Fret Cutter Fret Puller

von Hobeln, Sägen und Feilen bis zu Spezialhandwerkzeugen

Moderator: jhg

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clonewood
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Fret Cutter Fret Puller

#1

Beitrag von clonewood » 13.05.2010, 09:50

Bundziehzangen und Schneider sehen einander sehr ähnlich. Der Hauptunterschied liegt in der Breite der Schneiden.

Bundziehzange:

Bild

http://www.stewmac.com/shop/Tools/Speci ... uller.html

Bild

http://shop.rall-online.net/epages/6151 ... ries/21/28

Für das saubere Bündeziehen sind breite Schneiden eher hinderlich. Mit einer schmalen Zange kann man sich schön Stück für Stück über den Griffbrettradius vorarbeiten.

Bunddrahtschneider:

Bild

http://www.stewmac.com/shop/Tools/Speci ... utter.html

Speziell für das saubere Entfernen überstehender Bundrahtenden um die Bearbeitung der Bundenden mit entsprechenden Feilen zu minimieren. Das Werkzeug darf ruhig etwas massiger sein und genug Hebelkraft haben.

...........................................................................................................................................................

man kann alternativ die Wate von gewöhnlichen Zangen entfernen um sich durch diese Modifikation seine Bundschneid- und Ziehwerkzeuge selbst herzustellen........Achtung! Die Schneiden billiger Werkzeuge haben meistens keine hohe Standzeit. Man bedenke, die Wate wie sie bei gewöhnlichen Zangen zu finden ist erhöht die Lebensdauer/Haltbarkeit der Schneiden.
[zelle][attachment=1]bundziehzange1.jpg[/attachment][/zelle][zelle][attachment=0]bundziehzange2.jpg[/attachment][/zelle]
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bundziehzange2.jpg
bundziehzange1.jpg

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Re: Fret Cutter Fret Puller

#2

Beitrag von 12stringbassman » 13.05.2010, 10:20

clonewood hat geschrieben:man kann alternativ die Wate von gewöhnlichen Zangen entfernen um sich durch diese Modifikation seine Bundschneid- und Ziehwerkzeuge selbst herzustellen.......
Das sog. Flechterzangl (= die Monierzange für den Stahlbetonbauer/Eisenflechter) eignet sich besonders gut, da sie einen kleinen Kopf und lange Griffe hat. Bei meinem ersten Versuch hatte ich allerdings vorne zu viel weggeschliffen, so dass keine Phase mehr übrig war, wodurch die Schneide sehr schnell hinüber war.
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Re: Fret Cutter Fret Puller

#3

Beitrag von Lex Luthier † » 13.05.2010, 13:21

ein Kommentar zur Praxis von mir

die Stewmac Zange ist eins dieser Werkzeuge, wenn man es sich doch mal dazu bestellt hat, dessen Kauf man keine Sekunde lang bereuen wird - einfach gut ;)

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Re: Fret Cutter Fret Puller

#4

Beitrag von capricky » 13.05.2010, 15:04

Ein Kommentar zur Praxis auch von mir: ;) Solche Zangen sind wirklich leicht selbst angefertigt oder getuned. Die Grabbelkisten in den Baumärkten liefern reichlich preiswertes "Roh- bzw Ausgangsmaterial".
Hier noch eine Schneidenvariante, die auf meinem "Mist" gewachsen ist, sie liefert ein sauberes Schittbild und weniger Stauchung, weil nur in eine Richtung geschnitten wird. Die "flache" Seite der Schneiden kommt auf die Bunddrahtkrone, die eigentliche Schneide berührt im geschlossenen Zustand der Zange die Mitte der etwa 2- 3mm breiten flachen Schneide.

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Re: Fret Cutter Fret Puller

#5

Beitrag von jhg » 13.05.2010, 15:28

12stringbassman hat geschrieben: Das sog. Flechterzangl (= die Monierzange für den Stahlbetonbauer/Eisenflechter) eignet sich besonders gut, da sie einen kleinen Kopf und lange Griffe hat. Bei meinem ersten Versuch hatte ich allerdings vorne zu viel weggeschliffen, so dass keine Phase mehr übrig war, wodurch die Schneide sehr schnell hinüber war.
Ich hab bei mir seit einigen Jahren schon eine solche Zange im Einsatz. Ich hab die Wate komplett weggeschliffen, damit man auch beim Bundentfernen sauber unter die Bundkrone kommt. Von der Standzeit ist die völlig in Ordnung - war aber auch keine 1€ Grabbeltischzange! Ich hab sie ein oder zwei mal nachgeschliffen, damit sie mit der beschliffenen Seite keine Kratzer macht.
Ich mag auch die langen Griffe dieser Zange. Ich finde, man hat damit ein gutes Gefühl - gerade beim heraushebeln der alten Bundstäbchen.

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Re: Fret Cutter Fret Puller

#6

Beitrag von 12stringbassman » 13.05.2010, 16:08

jhg hat geschrieben:... - war aber auch keine 1€ Grabbeltischzange!
Meine ist Qualitätsware vom Profi-Werkzeuglieferanten (ich bin Bauunternehmer). Wahrscheinlich ist bei meiner die Phase einfach zu flach. Ich benutze sie aber auch hauptsächlich zum abzwicken des Bunddrahtes und zum ausknipsen des Stegs an den Bundstäbchenenden
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Re: Fret Cutter Fret Puller

#7

Beitrag von capricky » 13.05.2010, 16:37

Geht ihr denn mit euren Bundzangen noch einem Nebenerwerb als Eisenflechter nach? :D Meine 3 oder 4 Stück sind so etwa 15 - 25 Jahre im Einsatz und haben ein paar hundert Gitarren bundiert, ohne das große Nachschärfungen notwendig waren. Gelegentlich wird der Kopf mal ein wenig poliert und Blut, Schweiß oder Tränen abgewischt. Außer Neusilber knipse ich damit nur noch Haut und Finger :oops: Man muß vielleicht beim Schleifen aufpassen, daß sie nicht Ausglühen, ein typischer Anfängerfehler. Ich will mich um himmelswillen nicht gegen Qualitätswerkzeuge aussprechen, davon sind genug bei mir im Einsatz. Aber gerade die Bundierzangen sind ein gutes Übungsfeld für "Werkzeugtunig im Gitarrenbau

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Re: Fret Cutter Fret Puller

#8

Beitrag von clonewood » 16.05.2010, 14:36

hier ein Link zu Knipex Zangen ohne Wate / Facette

http://www.knipex.de/index.php?id=1216& ... oupID=1467

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Re: Fret Cutter Fret Puller

#9

Beitrag von capricky » 02.07.2010, 18:32

Es muss die Hitze sein, ich wollte Fubis post nur zitieren, am Ende habe ich es gelöscht. :(
Tolle Wurst :( Eine eben gekaufte Knipex 64 12 115 ESD gab beim ersten Bunddraht spontan den Geist auf. Hoffen wir mal, daß der Händler ein Einsehen hat.

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Re: Fret Cutter Fret Puller

#10

Beitrag von capricky » 02.07.2010, 18:36

Tolle Wurst :( Eine eben gekaufte Knipex 64 12 115 ESD gab beim ersten Bunddraht spontan den Geist auf. Hoffen wir mal, daß der Händler ein Einsehen hat.
So sieht ein 28,-Euro teurer Wiha ESD Seitenschneider aus, der im Hornbachbaumarkt hängt... aber er heißt ja auch Elektronikseitenschneider und nicht Saitenschneider. Die besten sind die "selbstgemachten" ;)

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Re: Fret Cutter Fret Puller

#11

Beitrag von bigherb » 03.07.2010, 11:34

der große Maitre aus der Metropole hat mal wieder recht. Zum Bundieren habe ich mir einen Vorderschneider für 32 Tacken von Knippex gekauft. Die Hebelkraft ist klasse und die überstehenden Bundenden "knIpst" die Zange ab das es eine Freude war.......war! Als ich einmal zwei Spaxschrauben bei einer Möbelreparatur abzicken wollte weil sie zu lang waren und die Spitzen aus dem Holz lugten......Totalschaden!

Der Trick mit der flachen Schneide wird auch von den Gärtnern geschätzt. Manche Schnitte verangen nach solchen Abosszangen.

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Re: Fret Cutter Fret Puller

#12

Beitrag von www.rall-online.net » 05.07.2010, 09:44

Hallo zusammen.
Nachdem ich oben meine Zange sah wollte ich noch was dazu beitragen.

Bundziehzangen:
hier ist es wichtig, dass die Schneiden so scharf wie möglich sind damit sie unter den Bunddraht kommen. Da die Griffbretter meist gewölbt sind und die Schneiden gerade, darf die Zange vorne nicht zu breit sein. Auch darf sie keine Dellen beim Herauswackeln hinterlassen. Eine Wölbung außen und dann genügend Keilwirkung, dammit beim Zusammendrücken der Backen der Bunddraht auch hochgehoben wird. Also Ecken abrunden und polieren.
Habe mehrfach mit Erfolg Bundierungen mit Scalopped Fretboards damit gemacht.
Bunddraht Zieher bei Fender Ahorn Griffbrett - scalopped
Bunddraht Zieher bei Fender Ahorn Griffbrett - scalopped
Bunddraht-Abschneider:
http://shop.rall-online.net/epages/6151 ... s/04050001
Hier macht die Qualität der Zange die Zähigkeit und Härte der Schneiden aus. Die klassische Beißzange oder andere einfache Kopfschneider besitzen oftmals keine durchgehärteten Schneiden - ohne das hält keine Zange.
Muß ich noch dazu sagen, dass man keine Spax damit abschneiden soll?
Klar, wenn die Schneide vorne bis fast auf eine Linie zurückgeschliffen ist dann wirken enorm hohe Kräfte auf das schmale Stück Schneidenstahl im Eingriff - je nach Zangenqualität eignen sie sich auch für Edelstahl-Bunddraht.

Als ich meine Abschndeizange von verschiedenen Herstellern anbieten und anfertigen ließ habe ich diese natürlich auch getestet - Edelstahl-Bunddraht abgeknipst bis der Arm weh tat und das über mehrere Tage - ging nur gut bei speziell gehärteten Schneiden gut.
Letztendlich kaputt gebracht habe ich sie durch dickere Nägel oder Schrauben - siehe Bild.
Kaputterprobte Bunddraht-Abschneider
Kaputterprobte Bunddraht-Abschneider
Keep on building!
Andreas
http://www.rall-online.net

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Re: Fret Cutter Fret Puller

#13

Beitrag von taxman » 01.08.2010, 23:28

Gut zu wissen, daß deine Zangen robust sind, ich habe es bisher mit einer bearbeiteten Kneifzange gemacht, die sah dann so aus wie dein letztes Beispielbild. Meine Hände hatten Blasen, habe ich auch in meinem LP Cedro Baubericht bildlich festgehalten ;)

Ich will eh bald was bei dir bestellen, wenn die Abrichtfeilen und einige andere Dinge wieder vorrätig sind, dann werde ich mir mal so ein gehärtetes Zängchen mitbestellen.

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