ja vom Hals in den Körper über, aber es bleibt gerade, also ich müsste dann bei einem Stück den Winkel zwar am Halsansatz berechnen, aber erst hinter dem Griffbrett ausführen?

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Re: Durchgehender Hals und den Körper nur "anheften"?

#12

Beitrag von darkforce » 25.10.2021, 22:26

Mach dir das Leben doch nicht so schwer. Statt dich in irgendwelchen Winkeln und Details zu verlieren, versuch das Ganze mal vom Ergebnis her zu denken. In erster Näherung kannst du dir den Verlauf der Oberkanten der Bünde auf einer Gerade vorstellen (in Wirklichkeit willst du einen leicht konkaven Verlauf, aber der stellt sich idR durch die Saitenspannung/den Halsstab ein).

Ziel ist eine passende Saitenlage, sagen wir mal du wolltest 2mm Abstand am 12. Bund erreichen. 12. Bund ist auf halber Mensurlänge, d.h. auf der vollen Länge brauchst du 4mm Höhe über der gedachten Geraden an der Brücke (Strahlensatz). Ist alles erstmal gerade, d.h. kein Halswinkel, müsste die Brücke demnach auf Griffbrettdicke + Bundhöhe + 4mm einstellbar sein. Ist die Brücke in der minimalem Einstellung höher (z.B. Tune-O-Matic) musst du die Geometrie eben so anpassen, dass du deine Saitenhöhe erreichst. Denkbar wäre also den Hals weiter oben herausstehen zu lassen (siehe z.B. Rickenbacker), die Brücke zu versenken oder eben einen Halswinkel herzustellen.

Eine gute Grundlage ist das ganze so einzurichten, dass die Saiten bei niedrigster Brückeneinstellung genau auf den Bünden aufliegt, dann hast du ausreichend Spiel in beide Richtungen.

Viele Grüße
Johanns
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Re: Durchgehender Hals und den Körper nur "anheften"?

#13

Beitrag von Roland Gibson » 25.10.2021, 23:55

Ich habe jetzt über die Suchmaschine keine Diskussion über Brücken finden können. Gibt es einen Strang?

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Re: Durchgehender Hals und den Körper nur "anheften"?

#14

Beitrag von darkforce » 26.10.2021, 00:39

Was sollte da denn besprochen werden? Es gibt einen Haufen verschiedener Brücken von verschiedensten Herstellern.
Nicht böse gemeint und auch auf die Gefahr mich zu wiederholen: Du verrennst dich hier in unzusammenhängendem Kleinkram ohne das große Ganze zu sehen. Martin Koch lässt sich in seinem Buch über viele Seiten hinweg über den Entwurf von Solidbodygitarren aus, da findest du den Großteil der Antworten sauber aufbereitet. Alternativ findest du hier jede Menge an detailierten Zeichnungen von bereits existierenden Gitarren an denen du dich orientieren kannst.

Oder du begibst dich mal ein paar Stunden in den nächsten größeren Musikladen (fairerweise dann aber auch dort mal was kaufen statt es für 5 Euro weniger im Netz zu bestellen ;)) und spielst und schaust ein paar Klassiker in Natura an um ein Gefühl für die Konstruktion zu bekommen. All das ist kein Hexenwerk, aber dieses gedankliche Hin- und Hergespringe ohne einen größeren Plan zu verfolgen verschwendet nur Zeit bei minimalem Erkenntnisgewinn.
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Re: Durchgehender Hals und den Körper nur "anheften"?

#15

Beitrag von Roland Gibson » 26.10.2021, 10:54

Ich schaue mir die Zeichnungen an und habe schon kapiert, um was es geht.

Da der Winkel stark von der Höhe der Brücke abhängt, wollte ich einfach nur wissen, welche Brücke welche Eigenschaften besitzt, worin der Unterschied in den Spezifikationen wie Aufbauhöhe liegt, um eine auszuwählen. Mir ist durchaus bekannt, dass es mehrere Brücken gibt. Deshalb ja die Frage. Spezielle Brücken wären erstmal ausgenommen. Bisher tendiere ich dazu, die Strings - wie bei der Tele - durch den Body/Neckthru hindurch zu ziehen, um möglichst viel Schwingung in den Holzkörper zu bekommen.

Mich wundert, dass es keine Diskussion darüber gibt. Aber ich werde mich schon anpassen und alleine durchbeißen. Danke!

Allgemein:
https://www.gitarrebass.de/stories/kond ... -bruecken/

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Re: Durchgehender Hals und den Körper nur "anheften"?

#16

Beitrag von darkforce » 26.10.2021, 12:15

Wie gesagt, das ganze ist so individuell, dass du die Diskussion wenn dann nur in den einzelnen Bauthreads finden wirst, da sie losgelöst von einer individuellen Form keinen Sinn ergibt. Verschiedene Bridges kannst du dir bei den diversen Herstellern und Händlern online ansehen, oft auch mit einer technischen Zeichnung.

Telebridge klingt schon mal nach einer guten Variante, die bauen nicht besonders hoch. Trotzdem musst du schaun, dass du entweder die gleiche/ähnliche Höhe des Halses über dem Korpus bekommst wie bei einer Telecaster oder alternativ mit einem Halswinkel arbeiten, wobei ersteres der einfachere Weg ist. Das wäre generell meine Empfehlung, erstmal die wichtige Geometrie, d.h. Kopfplatte, Halsform, Hals-zu-Korpus Übergang, Platzierung der Brücke und der Tonabnehmer möglichst 1:1 von einer bereits existierenden Gitarre zu übernehmen, dann kann schon mal deutlich weniger schiefgehen.

Hier mal ein Beispiel einer Neck-Through Tele:
https://www.tdpri.com/threads/macarooni ... ad.263837/

In Post 21 siehst du, dass hier zwischen Korpus und Hals eine Stufe eingearbeitet wurde um die Geometrie des Hals zu Korpus Übergangs in etwa wie bei einer normalen Bolt-On Tele zu erhalten.

Viele Grüße
Johannes
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Re: Durchgehender Hals und den Körper nur "anheften"?

#17

Beitrag von Janis » 26.10.2021, 14:19

So ganz grob:
Gewinkelter Hals à la Gibson: zumeist eine TOM/Nashville Brücke.
Ungewinkelter Hals à la Fender (wenns kein Trem ist) Hardrail oder Tele-artige Brücke.

Mehr brauchst du nicht zu wissen. Den Rest muss man selbst konstruieren, messen
und planen oder sich eben an existenten Modellen orientieren bzw. kopieren.

Alle Infos findest du hier und wenn du die Bilder- oder Videosuche einer Suchmaschine deiner Wahl betätigst.

Eine Neck-Thru Gitarre ist nicht unbedingt einfacher zu erbauen als eine „normale“.
Man denkt, die Umgehung der Halstaschenfräsung und Passung mache es leichter.
Dafür tauchen andere Herausforderungen auf.

Die Seitenflügel kannst du einfach verleimen. Das macht man bei mehrteiligen Bodies ja auch.
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Re: Durchgehender Hals und den Körper nur "anheften"?

#18

Beitrag von Titan-Jan » 27.10.2021, 11:33

@Roland Gibson Ich hab am Anfang auch viele Fragen gestellt. Und trotz vieler lieb-gemeinter Antworten hab ich es mir dann doch noch nicht richtig vorstellen können. Ich habe einfach zu viel Zeit im Internet und zu wenig Zeit in der Werkstatt verbracht (was auch daran lag, dass ich noch weder Werkstatt noch Werkzeug noch Holz hatte...:lol:).
Aber dann nach einer Lektüre des bereits empfohlenen Koch-Buchs habe ich Mut gefasst und tatsächlich einfach angefangen. Und das empfehle ich dir auch. Du bekommst dann bald ein Gefühl dafür, wie die Dinge laufen. Bau am Anfang eine möglichst einfache Gitarre (wobei mein erster Bau tatsächlich ziemlich komplex war) aber wenn du nicht UNBEDINGT ein ganz bestimmtes Modell bauen willst, dann starte einfach mit einer Tele mit günstigen Zutaten. Und dann lernt man schon eine ganze Menge und kann ganz andere Fragen stellen.

#learningbydoing
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Re: Durchgehender Hals und den Körper nur "anheften"?

#19

Beitrag von Roland Gibson » 27.10.2021, 11:37

Ich kann mir das alles gut vorstellen. Habe nochmal kurz einen Blick auf die Gitarren geworfen. Läuft alles. Bin schon am Holzsuchen. Danke!

Alternativ überlege ich einen Abschluss wie bei der Harley Benton TE-40 TBK Deluxe Serie zu machen. Also doch eine Tune-O-Matic zu verwenden und zwei Humbucker.

https://youtu.be/aQFnlH9mF7o

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#20

Beitrag von jhg » 27.10.2021, 15:05

Aber Vorsicht: TOM Brücken funktionieren nur mit einem Halswinkel! Bei einer normalen Tele passt das nicht!
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