Empfehlung für Werkbank-Arbeitsplatte

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skol
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Empfehlung für Werkbank-Arbeitsplatte

#1

Beitrag von skol » 28.10.2022, 14:21

Hi,

ich baue mir gerade eine kleine Werkstatt (ca. 7qm) auf. Ein Großteil des Stauraums wird aus alten Ikea Metod Unterschränken und Wandschränken bestehen. Dazu plane ich dann noch eine Multifunktionswerkbank im Stile der Holzwerken Werkbank von Guido Henn:
https://www.youtube.com/watch?v=Cepg2DA ... HolzWerken

Sowohl als Arbeitsplatte für die Ikea Unterschränke als auch für die Werkbank wollte ich Siebdruckplatten verwenden. Jetzt habe ich beim Holzhandel um die Ecke aktuelle Preise für Siebdruckplatten angefragt und da liegen wir bei 21mm Stärke bei ca. 60-65€/qm zzgl. MwSt. Für die ca. 5.5 laufenden Meter des Werkraum "U"s bräuchte ich auf jeden Fall zwei Platten und somit wären das allein 455€. Und dann habe ich noch keine Fronten, Schubladen, etc. Hier hatte ich an 15mm Birke Multiplex gedacht. Da liegt der qm aktuell bei 32€ + MwSt.

Letztlich baut man sich so eine Werkbank ja nicht alle Tage. Dennoch würde ich gerne Kosten einsparen wo immer möglich. Daher folgende Fragen:
1) Würdet ihr in den saueren Apfel beißen und die Preise bezahlen?
2) Was käme als Alternative zu Siebdruck für die Arbeitsplatten in Frage? (MDF ist eigentlich raus)
3) Was würdet ihr für die Fronten/Schubladen einsetzen? Hier hatte ich schon OSB in Erwägung gezogen. Für den Boden und die Trockenbauwände habe ich sowieso schon auf OSB zurückgegriffen. Auch als Wandverkleidung hatte ich OSB geplant, um ein French Cleat System anbringen zu können (die Leisten dafür würde ich aber aus MPX herstellen). Wäre eine Tischerplatte hier noch eine Option?

Danke und viele Grüße

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Re: Empfehlung für Werkbank-Arbeitsplatte

#2

Beitrag von Docwaggon » 28.10.2022, 14:44

ich würde für die arbeitsfläche eine massivholzplatte aus buche oder eine küchenarbeitsplatte nehmen.

die massivholzplatten 260 x 63 x 2,7 kosten beim bauhaus 75,-,
wenn dir 1,8cm stärke auch reichen (welche ich wegen der bankhaken eigentlich nicht nehmen würde) dann kosten die platten 65,-
damit sollten die arbeitsflächen <250,- machbar sein.

ich nutze diese holzplatten als arbeitsfläche auf meiner werkbank und geölt und geschliffen ist sie unempfindlich und glatt genug für mich.
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Re: Empfehlung für Werkbank-Arbeitsplatte

#3

Beitrag von Rallinger » 28.10.2022, 14:53

Du schreibst zwar "MDF ist raus", aber ich würde trotzdem mal schwarz durchgefärbtes MDF in die Waagschale werfen. Das ist wesentlich stabiler und dichter als Standard-MDF, kostet bei meinem Händler um die 35€ brutto und hat mehr Reibung. Siebdruck wäre mir für die Werkbank zu glatt. Außerdem verzieht sich MDF so gut wie nicht. Jedenfalls längst nicht so stark wie Massivholz - je nach Luftfeuchtigkeit in deiner Werkstatt ein echter Vorteil.
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Re: Empfehlung für Werkbank-Arbeitsplatte

#4

Beitrag von jhg » 28.10.2022, 15:11

Wenn es nur um Ablageflächen bzw. Arbeitsflächen ohne Löcher für Bankhaken etc. geht, dann nehme ich die einfachen Arbeitsplatten aus dem Bauhaus. Die kosten so 25€ das Stück. Die Oberfläche ist hart und abwaschbar und man kann auch Maschinen bzw. Schraubstock etc. einfach mit Schrauben befestigen. Für eine Werkbank würde ich dann auch zu den Küchenarbeitsplatten oder Buche Multiplex greifen - das ist in den Formaten als Werkbankplatte auch günstiger.
Evtl. hast du ja auch einen Holzgroßhandel in der Nähe. Da bekommt man ganze Platten Multiplex deutlich günstiger. Evtl. muss man die dann selber mit der Kreissäge in transportable Stücke aufteilen.
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Re: Empfehlung für Werkbank-Arbeitsplatte

#5

Beitrag von skol » 28.10.2022, 18:26

Danke schon mal für Eure schnellen Antworten.

Ich hatte mir gestern schon die Buche Leimholzplatten bei Toom angeschaut (Bauhaus gibt es hier leider nicht). Wäre schon eine Option. Wegen Verziehen mache ich mir eigentlich weniger Sorgen. Der Raum hat einen Luftentfeuchter. Allerdings waren die Platten vor Ort schon ziemlich krum. Zumal ich da bei Toom auch schon auf 48€/m komme für 600x27mm Buche. Das sind dann eigentlich auch 80€/qm.

Ich denke ich schaue mir die durchgefärbte MDF Platte genauer an. @Rallinger Danke für den Tipp - kannte ich noch gar nicht. Ich wollte in die Platten auch T-Nut Schienen einlassen, damit ich einzelne Maschinen (Bohrständer, Spindelschleifer) leicht verschieben kann. Durch die Werkbank-Anordnung als "U" ist sonst immer mal wieder eine der Wände im Weg wenn es um größere Werkstücke geht.

Das wäre dann zumindest eine Lösung für die Unterschränke. Dann habe ich wie gesagt noch das Thema mit der Multifunktions-Werkbank. Aber vielleicht wäre das MDF dort auch eine Option. Letztlich haben die ganzen MFTs ja auch 19mm MDF Platten. Ich fand die Siebdruck grundsätzlich praktisch, da Flüssigkeiten ja einfach abgewaschen werden können (z.B. wenn beim Ölen mal etwas daneben geht). Das MDF saugt sich hier halt voll oder ist das beim durchgefärbten MDF anders?

Was meint ihr zu Schubladen und Türen? Vielleicht doch einfach OSB - ist definitiv die günstigste Lösung und eigentlich auch ausreichend stabil.

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Re: Empfehlung für Werkbank-Arbeitsplatte

#6

Beitrag von Janis » 28.10.2022, 19:42

Das MDF würde ich versiegeln/Ölen egal ob Natur oder gefärbt. Ich habe vor einiger Zeit einen interessanten Aufbau dazu gesehen: Spanplatte als Basis, obendrauf dann MDF Zuschnitte und zwischen diese dann die Nutschienen. Das MDF wurde von unten angeschraubt. So hat man eine glatte, relativ harte „Nutzschicht“, die man austauschen oder umfunktionieren kann. Find den link leider nicht mehr.
Ansonsten ist der Vorschlag von @jhg wohl der kostengünstigste, da ist aber glaube ich Wabenstruktur als Kern, Nutschienen werden dann schwierig.
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Re: Empfehlung für Werkbank-Arbeitsplatte

#7

Beitrag von skol » 28.10.2022, 20:20

Es geht mir letztlich nicht wirklich um die günstigste Lösung. Vielmehr um mögliche Alternativen in Bezug auf Stabilität und Funktion zum sehr teuer gewordenen Birken-Multiplex bzw. Siebdruck.

Aber dem Feedback nach sieht es so aus, als wäre das von mir eigentlich schon ausgeschlossene MDF dann vielleicht doch eine Option. Wie schon geschrieben, werde ich mich hier auf jeden Fall nochmal informieren.

@Janis Der Ansatz mit dem Zuschnitt anstatt der Nuten für die T-Nut Schienen ist auch interessant.

Für die Oberschrank Türen und die Schubladen wären doch vielleicht solche Regalböden noch eine Option: https://www.obi.de/regalboeden-moebelba ... /p/4552592
4,80€ und bereits das passende Maß. Ich habe gestern bereits ein paar von denen als Deckel für die Metod Unterschränke geholt.

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Re: Empfehlung für Werkbank-Arbeitsplatte

#8

Beitrag von skol » 29.10.2022, 09:35

Gerade habe ich gesehen, dass Bauhaus noch sehr günstig ist bei den Siebdruckplatten: https://www.bauhaus.info/siebdruckplatt ... p/23051485

Werde da am Montag gleich zuschlagen.

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Re: Empfehlung für Werkbank-Arbeitsplatte

#9

Beitrag von Drifter » 31.10.2022, 13:39

Ich habe mir das hier gekauft:

https://www.hornbach.at/shop/Massivholz ... tikel.html

Allerdings noch zu 99,- Euro. Seltsamerweise ist mal in D was teurer als in Ö....

Bin sehr zufrieden mit dem Teil!

lG

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Re: Empfehlung für Werkbank-Arbeitsplatte

#10

Beitrag von skol » 01.11.2022, 08:44

Hallo Norbert, wäre vielleicht auch eine Option gewesen - und vielleicht auch die bessere.

Ich habe den Brückentag gestern genutzt und war bei Bauhaus und habe mir zwei 21mm Siebdruckplatten geholt. Der Mitarbeiter war so nett und hat mir pro Platte gleich zwei Transportschnitte gemacht. Die Platten sahen vor Ort eigentlich plan aus. Habe gestern Abend aber schon gemerkt, dass der eine Zuschnitt, der für den Frästisch Bereich gedacht war, einen leichten Verzug hat. Habe die Platten jetzt erst einmal korrekt gestapelt gelagert und warte einfach mal 10 Tage ab. Vielleicht legt sich das ja wieder. Ansonsten muss ich da vielleicht auch noch über eine Zarge oder ähnliche Verstärkungen nachdenken.

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Re: Empfehlung für Werkbank-Arbeitsplatte

#11

Beitrag von Titan-Jan » 03.11.2022, 14:35

Ich habe mir vor ca. 4 Jahren meine Werkbank mit einer Arbeitsplatte aus 40mm Fichtenleimholz gebaut (ich meine die war damals von Hornbach).

Bin absolut zufrieden damit. Ausschlaggebend war der Preis, die helle Tönung des Holzes und die verhältnismäßig weiche Oberfläche. Hatte ernsthaft überlegt, alternativ Mahagoni-Treppenstufen dafür zu opfern :lol: Aber so passt es eigentlich. Könnte nicht sagen, dass die weiche Oberfläche ein großer Nachteil wäre. Dafür war der Preis gut, sie war leicht zu bearbeiten und wenn sie arg übel aussieht (bisher noch "normale" Optik für eine benutzte Arbeitsplatte) dann hobel ich halt 1-2 mm runter.

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