Empfehlung für Handhobel

von Hobeln, Sägen und Feilen bis zu Spezialhandwerkzeugen

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Re: Empfehlung für Handhobel

#76

Beitrag von maxinferno » 14.12.2015, 17:13

Man hobelt den Radius grob vor und dann wird der Rest mit Radius-Schleifklötzen erledigt. Je länger der Hobel desto einfacher wird es für den Anfänger - sag ich jetzt mal so... Mit einem Nummer 5 und einem Einhandhobel deckst du eigentlich so ziemlich alles ab, incl. Griffbrett hobeln.

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Re: Empfehlung für Handhobel

#77

Beitrag von Aranox » 14.12.2015, 18:07

Lohnt es sich denn auch ne gebrauchte Hobel wieder herzurichten? Hatte gehört, dass Stanley Hobeln gut sein sollen, auf Ebay gibt es da ja verschiedene Angebote wie z.B das hier: http://www.ebay.com/itm/Stanley-No-3-pl ... 25a6a1befb

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Gerhard
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Re: Empfehlung für Handhobel

#78

Beitrag von Gerhard » 14.12.2015, 18:16

Den Griffbrettradius kann man mit welchem Hobel auch immer aufhobeln, je nach persönlichem Geschmack, vom Geigenbauhobel bis zur 7er Rauhbank. Wichtig ist, wie Arsen schon schrieb, dass der Hobel scharf ist. Ich persönlich würde noch einen Hobel mit verstellbarem Hobelmaul wählen, da Griffbrettmaterialien meistens nicht sehr "hobelfreundlich" sind - je dekorativer das Holz, desto mehr kann man sich darüber ärgern. Da braucht man einfach ein frisches Eisen, und ein geschlossenes Maul, sonst kann man sich das hobeln sparen.
Wenn man es soweit geschafft hat, einen Griffbrettradius zu hobeln und mit Schleifklötzen zu glätten, steht man aber plötzlich wie der letzte Depp da, und ärgert sich, dass man sich so viele Gedanken zur Wahl des Hobels gemacht hat. Denn noch viel wichtiger als die Wahl des Hobels ist es, das richtige Prüfwerkzeug für die getane Arbeit zu verwenden - sprich: wie schaue ich, ob mein Griffbrett wirklich gerade ist? Denn ob ihrs glaubt oder nicht, die meisten Lineale sind NICHT gerade. Selbst die teuren Haarlineale nicht. Richtig, soviel Präzision brauchts nicht, aber es ist schon sehr viel einfacher, mit den besten Werkzeugen zu arbeiten, um auf ein nächstbesseres Ergebnis zu kommen. Und weil ich schon beim Prüfen von Geradheit bin: haltet mal ein Haarlineal an eure Hobelsohlen!
Ich empfehle eine Kombination aus langem Schlichthobel (Nr5) und einem Flachwinkel Einhandhobel mit verstellbarem Maul - damit ist man für sämtliche Instrumentenbauerische Herausforderungen gerüstet. Ich habe schon beides erfolgreich zum Hobeln von Griffbrettradien verwendet.

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Re: Empfehlung für Handhobel

#79

Beitrag von Meik » 14.12.2015, 22:20

Hast Du den Threat gelesen?[/quote]
Hast du denn den Therad gelesen???? Liest du dort irgendwo etwas darüber was für eine Hobel man benutzt um einem Griffbrett einen Radius zu verpassen??[/quote]

Ja ich hab ihn gelesen. Wie schon mehrere geschrieben haben stehen die wichtigsten Dinge darin.

Ich persönlich würde gerade zu begin nicht unbedingt den Radius hobeln sondern ehr mit einem Schleifklotz und Führungen schleifen. Erscheint mir einfacher (whistle)

aber ich weiß natürlich das es Leute gibt die das so machen...

zu den Hobeln würde ich mit günstigen anfangen dafür mehr ins Schärfequigment investieren ...

just my 2 cents

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Re: Empfehlung für Handhobel

#80

Beitrag von Arsen » 14.12.2015, 22:48

Ich habe mir gebrauchte Stanleys gekauft und bin absolut zufrieden (...hatte aber auch noch nie Juuma, Veritas & Co in der Hand).
Vorteile aus meiner Sicht:
Sehr günstig, gerade für Einsteiger, bei ziemlich guter Qualität (Habe z.B. für meinen 4-1/2er ca. 25 € gezahlt, für einen 5er um die 40 oder so ähnlich).
Hoher Wiederverkauswert - die sind eh schon gebraucht, "verlieren" also nicht wirklich an Wert - solltest du also mal auf z.B. Juuma umsteigen wollen, kannst du Stanleys zum EK wieder los werden.

Gebrauchte Hobel würde ich aber nur vor Ort kaufen, wo du sie anschauen und auf Funktionsfähigkeit überprüfen kannst.

Wie gesagt, ich würde mit einem gebrauchten aber hochwertigen Hobel aus den mittleren Größen starten (4er, 4-1/2er, 5er) und den Großteil des Startkapitals in Schärfzeug investieren.
Gruß, Arsen

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Re: Empfehlung für Handhobel

#81

Beitrag von Aranox » 15.12.2015, 15:31

Danke Arsen, kann ich fragen wo du die Gebrauchten Hobeln gekauft hast?

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Re: Empfehlung für Handhobel

#82

Beitrag von capricky » 15.12.2015, 16:23

Aranox hat geschrieben: Hast du denn den Therad gelesen???? Liest du dort irgendwo etwas darüber was für eine Hobel man benutzt um einem Griffbrett einen Radius zu verpassen??
capricky hat geschrieben: ....Gut, hier wird natürlich jeder seine persönliche Hobelausstattung empfehlen, aber ich bin auch beim 4er, der 5er ist schon ein bißchen "oversized". Man bedenke, dass im Gitarrenbau das längste Stück Holz vielleicht mal ein paar cm über einem Meter liegt (durchgehender Hals). Dafür ist der 5er zu schwer, zu unhandlich. Das meiste mache ich inzwischen wirklich mit dem Einhandhobel, selbst Halsleisten und Griffbretter. Beim Bassbody, den ich aktuell bearbeite, habe ich zwei 4er verwendet, einen billigen Anant als Schrupphobel (besser als man denkt) und einen Veritas Flachwinkelhobel zu Schlichten - ein perfektes Team.
Ich habe es schon an anderer Stelle angedeutet, deshalb hier noch einmal deutlich: Mir mißfällt Dein zunehmend aggressiver Ton und Deine Respektlosigkeit gegenüber Forenmitgliedern. Das ist weiterer Hilfsbereitschaft nicht wirklich förderlich.

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Re: Empfehlung für Handhobel

#83

Beitrag von Aranox » 15.12.2015, 18:04

Dort hast du von doch nicht von dem speziellen Radius Aufhobeln gesprochen, sondern vom generellen Bearbeiten der Griffbretter. Da ich mir nicht sicher war ob man den Radius mit der gleichen Hobel aufhobeln kann, mit der man z.B auf Dicke hobelt oder Plan Hobelt, habe ich hier noch mal gefragt, ich hätte mir das sicher auch denken können aber wollte lieber sichergehen bevor ich etwas kaufe was ich nicht brauche. Zudem wollte ich wissen ob es eben eine allrounder Hobel gibt die aber definitiv dafür gut geeignet ist. Im Kochbuch steht dazu auch nur, dass man eine Hobel benutzen kann aber nicht welche sich gut eigent.

Zu der Respektlosigkeit: Es war auch nicht unbedingt so "nett" von Maik direkt mit einem "Hast Du den Threat gelesen?" zu antworten, da es für mich NICHT genau hervorging dass es SPEZIELL für das Hobeln des RADIUS jede belibige Hobel geeignet ist.

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Re: Empfehlung für Handhobel

#84

Beitrag von maxinferno » 15.12.2015, 23:24

Es gäbe auch noch konkav Hobel bzw. fertig gewölbte Griffbretters.
Eine kleine Anmerkung, nicht böse gemeint:
Weniger doppelte Satzzeichen verwenden und anstelle mehr auf auf Inhaltliches bzw. groß- und KLEINschreibung beschränken :D

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Re: Empfehlung für Handhobel

#85

Beitrag von Aranox » 16.12.2015, 15:40

Keine Angst werde in Zunkuft höchstens Bilder in der Galerie posten. Bei Fragen beschränke ich mich lieber auf ein anderes Forum.

@Max Die Griffbretters wölbe ich lieber selbst und konkav Hobel sind warscheinlich zu teuer für mich.

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Re: Empfehlung für Handhobel

#86

Beitrag von Svenson » 16.03.2019, 18:55

Hallo,
ich plane gerade die Anschaffung eines Hobels. Hauptsächlich zu Fügen von Body- und Top-Hälften aber auch zum planieren. Als Anfänger stelle ich mir das Einhalten der Rechtwinkligkeit sehr schwer vor. Also suche ich einen der sich gut in der Stoßlade macht und auch Bodyhälften meistert. Ich schwanke gerade zwischen einem Nr 5. oder Nr 6.
12Stringbassman empfiehlt hier für 50mm stärke einen Nr.6 o.ä ...wie schauts denn bei 45mm aus? Dürfte mit der Anschlagkante für den Hobel auch knapp werden mit nem 5 er oder?

Gruß

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Re: Empfehlung für Handhobel

#87

Beitrag von 12stringbassman » 18.03.2019, 08:45

Svenson hat geschrieben:
16.03.2019, 18:55
12Stringbassman empfiehlt hier für 50mm stärke einen Nr.6 o.ä ...
Soso, hab ich das? (think) (whistle)
Naja, ein 6er hat halt ein nunmal ein Eisen mit einer Breite von 2 3/8" oder gut 60mm, ein 4er oder 5er halt nur 2" oder knapp 51mm. Da wird's mit 45mm Material a weng eng. Das Anschlagsbrettl dürfte dann vielleicht nur 8mm stark sein, dann könnte es auch mit einem 5er gehen.

Grüße
Matthias
"Denken ist wie googeln, nur krasser!"

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Re: Empfehlung für Handhobel

#88

Beitrag von Docwaggon » 18.03.2019, 11:27

bei den breiten eisen muss man aber auch die passenden schärfmöglichkeiten haben ...

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Re: Empfehlung für Handhobel

#89

Beitrag von Svenson » 18.03.2019, 12:11

Okay, sorry eine Empfehlung in dem Sinne war es nicht.
Streicht also "empfiehlt" und ergänzt es durch "benutzt". ;)
Ich werds mal mit einem 5er Versuchen, der scheint mir als Einstieg
doch etwas geeigneter zu sein als gleich son großes Schiff.
Das Schärfen ist auch ein gutes Argument..für 50mm breite hab ich Steine.
Neuanschaffung für breitere Eisen wird teuer.

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Re: Empfehlung für Handhobel

#90

Beitrag von Gerhard » 18.03.2019, 13:26

man kann ein breites Eisen auch schräg halten beim Schärfen, dann passt es auch auf den schmäleren Stein.
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Re: Empfehlung für Handhobel

#91

Beitrag von Docwaggon » 18.03.2019, 13:33

liz hat geschrieben:
18.03.2019, 13:26
man kann ein breites Eisen auch schräg halten beim Schärfen, dann passt es auch auf den schmäleren Stein.
das geht bestimmt, allerdings nur wenn man nicht mit schärfhilfen mit rollen arbeitet.

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Re: Empfehlung für Handhobel

#92

Beitrag von Gerhard » 18.03.2019, 13:50

Docwaggon hat geschrieben:
18.03.2019, 13:33
das geht bestimmt, allerdings nur wenn man nicht mit schärfhilfen mit rollen arbeitet.
Daran hab ich nicht gedacht, verwende ich auch nicht.

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Re: Empfehlung für Handhobel

#93

Beitrag von cabriolet » 02.04.2019, 00:53

Ich will auch mal meinen Senf dazugeben, weil ich seit ein paar Tagen einen neuen Hobel habe.

Bisher war ich sehr glücklich mit meinen alten Stanleys. Ein etwa 120 Jahre alter No.4 und ein Einhand-Flachwinkler, ich glaube ein No.220. Beide noch mit ihren originalen Eisen, die sich wunderbar schärfen lassen, dafür die Scharfe aber nicht allzu lang halten.
Irgendwann ist noch ein weiterer No.4 dazugekommen, ein chinesischer Silverline. Der ist absoluter Schrott: Krumme Sohle, keine rechten Winkel zu den Seiten (die dazu noch ballig sind), wackeliger Frosch (weil nicht plangefräst, dafür aber dick lackiert) und überall scharfkantig weil nicht entgratet. Außerdem wackelige und schiefe Griffe, Schrauben, die nicht in ihre Gewinde passen und ein Spanbrecher, der Späne fängt, weil er nicht sauber auf dem Eisen aufliegt.
Für Hobel-Anfänger gilt also: lieber gebrauchte namhafte Marken kaufen, als für den gleichen Preis völlig untauglichen neuen China-Schrott, mit dem man niemals das Hobeln lernen wird.

Aber warum habe ich mir nun einen neuen Hobel gekauft, und das auch noch von einer Marke, die auch nicht gerade für ihre hohe Qualität bekannt ist?
Ganz einfach: So gut der Stanley 4er auch ist, er liegt mir schlecht in der Hand, genauso andere 4er Hobel in Standard-Bauweise. Meine Finger sind zwar schmal, aber lang. Und das sieht dann so aus:
IMG_1550.JPG
Bei längeren Hobel-Sessions, wie z.B. Zargen und Böden dünner hobeln, gibts dann immer böse Hautabschürfungen und Blasen.

Also sollte etwas ganz Anderes her, wo meine Finger Platz haben. Im Auge hatte ich den Veritas-Flachwinkel-Putzhobel, der in etwa 4er Größe entspricht.
Und dann habe ich die Kunz "Plus"-Serie entdeckt, mit der Kunz weg vom Billig-Image und in die Oberklasse aufsteigen will. Und wo der 4er mit seinem kurzen Eisen und einem extra großen Griff wohl das ist, wonach ich suche.
Angeblich hat man bei Kunz die Konstruktion eines Hobels gründlich überdacht und vieles verbessert...

Also mal sehen, seit Freitag ist das Ding da. Und sieht auf den ersten Blick schon schick aus.
Erster Test: Meine rechte Hand passt (dance a) .
IMG_1548.JPG
Na dann mal einstellen und loshobeln, soll ja "out of the box" nutzbar sein. Dazu muss der Frosch erstmal vieeeel weiter nach vorne. Und schon zeigt sich die erste Geschichte, die wohl doch nicht so ganz durchdacht ist: Der Frosch läuft nicht parallel zur Sohle, sondern in deutlichem Winkel. Verstelle ich den Frosch (mittels beiliegendem Inbus-Schlüssel) nach vorn, kommt das Eisen viel weiter heraus und man muss es zurückstellen, wodurch das Maul ja wieder größer wird. Also den Frosch noch weiter vor, das Eisen noch weiter zurück und so weiter und so fort... man muss sich an ein eng eingestelltes Maul mühsam herantasten.
Außerdem zeigt sich, als das Eisen weit hervorsteht, dass es mit Sicherheit nicht geschärft ist :cry: . Na gut, dann eben alles auseinanderbauen. Klappenschraube (statt Stanley-üblichem) Exzenter gelöst und: Nanu, die Klappe geht nicht heraus. Schraube ganz herausgedreht und: Die zweite nicht zuende gedachte Geschichte. Die Klappenschraube ist innen hohl und sitzt über der Schraube, die Spanbrecher und Eisen zusammenhält.
IMG_1552.JPG
Das spart zwar Platz, aber so lässt sich die Klappe nicht verschieben. Dazu muss auch die vordere Klappenschraube ´raus (Schlitzschraube, kein beiliegendes Werkzeug), das "Schlüsselloch" hätte man sich dann sparen können. Und so ist die Einstellung der Klappenspannung für die Katz´ :? .
Das Eisen sieht auf der Spiegelseite und auch auf der Fase so aus:
IMG_1544.JPG
Was auch nervt: Es ist wirklich nichts entgratet, weder am Gusskörper noch an Frosch und Spanbrecher. Das garantiert blutige Finger.

Mein erster Gedanke: Zurückschicken.
Mein zweiter Gedanke dann aber: Die Basis ist brauchbar. Denn Pluspunkte gibt es auch: Die Sohle ist absolut eben, die Seiten rechtwinklig. Und die Eisen-Verstellung geht sehr feinfühlig und dabei auch leichtgängig. Also selbst überarbeiten.
Zuerst natürlich das Eisen. Erst die Spiegelseite,
IMG_1546.JPG
dann die Fase. Und dann geschärft, danach alles zusammengebaut. Ein erster Span, dazu eine 3mm-Fichtenlatte am Messer entlang gezogen. Na, das ist doch was 8) .
IMG_1558.JPG
IMG_1560.JPG
Dann wieder alles zerlegt, rundum entgratet und auch den recht grob geratenen hinteren Griff ein wenig handschmeichlerischer gestaltet (wird noch geölt).
So sehen dann die ersten "richtigen" Späne aus:
IMG_1564.JPG
Fazit: Der Kunz darf bleiben. Aber "out of the box" war er nicht benutzbar. Und "Oberklasse" sieht mMn. auch anders aus, immerhin werden hier etwa 175 Euronen aufgerufen. Außerdem scheinen die Ingenieure, die die "Verbesserungen" entwickelt haben, selber nie zu hobeln (think) , so manches ist leider nicht zuende gedacht. Und nichtmal eine Bedienungsanleitung liegt bei.
Aber mir ist hier nunmal das Wichtigste, dass mir das Ding gut in der Hand liegt.

Gruß
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Re: Empfehlung für Handhobel

#94

Beitrag von bea » 02.04.2019, 02:21

Irgendwo - ich meinem im Forum von Feinewerkzeuge - las ich mal, dass auch dieser Kunz ein zugekaufter China-Hobel sei.
LG

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Re: Empfehlung für Handhobel

#95

Beitrag von Yaman » 02.04.2019, 08:39

Mir war aufgefallen, das im Schnäppchenmarkt von Dictum einige Kunz Plus Hobel und viele Anant Hobel lagen. Merkwürdigerweise keine Veritas ;).

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Re: Empfehlung für Handhobel

#96

Beitrag von cabriolet » 02.04.2019, 10:43

bea hat geschrieben:
02.04.2019, 02:21
Irgendwo - ich meinem im Forum von Feinewerkzeuge - las ich mal, dass auch dieser Kunz ein zugekaufter China-Hobel sei.
Bei den "normalen" Kunz-Hobeln mag das stimmen. Die kosten auch nur ein Drittel der "Plus"-Serie. Der Markenname Kunz gehört jedoch seit den 90er Jahren dem deutschen Maschinenbau-Unternehmen Tresselt, die ansonsten Lohn-Fertigung betreiben. Mit riesigem Maschinenpark und Lackiererei. Laut deren Aussage ist die Plus-Serie komplett in Deutschland entwickelt und gefertigt.

Ich habe gerade den Test auf holzwerkerblog.de entdeckt, wenn ich das lese muss ich wohl ein Montags-Modell erwischt haben. Dort war das Eisen geschärft und abgezogen und auch alles entgratet. Lediglich über die grob gearbeiteten Griffe beschwert man sich dort. Und über eine minimal hohle Sohle, die meiner aber nicht hat :lol: .
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Re: Empfehlung für Handhobel

#97

Beitrag von capricky » 02.04.2019, 12:54

Du kannst deinen Stanley No 4 noch immer mit einer Griffverlängerung tunen. Dazu recht ein etwas dickeres Flacheisen mit zwei Löchern, dass in die Griffmulde des Holbelkörpers eingepasst wird. Länge des Flacheisens bestimmst du nach Komfort. Das Flacheisen wird am Hobelkörper befestigt, der Griff am Flacheisen... zukünftig blasenfreies Hobeln! 8)

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Re: Empfehlung für Handhobel

#98

Beitrag von cabriolet » 02.04.2019, 22:24

Ja, den Gedanken hatte ich auch schon. Der Griff muss sowieso neu, ist schon mehrmals repariert und steht schief.
Und diesen Gedanken noch weiter gesponnen: Wenn ich den Stanley schon tune, dann muss auch ein dickeres Eisen her. Material liegt schon bereit, aber das letzte Mal mittels Schweissbrenner gehärtet habe ich vor über 25 Jahren. Mal sehen, wie viele Anläufe ich da brauche :roll: . Und Zeit brauche ich auch dafür, und die ist (wie eigentlich immer) mal wieder reichlich knapp bemessen...

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Re: Empfehlung für Handhobel

#99

Beitrag von Svenson » 05.04.2019, 20:39

Hallo,
bei mir wurde es der lange Flachwinkel von Dictum.
Ich kann zwar mangels Erfahrung/Vergleichen kein ausführliches Review abgeben aber vielleicht interessiert es ja trotzdem.

Das hier war übrigens mein erster Hobel...Black&Decker aus dem Baummarkt. Damit ist Hobeln nicht wirklich möglich da das Eisen sich schon nach wenigen Zügen verstellt.
Wer mit so einer Gurke mal seine Erfahrungen gemacht hat, der möchte was richtiges. Gebrauchte oder günstige Hobel kamen für mich auch nicht in Frage, da ich mir das Abrichten nicht zutraue.
Hallo Mülltonne:
DSC00452.JPG
Also geschluckt, den Sparstrumpf geplündert, in der Fußgängerzone gesungen und Flupp...hier isser:
DSC00448.JPG
Geht ab das Teil (dance a)
Das Messer war out of the Box noch nicht so, dass man sich die Haare von Arm rasieren kann. Hab ich mit nem 1000/6000 er Stein nachgeschärft und das Ergebnis macht spaß..:
DSC00450.JPG
Zur Prüfung der Planheit hab ich nur eine 12mm Glassplatte aber hier gibt es keine Lichtspalte und es passt nirgends ein Blatt papier zwischen.
DSC00449.JPG
Während ich bei meinem ersten, trotz geschärften Eisen, noch gut drücken musste, schiebt sich der Dicke schön ruhig und ohne große Anstrengung übers Holz. Da muss man sich schon zwingen aufzuhören...
DSC00451.JPG
Grüße

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Re: Empfehlung für Handhobel

#100

Beitrag von bea » 06.04.2019, 02:36

Vielleicht kannst Du ja aus dem Baumarkthobel noch sowas wie einen Schrupphobel machen?
LG

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