Instrument verkaufen

Dies und das
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Instrument verkaufen

#1

Beitrag von Burghard » 06.11.2021, 13:37

Hallo ,
obwohl ich ja eigentlich nur für Verwandte, Freunde und mich Zupfinstrumente baue,
möchte ich denoch Platz schaffen und einige Instrumente verkaufen. Was ist denn von den verschiedenen Instrumentverkaufsplattformen zu halten? Gibt es da Erfahrungen?
Oder verkauft ihr über andere Kanäle, wenn's mal sein muß.
Gruß Burghard

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Re: Instrument verkaufen

#2

Beitrag von Drifter » 06.11.2021, 13:59

In Österreich haben wir willhaben.at, sowas wie ebay Kleinanzeigen. Hab da schon die eine oder andere Sache ge- bzw. verkauft.

Du kannst aber auch hier unter Suche/Biete mal was reinstellen.

lG

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Re: Instrument verkaufen

#3

Beitrag von Gelöschter Benutzer » 06.11.2021, 14:14

Was möchtest du denn verkaufen und was sind so deine Preisvorstellungen?
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Re: Instrument verkaufen

#4

Beitrag von dieratec » 06.11.2021, 14:43

Burghard hat geschrieben:
06.11.2021, 13:37
Hallo ,
obwohl ich ja eigentlich nur für Verwandte, Freunde und mich Zupfinstrumente baue,
möchte ich denoch Platz schaffen und einige Instrumente verkaufen. Was ist denn von den verschiedenen Instrumentverkaufsplattformen zu halten? Gibt es da Erfahrungen?
Oder verkauft ihr über andere Kanäle, wenn's mal sein muß.
Gruß Burghard
Ich habe die Erfahrung gemacht, wenn nicht der richtige Name auf der Kopfplatte steht, hat man kaum eine Chance seine Gitarre zu verkaufen. Auch wenn das Gewicht der Gitarre über 3,5 Kg liegt will die keiner haben. Bei Gitarren nach Les Paul Art muss die auch unter 4 Kg liegen.
Da muss man schon die Gitarre weit unter den Selbstkosten anbieten, damit jemand Interesse zeigt.

Bastler Gitarren sind nicht gefragt auch nicht, wenn die Qualität mit den Gitarren mit dem richtigen Namen auf der Kopfplatte mithalten kann.
Das ist auch ein Grund, warum ich keine Gitarren mehr bauen werde. Ich selber brauche keine mehr.
Die ich gebaut habe sind Museumsstücke. Die hole ich ab und an mal aus dem Koffer und erfreue mich an der Optik und dem Klang und packe sie dann wieder gut ein.
Gruß Rainer

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Re: Instrument verkaufen

#5

Beitrag von Gelöschter Benutzer » 06.11.2021, 16:11

dieratec hat geschrieben:
06.11.2021, 14:43
Ich habe die Erfahrung gemacht, wenn nicht der richtige Name auf der Kopfplatte steht, hat man kaum eine Chance seine Gitarre zu verkaufen. Auch wenn das Gewicht der Gitarre über 3,5 Kg liegt will die keiner haben. Bei Gitarren nach Les Paul Art muss die auch unter 4 Kg liegen.
Da muss man schon die Gitarre weit unter den Selbstkosten anbieten, damit jemand Interesse zeigt.
Bei dem Gewicht kann ich dir nicht zustimmen. Wir bekommen regelmäßig Paulas in die Werkstatt die schwerer sind ans 4kg. Die schwerste "reguläre" Gitarre, welche wir in der Werkstatt hatten, war eine Fender Strat Custom Shop. Da hab ich sogar das Schlagbrett abgenommen, weil ich vermutet habe, dass da jemand Blei eingefüllt hat (kein Scherz).

Das Problem mit den Bastler Gitarren wie du sie nennst ist, dass (und die Erfahrung mache ich praktisch immer) Hobbyisten gar nicht einschätzen können, ob ihr Instrument mit einem guten Markenfabrikat mithalten kann. Selbst bei Autodidakten die das schon seit vielen vielen Jahren machen und dutzende, auch durchaus schöne Instrumente gebaut haben, fallen mir beim betrachten mit dem professionellen Auge so viele Dinge auf, dass ich mir immer wieder in Erinnerung rufen, (mich praktisch selber ermahnen muss), dass ich gerade das Instrument eines Hobbyisten betrachte, und dieses auch nach diesen Maßstäben zu beurteilen habe. Natürlich gibt es auch da Ausnahmen, aber sehr wenige...

Wenn man so ein Instrument verkauft und sich das Hobby somit selber finanziert, ist das meiner Ansicht nach vollkommen in Ordnung,...alles was darüber hinausgeht, wird dann schon..."problematisch"

Beste Grüße

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Re: Instrument verkaufen

#6

Beitrag von darkforce » 06.11.2021, 18:37

Naja, ich würde Rainer da schon irgendwo zustimmen, dass der Name auf der Kopfplatte eine Menge ausmacht. Sieht man ja auch bei großen Marken, wo teilweise doch recht fragwürdige Qualität zu hohen Preisen verkauft und auch gekauft wird. Spätestens auf dem Gebrauchtmarkt macht der Name dann doch viel des Preiserhalts aus.
Kann man gut finden, kann man doof finden, aber es ist die Realität. Die großen Marken geben jedes Jahr viele Millionen für Marketing aus und das nicht ganz ohne Grund ;).
Leo Fender war zwar Ingenieur, aber kein Instrumentenbauer und trotzdem werden für alte Fenders ordentliche Preise aufgerufen, obwohl ich mir sicher bin, dass es einen ganzen Haufen an Gitarren, auch von Semipros, gibt, die auf dem Gebrauchtmarkt nur einen Bruchteil des Geldes erzielen würden, aber von objektiv besserer oder gleicher Qualität sind. Das gleiche auch bei Customs von kleinen Herstellern, denn der Markt für solche Gitarren ist einfach viel kleiner.

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Re: Instrument verkaufen

#7

Beitrag von Gelöschter Benutzer » 06.11.2021, 20:26

darkforce hat geschrieben:
06.11.2021, 18:37
...ich würde Rainer da schon irgendwo zustimmen, dass der Name auf der Kopfplatte eine Menge ausmacht...
Das habe ich auch gar nicht bestritten.
darkforce hat geschrieben:
06.11.2021, 18:37
Sieht man ja auch bei großen Marken, wo teilweise doch recht fragwürdige Qualität zu hohen Preisen verkauft und auch gekauft wird.
Auch da gebe ich dir recht, aber Fender zählt da nicht dazu,...da würde ich eher in Richtung moderner Gibson Instrumente schielen, oder auch Ovation...wie gesagt
Lumael hat geschrieben:
06.11.2021, 16:11
....dass...Hobbyisten gar nicht einschätzen können, ob ihr Instrument mit einem guten Markenfabrikat mithalten kann.

darkforce hat geschrieben:
06.11.2021, 18:37
obwohl ich mir sicher bin, dass es einen ganzen Haufen an Gitarren, auch von Semipros, gibt, die auf dem Gebrauchtmarkt nur einen Bruchteil des Geldes erzielen würden, aber von objektiv besserer oder gleicher Qualität sind.
Was ist ein "Semipro"?

Gruß

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Re: Instrument verkaufen

#8

Beitrag von darkforce » 06.11.2021, 20:50

Lumael hat geschrieben:
06.11.2021, 20:26
Auch da gebe ich dir recht, aber Fender zählt da nicht dazu,...da würde ich eher in Richtung moderner Gibson Instrumente schielen, […]
Ja, in die Richtung habe ich auch gedacht ;).
Leo Fender habe ich in die Liste gepackt, weil du dich speziell auf Autodidakten berufen hast.
Lumael hat geschrieben:
06.11.2021, 20:26
Was ist ein "Semipro"?
Leute, die neben dem Instrumentenbau noch einem anderen Beruf nachgehen um die Brötchen auf den Tisch zu bringen. Das dürfte gerade im elektrischen Bereich einen nicht unerheblichen Teil ausmachen.

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Re: Instrument verkaufen

#9

Beitrag von Gelöschter Benutzer » 07.11.2021, 00:18

darkforce hat geschrieben:
06.11.2021, 20:50
Leute, die neben dem Instrumentenbau noch einem anderen Beruf nachgehen um die Brötchen auf den Tisch zu bringen. Das dürfte gerade im elektrischen Bereich einen nicht unerheblichen Teil ausmachen.
Ich gehe mal davon aus, dass Du Leute mit Gewerbeschein und einschlägiger Ausbildung meinst,...anderenfalls sind es Hobbyisten,...von denen es, wie gesagt einige wenige gute gibt,...aber meine Meinung dazu kennst du ja schon. Leo Fender mag ein Autodidakt gewesen sein der das Konzept entwickelt hat, aber soviel ich weiß hatte er Unterstützung beim Bau des ersten echten "Telecaster" Prototypes (hatte einen anderen Namen an den ich mich gerade nicht erinnern kann) und nachher in seiner Firma bei der Entwicklung der Folgemodelle auch. Die Gitarre welche er alleine gebaut hat sieht folgendermaßen aus:
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Re: Instrument verkaufen

#10

Beitrag von darkforce » 07.11.2021, 01:06

Zumindest in Deutschland ist Gitarrenbau ja schon eine ganze Weile zulassungsfrei und die meisten Länder kennen so ein System nicht mal (wie es bei euch aktuell aussieht weiß ich nicht). Paul Reed Smith hat ursprünglich Mathe studiert (aber nicht fertig studiert), Orville Gibson war autodidakt, etc.
Aber dann hatte ich deinen Einwurf ja doch richtig verstanden. Das soll die Ausbildungen und Zertifizierungen gar nicht schmälern, ich finde es gut, dass es hierzulande ein verlässliches System zum Nachweis der Qualifikation gibt, aber die Behauptung, dass es zwischen Zupfinstrumentenmacher und Hobbyist nichts weiteres gibt ist im Globalen betrachtet nicht richtig.
Oder z.B. Jon "Sully" Sullivan um mal ein aktuelles Beispiel zu nennen.
Das führt aber jetzt doch auch sehr weit vom eigentlichen Thema weg.

Viele Grüße
Johannes

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Re: Instrument verkaufen

#11

Beitrag von Drifter » 07.11.2021, 03:43

Lumael hat geschrieben:
07.11.2021, 00:18
darkforce hat geschrieben:
06.11.2021, 20:50
Leute, die neben dem Instrumentenbau noch einem anderen Beruf nachgehen um die Brötchen auf den Tisch zu bringen. Das dürfte gerade im elektrischen Bereich einen nicht unerheblichen Teil ausmachen.
Ich gehe mal davon aus, dass Du Leute mit Gewerbeschein und einschlägiger Ausbildung meinst,...anderenfalls sind es Hobbyisten,...von denen es, wie gesagt einige wenige gute gibt,...aber meine Meinung dazu kennst du ja schon. Leo Fender mag ein Autodidakt gewesen sein der das Konzept entwickelt hat, aber soviel ich weiß hatte er Unterstützung beim Bau des ersten echten "Telecaster" Prototypes (hatte einen anderen Namen an den ich mich gerade nicht erinnern kann) und nachher in seiner Firma bei der Entwicklung der Folgemodelle auch. Die Gitarre welche er alleine gebaut hat sieht folgendermaßen aus:
Der Teleprototyp war eigentlich eine Esquire (nur mit Neck Pickup), Fender verkaufte viele Esquire mit Fräsung für den vorderen PU, der jederzeit nachgerüstet werden konnte (Jimmy Page' Gitarre war so eine!) Die Esquire wird von Fender bis heute unter diesem Namen produziert.

Die Telecaster hieß ursprünglich Broadcaster. Ein Märchen besagte, dass sich die BBC über den Namen aufregte, war aber Gretsch, die schon ein Schlagzeug unter diesem Namen vertrieben. Leo ließ daher das Broadcaster Decal eine Zeit lang weg (Spitzname "Nocaster" heute unheimlich gefragt und sauteuer), erst später wurde in Telecaster unbenannt.

Sorry für OT.

lG

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Re: Instrument verkaufen

#12

Beitrag von Gelöschter Benutzer » 07.11.2021, 07:48

darkforce hat geschrieben:
07.11.2021, 01:06
Paul Reed Smith hat ursprünglich Mathe studiert (aber nicht fertig studiert), Orville Gibson war Autodidakt, etc.
Erstens, hab ich bereits mehrfach erwähnt, dass es ausnahmen gibt. Um das ein bisschen zu relativieren. Der ehemalige Innungsmeister der Streich und Zupfinstrumentenmacher in Wien war ebenfalls Autodidakt. Der Meister für den Ich gerade Gitarren baue auch. Gitarrenmacher, Clonewood und Jhg. hier aus dem Forum, soviel ich weiß auch und alle bauen wunderschöne Instrumente auf einem so hohen Niveau, dass sie sich vor so manchem mit abgeschlossener Ausbildung nicht zu verstecken brauchen. Zweitens rede ich nicht von Leuten deren Ziel es war Fabriken zur maschinellen Massenherstellung von (guten) elektrischen Gitarren zu gründen. Ich kann dir auch versprechen, dass alle diese Firmen Fachleute anstellen und konsultieren, die etwas vom Instrumentenbau verstehen.
darkforce hat geschrieben:
07.11.2021, 01:06
Zumindest in Deutschland ist Gitarrenbau ja schon eine ganze Weile zulassungsfrei und die meisten Länder kennen so ein System nicht
Ja, und das sehe ich als Teil des Problems.

Lassen wir das Thema hier.

Gruß

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Re: Instrument verkaufen

#13

Beitrag von darkforce » 07.11.2021, 08:09

Lumael hat geschrieben:
07.11.2021, 07:48
Erstens, hab ich bereits mehrfach erwähnt, dass es ausnahmen gibt und zweitens rede ich nicht von Leuten deren Ziel es war Fabriken zur maschinellen Massenherstellung von (guten) elektrischen Gitarren zu gründen.
So fangen die meisten aber nicht an. Paul Reed Smith z.B. hat in einer kleinen Werkstatt Gitarren von Hand gebaut und das dürfte für die meisten gelten. Die wenigsten sind gestartet mit dem Gedanken direkt eine riesige Produktion aufzubauen (Fender ist in der Hinsicht sicherlich eher die Ausnahme als die Regel).
Lumael hat geschrieben:
07.11.2021, 07:48
Ich kann dir auch versprechen, dass alle diese Firmen Fachleute anstellen und konsultieren, die etwas vom Instrumentenbau verstehen.
Siehe meinen Einwurf weiter oben.
Lumael hat geschrieben:
07.11.2021, 07:48
darkforce hat geschrieben:
07.11.2021, 01:06
Zumindest in Deutschland ist Gitarrenbau ja schon eine ganze Weile zulassungsfrei und die meisten Länder kennen so ein System nicht

Ja, und das sehe ich als Teil des Problems.
Das habe ich verstanden (konnte man zwischen den Zeilen ja schon in deinem ersten Beitrag rauslesen) und verstehe auch, dass man eine andere Sicht darauf hat, je nachdem auf welcher Seite man sich befindet. Wie gesagt, ich finde eine Zertifizierung per se nicht schlecht, aber gerade im Bereich der Solidbodys muss man die Kirche auch im Dorf lassen. Es ist ein Brett mit Saiten ;).
Lumael hat geschrieben:
07.11.2021, 07:48
Lassen wir das Thema hier.
Ja, ist sicher besser. Agree to disagree.

Viele Grüße
Johannes

/* edit:
Lumael hat geschrieben:
07.11.2021, 08:13
Ich hab meinen Beitrag noch Editiert, während du deinen geschrieben hast lies ihn vielleicht nochmal durch.
Wie gesagt, wir haben da glaube ich zwei unterschiedliche Standpunkte, aber das macht das Leben ja erst spannend :) */

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Re: Instrument verkaufen

#14

Beitrag von Gelöschter Benutzer » 07.11.2021, 08:13

Ich hab meinen Beitrag noch Editiert, während du deinen geschrieben hast. Lies ihn vielleicht nochmal durch.

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Re: Instrument verkaufen

#15

Beitrag von Yaman » 07.11.2021, 08:48

Noch ein anderer Aspekt, der sicher bei E-Gitarren auch interessant ist: die Form.
Ich war mehrfach auf der Holy Grail Guitar Show in Berlin, auf der Gitarrenbauer aus aller Welt ihre Gitarren ausgestellt haben und auch verkaufen wollten. Die Gitarren, die nach einiger Zeit mit dem Schild "verkauft" gekennzeichnet waren, waren alles Nachbauten von Stratocaster, Teleaster und Les Paul.

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Re: Instrument verkaufen

#16

Beitrag von Burghard » 07.11.2021, 10:10

Guten Morgen,
Zuerst, ich baue nur Konzertgitarren und andere kleinere Zupfinstrumente und nur um die geht es mir.
Da hat sich ein angeregter Dialog entwickelt. Allerdings geht das am Thema vorbei. Ich wollte eigentlich nur wissen ob jemand schon mit den Plattformen wie z.B. Audio.deals oder Reverb Erfahrungen gemacht hat. Mir ist natürlich klar : Man sollte ein Instrument in der Hand haben und spielen und vergleichen bevor man es kauft. Daher ist der Weg übers Internet problematisch und kann vielleicht nur zur Anbahnung eine persönlichen Gespräches führen.

Zur der Diskussion die sich da entspannt hat: Viele große Gitarrenbauer waren Autodidakten, Torres war Zimmermann, Romanillios war Tischler, der Mandolienenbauer Woll Fernmeldemonteur, Bouchet war Künstler. Die Liste kann man beliebig weiterführen. Pablo Requena sagt in einem seiner Videos: Jeder kann eine gute Gitarre bauen. Jeder. Wenn er will. Dem stimme ich zu. Natürlich meint er damit unter seiner Anleitung und dem angebotenem Kurs.

Natürlich sind Qualifikation, Weiterbildung und Zertifikation wichtig. Das mittelalterliche Zunftwesen aber war zu allerallererst ein Mittel um die Konkurenz auszuschalten und die Anzahl der Betriebe im Machtbereich eines Herrschenden zu kontrollieren. Die erbitterten Machtkämpfe zwischen Instrumente bauenden Tischlern und der Instrumentenbauer Gilde in Sachsen mag als Beispiel gelten. Was z.B Instrumentenbauermeister Gerhard hier zeigt ist aber nicht nur eine Sache der Ausbildung, sonder Fleiß, Talent, Genie und innerer Einstellung.

Diese Eigenschaften sind aber nicht mit einer Zertifizierung zu erwerben. Das kann man auch hier im Forum an einigen Exponaten sehen. Das sind keine Basterlinstrumenten sondern wunderbare mit Herzblut, viel Wissen und Können hergestellte Instrumente. Der angelsächsischen Anmutung , Qualität ist automatisch , wenn man es so macht wie es aufgeschrieben ist kann ich nichts abgewinnen.
Ist vielleicht etwas lag geworden der Exkurs.
Gruß Burghard
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Re: Instrument verkaufen

#17

Beitrag von Gelöschter Benutzer » 07.11.2021, 10:58

Na gut, dann zurück zum Thema. Zeig doch mal ein paar Fotos der Instrumente, die du verkaufen magst und vielleicht auch, was du dir preislich so vorstellst. Vielleicht findet sich ja jemand hier im Forum, der sie kaufen mag.

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Re: Instrument verkaufen

#18

Beitrag von jonneck » 08.11.2021, 11:17

Es geht aber um einen privaten Verkauf - oder würdest Du Garantie/Gewährleistung anbieten wollen oder müssen?

Ich würde zunächst mal über die ebay-kleinanzeigen gehen.
Gruß

Frank

Handwerk ist Pfusch, aber gut gemachter Pfusch gereicht zur Ehre...…

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Re: Instrument verkaufen

#19

Beitrag von Gerhard » 08.11.2021, 11:32

Burghard hat geschrieben:
07.11.2021, 10:10
Natürlich sind Qualifikation, Weiterbildung und Zertifikation wichtig. Das mittelalterliche Zunftwesen aber war zu allerallererst ein Mittel um die Konkurenz auszuschalten und die Anzahl der Betriebe im Machtbereich eines Herrschenden zu kontrollieren. Die erbitterten Machtkämpfe zwischen Instrumente bauenden Tischlern und der Instrumentenbauer Gilde in Sachsen mag als Beispiel gelten. Was z.B Instrumentenbauermeister Gerhard hier zeigt ist aber nicht nur eine Sache der Ausbildung, sonder Fleiß, Talent, Genie und innerer Einstellung.
Sofern ich gemeint war, danke ich für die Lobhuldigung. Ich möchte dabei nur anmerken, dass ich ohne den bei uns herrschenden Meisterzwang nicht den Anreiz gehabt hätte, mich in diese Richtung und auf mein jetziges handwerkliches Niveau zu entwickeln. Insofern bin ich sehr froh darüber!

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Re: Instrument verkaufen

#20

Beitrag von Burghard » 08.11.2021, 14:18

jonneck hat geschrieben:
08.11.2021, 11:17
Es geht aber um einen privaten Verkauf - oder würdest Du Garantie/Gewährleistung anbieten wollen oder müssen?

Ich würde zunächst mal über die ebay-kleinanzeigen gehen.
Hallo Jonneck,
vielen Dank, finde gerade den Dankbutten nicht.
es geht hier um von mir für mich gebaute und gespielte Instrumente die ich durch hoffentlich Besserere von mir Gebaute ersetzten will. Also gebraucht und ohne Garantie. Wenn was mit dem Instrument ist würde ich es natürlich reparieren. Mir ist mal ein Walnußsteg in der Mitte auseinrander gerissen. Das hab ich natürlich repariert.

Bei Ebay Kleinanzeigen ist mir folgendes passiert vor Kurzem :

Käufer: Tauschen Sie das Instrument
Ich : Was bieten Sie denn
Käufer : Eine Kohno blabla bla
Ich: (Alarm , Bastler Instrument gegen Kohno , gefährlich )Wie Bitte?
Käufer : Ja ich brauch natürlich 2000 Euro Wertausgleich
Das war natürlch ein Betrugsversuch.

Naja deswegen suchte ich eine Alternative zu ebay KA. Wird woanders wohl nicht besser sein.

Gruß
Burghard

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Re: Instrument verkaufen

#21

Beitrag von Burghard » 08.11.2021, 14:44

Hallo Lumael,
extra für dich. War 2019 vor Corona bei einem Weihnachtsbasar.
Hab sogar ne Ukulele verkauft. Viele Gespräche ,war schön. Die Fotgrafien und Grafik oben sind von meinem Sohn . Zieh ich mir nicht an.
Gruß Burghard
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Re: Instrument verkaufen

#22

Beitrag von Gelöschter Benutzer » 08.11.2021, 16:19

Gerhard hat geschrieben:
08.11.2021, 11:32
Ich möchte dabei nur anmerken, dass ich ohne den bei uns herrschenden Meisterzwang nicht den Anreiz gehabt hätte, mich in diese Richtung und auf mein jetziges handwerkliches Niveau zu entwickeln. Insofern bin ich sehr froh darüber!
Ich würde gerne anmerken, dass ich ohne die Ausbildung gar nicht wüsste, wie weit entfernt von irgendetwas, das man auch nur ansatzweise als professionell hätte bezeichnen können, mein Niveau eigentlich war. Ich hatte ja ursprünglich vor, so wie Du Gerhard, nach der Ausbildung gleich meinen Meister zu machen, wusste dann aber als es so weit war, mein eigenes handwerkliches können besser einzuschätzen und habe mich dann entschlossen lieber noch ein paar Jahre Erfahrung zu sammeln. Mal sehen,...vielleicht nächstes Jahr (whistle) :D

Ich bin eigentlich ziemlich froh, dass es bei uns den Meisterzwang gibt. Sonst hätten wir hier Zustände wie in Amerika, wo sich jeder der gerade lustig ist "Luthier" nennen und Kundeninstrumente verpfuschen kann. Glücklicherweise werden solche Leute (zumindest hoffentlich :?: ) vom Markt aussortiert,...leider aber nicht, ohne den Ruf der ganzen Branche in Verruf zu bringen.
Burghard hat geschrieben:
08.11.2021, 14:44
extra für dich.
Danke! Nicht viel zu erkennen, aber genug...und wie ist das jetzt mit Gewerbe, Steuer und Garantie, wenn du auf so einer Messe etwas verkaufst,...sind das dann auch "gebrauchte Instrumente"?,...So ein Verkaufsstand mit "Firmenlogo" (leider anonymisiert ;) ), erweckt beim Betrachter nämlich schon den starken Anschein, als würdest du das professionell betreiben.

Eines würde ich gene noch loswerden. Wir sind nicht mehr im Mittelalter,...es ist auch nicht mehr 1855 und viele der antiken Instrumente (nicht nur im Gitarren, sondern auch im Geigenbau) können es bei genauerer Betrachtung mit heutigen Meisterinstrumenten nicht aufnehmen. Es geht hier nicht mehr um einen Zunftkrieg, sondern um einen Nachweis der Qualifikation, zum Schutz der Kunden,...damit keine "Kurpfuscherei" betrieben wird. Wenn sich jemand ein Instrument vom einem Gitarrenbauer oder einer Gitarrenbauerin anfertigen lässt, wird es in der Annahme gekauft, dass man etwas erwirbt, das man sogar an die Enkelkinder weitergeben kann,...und zu Reht. Was ist jetzt, wenn ich als Autodidakt ein Instrument für jemanden baue und nach 5 oder 7 Jahren kommt der Kunde, weil die Gitarre eine Saitenlage von einem cm hat, oder weil es die Balken aus den Zargen drückt, oder weil sich der Hals verzieht etc.?

Beste Grüße

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Re: Instrument verkaufen

#23

Beitrag von bea » 08.11.2021, 17:00

Lumael hat geschrieben:...leider aber nicht, ohne den Ruf der ganzen Branche in Verruf zu bringen.
Das schafft nicht mal Steve Wishnevsky (macht mal Bildersuche nach Wishbass ...)

Eine gutes und solides Ausbildungssystem finde ich gut und richtig, den Meisterzwang aber durchaus weniger. Letzlich muss man sich entweder durch Qualität und damit das entsprechende handwerkliche Niveau am Markt etablieren, oder aber wie Wishnevsky über Kauzigkeit und Preis. Und dazwischen - auf z.B. meinem Level - geht dann wenig bis gar nichts. Mir ist aber durchaus auch ohne Ausbildung bewusst, wie viel bei mir handwerklich fehlt.
LG

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Re: Instrument verkaufen

#24

Beitrag von zappl » 08.11.2021, 17:29

Burghard hat geschrieben:
07.11.2021, 10:10
Daher ist der Weg übers Internet problematisch und kann vielleicht nur zur Anbahnung eine persönlichen Gespräches führen.
Das befürchte ich auch. Erfahrungsgemäß geht im befreundeten Musikerkreis und wiederum deren Freunde/Kontakte usw. am meisten, Mund-zu-Mund halt. Ich weiß ja nicht wie du in Social Media aufgestellt bist, aber vermutlich wären die Chancen dort ganz gut ein Abnehmer zu finden, oder jemanden der's wiederum unter seinen Kontakten teilt - einfach weil die meisten Leute dort dich persönlich kennen und einzuschätzen wissen.

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Re: Instrument verkaufen

#25

Beitrag von Burghard » 08.11.2021, 18:31

Lumael,
Lumael hat geschrieben:
08.11.2021, 16:19
Danke! Nicht viel zu erkennen, aber genug ;)...und wie ist das jetzt mit Gewerbe, Steuer und Garantie, wenn du auf so einer Messe etwas verkaufst,...sind das dann auch "gebrauchte Instrumente"?,...So ein Verkaufsstand mit "Firmenlogo" (leider anonymisiert ;) ), erweckt beim Betrachter nämlich schon den starken Anschein, als würdest du das professionell betreiben
Das ist jetzt mein letztes was ich hierzu schreibe. Ich muß nur einige Fakten klarstellen: Diese Austellung war als Hobbyausstellung deklariert war und vom örtlichen Kunstverein veranstaltet . Die Leute sollten ihr Hobby austellen, .Die Veranstallter haben sich ein Loch in den Bauch gefreut das ich dort anfragte. . Und es war wirklich ein schönes Erlebniß. Du grantelst gleich wieder rum und unterstellst zwischen den Zeilen Betrug,Steuerbetrug und Weltuntergang.
Natürlich lasse ich Keinen im unklaren darüber das ich ein Hobbybauer in . Bin trotzdem der Meinung das man es alles nett gestallten kann und auch ein solches Plakat da hin kann. Finanztechnisch ist das alles in Ordnung und durch meinen Steuerberater abgesichert . Ich werde dir jetzt aber nicht meine Steuererklärung unter die Nase halten. Mein ältesteten Gitarren sind ca. 10 Jahre und erfreuen sich bester Gesundheit und klingen wunderbar.
Wenn jemand in meinem Freundeskreis oder Verwandschaft ein Problem hat mit dem Instrument , kann er eine Reparatur oder ein neues Instrument bekommen . Oder sein Geld zurück. Ich will niemand bescheissen . Ich kann nur sagen das ich immer in strahlende Gesichter gucke wenn ich mal nach den Instrumenten frage. Die Menschen die meine Instrument kaufen finden es schön. Du nicht , ist mir aber egal.
Musikinstrumente sind für mich zu allererst dazu das ein Musiker seiner Musik ausdruck verleihen kann . Simpel nicht wahr.

Warum legst du eigentlich immer alles negativ aus, Lumael. Siehe doch mal das Schöne im Leben und an den Menschen. Die Käufer bekommen von mir ein ein schönes Instrument das sehr gut klingt zu einem guten Preis und hält , da bin ich mir ganz sicher.. Es ist nicht perfekt, wird von den meisten Menschen trotzdem als schön empfunden. Das du und andere es viel besser können ist mir klar.
Von mir aus können wir das hier schließen. Ich werde keine Instrument im Internet verkaufen, hab ich nach dieser Diskussion beschlossen, sondern nur an Freunde und an Musiker und über Mundpropaganda.. Insofern liegt da ein Ergebniß vor.
Viele Dank an Alle die zu dieser Entscheidungsfindung mitgeholfen haben.
Grüße Burghard
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