GitarreBassBau.de

Hallo,
ich würde gerne meine Hobellosigkeit beenden und in einen bis zwei Metallhobel investieren. Im Blick hätte ich die Kunz-Hobel. Die scheinen eine vernünftige Qualität zu haben zu einem Preis, den ich mir noch leisten kann. Hauptsächlich möchte ich sie zum Fügen von Tops verwenden, oder z.B. um einen Kreissägenschnitt zu glätten. Da hätte ich zwei Fragen:
1. Ich hätte für den Anfang an die beiden Größen 4 und 6 gedacht. Würde ich damit das meiste abdecken können oder empfehlt ihr mir andere Größen für den Anfang?
2. Bei Systemshop 24 gibt's die Kunz Hobel mit flacher oder mit gerillter Sohle. Letztere sind je nach Größe teils 10€ günstiger zu bekommen, bei anderen Größen kostet die gerillte Sohle einen Aufpreis. Frage: gibt's bei der gerillten Sohle irgendwelche eklatanten Nachteile/Vorteile? Oder ist das relativ egal, und ich kann einfach die günstigere Version nehmen?
Danke für eure Tipps!

ich habe mir die kleine rauhbank nr 5 gekauft und decke damit die meisten fügearbeiten ab.
die geriffelte sohle würde ich für diese zwecke nicht nehmen denn die geschlossene sohle ist m.m.n. z.b. bei einer hobellade praktischer.

der 2. hobel war ein kleiner einhandhobel und danch kam ein hobel nr.3, beide von kunz.

Servus Ralf,

zum Fügen nehme ich auch einen 5er (Juuma), der ist dafür völlig ausreichend.

Grüße

Matthias

Ich besitze einen Einhandhobel und eine Raubank Nr.6. Beide von Juuma.
Ich bin damit hochzufrieden und habe bisher keine weiteren vermisst (was noch nichts besagt ).

Gekauft habe ich sie hier:
https://www.feinewerkzeuge.de/juuma-einhandhobel.html
und hier:
https://www.feinewerkzeuge.de/eputz6.html (JUUMA Rauhbank No. 6)

Manchmal hätte ich noch gerne einen Minihobel für ganz feine Arbeiten, aber bisher konnte mir die Ziehklinge immer noch helfen.
Ein Simshobel wäre auch nett.

Beachte aber, dass du noch Schleifsteine brauchst (ich benutze einen 800er und einen 2000er, glaube ich) und eine SChärfhilfe, die den Winkel hält. Das kann man sich aber noch zur Not selber bauen. Ich besitze die von Veritas, die ist gut. https://www.feinewerkzeuge.de/hilf.html (Veritas MK.II Schärfhilfe Standard (MK.II Honing Guide)
Und eine dicke Marmor- oder Glasplatte und Schleifpapier zum Abrichten der Steine.

Bei meinem Nr 5 (Kunz, die einfachere Variante, also nicht das Juuma-Gegenstück) ist das Hobelmaul ein bisserl weit, und es lässt sich nicht eng einstellen

Danke für eure Tipps. Wenn ich es noch ein wenig konkretisiere ... am meisten würde ich gerade einen Hobel benötigen, um auf der Kreissäge gesägte Streifen für laminierte Hälse sauber zu fügen. Das nächste Projekt wird wohl ne Gitarre, aber bei mir muss es natürlich für Bass-Dimensionen taugen. Ergo um eine Kante von bis zu 70cm sauber zu fügen – nehm ich dafür besser einen 5er oder einen 6er?

bea hat geschrieben: ↑

07.02.2018, 20:52

Bei meinem Nr 5 (Kunz, die einfachere Variante, also nicht das Juuma-Gegenstück) ist das Hobelmaul ein bisserl weit, und es lässt sich nicht eng einstellen

Meinst du konkret diesen hier? https://www.systemshop24.de/KUNZ-kleine-Rauhbank-Nr-5_1 Würdest du mir ergo davon ab- und zum Kunz 5+ zuraten? Oder passt der, ist aber halt nicht High-End? Das letzte Quäntchen brauch ich nicht, aber funktionieren muss es.

Ich hab noch halt nie gehobelt. Außer einmal als 12jähriger, da ist die aus den Angeln gehobene Tür umgefallen und mir mit der Klinke auf den großen Zehennagel drauf. Ich hab ein Trauma.

thoto hat geschrieben: ↑

07.02.2018, 20:50

Beachte aber, dass du noch Schleifsteine brauchst (ich benutze einen 800er und einen 2000er, glaube ich) und eine SChärfhilfe, die den Winkel hält. Das kann man sich aber noch zur Not selber bauen. Ich besitze die von Veritas, die ist gut.

Ich hab einen Japanischen Kombistein mit 1000/2000 wenn ich nicht täusche. Damit hab ich bei den billigen Baumarkt-Stechbeiteln ganz gute Ergebnisse erzielt.

Allerdings denke ich gerade über eine Nassschleifmaschine nach. Eventuell die Triton. Wie ich mich kenne schleif ich dann schneller zwischendurch mal nach als mit dem händischen Gepansche. Ne Maschine macht weniger Sauerei und braucht nur einen Schluck Wasser. Manuell schärfen muss ich in der Küche ... Macht das Sinn? Oder sind die Ergebnisse wesentlich besser, wenn man es mit der Hand macht?

Bringt die Triton mehr als eine Scheppach? Oder kann man wenigstens da einmal günstiger kaufen?

einen hobel nr. 6 brauchst du denke ich nicht, da ist die kleine rauhbank nr. 5 mehr als ausreichend
die streifen für die halskanteln richte ich mit der oberfräse bzw. danach mit dem schleifklotz ab

mit den schleifsteinen hat @thoto recht, an die habe ich schon gar nicht mehr gedacht.
ich denke, dass du für die grossen eisen mit einem kleinen kombistein nicht wirklich freude haben wirst.
dann bist du aber schnell bei 25,- / stein + abziehstein + schleifhilfe => halber preis der triton

Rallinger hat geschrieben: ↑

07.02.2018, 21:58

Meinst du konkret diesen hier? https://www.systemshop24.de/KUNZ-kleine-Rauhbank-Nr-5_1

Genau den meine ich. Weil in meinem aber nicht mehr die originalen Schrauben der Hobelmaulbefestigung drin sind, ist die notwendige Einstellbarkeit gar nicht mehr gegeben.

Ich frage mich allerdings, ob ein ordentlicher Hobel dieser Größe aus Holz oder eine alte, aber noch intakte Raubank nicht die bessere Wahl wären.

eine SChärfhilfe, die den Winkel hält. Das kann man sich aber noch zur Not selber bauen.

Mit ein wenig Üben bekommt man das Ding auch so scharf. Die Anleitung von Friedrich Kollenrott, die ich neulich hier verlinkt habe, finde ich da schon sehr hilfreich. Der schlägt u.A. Winkel-Lehren aus Kunststoff vor. (ich frage mich gerade, ob man mit schichtbildend geöltem Birke-Sperrholz nicht auch zurecht kommen wird...). Man benötigt 25° und 30°.

Ich hab einen Japanischen Kombistein mit 1000/2000 wenn ich nicht täusche. Damit hab ich bei den billigen Baumarkt-Stechbeiteln ganz gute Ergebnisse erzielt.

Solange man wie ich auch froh und glücklich ist, ein Eisen überhaupt halbwegs im Winkel schleifen zu können, sollte das rechen. Auf die Dauer wird dann noch ein Schruppstein und ein noch feinerer Stein fällig. Ich würde drauf achten, dass das einer der Steine ist, die man ständig im Wasser liegen lassen, also lagern, kann.

Manuell schärfen muss ich in der Küche ... Macht das Sinn?

In der Küche? Ja. Mit einem Plastik-Schneidbrett als Unterlage und dicht verschließbaren Plastikdosen für die Steine. Dazu ein ausgedientes Handtuch - Händehandtuch geht auch. Das Zeug ist in Null Komma Nix aufgebaut, ggf. sogar auf einem Beistelltisch in der Werkstatt, und man kann genauso eben mal schnell zwischendurch schleifen wie auf der Maschine.

Wenn Maschine führt m.W. an der Tormek nahezu kein Weg vorbei.

Ergänzung: aus meiner Kritik am Kunz No 5 folgt natürlich, dass mein Exemplar schlechter als normal für diese Hobel ist.

Noch ne Ergänzung:

http://www.woodworking.de/cgi-bin/forum ... l-laenger/

http://www.woodworking.de/cgi-bin/forum ... z/#m_58151

Hm, hm. Jetzt war ich so motiviert und bin doch wieder unsicher. Bea, danke für die Links zu den Kunz Hobeln. Die Kritiken sind ja einigermaßen vernichtend. Allerdings auch 12 Jahre alt. Würde mich interessieren, ob das bei der aktuellen Produktionsserie immer noch so ist.
@Docwaggon : Du hast doch kürzlich einen 3er Kunz gekauft und wenn ich es richtig verstanden habe, hast du mehrere (oder zumindest den 5er) von diesem Hersteller. Kannst du die schlechte Einstellbarkeit dieser Teile bestätigen?
Oder irgendwer anderes, der/die so einen Kunz (aus aktueller Produktion) im Einsatz hat?
Beim Systemshop 24 gäb's alternativ noch den Kunz 5Plus für 140 Euro, der ist also ein Stückchen günstiger zu kriegen als der Juuma. Wobei es auf die 25 Euro Unterschied zum Juuma dann auch nicht mehr ankäme. Schwierig.

Hier ein Bericht zum Verstellen bei Kunz Plus Hobeln. Das sieht schon besser aus.
https://holzwerkerblog.de/werkstatt-2/h ... putzhobel/

EDIT 5er statt 4er + ein paar worte mehr

ich finde die einstellbarkeit völlig ausreichend und kann beim 5er nichts schlechtes sagen.
da verstellt sich nichts und fein genug geht es auch einzustellen.

den 3er habe ich noch nicht wirklich im einsatz aber die technik ist identisch und sieht für mich solide aus.
nur das eisen brauchte etwas zuwendung ..

die einhandhobel sind aufgrund der bauweise schwerer einzustellen aber das ist denke ich konzeptbedingt und hat mit der marke nichts zu tun.

wenn meine werkstatt abbrennt würde ich mir diese hobel wieder kaufen.

noch eine ergänzung : die beiträge, die bea verlinkt hat sind 12 jahre alt (wenn ich das jetzt auf einen kurzen blick gerafft habe),
da scheint es eine zeit gegeben zu haben, in der kunz wirklich schlecht war.

ich schaffe mit der kleinen rauhbank bei passenden holz und scharfen eisen feine dünne späne.

Yaman hat geschrieben: ↑

08.02.2018, 09:12

Hier ein Bericht zum Verstellen bei Kunz Plus Hobeln. Das sieht schon besser aus.
https://holzwerkerblog.de/werkstatt-2/h ... putzhobel/

Ja, den hab ich gelesen. Klingt auf jeden Fall schon mal ziemlich gut. Und die Hobelsohle noch ein wenig abrichten zu müssen ist auch noch im Rahmen des aktzeptablen.

Docwaggon hat geschrieben: ↑

08.02.2018, 09:35

wenn meine werkstatt abbrennt würde ich mir diese hobel wieder kaufen.

Das wollen wir nicht hoffen, aber das ist doch mal ein Wort. Danke! Ich schätze ich werd vor dem Bestellen trotzdem noch kurz beim Dictum Shop in München vorbeischauen, und die Hobel mal in die Hand nehmen. Die haben zwar keine Juumas, aber immerhin die Kunzens und Kunz Plus. Mal ein Gefühl dafür bekommen ... ich würde zwar gerne etwas Geld sparen, aber fürs 2x kaufen hab ich zu wenig Geld übrig.

Der Dick hat auch seine Hausmarke. Die schauen aus, als ob die in der selben Bude in Indien oder sonstwo gebaut werden wie die Juumas:
https://www.dictum.com/de/dictum-hobel- ... 99_1_12_12__
https://www.feinewerkzeuge.de/eputz5.html
Vor dem Kauf evt. ein Haarlinineal und einen Winkel an den Hobelkörper halten.

achte bei den kleineren hobeln mal auf die griffmöglichkeiten.
ich habe beim 3er ein problem den hinteren griff komplett zu greifen und deine hände sind wenn ich das richtig verstanden habe auch nicht gerade zart ..
beim 5er geht das

Docwaggon hat geschrieben: ↑

08.02.2018, 10:30

achte bei den kleineren hobeln mal auf die griffmöglichkeiten.
ich habe beim 3er ein problem den hinteren griff komplett zu greifen und deine hände sind wenn ich das richtig verstanden habe auch nicht gerade zart ..
beim 4er geht das

Danke, werd ich machen! Lass es mich so ausdrücken: an einen Konzertpianisten würde man bei meinen Händen wohl nicht zuerst denken. Aber inzwischen hat sich ja ein 5er als erste Anschaffung herauskristallisiert. Bin guter Dinge, dass ich meine Finger da sortiert kriege.

Keine ahnung warum ich den 4er und 5er ständig durcheinanderwerfe ..

Docwaggon hat geschrieben: ↑

08.02.2018, 09:35

ich schaffe mit der kleinen rauhbank bei passenden holz und scharfen eisen feine dünne späne.

Mit dem Kunz 5 hab ich immerhin meine Werkbank abgerichtet. Es ist jetzt nicht so, als ob man damit nicht hobeln könnte. Aber besser als mein alter billiger Baumarkt-Doppelhobel mit Keil isser halt auch nicht. Nur halt größer. Besser einstellen als ein traditioneller Holzhobel mit Keil lässt er sich übrigens auch nicht.

Wenn (und weil) Geld ja ein Thema ist, würde ich mich tatsächlich auch nach gebrauchten Holzhobeln umsehen. Einen ordentlichen Putzhobel fürs Feine, einen normalen Doppelhobel und eine (kleine) Raubank. Hängt natürlich auch davon ab, was man vorhat. Letztere kann man ggf auch selbst bauen.

bea hat geschrieben: ↑

08.02.2018, 11:34

Wenn (und weil) Geld ja ein Thema ist, würde ich mich tatsächlich auch nach gebrauchten Holzhobeln umsehen. Einen ordentlichen Putzhobel fürs Feine, einen normalen Doppelhobel und eine (kleine) Raubank. Hängt natürlich auch davon ab, was man vorhat. Letztere kann man ggf auch selbst bauen.

Ja, das hab ich auch schon diverse Male überlegt. Ich tendiere halt zu Metallhobeln weil ich es so verstanden habe, dass sie leichter einzustellen sind. Vor der Hobelmesser-Einstellerei per Hammer hab ich einen ziemlichen Respekt. Oder ist das gar nicht so dramatisch?

Ich würde sagen beide Typen sind ähnlich präzise einzustellen, die Metallhobel sind für Anfänger sicherlich einfacher zu bedienen.
Aber einen günstigen Holzhobel zu kaufen und dafür etwas mehr Zeit in die "Bedienung" zu stecken ist sicher auch eine gute Alternative...