Prinzip Neck Dovetail Jig?

Schablonen und Hilfskonstruktionen

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Rallinger
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Prinzip Neck Dovetail Jig?

#1

Beitrag von Rallinger » 02.05.2021, 09:05

Ich hab ein kleines Verständnisproblem, und daher eine Frage an die Akustiker unter euch. Wenn ich eine Schwalbenschwanz-Schablone zeichnen möchte, so wie sie beim Halsansatz von Akustikgitarren zum Einsatz kommt - wie muss ich da den Versatz einplanen, damit beide Teile zusammenpassen?

Hintergrund: Ich plane gerade eine neue Werkbank, bei der ich auf der Tischplatte (neben 20mm Dogholes) das "Matchfit" System von Microjig nutzen will (s. Video, wen's interessiert). D.h. hier kommt schon ein halbzölliger Fräser mit 14 Grad zum Einsatz.
https://www.youtube.com/watch?v=R_QsnUk0Bec

In der Unterkonstruktion möchte ich für Querverstrebungen solche Schwalbenschwanzverbindungen nutzen, wie sie bei Akustikgitarren (aber auch Zimmerei-Balkenverbindungen) verwendet werden. Idealerweise würde ich dafür gerne denselben Fräser verwenden.

Die Schablonenkombination, wie sie bei Rall angeboten wird, arbeitet mit einem 10-Grad-Fräser (wenn ich es richtig verstanden habe). Ich nehme mal an dass diese Schablonen mit einem 14-Grad Fräser nicht funktionieren werden, oder?

D.h. ich müsste eigene Schablonen zeichnen, und würde sie bei Formulor lasern lassen. Aber mir ist noch nicht ganz klar, wie ich sie anpassen muss. Ich wäre euch dankbar für einen Tipp!

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Re: Prinzip Neck Dovetail Jig?

#2

Beitrag von Gelöschter Benutzer » 02.05.2021, 19:23

Es kommt nicht nur auf den Fräser an, sondern auch auf den Durchmesser des Anlaufrings der Fräse, bzw. das Kugellager des Fräsers und auch auf die Frästiefe. Du musst alle Faktoren kennen um die Schablonengrösse bestimmen zu können und zu wissen, welchen Nutfräser du verwenden kannst um vorzufräsen. Am besten machst du dir einfach eine technische Zeichnung um alles genau zu bestimmen. Wenn du es visuell vor dir hast, wird alles ganz logisch. Das Problem bei den meisten handelsüblichen Zinkenfräsern ist die Schaftlänge, welche für die Kombination mit der Fräshilfe vom Rall meist zu kurz ist.

Dir muss bei dem ganzen Vorhaben allerdings klar sein, dass das fräsen des Schwalbenschwanzes nur ein Mittel ist um das gröbste Material abzutragen. Die eigentliche Arbeit, also das genaue einpassen des Halses, beginnt erst hier und ist um ein vielfaches schwieriger/zeitaufwendiger. Am besten du übst zuerst an einem, oder mehreren Probestücken, bevor du dich ans Instrument wagst. Es ist ein wirklich komplexes Thema,...und man muss hier eigentlich Schritt für Schritt vorgehen, da es sonst etwas verwirrend werden könnte. Zu Anfang ist es wichtig zu wissen, dass die Fräsung der Nut im Korpus etwa 2mm tiefer sein muss als die höhe des Zapfens am Hals, so dass im Endeffekt ein Luftpolster zwischen "Nut und Zapfen" entsteht, welcher sich genau unter dem Bund befinden soll, der nach dem Hals/Korpus Übergang kommt (Im Regelfall also der 15te oder der 13te). Du darfst Den Schalbenschwanz am Halsrohling auch nicht direkt auf Endmaß fräsen sondern musst Übermaß in alle(!) Richtungen einplanen um den Hals später richtig einpassen zu können. Die Halstasche kannst du praktisch auf Maß fräsen und machst weiter nichts daran, ausser die Kanten zu brechen. Wenn du anfängst während des Einpassens an der "Nut" und am "Zapfen" zu manipulieren, kommst du nie zu einem Ende.

Gruß

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Re: Prinzip Neck Dovetail Jig?

#3

Beitrag von Rallinger » 02.05.2021, 20:54

Lumael hat geschrieben:
02.05.2021, 19:23
Dir muss bei dem ganzen Vorhaben allerdings klar sein, dass das fräsen des Schwalbenschwanzes nur ein Mittel ist um das gröbste Material abzutragen. Die eigentliche Arbeit, also das genaue einpassen des Halses, beginnt erst hier und ist um ein vielfaches schwieriger/zeitaufwendiger.
Danke dir! Aber wie gesagt: es geht hier um eine Werkbank. Dovetail Nut/Zapfenverbindungen macht man ja bei Dachgiebelkonstruktionen wie auch bei Gitarren. Bei Gitarren haben sie halt +/- das Format das ich brauche.

Bei deinen Ausführungen merke ich mal wieder, dass ich von A-Gitarren noch weit entfernt bin. Bis ich mich mal an eine akustische Gitarre heranwage, wird es also noch ein wenig brauchen. Zuerst einmal möchte ich an den Punkt kommen an dem mehrere E-Instrumente hintereinander das Niveau haben, mit dem ich zufrieden bin. Damit hab ich genug zu tun. Danach kann man den Schwierigkeitsgrad steigern.

Mir ist aber eingefallen dass ich eh einen Denkfehler drin habe. Für eine Schablonenfräsung brauch ich ja einen Fräser mit Anlaufring. D.h. ich brauche eh einen zweiten Fräser. Da bin ich also nicht auf das Maß des ersten Fräsers festgelegt und kann nehmen was passt.

Ich hab daher bei GW angefragt, welche Fräser mit ihren Schablonen funktionieren, und werde dann dort bestellen.

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