Klarlack wird beim polieren weich

[Mike Guitar]

Hallo Zusammen,
Ich bin der Mike und habe angefangen hoby mässig gitarren zu restaurieren, meistens Ibanez, es geht bis zum polieren recht gut, nachdem der Lack 1k oder 2K richtig trocken wird versuche ich erst mit politur Paste von Firma Rot-Weiß, eigentlich für Auto gedacht, und hier kommt, der Lack wird wieder weich, sogar Finger abdrucke sind zu sehen. Ich besitze leider nicht so eine riesen Politur Maschine wie man bei Yuotube sieht, und auch diese hahrtpaste finde ich nicht, daher die Frage an euch: was kann ich machen das ich nach der Politur der klarlack noch stabil bleibt ?
Vielen Dank

[darkforce]

Hallo Mike,

was heißt denn "richtig trocken"? Je nach Lack kann das schon eine ganze Weile in Anspruch nehmen, eher Wochen als Tage. Vielleicht braucht es also einfach noch eine Weile. Wenn der Lack trotz ausreichend Zeit und Temperatur so gar nicht hart werden will liegt wohl noch mehr im Argen, bei 2K Lack könnte Lack und Härter nicht im richtigen Verhältnis oder nicht richtig vermischt worden sein.
Aber unsere Lackierspezialisten haben sicher noch bessere Ideen .

Viele Grüße
Johannes

[dieratec]

Lackierst du selber die Gitarren, mit der Lackierpistole?
Dann könnte es evtl. daran liegen, dass sich Kondenswasser aus dem Kompressor mit dem Lack vermischt.
Wasserabscheider am Kompressor mal prüfen, ob der noch in Ordnung ist.

[capricky]

Der Lack darf beim Polieren natürlich nicht zu warm werden, sonst wird er weich! Womit polierst du denn, mi der Hand oder einer schnelllaufenden Maschine?

capricky

[Gerhard]

Ein ähnliches Phänomen tritt auch bei meinen Gitarren beim Polieren auf. Ich lackiere mit 2k PU, nach dem Trocknen schleife ich nass und schwabble mit der Maschine. Der Lack wird durch das Polieren wieder so empfindlich, dass man die Gitarre nicht mal mehr auf eine weiche Unterlage legen kann ohne Abdrücke zu bekommen. Ich hänge die dann immer an einem Mechanikloch auf und nach einer weiteren Woche Wartezeit ist der Lack nachgehärtet und unempfindlich. Vielleicht hilft das auch bei dir?

[jhg]

Hallo und herzlich willkommen hier im Forum!

Vielleicht sagst du uns noch mal, was genau du machst:
- Welcher Lack?
- Wie wird er verarbeitet?
- Wie viele Schichten?
- Wie lange lässt du ihn zwischentrocknen bzw. am Ende durchtrocknen?

Es hängt viel von den Trockenzeiten und der Lackart ab, ob sich das gut polieren lässt oder nicht.

[Mike Guitar]

Vielen Dank für die schnelle Antwort an allen,
Also, nachdem ich mit Farbe lackiere (Spray) habe ich verschiedene Klarlacke probiert, für Auto meistens und gute Qualität, sowohl 1k als auch 2k alles Spraydosen bis jetzt, daher denke ich das der härter richtig dosiert war, und Trockenzeit habe ich auch mehrere Wochen probiert, dann schleife ich der Lack mit 1500/ 2000/ 3000 in der Reihenfolge, das fängt schon an zu glänzen nach 3000, zum polieren habe ich eine exzentrische Makita mit Filz Scheibe, das wird auf jedenfalls nicht zu heiss, glaube ich nicht, die Geschwindigkeit ist nicht hoch.Der Rest mache ich per Hand. Jetzt habe ich ein Schellack von Fernandes gekauft und eine Gitarre damit ( Pinsel) lackiert, ich warte noch eine Woche und dann probiere ich zu polieren.
Ich hoffe das ich nichts vergessen habe. Ich habe kein richtiges Werkstatt oder kompressor zum lackieren, das ganze findet statt auf mein Balkon und nur wenn es warm genug ist.
Nochmal vielen Dank an allen
Mike

[Mike Guitar]

Das beste Ergebnisses habe ich erzielt mit Sheelack Fernandes, man braucht nur eine Pinsel zum auftragen und Schleifpapier, dann mit der Hand polieren und fertig.
Naturprodukt ist und bleibt beste Wahl.
Was Gerhard sagt stimmt auch, das nach eine weitere Woche der Lack wieder fest wird.
Danke nochmal

[penfield]

Ich poliere mit einer kleine Proxxon Maschine, die nur eine, im Vergleich mit einer Autopolierscheibe, sehr kleine Fläche hat. Trotzdem man dadurch bedingt eigentlich nur recht kurz an einer Stelle bleibt und diese danach wieder recht lange abkühlen kann, bis sie wieder dran kommt, bin ich immer wieder erstaunt, wie schnell der Lack heiss wird. und schon wenige Sekunden Polierzeit können ausreichen, den Lack merklich anzuweichen.
Da es sich aber um extrem dünne Schichten handelt und der Untergrund ein schlechter Wärmeleiter ist (zB Holz) umgeben von einem schlechten Wärmleiter (Luft), sollte mich das eigentlich gar nicht so verwundern

[BaldMansMojo]

Ich habe "auf die harte Tour" gelernt, dass man den Trocknungszeiten nicht trauen darf. Spraydose Duplicolor. Erst schwarz und dann Klarlack. Genau nach Hinweis. Und mit der Hand poliert. Nach 2 Tagen Mechaniken rein, das Ding zusammengebaut und in der Bucht eingestellt. Als ich sie versandfertig machen wollte, sah der Headstock aus wie eine gesplitterte Glasscheibe.

Ein Bekannter (Autolackierer) kannte das Problem. Auch die 2k-Lacke sind zwar schnell trocken, aber nicht durchgehärtet. 2-k Autolacke sind min. 30 Minuten bei 60-80 Grad in der Trocknungskabine. 1K-Lacke brauchen länger.

Bei einer Sprühdose heisst es zwar immer "druchgetrocknet nach 24 Stunden". Aber durchgetrocknet ist nicht ausgehärtet. Seitdem lasse lackierte Sachen immer mindestens 14 Tage stehen bevor ich weiter mache und habe keinen Ärger mehr.