Dots und Dübel selber machen aus Wunschholz

[Plaudy]

Ohne Aufwand gibt es nur Buche und Fita-Stangen oder Dübel für kleines Geld zu kaufen. Wenn es aber aus eigenem "Wunschholz" einen Dübel oder Dot braucht, hat bei mir mit Walnuss als 3-mm-Dübel Folgendes auf Anhieb funktioniert:

-In 2-3mm Eisenblech (in diesem Fall war es ein Holzverbinderblech aus dem Baumarkt) ein Loch bohren, 3-4 mm vom Rand entfernt.
-Von oben schräg mit einem Laubsägeblatt in das Loch einschneiden.
-Den eingeschnittenen Teil des Bleches oben am Rand 1mm herausklopfen, das ergibt die Schneide. Blech dafür hinlegen, unterstützen, dann mit Minimeisel oder altem Schraubenzieher vorsichtig nur diesen Teil wiegesagt vorsichtig vorklopfen.
-Holzstange mit Quadratquerschnitt (ca. 2mm gößer als Lochdurchmesser) herrichten, Kanten abschrägen zur Stoppschildform.
-Die Stange wird in den Akkuschrauber eingespannt, Aufnahme möglichst rund machen für möglichst guten Rundlauf, die Stange wird vorne angespitzt.
-Das Blech in den Schraubstock einspannen, die "Schneide" zeigt zu dir.
-Dann die Stange mit Gefühl mit Bohrgeschwindigkeit einfach durch das Loch drücken.

Die Stange nur so lang wie nötig, Faserverlauf muss gut bis sehr gut sein, also nichts Abholziges nehmen.

Edith ruft noch aus dem Keller: ich habe miserable Metallbohrer, ein scharfer Bohrer ist nicht verkehrt, damit das Loch an sich schon randscharf wird.

Grüße
Kellermann

[penfield]

Gute Idee. Danke. Kann man sicher brauchen.

[Kellermann]

Ist nicht meine. Es gibt in der Duröhre diverse Varianten, dieses Jig ist sehr schnell und unkompliziert herstellbar.

Grüße
Kellermann

[micha70]

Gute Idee. Eine rundum Ziehklinge sozusagen. Cool.

LG
Micha

[Rallinger]

Super! Damit löst du im Vorbeigehen ein Problem an dem ich schon seit zwei Tagen immer wieder rumkaue. Ich dachte schon ich müsste drechseln (wobei ich das irgendwann auch mal probieren möchte...). Merci für diesen Anstoß!

[Gelöschter Benutzer]

Wenn ich mal bei einer Restoration einen Dot ersetzten muss und gerade nicht die richtige Größe zur Hand habe, nehme ich einfach einen Bohrer von entsprechendem Durchmesser und klebe mit einem Tropfen Superkleber auf das falsche Ende (manchmal muss man die Fläche vorher etwas abrichten) grob vorgeformtes Material auf (Ich mach immer ein Achteck aus Holz, Perlmut,...egal). Dann spanne ich den Bohrer verkehrt herum in die Standbohrmaschine und schleife den Rohling mit einer breiten Schleifpapierfeile rund (Schleifpapier auf kleines Brett geklebt). Man benutzt praktisch den Schaft des Bohrers als Anschlag für die Feile. Wenn man fertig ist (geht sehr schnell), packt man den fertigen Dot mit den Fingern, oder vorsichtig mit einer Zange und löst ihn mit einer Drehbewegung wieder vom Bohrer.

Für Dübel hab ich eine Drehbank.

[DoppelM]

Ich glaube ihr meint eine Dübelplatte?

https://www.amazon.de/D%C3%BCbelplatte- ... B01BE5IWVI

Kann man sich aus ner ordentliche Stahlplatte auch selber machen. Idealerweise Löcher in 0,5mm schritten, man fängt mit einem längeren, achteckigen Rohling in an, spitzt ihn etwas an und kloppt ihn mit einem kleinen Hammer sachte durch immer kleiner werdende Löcher bis man die passende Größe hat. Das angespitzte und das zerklopfte Ende abschneiden, fertig.

[Kellermann]

Ich habe @DoppelM Variante auch ausprobiert, geht auch im DIY Verfahren herzustellen, mit dem gleichen dünnen Blech. Die Abstufungen der einzelnen Bohrungen sollten bei ganz dünnen Dübeln am Ende bei 0,5 mm liegen, sonst bricht es beim Durchklopfen. 2,5 mm-Dübel ging herzustellen, das ist fast Zahnstocher.

Die Sachen sehen bei beiden Varianten natürlich nicht wie Industrieware aus, an manchen Stellen unrund. Deswegen sollten die Dübel, wenn es z.B. Dots werden, Stramm im Bohrloch sitzen. Dann werden die evtl. noch im Bohrloch rundgeformt, jenachdem, wer nachgibt, oder man sägt sich die besten Stellen aus der Stange raus. Ein dickeres Blech ist vermutlich besser wegen besserer Führung.

Grüße
Kellermann

[flyaway]

Nach dem Ausprobieren von @Kellermann's Variante kann ich das oben gesagte bestätigen:
Blech hatte ich keins, ich habe eine Küchenschrank-Halteschiene genommen; die sind ca. 1mm dick und haben schon 6mm Löcher drin.
Mit der Eisensäge ins Loch gesägt und im Schraubstock 1mm herausgebogen.

Das Material sollte nicht zu weich und nicht zu hart sein.
Mit Pappel waren die Stangen ganz OK, hatten aber ein paar schlechte stellen. Sinnvoll ist die Behandlung mit 120er und 400er Papier nach der Aktion (in der Hand, vorsicht, kann bei hohen Drehzahlen durchaus warm werden... )
Ggf. ist es sinnvoll, die Dots nicht abzusägen, sondern abzudrechseln (falls man es eh in der Ständerbohrmaschine hat) - mit scharfer Klinge hat das geklappt; so kann man die Ausrisse an der Seite vermeiden.
Die Stangen waren am Ende 0.1mm dicker als das Loch im Griffbrett. Durch das vorsichtige Einschlagen mit dem Hammer wirds dann Rund am Ende (wenn Stangenware weicher als Griffbret...)

(...) sonst bricht es beim Durchklopfen. 2,5 mm-Dübel ging herzustellen, das ist fast Zahnstocher.

Glücklicherweise muss man die nicht selbst herstellen...