Werkstatt für Zuhause?! Hobelbank für drinnen?

[Julius347]

Hallo Leute,

mein Name ist Julius und ich komme aus Bremen. Ich freue mich nun hier in diesem Forum angemeldet zu sein.

Eine Frage, die ich mir seit geraumer Zeit stelle: Was tun, wenn man erstmal keine eigene Werkstatt besitzt? Unsere Terrasse, ein Stück vom Wohnzimmer oder der Keller (Mietswohnung) kommen in Frage. Bisher springe ich noch von A nach B. Bei meinen Eltern in der Garage steht meine große Bandsäge, alles andere mache ich bzw. habe ich mehr oder weniger provisorisch hier Zuhause. Was mich ganz besonders stört und einschränkt ist die nicht vorhandene Hobelbank. Ich behelfe mir mit einem Spanntisch, aber das ist auf Dauer nichts. Wie macht ihr das? Gibt's andere Leute hier, die keine große Werkstatt besitzen? Wie macht ihr das?

Gibt's Tipps und Tricks für die "kleine" Werkstatt Zuhause?

Freue mich auf Eure Beiträge und Verweise auf ältere Beiträge.

Danke Euch!

* Julius

[zappl]

In meiner ersten Mini-Werkstatt hatte ich ein 1,50m langes Stück Küchenarbeitsplatte auf Holzböcken und wichtig (!) an der Wand festgedübelt damit nix wackelt. Darauf einen Schraubstock und ne kleine Ständerbohrmaschine. Hat für die ersten vier Instrumente gereicht.
Eigentlich hat sich an dem Setup bis heute auch nichts geändert, außer, dass der Arbeitsbereich mittlerweile auch Longscale Bässe in zusammengebautem Zustand aufnehmen kann.

Bietet natürlich nicht die Spannmöglichkeiten einer Hobelbank. Such mal nach "Smart Workstation". Evtl. ist das was für dich. Habe ich aber selbst nie ausprobiert, kann also nichts dazu sagen.

Ansonsten vielleicht die "Volkswerkbank" entsprechend deiner Bedürfnisse nachbauen. Dürfte rein optisch sogar Wohnzimmer-kompatibel sein:

https://www.youtube.com/watch?v=l-8B1LrO3nA

[MusikMaxx]

Hallo Julius,

ich hab im Heizungskeller angefangen auf ca. 2 quadratmeter. Geht auch.

Gibt auch schon ein Theman hierzu:

https://www.gitarrebassbau.de/viewtopic.php?f=37&t=9665

[Janis]

Moin Julius,

meine erste habe ich in der Küche gebaut. Viel Staub und genervte Nachbarn aber ging schon.
Momentan suche ich auch eine andere Lösung, wegen Rentnern und Neugeborenen im Haus.
Mein Plan: Kleiner Raum in einem Proberaumkomplex, den ich dann zum Üben und Bauen nutzen kann.

[DoppelM]

Ich selber Fahre 3-Gleisig:
Viel dreck und Lärm: offene Werkstatt
Medium Dreck und Lärm: Balkon mit klappwerkbank
Wenig Dreck und Lärm: Küchentisch.

Von Vorteil ist wenn man 1-2 gute Taschen (Seesack fürs Grobe, Alter Gigbag sobald die Gitarre erkennbar ist) für aufbewahrung und Transport der Materialien hat und Werkzeuge gut strukturiert in Koffer und Taschen packt. Es gibt auch ein paar videos zu Mobilen Werkzeugträgern/konzepten. Auf Youtube.

Die Bücher von Vic Tessolin sind zu dem Thema auch sehr zu empfehlen: https://www.amazon.de/s?k=minimalist+wo ... jf5gxubs_e

[Düsentrieb]

Ich hab auch keine Werkstatt. Weitere benachteiligende Faktoren sind die Tatsachen, dass ich in einer Vierzimmerwohnung in einer Plattensiedlung lebe und somit etwa 2000 Nachbarn habe, die jeden Fräseinsatz hautnah miterleben. Es geht trotzdem. Was ungemein hilft: Balkon mit ausklappbarer Werkbank (die gute alte Black & Decker), eine Granit Fensterbank zum Beschweren eben jener Werkbank sowie eine tolerante Frau, die mir das gelegentliche Verdrecken und Vollrümpeln des Büros nicht (zu) krumm nimmt. Doppelt hilfreich: Der überwiegende Einsatz von Handwerkzeugen - schon sowohl Gehörgänge als auch die Brieftasche, und lässt einen sich kurzzeitig als erhaben und mächtig erachten.

PS: Der Vollständigkeit halber gebe ich ungern zu, dass ich alle Jubeljahre in der alten Heimatstadt Zugriff auf eine vollausgestattete Tischlerei habe und mir manche Arbeitsschritte entsprechend erleichtern kann. Trotzdem, es geht...

[Poldi]

Ich habe auch nur einen kleinen Keller zur Verfügung. Da steht eine Werkbank drin die nicht viel taugt und die deshalb eine Küchenarbeitsplatte als Auflage bekommen hat und die an der Wand befestigt ist, so habe ich einen wackelfreien Arbeitsplatz an dem ich schon mehr als 40 Gitarren gebaut habe.

[cabriolet]

Das Clevere an der oben gezeigten "Volks-Werkbank" ist die Bodenplatte, auf der man selber steht. Dann kann das Ding nicht wandern.
Das Prinzip ist uralt, aber weitgehend in Vergessenheit geraten, stattdessen versucht man seit Jahrhunderten, die Werkbänke immer schwerer zu machen . Noch am ehesten gehalten hat sich das Prinzip bei Zimmersleuten und Dachdeckern, die ja oft direkt auf ihrem Werkstück sitzen.
Geht bei jeder Art von Werkbank, meine besteht ja auch nur aus zwei alten Holzböcken, auf denen ein Rest einer Tischplatte mit Schraubzwingen festgezwungen ist. Unter einen der Böcke ist einfach eine Sperrholzplatte geschraubt.

Gruß
Markus

[zappl]

Das Clevere an der oben gezeigten "Volks-Werkbank" ist die Bodenplatte, auf der man selber steht. Dann kann das Ding nicht wandern.
Das Prinzip ist uralt, aber weitgehend in Vergessenheit geraten, stattdessen versucht man seit Jahrhunderten, die Werkbänke immer schwerer zu machen .

Das hat mich auch staunen lassen. Die Problemlösung ist so einfach und so effektiv ...