Bünde am Leben, Hammer tot?

von Hobeln, Sägen und Feilen bis zu Spezialhandwerkzeugen

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Bünde am Leben, Hammer tot?

#1

Beitrag von Gerhard » 24.09.2012, 02:01

Nun denn, auch auf die Gefahr hin dass ich gleich gelüncht werde, weil das Thema Bundierhammer schon ausführlich diskutiert wurde, muss ich doch etwas dazu schreiben. Ich hab mich vor einiger Zeit dazu hinreißen lassen, so einen Dead-blow-fretting-hammer (Bünde-tot-schlag-Hammer? (think) ) zu kaufen. Benutzt hab ich ihn heute zum ersten mal.. Testweise mal einen Bund eingehämmert, um den Unterschied zur Bundierpresse zu sehen. Jetzt ist, nach nur einem Bund, die Schlagfläche des Luxushammers verdellt, siehe Bild:
DSC07958.JPG
Ich hab NICHT wild drauf eingedroschen, aber zimperlich war ich auch nicht, schließlich soll der Bund ja in den Schlitz, und immerhin ist das ein Hammer und kein Seismograph.

Aber, dachte ich mir, und betrachtete die Bundkrone:
DSC07960.JPG
DSC07959.JPG
Keine Spur einer Delle zu sehen. Kann das etwa so gewollt sein? Ist die Schlagfläche absichtlich weicher als der Bunddraht, um die Bundkronen zu schonen? Ui das reimt sich, und was sich reimt...

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Re: Bünde am Leben, Hammer tot?

#2

Beitrag von Bastelmann » 24.09.2012, 05:01

Ich denke, das ist schon völlig in Ordnung so. Der Hammer muss ja weicher sein als die Bünde, um diese nicht zu verdellen. Nimmst Du einen Hammer aus Werkzeugstahl, dann hast Du die Dellen halt auf den Bünden und nicht am Hammer.
Die Bundesdoofenbeauftragte warnt: "Keine Macht den Doofen!"

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Re: Bünde am Leben, Hammer tot?

#3

Beitrag von Poldi » 24.09.2012, 05:36

Bastelmann hat geschrieben:Ich denke, das ist schon völlig in Ordnung so. Der Hammer muss ja weicher sein als die Bünde, um diese nicht zu verdellen. Nimmst Du einen Hammer aus Werkzeugstahl, dann hast Du die Dellen halt auf den Bünden und nicht am Hammer.
Jau, seh ich auch so.
Wobei, ein bischen härter könnt er schon sein. Der ist ja nach 2 GB ein Fall für die Tonne.

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Re: Bünde am Leben, Hammer tot?

#4

Beitrag von capricky » 24.09.2012, 08:55

Ich benutze auch einen rückschlagfreien Hammer, aber verwende zum Bündeeinschlagen immer eine Beilage aus Holz. Das schont nicht nur Hammer und Bundmaterial, sondern levelt auch besser die Bundhöhe (mit den Nachbarbünden). So ist deutlich weniger Nacharbeit wie Schleifen der Bundhöhen (Abrichten) notwendig.

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Re: Bünde am Leben, Hammer tot?

#5

Beitrag von bigherb » 24.09.2012, 08:56

stell jetzt mal eines saudumme Frage.
Ich benutze selber einen klassischen Kunststoffhammer (mit den rot durchsichtigen Plastikhälften) bisher war mir auch ein Bronzehammer als viel zu schwer eingeschätzt. Woraus der gezeigte Fret-Klopper besteht weiß ich nicht.
Was spricht gegen einen Kunststoffhammer ?

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Re: Bünde am Leben, Hammer tot?

#6

Beitrag von capricky » 24.09.2012, 09:03

Poldi hat geschrieben: Wobei, ein bischen härter könnt er schon sein. Der ist ja nach 2 GB ein Fall für die Tonne.
Sicher nicht, ich habe noch zwei mittlere Messinghämmer, die mein Großvater (gel. Werkzeugmacher) bereits in den 20er Jahren des letzten Jahrhunderts benutzte. Die haben zwar viele Spuren auf der Bahn, sind aber keineswgs Schrott.

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Re: Bünde am Leben, Hammer tot?

#7

Beitrag von Gerhard » 24.09.2012, 11:08

Danke für eure Antworten, also scheint es wirklich bewusster Verschleiß zu sein. Danke Capricky für den Tipp mit der Holzbeilage, den werd ich mal probieren!
bigherb hat geschrieben: Ich benutze selber einen klassischen Kunststoffhammer (mit den rot durchsichtigen Plastikhälften) bisher war mir auch ein Bronzehammer als viel zu schwer eingeschätzt. Woraus der gezeigte Fret-Klopper besteht weiß ich nicht.
Was spricht gegen einen Kunststoffhammer ?
Prinzipiell wahrscheinlich nichts, ich hab auch schon mit so einem Plastikteil bundiert. Das Ergebnis war aber eher unregelmäßig, ich denke vor allem deshalb, weil er ziemlich "federt". Der gezeigte Hammer hat eine Messing-Schlagfläche.

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