Einschätzung Bandsägenfunktion/leistung

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Einschätzung Bandsägenfunktion/leistung

#1

Beitrag von cherub » 13.06.2021, 11:57

Moin,

ich habe eine Frage, die sich aus der Ferne eher schwierig beantworten lässt. Aber da ich in meiner direkten Umgebung niemanden habe, frage ich mal hier.

Ich habe eine ältere Metabo BAS 260, die ich einmal komplett überholt habe. Also alles sauber und leichtgängig gemacht, überall justiert, etc. Wenn ich das gespannte Blatt manuell an den Rädern bewege, geht das nicht wirklich schwer.

Jetzt bin ich bei den Schnitten allerdings extrem verwundert, wie wenig durchzugsstark das Ding ist. Ich habe mehrere scharfe und neue Blätter benutzt, trotzdem bleibt sie andauernd stehen, wenn ich 60mm Douglasie auftrennen möchte, bei der facto Null Vorschub. Das ist nicht wenig Dicke, aber auch nicht wirklich viel. Und wirklich hart ist Douglasie auch nicht. Ist natürlich immer noch eine sehr kleine Maschine.

Die angegebene Motorleistung soll 260 Watt sein (Leistungsaufnahme rund 400 Watt). Ist das zu erwarten, oder ist etwas mit dem Motor?

Längerfristig möchte ich mir schon eine größere Säge kaufen, da ich keinen Platz für eine Tischkreissäge habe. Aber ich möchte erstmal möglichst viel auf der kleinen Maschine lernen.

Was kann ich von der Maschine ungefähr an Schnittleistung erwarten? Eine Schäftung für die Kopfplatte geht damit jedenfalls nicht. Bevor ich jetzt anfange am Motor herumzubauen, wüsste ich gerne, was so der Rahmen ist.

Viele Grüße,
Christoph
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Re: Einschätzung Bandsägenfunktion/leistung

#2

Beitrag von capricky » 13.06.2021, 13:38

Ich hatte eine Bandsäge mit 32cm Rollen und 450Watt Aufnahmeleistung (230V/2A), mit der habe ich mit einem Metallsägeblatt 40mm dicke Ronden mit 100mm Durchmesser aus einem Block gesägt. Pausen musste ich nur machen, damit sich das Alu mal wieder abkühlen konnte, weil ich mir sonst die Finger verbrannt hätte. Es scheint also ein Problem beim Motor zu liegen... (think)

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Re: Einschätzung Bandsägenfunktion/leistung

#3

Beitrag von jhg » 13.06.2021, 14:18

Ich hatte mal eine kleine, alte Metabo Dreirollenmaschine und damit waren solche Sachen auch kein Problem.

Was hast du denn da für Sägeblätter drin?
Benutzt du einen Längsanschlag? (und ist der ausgerichtet oder verläuft der Schnitt und das Sägeblatt klemmt)
Ist die Sägeführung gut eingestellt - zu eng und das Blatt klemmt? (evtl. mit etwas Wachs das Sägeband schmieren - bei laufender Säge eine Kerze an die Flanken des Blattes halten)
Laufen die Rollen gut auch unter Spannung? (oder ist ein Lager evtl. kaputt bzw. läuft nicht ordentlich)
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Re: Einschätzung Bandsägenfunktion/leistung

#4

Beitrag von Sven » 13.06.2021, 14:57

cherub hat geschrieben:
13.06.2021, 11:57
[...]
Jetzt bin ich bei den Schnitten allerdings extrem verwundert, wie wenig durchzugsstark das Ding ist. Ich habe mehrere scharfe und neue Blätter benutzt, trotzdem bleibt sie andauernd stehen,
[...]
Bleibt das Band stehen oder bleibt der Motor stehen?

Wenn das Band stehen bleibt, dann ist entweder die Spannung auf dem Band zu gering oder es ist irgendwo Öl auf die Antriebsrolle gekommen und sie rutscht durch.

Wenn der Motor stehen bleibt, dann ist der Motor nicht in Ordnung. Vielleicht eine Wicklung tot, oder so.


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Re: Einschätzung Bandsägenfunktion/leistung

#5

Beitrag von zisoft » 13.06.2021, 16:17

Sven hat geschrieben:
13.06.2021, 14:57
Bleibt das Band stehen oder bleibt der Motor stehen?
Das ist auch meine Frage.

Wenn das Band stehen bleibt, der Motor aber weiter läuft (hört man ja), dürfte die Spannung für den Antriebsriemen zu gering sein.

Wenn wirklich der Motor stehen bleibt (knurrt nur noch), dann tausche mal den Kondensator am Motor.
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Re: Einschätzung Bandsägenfunktion/leistung

#6

Beitrag von cherub » 13.06.2021, 18:07

Danke für die ersten Hinweise und Nachfragen.

Der Motor bleibt tatsächlich stehen, und als Folge natürlich auch das Blatt. Ich habe erst mit einem Längsschnittblatt angefangen (ist ja auch einer), dann zwei richtig scharfe Allrounder.

Verklemmt ist da nichts, egal ob mit Anschlag oder ohne. Die Bandführung ist ziemlich eng eingestellt, aber das Bremsen kommt nicht davon. Klar bin ich nicht besonders gut beim Einstellen, aber die einfachsten Sachen hatte ich schon überprüft. Die Sägeleistung ist einfach sehr begrenzt, und so wenig sollte es dann doch nicht sein.

Es deutet also doch alles auf den Motor hin. Den werde ich mir also mal genauer angucken müssen.

Vielen Dank für eure Hilfe und Einschätzung,
Christoph
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Re: Einschätzung Bandsägenfunktion/leistung

#7

Beitrag von thonk » 13.06.2021, 18:22

ich würde wie zisoft auf den ich Kondensator tippen.
das ist tatsächlich ein Verschleißteil und kann relativ kostengünstig ersetzt werden.
Die machen schon mal schleichend die Biege und liefern dann völlig falsche Werte. Ob der Folge verliert der Motor Leistung bis er komplett stehen bleibt.

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Re: Einschätzung Bandsägenfunktion/leistung

#8

Beitrag von Yaman » 13.06.2021, 20:03

Da ich bei meiner Bandsäge das gleiche Problem habe, habe ich mir mal den Kondensator angeschaut. Meiner Meinung nach passt der nicht zu den Motordaten:

Motor: 410 Watt (0,55 PS), 220 Volt, 50 Hz, 3A
Kondensator: 150 MFD, 125 VAC

Was für einen Kondensator brauche ich denn?

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Re: Einschätzung Bandsägenfunktion/leistung

#9

Beitrag von thonk » 13.06.2021, 20:55


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Re: Einschätzung Bandsägenfunktion/leistung

#10

Beitrag von zisoft » 13.06.2021, 21:35

Yaman hat geschrieben:
13.06.2021, 20:03
Was für einen Kondensator brauche ich denn?
Sollte auf dem Typenschild des Motors zu finden sein.

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Re: Einschätzung Bandsägenfunktion/leistung

#11

Beitrag von cherub » 13.06.2021, 22:10

Alternativ auf dem Kondensator selber. Meiner sieht so aus:
Dickes Ding
Dickes Ding
Ist schon ein Trümmer für ein so kleines Gerät.

Mal gucken, ob die Bauform genormt ist.

Danke für den Hinweis!

Ich melde mich wieder, so oder so.

Grüße,
Christoph
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Re: Einschätzung Bandsägenfunktion/leistung

#12

Beitrag von zisoft » 14.06.2021, 07:21

Yaman hat geschrieben:
13.06.2021, 20:03
Meiner Meinung nach passt der nicht zu den Motordaten:

Motor: 410 Watt (0,55 PS), 220 Volt, 50 Hz, 3A
Kondensator: 150 MFD, 125 VAC
Oha! Das passt mit Sicherheit nicht zusammen.

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Re: Einschätzung Bandsägenfunktion/leistung

#13

Beitrag von capricky » 14.06.2021, 10:04

zisoft hat geschrieben:
14.06.2021, 07:21
Yaman hat geschrieben:
13.06.2021, 20:03
Meiner Meinung nach passt der nicht zu den Motordaten:

Motor: 410 Watt (0,55 PS), 220 Volt, 50 Hz, 3A
Kondensator: 150 MFD, 125 VAC
Oha! Das passt mit Sicherheit nicht zusammen.
Ein Komma sollte dazwischen sein - 15,0 MFD (15µF).
Ersatz also mit 14 oder 16µF.

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Re: Einschätzung Bandsägenfunktion/leistung

#14

Beitrag von zisoft » 14.06.2021, 10:08

Ja, aber nicht mit 125V Spannungsfestigkeit :!:
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Re: Einschätzung Bandsägenfunktion/leistung

#15

Beitrag von Yaman » 14.06.2021, 10:35

Das ist der Kondensator. Da ist kein Komma im Kapazitätswert. Allerdings soll es ein Anlaufkondensator sein. Der müßte dann aber nach dem Start abgeschaltet werden. Ein zweiter Betriebskondensator ist nicht zu sehen.
Kondensator.JPG

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Re: Einschätzung Bandsägenfunktion/leistung

#16

Beitrag von the schweinhorn » 14.06.2021, 12:49

Ich weiß jetzt nicht, welche Kapazität der Kondensator hat oder der betreffende Motor an Leistung bringt, aber ich hab vor Jahrzehnten einen kräftigen Absauglüfter mit Radialvorbau geschenkt gekriegt, der eigentlich für 380V gedacht war, also ohne Anlauf- bzw. Mittelpunktkondensator bei mir aufschlug. Ich fragte meinen Elektrokumpel im Haus und der sagte mir, daß die genaue Kapazität in meinem sowie in vielen anderen Fällen, wo ein kräftiger Motor vonnöten ist ziemlich egal wäre, drückte mir einen großen aus einer Waschmaschine in die Hand und kritzelte mir einen groben Schaltplan. Seitdem läuft die Absauge wie Bombe. Als mir später der Kondensator eines Kompressors des Kalibers 200 l pro min abgeschmiert ist, habe ich ein identisches Modell reingehängt und der läuft auch seitdem hervorragend. ich komme vor morgen Mittag nicht zu mir, kann jetzt daher im Moment nicht nach der Kapazität oder der Motorleistung schauen, mach ich aber morgen gerne.
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Re: Einschätzung Bandsägenfunktion/leistung

#17

Beitrag von jhg » 14.06.2021, 14:36

@the schweinhorn ich glaube, wir reden hier von zwei verschiedenen Dingen. Ein 3-Phasen Motor an 220V laufen zu lassen bedarf eine Steinmetzschaltung. Da sind die Kondensatoren größer dimensioniert.

Der Kollege hier hat einen Einphasenmotor und der braucht einen kleinen Kondensator mit besagten 14-16µF als Betriebskondensator. Ich denke, da sollte man den Elektrofachleuten trauen, welche Kapazitäten die für so etwas vorschlagen. Und natürlich hat zisoft Recht, dass ein 125V Kondensator eigentlich gar nicht geht und die Anschlüsse sehen auch ziemlich abenteuerlich aus. Für unter 10€ bekommst du bei ebay oder Amazon ein Ersatz - das ist ja schon mal ein Versuch wert.

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Re: Einschätzung Bandsägenfunktion/leistung

#18

Beitrag von thonk » 14.06.2021, 19:45

Also, dass der Kondensator ausdrücklich als Anlaufkondensator bezeichnet wird, macht mich etwas stutzig.
Du hattest die Maschine gebraucht gekauft, oder?
Wäre nur zu gut herauszufinden, ob da sich schon mal jemand dran zu schaffen gemacht hat.
Welche Maschine ist es denn? Kann man im Netzt recherchieren, welche Kondensatoren baugleiche Maschinen verwenden?

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Re: Einschätzung Bandsägenfunktion/leistung

#19

Beitrag von Yaman » 14.06.2021, 21:42

thonk hat geschrieben:
14.06.2021, 19:45
Also, dass der Kondensator ausdrücklich als Anlaufkondensator bezeichnet wird, macht mich etwas stutzig.
Du hattest die Maschine gebraucht gekauft, oder?
Wäre nur zu gut herauszufinden, ob da sich schon mal jemand dran zu schaffen gemacht hat.
Welche Maschine ist es denn? Kann man im Netzt recherchieren, welche Kondensatoren baugleiche Maschinen verwenden?
Es ist die Alko BS 400-3 Bandsäge. In der Ersatzteilliste ist nur eine Bestellnummer für den Kondensator aufgelistet, aber keine Werte. Ich habe den Hersteller angeschrieben, aber den Kondensator haben sie nicht mehr als Ersatzteil.

Der Motor scheint einer der seltenen Motoren mit nur einem Anlaufkondensator zu sein. Ich habe den Motor aufgeschraubt und deutlich ist der Fliehkraftschalter zu sehen, der den Kondensator nach dem Start abschaltet. Der Kondensator hat dann keine Auswirkung mehr auf den Lauf des Motors.
Schalter.JPG

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Re: Einschätzung Bandsägenfunktion/leistung

#20

Beitrag von Sven » 14.06.2021, 21:43

Auf dieser Seite hat jemand sowas wie einen Schaltplan gepostet:
https://www.mikrocontroller.net/topic/349036
Vielleicht hilft das ja, um herauszufinden, ob an dem Motor falsche Umbauten getätigt wurden?

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Re: Einschätzung Bandsägenfunktion/leistung

#21

Beitrag von thonk » 15.06.2021, 10:21

Yaman hat geschrieben:
14.06.2021, 21:42
Der Motor scheint einer der seltenen Motoren mit nur einem Anlaufkondensator zu sein.
Sowas gibt es? Ich dachte, ich hätte es langsam verstanden.. :(
Ich bin davon ausgegangen, dass bei so einem EInphasen- (Wechelstrom)motor immer eine Phasenverschiebung in der Hilfsspule stattfinden muss, damit sich das Ding überhaupt drehen kann. Der Anlaufkondensator wird dem Betriebskondensator parallel geschaltet, um die Kapazität zu erhöhen, damit in der Startphase mehr Moment erzeugt werden kann. Was aber bei einer Bandsäge unnötig erscheint, weil da eigentlich gegen keinen Widerstand / Druck gestartet werden muss.
Mir ist jetzt nicht klar, wie bei dem Motor überhaupt ein Drehfeld aufrecht erhalten werden kann, wenn der Kondensator bei Drehzahl xy rausgenommen wird.
Gibt es ganz sicher nirgends einen zweiten Kondensator?
Wenn nicht, halte ich ab jetzt die Klappe, weil ich es dann offensichtlich doch nicht kapiert habe.

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Re: Einschätzung Bandsägenfunktion/leistung

#22

Beitrag von Yaman » 15.06.2021, 11:17

thonk hat geschrieben:
15.06.2021, 10:21
Sowas gibt es? Ich dachte, ich hätte es langsam verstanden.. :(
Das dachte ich auch. Auf dieser Seite habe ich folgendes Zitat gefunden: "Es gibt auch Motoren, die nur einen Anlaufkondensator besitzen, also nur einen Schubser zum Anlaufen benötigen und das Drehmoment im Betrieb ohne Kondensator erzeugen können. Diese kommen allerdings nur selten zum Einsatz."

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Re: Einschätzung Bandsägenfunktion/leistung

#23

Beitrag von thonk » 15.06.2021, 11:33

Oha... Das Funktionsprinzip würde mich mal interessieren.
Das heißt dann bezogen auf deinen Motor, dass die fehlende Lesitung nicht an einem defekten Kondensator liegen kann.
Wahrscheinlich kann der Motor einfach nicht mehr liefern, vorausgesetzt die Spulen sind in Ordnung.

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Re: Einschätzung Bandsägenfunktion/leistung

#24

Beitrag von darkforce » 15.06.2021, 12:04

Hier kannst du das Prinzip eines solchen Motors sehen:
https://circuitglobe.com/capacitor-star ... motor.html

Während des Starts gibt es zwei Wicklungen, das Drehfeld kommt durch den Kondensator zustande. Sobald der Motor ausreichend schnell dreht, wird die komplette zweite Wicklung abgeschaltet und es verbleibt nur die Hauptwicklung, deren Feld pulst. Vereinfacht gesprochen reicht es dann sozusagen aus, dem Rotor an der richtigen Stelle einen Schubs zu geben, damit er am laufen bleibt.

/* edit:
In diesem Video wird es ganz gut veranschaulicht:
https://www.youtube.com/watch?v=pbg_PF6MTwY */
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Re: Einschätzung Bandsägenfunktion/leistung

#25

Beitrag von zisoft » 15.06.2021, 18:06

Bei solchen Motoren sinkt bei Belastung nicht die Drehzahl, sondern der Motor bleibt stehen.
Passt ja zum Fehlerbild...

Ich würde der Säge einfach einen modernen Motor verpassen.

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