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Vornschneider oder andere Zange?

Verfasst: 24.10.2022, 16:50
von Roland Gibson
Ich suche gerade nach einem geeignetem Vornschneider und Ausklinkzange (oder Methode) für Edelstahlbünde.

Was für Modelle nutzt Ihr?
Gibt es einen Seitenvornschneider, der mit Edelstahlbünden klar kommt?
Und was für eine Technik zum Ziehen der Bunddrähte? Nehmt Ihr auch eine Zange dafür?

Danke für die Infos!

Re: Vornschneider oder andere Zange?

Verfasst: 24.10.2022, 23:52
von Janis
Ich habe mir zum Bundziehen eine Monierzange besorgt und die Fronten der Schneiden mit der Flex abgeflacht bis sie ganz eben auf dem Griffbrett aufliegen und unter den Bund greifen. Ich fange am Rand an und hebel bei Bedarf mit einer Cutter-Klinge etwas vor.
Das Ausklinken bei Edelstahl würde ich mit dem Dremel/Gradschleifer machen, dazu gibt es hier einige bebilderte Beiträge zum Thema…ich habe mir fertig ausgeklinkte bestellt 8)

Re: Vornschneider oder andere Zange?

Verfasst: 25.10.2022, 09:30
von Titan-Jan
Ich mach's genauso, wie Janis.

Re: Vornschneider oder andere Zange?

Verfasst: 27.10.2022, 12:30
von Roland Gibson
Warum kann man die Länge eigentlich nicht gleich richtig kürzen? Warum macht man das erst wenn der Bundstab sitzt?

Re: Vornschneider oder andere Zange?

Verfasst: 27.10.2022, 13:01
von dieratec
Roland Gibson hat geschrieben:
27.10.2022, 12:30
Warum kann man die Länge eigentlich nicht gleich richtig kürzen? Warum macht man das erst wenn der Bundstab sitzt?
Kann man schon, nur muss dann der Bund auch schon den Radius vom Griffbrett haben, sonst verändert sich die Länge vom Bund beim einpressen.
Im Nachhinein ist die Bearbeitung halt einfacher und geht auch schneller.
Und man kann den Bund etwas mehr krümmen, damit dieser nach dem einpressen an den Außenkannten besser aufliegt .

Re: Vornschneider oder andere Zange?

Verfasst: 29.10.2022, 01:22
von DoppelM
Habe ich bei meiner RB Combo Goldtop gemacht. Edelstahl Bünde, passend vorgebogen, mit Dremel susgeklinkt, exakt auf Länge geschnitten, enden zur Viertelkugel abgerundet, eingepresst. Nie wieder. Verdreifacht die Zeit, und es ist unfassbar schwer bis unmöglich die wirklich gleichmäßig abzulängen und einzupressen.

Re: Vornschneider oder andere Zange?

Verfasst: 29.10.2022, 18:34
von Arsen
Ich habe das auch schon Mal gemacht. Ich fand den Zeitaufwand vertretbar und man hat am Ende wirklich schöne Bundenden und keine Kratzer im Griffbrett. Das war allerdings nicht mit Edelstahl.
Hier kann man vielleicht sehen was man ungefähr für eine Präzision beim vorherigen Ablängen und Einsetzen erwarten kann:
Es gibt definitiv merklich sichtbare Abweichungen von der geraden Linie. Wenn man die Gitarre als Ganzes sieht stechen mMn aber die runden Bundenden deutlich positiver hervor als die Unregelmäßigkeit vom Ablängen und Umsetzen im Negativen.

Re: Vornschneider oder andere Zange?

Verfasst: 29.10.2022, 21:37
von jhg
DoppelM hat geschrieben:
29.10.2022, 01:22
Habe ich bei meiner RB Combo Goldtop gemacht. Edelstahl Bünde, passend vorgebogen, mit Dremel susgeklinkt, exakt auf Länge geschnitten, enden zur Viertelkugel abgerundet, eingepresst. Nie wieder. Verdreifacht die Zeit, und es ist unfassbar schwer bis unmöglich die wirklich gleichmäßig abzulängen und einzupressen.
Ich mache es mittlerweile so bei sphärischen Bundenden:
- Mit dem Messschieber die exakte Breite am betreffenden Bund messen (am besten mit einem digitalen)
- Messschieber -0,8mm einstellen und mit dem Tiefenmesser am hinteren Ende den vorgebogenen Bundstab passend ablängen
- Mit dem Dremel und einem Schleifrad mit Hohlkehle die Sphären anschleifen
- gut vermitteln und dann einschlagen.

Es gibt Differenzen im 1/10mm Bereich im Seitenversatz - aber es passt trotzdem ganz gut und die Bundenden sind natürlich schon der Knaller!

Mit Edelstahl hab ich das aber auch noch nicht gemacht.

Re: Vornschneider oder andere Zange?

Verfasst: 29.10.2022, 21:52
von DoppelM
jhg hat geschrieben:
29.10.2022, 21:37

Ich mache es mittlerweile so bei sphärischen Bundenden:


- Mit dem Messschieber die exakte Breite am betreffenden Bund messen (am besten mit einem digitalen)
- Messschieber -0,8mm einstellen und mit dem Tiefenmesser am hinteren Ende den vorgebogenen Bundstab passend ablängen
- Mit dem Dremel und einem Schleifrad mit Hohlkehle die Sphären anschleifen
- gut vermitteln und dann einschlagen.

Es gibt Differenzen im 1/10mm Bereich im Seitenversatz - aber es passt trotzdem ganz gut und die Bundenden sind natürlich schon der Knaller!

Mit Edelstahl hab ich das aber auch noch nicht gemacht.
So ähnlich hab ich es gemacht, spielt sich auch super. Aber wenn man den Hals entlangpeilt sieht man dass es nicht ganz regelmäßig ist. Und da das einer der ersten Checks ist wenn man eine Gitarre gründlich untersucht, darf das nicht sein