Lasertechnik verstehen

Vom einfachen Akku-Schrauber bis hin zur CNC Maschine,
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Lex Luthier †
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Lasertechnik verstehen

#1

Beitrag von Lex Luthier † » 20.05.2010, 14:26

Hallo

tut mir Leid aber das ist hier von mir keine Einführung sondern ne einfache Frage nach einer Einführung :D

Wer kann mal in großen Zügen erklären wie Lasermaschinen arbeiten, was sie können müssen um PLexi, Holz oder sogar Stahlbleche zu schneiden,

wie das mit dem Gravieren funktioniert, wie die verschiedenen Maschinen aussehen, welche Software man benötigt und was sowas derzeit kostet - natürlich Gitarrenbau Dimensionen ?

Ich habe mir gerade nochmal eine Schablone aus Plexi lasern lassen, das Ergebnis geht aber heute erst zur Post, kann also noch nix sagen

Ich weiß das diese Maschinen inzwischen eher wie ein Kopierautomat als wie eine Portal CNC aussehen, das die Dienstleister eher mit einer Corel Draw Datei was anfangen können als mit *.dxf, und das man Linien Gravieren kann und andere Durchschneiden

Die Technik und/oder Leistung, oder auch nur mit welchen Namen die Leistungswerte eines Lasers ausgedruckt werden - keine Ahnung (think)

Plaudert doch mal frohe drauf los...aber nicht so viel Links bitte

Welchen Part übernimmt denn die "CAM" Software beim Laser - braucht man das so teuer wie bei der CNC ?

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Re: Lasertechnik verstehen

#2

Beitrag von pl-guitars » 20.05.2010, 16:09

Ich hab nur zweite-Hand informationen, aber so viel weiss ich:


Eine Freundin von mir lasert an der Kunsthochschule Plexi damit.
Du kannst viele druckfaehige Dateien verwenden, am einfachsten ein pdf.
Die Strichstaerke entscheidet dabei ueber die Schnittstaerke, d.h. nur gravieren oder schneiden.
Ein Cam-Schnittstelle ist daher wohl nicht notwendig.
Wenn ich im Herbst wieder zuhause bin werd ich den Spass natuerlich ausprobieren und Fraesschablonen basteln...
Bis dahin muessen dir aber andere aushelfen ;)

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Re: Lasertechnik verstehen

#3

Beitrag von pl-guitars » 20.05.2010, 16:12


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Lex Luthier †
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Re: Lasertechnik verstehen

#4

Beitrag von Lex Luthier † » 20.05.2010, 20:51

eins der YT Videos hieß "300 Watt Laser"

klar - hab ich doch auch schon mal gelesen, aber was bedeutet 300 Watt- wie tief und wie hoch geht das und was bräuchte man wenn man z.B. 5mm Edelstahl oder 10mm lasern wollte ...wie staffelt sich das

und wenn man so einen Laser hat - ist das abwärtskompatibel, oder gibt es auch z.B. zu stark für Inlay oder sowas oder andersrum . gibt es so stark das man einen ganzen Body auslasern könnte, technisch, nicht ideologisch :D

und noch ne Frage

wenn man diese Videos sieht, sind das alles nur "Lichtblitze" oder fliegen dabei auch Späne, bei 0,2mm Schnittbreite z.B. können es ja nicht allzu viele Späne sein, die Frage ist nur wie diese Aussehen und ob man sich die Innenwelt seiner Maschine z.B. mit Metalllasern so angreifen kann, das es unratsam wird hinterher Palisander-Rückseiten reinzulegen ... müssen bei Metall gar Kühlflüssigkeiten fließen

In einem anderen Video griff der Typ das Metall ständig ohne Handschuhe am Rand an und fuchtelte auch in der Nähe des Lasers, das hat mich ja gewundert. also nix Kühlmittel nix Hitze :?:

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Re: Lasertechnik verstehen

#5

Beitrag von Fonz » 20.05.2010, 21:28

.. schau mal hier da wird grob beschrieben wie das funktioniert.

http://www.lasercut24.de/funktionsweise.htm

LG Fonz ;)

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Re: Lasertechnik verstehen

#6

Beitrag von Otz » 20.05.2010, 21:32

Einen Korpus wirst Du nicht lasern können. Erstens geht Holz meist nur bis ca 20 mm, zweitens willst Du das gar nicht, weil die Kanten bei diesen Stärken schwarz raus kommen und nachgeschliffen werden müssen.

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Re: Lasertechnik verstehen

#7

Beitrag von jhg » 20.05.2010, 21:32

Hi Jack,

ich hab mal vor einiger Zeit so ein wenig mich danach umgeschaut, weil Olsonguitars auch viel mit Laser arbeitet. Für die Sachen, die er macht reichen so weit ich mich noch erinnere 5Watt Laser.

Die Leistung von den Dingern wird generell über die Pulsdauer geregelt. Dadurch bestimmt man eben, wie viel Energie auf dem einen Punkt auftrifft. Das Material verdampft durch die hohe Energie - also keine Späne, weil ja auch kein mechanischer Eingriff erfolgt. So ganz kalt bleibt es an den Rändern aber auch nicht. Bei Stahl sieht man die Anlauffarben - allerdings eben durch den kleinen Durchmesser des Lasers nur sehr wenig Energie in das Bleibende Material eingebracht wird.
Bei Holz wird die ganze Sache noch schwieriger, weil es ja regelrecht "durchgebrannt" wird. Deswegen haben die Teile auch immer eine braune Schnittkante. Ich denke mir, dass das nur bis zu einer gewissen Dicke geht - sonst hast du schnell einen Schwelbrand in der Maschine. Außerdem musst du alles noch mal nacharbeiten - wegen der braunen Kanten.
Auch lässt sich nicht alles Lasern - Perlmutt geht nicht! Deswegen auch keine gelaserten Perlmutt Inlays.
Kunststoff geht auch nur begrenzt - da ist dann Wasserstrahlschneiden besser (genau wie bei dickeren Blechen bzw. temperaturempfindlichen Stählen, die verzugsfrei bleiben sollen)
Fazit: Lasern ist toll - aber auch nicht für alles geeignet. Im Gitarrenbau hat sich der Laser bisher wohl nur bei dem Lasern von Akustikgitarrenteilen und Inlays bewährt.
Ich würde mir also eher eine universelle CNC Fräse in den Keller stellen - da kannst du z.B. mit einer HF-Spindel alles bearbeiten

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Re: Lasertechnik verstehen

#8

Beitrag von jhg » 20.05.2010, 21:47

Man kann natürlich auch so was damit machen:

http://www.youtube.com/watch?v=ej3KSfVU5aw

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Re: Lasertechnik verstehen

#9

Beitrag von Lex Luthier † » 20.05.2010, 23:39

jhg hat geschrieben: Auch lässt sich nicht alles Lasern - Perlmutt geht nicht! Deswegen auch keine gelaserten Perlmutt Inlays.
das ist wirklich bedauerlich - oder ? Ich dachte ja eine Zeit lang es hätte was mit der Reflexion zu tun, das ist aber Blödsinn, Edelstahl reflektiert ja auch, man kann es wohl nicht schmelzen, daran liegt es wohl :?:

die "Ausschnitte" im Holz (alias Fräsungen) für Inlays kann man aber schon lasern wenn ich das richtig mitbekommen habe.

Hmm, Wasserstrahl ist aber schon ne ganz andere Geschichte und Anschluss

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Re: Lasertechnik verstehen

#10

Beitrag von Otz » 21.05.2010, 00:10

jhg hat geschrieben: Auch lässt sich nicht alles lasern - Perlmutt geht nicht! Deswegen auch keine gelaserten Perlmutt Inlays.
Geht Wasserstahl-schneiden bei Perlmutt? Dann wäre das mit dem Mangel an Laserbarkeit kein größeres Problem...

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Re: Lasertechnik verstehen

#11

Beitrag von jhg » 21.05.2010, 06:38

Lex Luthier hat geschrieben:
jhg hat geschrieben: Auch lässt sich nicht alles Lasern - Perlmutt geht nicht! Deswegen auch keine gelaserten Perlmutt Inlays.
das ist wirklich bedauerlich - oder ? Ich dachte ja eine Zeit lang es hätte was mit der Reflexion zu tun, das ist aber Blödsinn, Edelstahl reflektiert ja auch, man kann es wohl nicht schmelzen, daran liegt es wohl :?:
Es könnte auch an der blätterteigartigen Struktur von Perlmutt liegen und der Reflexion. Wahrescheinlich fliegt das Zeug einfach auseinander, wenn so viel Energie auf die Oberfläche trifft.
die "Ausschnitte" im Holz (alias Fräsungen) für Inlays kann man aber schon lasern wenn ich das richtig mitbekommen habe.
Ja, die Ausschnitte lassen sich quasi ins Holz hineinbrennen.
Geht Wasserstahl-schneiden bei Perlmutt? Dann wäre das mit dem Mangel an Laserbarkeit kein größeres Problem...
Wahrscheinlich eher nicht - liegt aber an der Größe der Teile. Wenn man sie vorher auf ein Blech aufkleben würde, geht es wahrscheinlich. Allerdings ist der Wasserstrahl ca. 1mm dick - da werden die Konturen nicht so filigran.

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Re: Lasertechnik verstehen

#12

Beitrag von Tomtaler0815 » 28.12.2022, 20:10

Fonz hat geschrieben:
20.05.2010, 21:28
.. schau mal hier da wird grob beschrieben wie das funktioniert.

http://www.lasercut24.de/funktionsweise.htm

LG Fonz ;)
Hier ist die richtige https://laserschneiden.com/Wiki-Laserschneiden.html URL.

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Re: Lasertechnik verstehen

#13

Beitrag von Ketarrenmacher » 29.12.2022, 00:01

Lex Luthier † hat geschrieben:
20.05.2010, 23:39
jhg hat geschrieben: Auch lässt sich nicht alles Lasern - Perlmutt geht nicht! Deswegen auch keine gelaserten Perlmutt Inlays.
das ist wirklich bedauerlich - oder ? Ich dachte ja eine Zeit lang es hätte was mit der Reflexion zu tun, das ist aber Blödsinn, Edelstahl reflektiert ja auch, man kann es wohl nicht schmelzen, daran liegt es wohl :?:
Einem Freund in Lüneburg gehört ein führendes Unternehmen in der "Non metall laser cut" Branche.
Permutt geht, aber es braucht sehr homogen gewachsene Strukturen. Schwierig wird es bei bunter Paua o.ä.
Im neuen Jahr wollen wir mal versuchen, Perlmuttlaminate zu lasern. Dann kann ich auch etwas zu Lasertyp und Leistung sagen.
https://www.eurolaser.com/de/anwendunge ... strumenten
Munterbleiben
Christian

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