Ausgangspunkt des ganzen Tonestack-Experiments war für mich, dass Micha und ich unabhängig voneinander (und mit einem anderen "System" für die Übersetzung) zum selben Ergebnis gekommen sind: Die Alumis/Copperumis klingen zwar schön und definiert, aber ein wenig spitz mit einer deutlichen Resonanzspitze. Eine gewisse Höhen-Dämpfung ist also kein Fehler. Und sie sind "unten herum", in den Bässen, ein wenig schwach auf der Brust. Eine solche Klangwippe schien mir daher ideal, um beidem gleichzeitig entgegenwirken zu können. Zumindest schien es mir einen Versuch wert zu sein ...
Dass ein Tonestack Signalstärke klauen würde war selbst mir klar. Was ich im Kopf habe, ist aber eh keine "One-Size-fits-all" Lösung die in jedem Instrument mit jedem Pickup funktioniert. Der Tonestack war von Anfang an als Bestandteil eines aktiven Systems geplant. Ein gewisser Pegelverlust wäre also zu verschmerzen, solange der Rest stimmt. Sehen wir uns also den Rest an.
Um zu halbwegs vergleichbaren Aussagen zu kommen, habe ich jetzt drei verschiedene (eigentlich vier) Pickups mit identischen Pegeleinstellungen in Audacity wie am Interface gemessen. Alle PUs wurden direkt "im Leerlauf" gemessen, der Eingang des Interface war auf "Hi-Z" gestellt.
- EMG SA-1 (Humbucker im PAF-Format, der ehemalige Neck-PU meiner Testgitarre)
- Squier Telecaster Bridge TCA1B-BK (ein alter, leicht unterwickelter Bekannter)
- Meine eigene Kreation mit Übersetzung 1:24.000, mit Spulen seriell geschaltet und direkt an die Klinkenbuchse angeschlossen.
- Meine eigene Kreation mit Tonestack, Poti in Mittelstellung
- Meine eigene Kreation mit Tonestack, Poti ganz links ("Bassboost")
- Meine eigene Kreation mit Tonestack, Poti ganz rechts ("Trebleboost")
Ach ja, eins vielleicht noch hinterhergeschoben. Wenn man sich den Frequenzgang meines Pickups ohne Tonestack ansieht fällt auf, dass dieser Pickup deutlich fettere Bässe liefert als die bisherigen Varianten. Ich habe im Verhältnis dazu 3 Dinge verändert:
1. dünnerer Draht (0,04er statt 0,05er)
2. stärkere Übersetzung (1:24k statt 1:16k)
3. wie schon einmal spekuliert habe ich die Aufhängung der Trafos modifiziert. Der Trafokern kriegt jetzt praktisch nur noch das Signal vom mittleren Humbucker-Leiter mit (so wie das beim Bass-Bucker der Fall ist).
Da ich leider immer noch gehandicapt bin, muss ich leider den Test, welcher der drei Faktoren hierfür verantwortlich ist, noch ein wenig schuldig bleiben. Aber ich wollte es einmal festgehalten haben ...
Aaah, Tante Edit sagt dass noch ein Faktor verändert wurde. Die letzten Messungen stammen von @MiLe, dieser hier habe ich verbrochen. Tja. Wenn die Krokodilklemmen da sind mach ich mal eine Vergleichsmessung der anderen beiden Prototypen nach meiner Methode. Damit wir wissen was da Sache ist ...