Mein Wickelaufbau

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MattB90
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Mein Wickelaufbau

#1

Beitrag von MattB90 » 11.11.2020, 22:53

Hallo zusammen,

lange lange lange habe ich mit dem Tonabnehmerwickeln gekämpft. Ich habs ganz am Anfang mit nem Akkuschrauber probiert — hat nicht geklappt. Und bin dann auf diese Eigenentwicklung umgestiegen
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Einfach ein 12V (Bohrmaschinen?)Motor vom Conrad und einen kleinen 12V Drehzahlsteller dazu. Auch hier hatte ich immer keinen Bock zu wickeln, denn dass ich HALBWEGS vernünftige Spulen zusammengebracht habe, musste ich das Ding mit 1 Umdrehung pro Sekunde laufen lassen. Dass dann ein Tonabnehmerbobbin über 1 Stunde dauert, hat ziemlich genervt und das Ergebniss damit war nie zufriedenstellend.

Was hab ich nicht alles probiert... den Draht mit der Hand halten, den Draht (wie in den Bildern) mit der Schraubzwinge zwischen Filzgleiter einspannen... immer und immer wieder waren die Windungen zum Teil so locker, dass sie auf allen Seiten von den Bobbins rausgeguckt haben... und immer und immer wieder schnitt ich den ganzen Draht wieder runter.... furchtbar....

Heute bin ich ENDLICH draufgekommen, was ich immer und immer wieder falsch gemacht habe (dance a) (dance a)
Mein Fehler war, dass ich den Draht immer nur mittig im Bobbin positioniert habe und dann einfach hab laufen lassen. Das klappt hinten und vorne nicht. Da werden die Windungen irgendwie so locker, dass es echt keinen Spaß macht.

Jetzt habe ich bei meinem Aufbau den Draht wieder mit der Schraubzwinge zwischen Filzgleitern eingespannt, sodass der Draht mittig zum Bobbin läuft. Dann meinen Motor voll aufgedreht und mit den beiden Zeigefingern den Draht direkt nach der Schraubzwinge immer schön langsam links und rechts in die äußeren Laufbahnen gedrückt, sodass immer abwechslend links-mitte-rechts-mitte-links-mitte-rechts..... gewickelt wird... Und was soll ich sagen, der Bobbin war innerhalb von 10 Minuten gewickelt und er sieht grandios aus (dance a) (dance a)
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Ich bin echt übermäßig happy. Vielleicht gehts ja dem einen oder anderen auch so wie mir und kann sich hier was abschauen :)

Achja, die Windungszahl hab ich mit meinem Handy und der App Turns counter und einem am rotierenden Teil befestigten Magneten mitgezählt....

Soviel dazu :D
Gruß
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Re: Mein Wickelaufbau

#2

Beitrag von cabriolet » 12.11.2020, 09:42

Ich habe eine Art "Hebel" mit dem ich den Draht lenke.

Mein Wickelaufbau ist ein fast 20 Jahre altes Dauer-Provisorium, ich muss von Hand kurbeln und mitzählen. Motor und mechanisches Zähwerk liegen seit Jahren bereit zum Anbauen, aber wie das mit Provisorien so ist.... :roll:
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Es ist im Bild schlecht zu erkennen, der Draht kommt bei meiner Vorrichtung von hinten; an der Leiste, die aus dem Bild ragt, sind am Ende außerhalb des Bildes eine Drahtumlenkung (Draht unter´m Tisch) und eine Flauschband-Klemmung. Die Leiste, die diagonal nach links geht, ist der Hebel, der auf einer Achse (der schwarze Punkt) schwenkbar ist, darauf steckt ein umgebogener Nagel, durch den der Draht geführt wird.

Gruß
Markus
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Re: Mein Wickelaufbau

#3

Beitrag von capricky » 12.11.2020, 10:23

@MattB90 Danke für den Tipp mit der Windungszähler App.
Bei der Gelegenheit habe ich auch noch einen Magnetpol Detektor gefunden. Sehr praktisch für das schnelle Bestimmen von Magneten in Pickups.

capricky

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Re: Mein Wickelaufbau

#4

Beitrag von polytune » 12.11.2020, 16:36

Ich wickle immer noch mit dem Akkuschrauber und führe den Draht von Hand, allerdings immer schön von links nach rechts und zurück, klappt relativ gut. Zählwerk verwende ich nicht. Ich wickel meistens bis ich meine, dass es reicht, löte Kabel an und messe den Widerstand, je nach dem kommen dann noch ein paar Wicklungen drauf oder runter, um den gewünschten Widerstand zu erzielen.
Bei der Gelegenheit wollte ich mal fragen was ihr für Ideen oder Meinungen zu Wickelpattern habt.
Grüße Stefan

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Re: Mein Wickelaufbau

#5

Beitrag von tunes650 » 12.11.2020, 16:42

Sehr interessant. Danke für den Tread.

Dieter

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Re: Mein Wickelaufbau

#6

Beitrag von Rallinger » 12.11.2020, 17:55

polytune hat geschrieben:
12.11.2020, 16:36
Bei der Gelegenheit wollte ich mal fragen was ihr für Ideen oder Meinungen zu Wickelpattern habt.
Mei. Solange du mit der Hand wickelst, wirst du immer einen haben. Das kannst du dir schönsaufen, dir einreden dass es besser klingt - oder du kannst es halt einfach schulterzuckend als gegeben hinnehmen.

Ich bin bei Variante 3 gelandet. Variante 1 ist ungesund und Nummer 2 Unsinn ...
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Re: Mein Wickelaufbau

#7

Beitrag von polytune » 12.11.2020, 21:20

@Rallinger: Von welchen Varianten sprichst du?
Bei meiner unwissenschaftlichen Herangehensweise habe ich die Beobachtung gemacht, daß es wohl einen Unterschied macht, ob ich bei langsamer Umdrehung ein sehr breit angelegtes Muster wickle oder den Draht immer lange an einer Stelle wickle bei hoher Umdrehung. Da ist natürlich auch ein Zipperlein dabei. Gibt es da nicht die Geschichte von sich beeinflussenden Leitern? Ich will mich hier nicht weit aus dem Fenster lehnen, mich interessiert was andere dazu meinen.

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Re: Mein Wickelaufbau

#8

Beitrag von MattB90 » 13.11.2020, 00:10

@polytune schlag dir dass mit den sich beeinflussenden Leitern wieder aus dem Kopf. Klar, zwei parallele Leiter beeinflussen sich. Dazu muss ein Strom durch die Leiter fließen, der ein Magnetfeld um die Leiter erzeugt. Jetzt hat ein Humbucker ca. eine Spitzenamplitude von 700mV. Sagen wir mal 1V, das ist wiederum eine Effektivspannung von 700mV. In Reihe geschalten hat ein Humbucker einen Drahtwiderstand von 6 - 10kOhm. Somit fließe in dem Fall, dass du die Wicklungsenden kurzschließen würdest ein Maximalstrom von I=0,7V / 6.000Ohm = 0,0001A = 0,1mA. Klar, die Drähte sind nah beieinander und auch nicht besonders Massereich. Aber ich würde schwer behaupten, dass sich da nix anzieht oder abstößt, zumindest nicht in einem Bereich, der am Ton was ändern würde. Zudem liegen da gaaanz viele Drähte nebeneinander, wodurch sich dieser Effekt im Zentrum des Wickelquerschnitts sowieso auslöschen dürfte und nur die Randdrähte davon beieinflusst werden.
Kurz gesagt, ich denke nicht dass es was damit zu tun hat.
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Re: Mein Wickelaufbau

#9

Beitrag von Rallinger » 13.11.2020, 08:05

Ich hab das gestern vielleicht ein bisschen sehr flapsig formuliert. Ich wollte dir nicht auf den Schlips treten damit. Andererseits ... wenn ich mich recht entsinne was ein Helmut Lemme zu diesem Thema von sich gibt, war ich noch richtig freundlich. 8)
polytune hat geschrieben:
12.11.2020, 21:20
@Rallinger: Von welchen Varianten sprichst du?
Ich spreche von der sich hartnäckig haltenden Meinung, dass Vintage-Tonabnehmer besser "klängen" als moderne Chinas – was am sogenannten "Scatterwound" läge, der sich positiv auf den Ton auswirke. Ich hatte diese Diskussion in meinem Musikerumfeld schon ein paar Mal an der Backe. Meine Erfahrung (Vorsicht, jetzt wird's wieder flapsig): Je hartnäckiger jemand so etwas behauptet, desto weniger Tonabnehmer hat er selber gewickelt.
polytune hat geschrieben:
12.11.2020, 21:20
Bei meiner unwissenschaftlichen Herangehensweise habe ich die Beobachtung gemacht, daß es wohl einen Unterschied macht, ob ich bei langsamer Umdrehung ein sehr breit angelegtes Muster wickle oder den Draht immer lange an einer Stelle wickle bei hoher Umdrehung.
Da hast du absolut Recht. Das liegt vor allem daran, dass der Draht beim langsamen Wickeln mit weniger Spannung auf der Spule zum Liegen kommt. Ein solcher "locker gewickelter" Tonabnehmer wird eine deutlich höhere Tendenz zu Mikrofonie entwickeln.

Klingt er aber ansonsten anders, oder gar "besser"? Zumindest den Komparativ halte ich für kompletten Unsinn. Ja, wenn du drei identische Spulen mit einer identischen Anzahl an Wicklungen bewehrst, wirst du kleine Unterschiede im DC Widerstand und der Induktivität messen können. Wer aber würde mit Sicherheit sagen können, dass das tatsächlich am Wickelmuster liegt? Und nicht z.B. auch an Unterschieden zwischen den Magneten, die ja auch alles andere als homogen sind?

Meiner Meinung (und bescheidenen Erfahrung) nach sollte man versuchen, Tonabnehmer möglichst fest und gleichmäßig zu wickeln. Je besser das gelingt, desto weniger wird er zum Pfeifen tendieren. Ein raumgreifendes Wickelmuster mag einen Einfluss auf den Klang (oder besser gesagt: die Übertragungscharakteristik) haben. Da will ich dir gar nicht widersprechen.

Aber ich behaupte mal dass schon die Toleranzen von Potis gleichen Nennwerts einen weitaus größeren Unterschied machen.

Und wenn man am "Klang" eines Pickups etwas drehen will, kann man das mit parallel geschalteten Kondensatoren und Widerständen weitaus effektiver tun.

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Re: Mein Wickelaufbau

#10

Beitrag von cabriolet » 13.11.2020, 11:45

Rallinger hat geschrieben:
13.11.2020, 08:05
...dass der Draht beim langsamen Wickeln mit weniger Spannung auf der Spule zum Liegen kommt.
Genau anders herum. Wenn ich langsam wickel, hat der Draht dauerhaft Spannung, wickel ich schnell, wird er an den Stirnseiten des Bobbins beschleunigt, durch die Massenträgheit (ja, auch so dünner Draht hat die ;) ) bleibt der Draht dann auf den flachen Seiten der Spule bauchig und locker.

Übrigens wurde zu Beginn des industriellen Wickelns nicht nach Windungsanzahl gewickelt, sondern einfach, bis die Spulen voll waren. Und oft tatsächlich von Hand geführt. Das heisst, jeder Pickup war unterschiedlich. Mehr "scatter" nimmt mehr Platz in Anspruch, deshalb klingen die Dinger dann anders. Einfach weil weniger Wicklungen Draht ´drauf sind, wodurch sich die Resonanzfrequenz verschiebt. Und mikrofonischer kann das dann auch noch sein; ob man das im "Klang" aber hört, bevor das Ding pfeift? Keine Ahnung.

Ich wickel´ jedenfalls immer so stramm und so gleichmäßig wie möglich. Einmal, um Mikrophonie zu vermeiden, zum anderen, um vor allem auf kleinen Spulenkörpern viele Wicklungen unterbringen zu können. Und besser aussehen tut´s auch noch ;) .

Gruß
Markus
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Re: Mein Wickelaufbau

#11

Beitrag von Rallinger » 13.11.2020, 15:19

cabriolet hat geschrieben:
13.11.2020, 11:45
Genau anders herum. Wenn ich langsam wickel, hat der Draht dauerhaft Spannung, wickel ich schnell, wird er an den Stirnseiten des Bobbins beschleunigt, durch die Massenträgheit (ja, auch so dünner Draht hat die ;) ) bleibt der Draht dann auf den flachen Seiten der Spule bauchig und locker.
Da komm ich nicht ganz mit. Wenn bei gleicher Reibung (soweit man die beim Führen per Hand erreichen kann) mehr Draht durchgeht dann erhöht sich die Spannung. Der Draht dehnt sich, wird dadurch dünner und es geht mehr auf die Spule. So hab ich es jedenfalls verstanden. Messen ist ja wie immer schwierig. Kann natürlich sein dass man unterbewusst lockerer lässt, wenn man schneller wickelt. Aber wenn man den Draht zwischen Filzgleitern laufen lässt, sollte es eigentlich so sein. Dachte ich ... (think)

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Re: Mein Wickelaufbau

#12

Beitrag von Bermann » 13.11.2020, 15:37

Markus,
woher weisst Du das "früher" einfach bis auf vollen Wickelkörper gewickelt worden ist.
Mein Wissensstand ist:
Fender: Mehrere einfache elektrische Wickelmaschinen mit Gummibändern als Transmissionsriemen zwischen Motor und Spulenhalter und mechanischen Zählwerken. Diese sehen alle sehr "selbst gebaut" aus. Bedient wurden die Wickler meist durch freundliche Damen (die sind geschickter bei kniffeligen Arbeiten) die den Draht manuell führten. Hier kommt der menschliche Einfluss bei jeder einzelen Spule zum tragen.
Gibson: seit den 1940er Jahren zwei automatische Wickelmaschinen "Leesona Model 102" für bis zu 8 Wickelkörper auf einmal, Windungszahl und Wickelmuster einstellbar.
Da es im laufe der Jahrzehnte immer mehr zu Ausfällen des Zählmechanismus kam stellte Gibson auf eine zeitgesteuerte Wickeldauer um was zu Toleranzen zwischen den einzelnen 8er Produktionsläufen kam. Hierdurch kam es auch zu Humbuckern mit stärkeren Abweichungen zwischen den Spulen.

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Re: Mein Wickelaufbau

#13

Beitrag von cabriolet » 14.11.2020, 12:10

Bermann hat geschrieben:
13.11.2020, 15:37
Nur meine 2%
Dann darfst du da in meinem Fall wohl 0,0nochwas voransetzen ;)
Ganz ehrlich: Ich habe das nicht wirklich recherchiert und kann dementsprchend keine genauen Quellen nennen. Das war mein (Un)Wissensstand, der sich durch diverse Beiträge in verschiedenen Magazinen über die Jahre hinweg ergeben hatte...

Einig sind wir uns aber wohl darin, dass es deutliche Unterschiede zwischen eigentlich "gleichen" Pickups gegeben hat, sowohl was Windungsanzahl und Drahtführung angeht.

@Rallinger: Versuch´mal, mit einer Bohrmaschine zu wickeln und mal von Hand zu kurbeln. Bzw. dir beides vorzustellen.
Beim langsamen Kurbeln von Hand beschleunigst du den Draht kaum, er bleibt wirklich nahezu konstant auf Spannung und kann sich auch auf den Bobbin-Längsseiten sauber anlegen.
Bei der Bohrmaschine wird dir der Draht beim Anlaufen sofort reißen, weil die Spule nicht rund ist und der Draht an den weit ausschwenkenden Enden des Spulenkörpers stark beschleunigt wird. Dann musst du entweder die Spannung entsprechend reduzieren, oder die Maschine sehr sanft anlaufen lassen. Je schneller deine Maschine nun läuft, desto stärker macht sich die Fliehkraft des Drahtes bemerkbar, der "will ja rund". Da wirken also zwei Effekte zusammen: Erstens die zweimal pro Umdrehung entstehende starke Beschleunigung und das Abbremsen durch Finger und/oder Filzgleiter, behindert durch die Massenträgheit des Drahtes, und zweitens die Fliehkraft, die den Draht ausbaucht und damit auch der Bremskraft deiner Filzgleiter oder Finger entgegenwirkt.
In gewissen Grenzen kann man das über mechanische Regel-Mechanismen für die Drahtspannung ausgleichen, das macht so eine Wickelmaschine aber dann schon recht komplex.

Gruß
Markus
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Re: Mein Wickelaufbau

#14

Beitrag von polytune » 15.11.2020, 00:56

Wenn der Draht baucht, drücke ich immer wieder mal zwischendurch fest. I
Ich löte beim Wickeln aberissene Drähte ab und zu wieder zusammen, kann es sein, dass ein Pickup dadurch brummanfälliger wird?

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Re: Mein Wickelaufbau

#15

Beitrag von MattB90 » 15.11.2020, 09:18

@polytune ganz genau die gleichen Probleme hatte ich auch immer. Draht ist immer wieder gerissen und wieder zusammengelötet etc. Ob er dadurch brummanfälliger wird wage ich mich mit meinen 4 gewickeltetn PUs nicht zu beurteilen. Aber wie gesagt. Dieser Wickelaufbau hat für mich Erlösung gebracht. Weil vor allem das Wickeln jetzt nichts mehr ist was ich ewig rauszögeren um dann trotzdem nur mit Bauchschmerzen dranzugehen. Und vom Preis/Leistungsverhältnis (20€ sowas) stellt es kommerzielle Wickelmaschinen in den (Achtung) SCHATTEN :badgrin: :D
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Re: Mein Wickelaufbau

#16

Beitrag von polytune » 15.11.2020, 11:07

Ich habe vor einiger Zeit je einen Mini Humbucker und einen PAF mit ca. 9-10 Anzapfungen pro Spule gebaut, das waren die reinsten Antennen....

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