Welche Auswirkungen kleinste Veränderungen haben...

Dies und das
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hatta
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Welche Auswirkungen kleinste Veränderungen haben...

#1

Beitrag von hatta » 21.04.2017, 14:27

Schönen Nachmittag!

Ich möchte euch mal kurz über ein kürzliches Erlebniss berichten.

In der Bestrebung mein Gitarrenspiel auf die bevorstehenden Gigs weiter zu verbessern übe ich recht viel momentan.
Bei den Proben läuft es recht gut, samt gesangsproben usw...
Vor 1,5 Jahren habe ich mir nach einigem Testen die Großen Schibbson "H" Plektren besorgt und seither mit denen gespielt.
https://www.thomann.de/at/gibson_picks_ ... n_308320_6

Eigentlich dachte ich , dass diese mir durch die angenehme Größe eine gute Kontrolle bieten über mein Gitarrenspiel.

Bis ich letzte Woche beim großen T versehentlich eine 144 Stk. Packung 7ender Extra Heavy Celluloid Picks mitbestellt habe.

https://www.thomann.de/at/fender_classi ... _eh_02.htm

Fragt mich nicht wie, es ist passiert und war wohl Vorsehung.
Bei der darauffolgenden Probe griff ich dann probehalber zu einem eben dieser Plektren und WUMMS! Ich war hin und weg...eine komplett andere Welt.
Wo ich vorher mit der rechten Hand (Schlaghand) immer irgendwelche Probleme bei Soli hatte, lief plötzlich Alles wie geschmiert und als ob ich immer schon so gespielt hätte :o

Ich wollte es nicht glauben und dachte einfach einen guten Tag erwischt zu haben.... aber näh! Das blieb so und selbst beim Üben zuhause funktionieren plötzlich Sachen, die vorher etwas zäh waren.
Die Dynamik und Kontrolle über Akkorde und Töne hat sich extrem verbessert und die Soli klingen an bestimmten Stellen jetzt genau so, wie ich es immer wollte, aber nie hinbekommen habe.

Ich hätte nie geglaubt, dass so ein kleines Detail eine so extreme Auswirkung haben könnte :oops:
Gruß
Harald

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Re: Welche Auswirkungen kleinste Veränderungen haben...

#2

Beitrag von zappl » 21.04.2017, 14:58

Darüberhinaus finde ich die klanglichen Auswirkungen abhängig von Material und Stärke des Plektrums ziemlich beachtlich. Seltsamerweise wird darüber nur selten bis nie gesprochen. Stattdessen wird immer wieder über überteuerte Voodoomaßnahmen zur Klangverbesserungen debattiert.

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Re: Welche Auswirkungen kleinste Veränderungen haben...

#3

Beitrag von MiLe » 21.04.2017, 15:25

Interessant!! Ich benutze seit ca. 35 Jahren die großen dreieckigen von Fender (wahlweise auch Gibson, aber Fender hatte die schöneren Farben) in Medium, weil sie mir nicht so schnell wegfliegen und ich noch 2 Ecken habe, wenn eine abgenutzt ist. Lassen sich auch gut nachschleifen und richen dabei lecker ;)
Ich meine mich zu erinnern, dass mir früher die Heavy vom Spielgefühl her zu steif waren, auf Soundunterschiede hab' ich da allerdings nie geachtet - das werd' ich jetzt mal nachholen :)
Liebe Grüße,
Michael

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Re: Welche Auswirkungen kleinste Veränderungen haben...

#4

Beitrag von bea » 21.04.2017, 15:59

Mhmm, und ich gehöre zu denen, die die Spitzen ihrer (dicken!) Plektren gerne mal rund schleift, damit sie runder klingen. Lieblingsopfer - Jim Dunlop Jazz I, aber auch das Clayton Ultem 1.2 in der Version mit unserem Forenlogo.

Das Fender-Plek gibt es auch mit diversen anderen Aufschriften - Deimel, Halrey Benton,....
LG

Beate

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Re: Welche Auswirkungen kleinste Veränderungen haben...

#5

Beitrag von Yaman » 21.04.2017, 15:59

Da das Plektrum die Schnittstelle Hand/Saite ist und der Saite den Impuls für die Schwingung gibt, ist das nicht verwunderlich. Es ändert sich je nach Material und Dicke das Obertonspektrum der Saite und damit der Klang. Es ist doch interessant, wie ein 1 Euro Artikel massiv den Klang und in diesem Fall auch die Spielweise beeinflussen kann.

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Re: Welche Auswirkungen kleinste Veränderungen haben...

#6

Beitrag von DoubleC » 21.04.2017, 16:01

Das macht aber sowas von viel aus................

Ich habe die großen 7-Ender Celluloid-Geräte als Allrounder (mit ein paar gebohrten Löchern mittig gegen Handschweiss-Glipps).

Für Stratocaster und Akustik für mich am besten. Bei Dünneren Plektren kann man dann besser der Schrammel-Wandergitarren 08/15-Sound 'rausholen.

Wenn es in Richtung feister BB-King Ton gehen soll, bieten sich 1.5mm oder 2mm Gator-Picks an ........................... Die sind von der Oberfläche her irgendwie weicher als Celluloid und gehen vom Sound her mehr in Richtung Daumen.

Für Zigeuneriges gibt es ja von Schildkrötenpanzer über Hartholz und Büffelhorn bis Acryl (Perspex) so riesige 3mm Klopper.......... aber die klingen nur auf Selmer-Macs.........oder im Billy Gibbons/Brian May .008er-Saiten Streichelmodus..............

Stein (Achat, Obsidian etc Picks), Glas und Metall gibt es auch............. Ich habe mir mal ein Duraluminiumpick (als Orthopädietechnik-Azubi) gebaut ......... :( der ABrieb versaut einem ALLES!

Auch bei Fingerpicks (Metall!) macht die Dicke enorm viel aus!

Mal ganz ehrlich: Wir bewegen uns hier im ersten Glied der Tonformungskette! Dem Attack-Generator!

Gruss


2C

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Re: Welche Auswirkungen kleinste Veränderungen haben...

#7

Beitrag von DoppelM » 21.04.2017, 16:17

also am Bass benutz ich wenn dann nur die dicken Lilanen 3mm klopper von Dunlop. Es gibt auch billigere kopien, aber die sind scharfkantiger und nicht aus Nylon, was nen riesen Unterschied macht. Auf ner Gitarre find ich die manchmal spannend, gerade weil sie einen komplett anderen, gefühlvolleren Anschlag fordern um überhaupt Sinn zu machen.
All you need for a good song is three chords and the truth.

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Re: Welche Auswirkungen kleinste Veränderungen haben...

#8

Beitrag von penfield » 21.04.2017, 16:28

Da gebe ich hatta völlig recht.
Ich spiel auch schon seit Jahren mit relativ dicken Celluloid Plektren.
Sind die angenehmsten.
(auch wenn bei meinen nicht Fender drauf steht ;))
SGmaster, Peacemaster 3P90, Double neck fretless/fretted,
Quickbird, Basslownia, FrameBird, Violin Bass Bausatz, Mystery Guitar, Semmelblonden JMs, Les Paulownia. Hab ausgemistet und eine Flying V begonnen, die liegt jetzt aber auch schon länger...

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Re: Welche Auswirkungen kleinste Veränderungen haben...

#9

Beitrag von Simon » 21.04.2017, 16:55

Ich bin auch der Meinung das man schon verschiedene Picks probieren sollte, damit man weiß was einem am Besten in der Hand liegt; wir in unsere Band spielen alle 3 total unterschiedliche, und ich habe einige ausprobiert, bis ich meine "perfekten" gefunden habe.... :)
und ja, die sind auch recht dick und aus Celluloid.....

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Re: Welche Auswirkungen kleinste Veränderungen haben...

#10

Beitrag von hatta » 21.04.2017, 18:44

Die gibson picks hatte ich nach langem probieren gekauft, auf die fendwr bin ich wie gesagt zufällig gekommen. Diese gibts bei uns nirgens. Sonst wär ich sicher vor jahren schon drauf gekommen :D

Jedenfalls bin ich überglücklich mit den neuen (dance a)
Gruß
Harald

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Re: Welche Auswirkungen kleinste Veränderungen haben...

#11

Beitrag von AsturHero » 21.04.2017, 19:56

ich bin einfach zu blöd für Plektren..hahahahahaha ich ralls auch nach über 2 Jahren ned...
lg Antonio

Meine neue Webseite: Antalo-Bass

Wann eigentlich wurde aus Sex and Drugs and Rock and Roll

Veganismus und Lactoseintoleranz und Helene Fischer???

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Re: Welche Auswirkungen kleinste Veränderungen haben...

#12

Beitrag von vrooom » 30.04.2017, 19:45

Ich habe mir vor ungefähr 35 Jahren mal vier Dunlop-Plektren gekauft (zur Sicherheit gleich zweifach). Die benutze ich heute noch :shock:
Die haben eine mittelgroße abgerundete Form und sind für mich - im Gegensatz zu den großen Dreiecken - sehr handlich.
Zwei sind stärker, einmal poliert, einmal matt. Die anderen beiden sind etwas weicher, so mittel würde ich sagen, ebenfalls einmal poliert, einmal matt.
Die polierten "sägen" nicht so an den Saiten und werden für Clean-Sounds verwendet. Die matten verleihen dem Crunch mehr Schmiss. Die weicheren Pleks nehme ich für eher funkyges Rhythmusspiel (Tele oder Strat) und die härteren eher fürs Solieren und etwas zarteres Rhythmusspiel.
Das Konzept hat sich für mich sehr gut bewährt. Alle anderen Pleks, die ich mal getestet habe waren schlechter. Im Laufe der Jahre ist mein Handgelenk zum Glück kontrolliert genug, dass ich heute fast nur noch die etwas stärkeren Pleks nehme. Ich mag sogar so ein poliertes 3mm-Bass-Plek, das überhaupt nicht nachgibt und schön abgerundete Kanten hat. - In den 80er Punkjahren war es umgekehrt. Da habe ich auf die Klampfen wild eingedroschen. Die Weicheier sehen deshalb auch schon ziemlich abgekaut aus :)

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