Richtig Schnitzen, aber wie?

[elektrojohn]

Hallo zusammen,
das hier hat nur sehr indirekt was mit Instrumentenbau zu tun. Vielleicht weiß aber trotzdem jemand Rat.
Ich versuche mich gerade an das Thema Schnitzen heranzuwagen.
Der erste Schritt sind einfache Muster:

Ich weiß, dass noch ein weiter Weg vor mir liegt..
Meine Frage: Hat jemand eine Ahnung wie man den Grund der ausgehöhlten Vertiefungen glatter bekommt?
Besonders die Gräben quer zur Maserung sind noch ziemlich zerrupft.
Die Gräben sind übrigens ca. 4mm breit (es fehlt ein Maßstab auf dem Bild)

Gitarren baue ich zur Zeit leider nicht mehr, obwohl es mich jucken würde... ich habe keinen Platz mehr...

Viele Grüße
Christian

[Roland Gibson]

Liegt es nicht auch am Holz? Als Schnitzholz wird meist Linde verwendet.

[Roland Gibson]

Ich würde sagen, dass es an der Schärfe der Werkzeuge mangelt. Es sieht für mich eher wie ein Nadelholz aus (Linde ist homogener und hat (kaum) Jahresringe. Gerade für Weichhölzer sollten die Beitel sehr scharf sein und ich würde auch den Keilwinke auf max. 25° schleifen, evtl. sogar noch spitzer.
Die Grundregel ist: Je weicher das Material, desto geringer der Keilwinkel!

[elektrojohn]

Es ist Ahorn.
Ich werde aber Mal versuchen noch schärfer zu schärfen, danke für den Tipp!

[jhg]

Also gerade Ahorn sollte eine ganz glatte und ebene Fläche geben wenn das Werkzeug scharf ist. Scharf bedeutet IMMER, dass man sich damit rasieren kann! Es muss Haare vom Unterarm abtrennen ohne Druck und merklichen Widerstand!
Noch ein Tipp: ich würde im Winkel von 30°-45° zur Holzfaser arbeiten und immer darauf achten, das Holz richtig zu schneiden, so dass ein Hobelspan entsteht. Wenn man mit dem Stechbeitel hebelt, dann gibt es solche Außrisse wie an den Seiten des Motivs.

[Yaman]

Es ist Ahorn.

Es sieht aber aus wie Esche.

[elektrojohn]

Es ist Ahorn.

Es sieht aber aus wie Esche.

Da ich beim Fällen des Baumes dabei war, bin ich mir ziemlich sicher...

Gruß
C.

[elektrojohn]

Also gerade Ahorn sollte eine ganz glatte und ebene Fläche geben wenn das Werkzeug scharf ist. Scharf bedeutet IMMER, dass man sich damit rasieren kann! Es muss Haare vom Unterarm abtrennen ohne Druck und merklichen Widerstand!
Noch ein Tipp: ich würde im Winkel von 30°-45° zur Holzfaser arbeiten und immer darauf achten, das Holz richtig zu schneiden, so dass ein Hobelspan entsteht.

Das mit dem Winkel von 45° ist halt in den engen Gräben nicht machbar, da muss ich quer zur Faser arbeiten. Das Schärfen der Stechbeitel sthet für heute auf dem Programm.

Wenn man mit dem Stechbeitel hebelt, dann gibt es solche Außrisse wie an den Seiten des Motivs.

Da werde ich noch mehr drauf achten müssen... Die Ausrisse sind zum Teil auch beim senkrechten Stechen zur Faser entstanden. Die einzigen Werkzeuge, die ich verwendet habe waren ein 3mm und 6mm breites Stemmeisen. So ein gekröpftes Schnitzmesser ist bestimmt auch nicht schlecht...

Danke für Eure Tipps, dieses Forum macht einfach Spaß!

Ein schönes Wochenende!

Christian

[the schweinhorn]

ich hab mir mal für solche Fälle in der Nonfood bei Feinkost BLÖDL ein elektrisches Schnitzgerät für nen schmalen Taler geholt. Verschiedene Messer hat das Ding auch und insgesamt ist das nicht schlecht. Feine Glättung mach ich bei sowas mit dem Hängemotor und Schleif- und Fräseinsätzen. Hier das Schnitzdingens: https://www.testberichte.de/p/lidl-park ... richt.html

[elektrojohn]

ich hab mir mal für solche Fälle in der Nonfood bei Feinkost BLÖDL ein elektrisches Schnitzgerät für nen schmalen Taler geholt....

Das kannte ich noch nicht, danke für den Tipp.

Ich habe jetzt meine Eisen nochmal schön nachgeschärft und ein bisschen weiter drin rumgekratzt, aber es wird nicht wirklich noch viel besser. Ich lasse es jetzt einfach wie es ist und nehme es als Dokument meiner momentanen Fähigkeiten. Vielleicht kann ich es ja irgenwann mit etwas besserem vergleichen...

Danke für Eure Antworten und weiterhin viel Spaß bei Euren Projekten!

Christian