Niederimpedanzpickups

alles zum Thema Pickup Herstellung
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Re: Niederimpedanzpickups

#26

Beitrag von multistring systems » 25.01.2011, 13:50

hola,

diesen Thread hatte ich bisher übersehen. Ich wollte gar selbst einen aufmachen, aber der Titel wär ja gleich und auch das Ziel...wenn auch äußerlich etwas anders...Kann ich mich hier mit reinhängen...ich löhne mit Bildern 8)
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Re: Niederimpedanzpickups

#27

Beitrag von multistring systems » 25.01.2011, 18:20

hier die Rohlinge, die ich heut Abend bewickeln will:
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von Unten: nur einer ist Feldstark. Kurz vor dem Foto sind mir die Teile vom Schraubstock gefallen. Daher die Späne in den Senkungen den Magnete.
von Unten: nur einer ist Feldstark. Kurz vor dem Foto sind mir die Teile vom Schraubstock gefallen. Daher die Späne in den Senkungen den Magnete.
auch hier überall: Späne. Und ich hab keinen Kompressor im Haus :-(<br />Der rötlich schimmernde Bobbin soll die Blindspule für die Brummkompensation hergeben.
auch hier überall: Späne. Und ich hab keinen Kompressor im Haus :-(
Der rötlich schimmernde Bobbin soll die Blindspule für die Brummkompensation hergeben.
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Re: Niederimpedanzpickups

#28

Beitrag von multistring systems » 26.01.2011, 02:08

weiter gehts.....
Dateianhänge
hier nochmal der Bobbin. Die &quot;mountingshell&quot; ...die die Wicklung daran hindert oben drüber zu fallen, wurde ordenlich mit Trennwachs eingeschmiert.
hier nochmal der Bobbin. Die "mountingshell" ...die die Wicklung daran hindert oben drüber zu fallen, wurde ordenlich mit Trennwachs eingeschmiert.
Die erste Windung wird mit sek.Kleber gefixt.
Die erste Windung wird mit sek.Kleber gefixt.
Die shell ist drauf und ein paar Windungen auch schon...Der Taschenrechner zählt fleißig mit.
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Re: Niederimpedanzpickups

#29

Beitrag von multistring systems » 26.01.2011, 02:14

und noch Einen...
Dateianhänge
die fertige Wicklung hat exakt 200Wdg. Für den rest der Nacht darf der kleine auf der Wickelmaschine schlafen.
die fertige Wicklung hat exakt 200Wdg. Für den rest der Nacht darf der kleine auf der Wickelmaschine schlafen.
das Zählwerk zeigt nicht nur die Wdg.-Zahlen...auch meinen Schlafmangel in Stunden...
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Re: Niederimpedanzpickups

#30

Beitrag von 12stringbassman » 26.01.2011, 09:49

Ooops :oops:
Ich hab ja ganz übersehen, dass es diesen Fredd hier gibt :p

Der Übersichtlichkeit halber hier der Link zu meinen Pickup-Wickelversuchen:
http://www.gitarrebassbau.de/viewtopic. ... 884#p17713

Mit 1000 Windungen 0,15mm Draht ist so eine Standard-Humbucker-Spule ziemlich voll. Ich habe allerdings nicht allzu fest gewickelt. Den Draht habe ich freihändig geführt.
Der Gleichstromwiderstand beträgt pro Spule 132Ohm, womit sich bei 0,9673Ohm/m eine durchschnittliche Windungslänge von ca. 135mm errechnet, was realistisch ist. Die Windung ist also heil und hat keine Kurzschlüsse.

Da ein "normaler" Gibson-Humbucker laut den mir zugänglichen Quellen ca. 4.500-5.000 Windungen pro Spule hat, habe ich den Vorverstärker vor dem SVF auf eine Grundverstärkung von 5-fach eingestellt (=14dB). Mittels Trimmer ließe sich diese Verstärkung noch bis 22dB hochschrauben, falls gewünscht. Dadurch, dass ich die Elektronik mit ±9V betreibe, sollte dafür auch genug Headroom da sein.

Das Ganze klingt wirklich sehr gut, frisch, spritzig, direkt, ohne Mulm und Matsch, sehr variabel.
OK, einen Strat-Pickup kann man so natürlich nicht simulieren, aber eigentlich alle erdenklichen Humbucker-Sounds sind drin, sofern meine ungeschulten und von "Deppenhardrock" geschädigten Bassisten-Ohren das beurteilen können ;) .
Und: sehr wenig Nebengeräusche, eigentlich fast keine. Und das, obwohl die Saiten nicht geerdet sind! Auch das Kabel ist absolut ruhig.
Meine Paula mit Rockinger PAF-ect am Steg will ich gar nicht mehr in die Hand nehmen :-(

Für mich gibt es eigentlich keine Veranlassung mehr, mich mit passiven, hochohmigen Tonabnehmern abzugeben. Das Argument "Batterie-Syndrom" lasse ich nicht gelten: wer regelmäßig frische Saiten aufzieht, kann auch regelmäßig Batterien wechseln. Wenn man die 9V-Blöcke 20-Stück-weise und lose verpackt einkauft, kosten selbst Duracells deutlich weniger als 1€/Stück, Nomames die Hälfte.
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Re: Niederimpedanzpickups

#31

Beitrag von multistring systems » 26.01.2011, 11:12

moinmoin
Das Ganze klingt wirklich sehr gut, frisch, spritzig, direkt, ohne Mulm und Matsch, sehr variabel.
OK, einen Strat-Pickup kann man so natürlich nicht simulieren, aber eigentlich alle erdenklichen Humbucker-Sounds sind drin, sofern meine ungeschulten und von "Deppenhardrock" geschädigten Bassisten-Ohren das beurteilen können ;) .
Und: sehr wenig Nebengeräusche, eigentlich fast keine. Und das, obwohl die Saiten nicht geerdet sind! Auch das Kabel ist absolut ruhig.
Meine Paula mit Rockinger PAF-ect am Steg will ich gar nicht mehr in die Hand nehmen
ich hab schon nach der ersten Beschreibung von Dir (gestern) mein Keyboard schön vollgesabbert, das hört sich alles sehr gut an, sehr lecker! Aber meine Tastatur...

Was meinst du mit:
OK, einen Strat-Pickup kann man so natürlich nicht simulieren
...weil die niederohmige Basis ein HB ist?

Die Specs zu meiner Wickelei: 200Wdg. - 0.2mm drahtstärke - 16Ohm - Induktivität keine Ahnung bis wenig.
Ich weis, ich weis ich bin seeeehr niederohmig. Der original LP recording Pickup kam wohl auf 11 Ohm.
ich geh mal Fotos machen....

bussi
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Re: Niederimpedanzpickups

#32

Beitrag von 12stringbassman » 26.01.2011, 11:33

multistring systems hat geschrieben:Was meinst du mit:
OK, einen Strat-Pickup kann man so natürlich nicht simulieren
...weil die niederohmige Basis ein HB ist?
Genau. Die Apertur ist eine andere, und es sind zwei Spulen, die die Saiten abnehmen und somit einen zusätzlich Kammfilter über das Frequenzspektrum legen. Das kann niemals wie ein Strat-Pickup klingen. Ich werde mal einen Versuch machen mit sechs Stabmagneten und zwei versetzten Sulen (ähnlich P-Bass-PU).
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Re: Niederimpedanzpickups

#33

Beitrag von capricky » 26.01.2011, 11:57

multistring systems hat geschrieben:, ich weis ich bin seeeehr niederohmig. Der original LP recording Pickup kam wohl auf 11 Ohm.
ich geh mal Fotos machen....
Ohmas sind völlig Wumpe! Entscheidend sind nur nur Windungszahlen mit sich ergebender Induktivität, bzw das Übersetzungsverhältnis prim/sek. Je mehr Ohmas, desto weniger Resonanzspitze, die hier aber eh weit außerhalb des Hörbereichs liegen wird, was in Verbindung mit dem SVF absolut wünscheswert ist.

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Re: Niederimpedanzpickups

#34

Beitrag von multistring systems » 26.01.2011, 12:21

moin,
Ohmas sind völlig Wumpe! Entscheidend sind nur nur Windungszahlen mit sich ergebender Induktivität, bzw das Übersetzungsverhältnis prim/sek. Je mehr Ohmas, desto weniger Resonanzspitze, die hier aber eh weit außerhalb des Hörbereichs liegen wird, was in Verbindung mit dem SVF absolut wünscheswert ist.
da gibts nichts hinzuzufügen.

@Hiasl : Hast Du 2-conductor ausgeführt?
Dateianhänge
ferttig gewickelt und plastiniert. Jetz muß ich das Teil nur noch von der shell reißen, ohne zu zerstören ---hoffentlich hat das trennmittel nicht versagt. Oder ich.
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Re: Niederimpedanzpickups

#35

Beitrag von 12stringbassman » 26.01.2011, 12:58

multistring systems hat geschrieben:@Hiasl : Hast Du 2-conductor ausgeführt?
3 8)
Spulenanfang, Spulenende und Schirm, die beiden Spulen sind intern fest miteinander in Reihe verdrahtet. Seriell/parallel umschalten macht in Kombination mit SVF keinen Sinn und gesplitteten Humbucker mag ich nicht.
Früher hatte ich an meinem damaligen Hauptbass ein ganzes Cockpit an Schaltern, sogar der P-Bass-Halspickup konnte auf parallel umgeschaltet werden, mit dem Ergebnis, dass ich die Schalter immer in einer bestimmten Position gelassen habe (seriell), wo sie irgendwann festrosteten. Der Bass hat jetzt einen Volume und einen Pan und fertig. Weniger ist mehr. Der Rest kommt aus den Fingern.
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Re: Niederimpedanzpickups

#36

Beitrag von multistring systems » 26.01.2011, 13:26

..gut, dass Du mich an die Schirmung erinnerst...das hätt ich jetzt glatt verpennt :roll:
Dateianhänge
die shell ist entfernt, das Trennmittel war super! Der Dreck um dieSpulen herum sind klebereste...da muss ich warten bis die Putzfrau kommt.
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Re: Niederimpedanzpickups

#37

Beitrag von 12stringbassman » 26.01.2011, 13:30

Mit was hast Du die Wicklung fixiert?
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Re: Niederimpedanzpickups

#38

Beitrag von multistring systems » 26.01.2011, 13:42

Mit was hast Du die Wicklung fixiert?
hab gerade erst bemerkt, dass ich dazu garnix geschrieben habe :roll:

Der Polebar wird vor dem Wickeln mit langsamen Epoxy bestrichen. Das zeuchs drückt sich beim Wickeln durch die Drähte - am Ende ist das fast wie ein Backlack - und wenn die Menge in etwa gestimmt hat, bildet sich zum Schluss eine glatte, klarsichtige Außenhaut.

best


ps. Ich habe einen halben Humbucker mit 7mm Bauhöhe (dance a)
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Re: Niederimpedanzpickups

#39

Beitrag von bea » 17.07.2011, 18:36

Um mal hier weiterzumachen - ich liebäugele mit einem niederohmigen stacked Humbucker im Format eines Tele-Halspickups. Ggf. mit Klinge aus Stahl oben drauf, damit er in Stegposition verbaut werden kann.

Unklar ist, ob ich bei den Magneten was besonderes beachten muss ... ein Ferrit-Balken an Stelle der Einzelmagnete ginge z.B. auch? Dann könnte ich mich nach einem Billig-PU umsehen und diesen ausschlachten...

Oder habe ich Chancen, den Tonabnehmer flacher zu bekommen? Wie sieht das eigentlich mit der Störempfindlichkeit aus? Irgendwie habe ich im Hinterkopf, dass der Fremdspannungsabstand mit sinkender Impedanz günstiger werden solle - hätte ich denn Chancen mit einem Single Coil?
LG

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Re: Niederimpedanzpickups

#40

Beitrag von 12stringbassman » 17.07.2011, 19:12

bea hat geschrieben:Wie sieht das eigentlich mit der Störempfindlichkeit aus? Irgendwie habe ich im Hinterkopf, dass der Fremdspannungsabstand mit sinkender Impedanz günstiger werden solle - hätte ich denn Chancen mit einem Single Coil?
Das Brummen bekommst Du auch mit niedriger Impedanz mit einem Einspuler nicht wirklich weg. Das, was er sich durch die geringere Windungszahl weniger einfängt, wird anschließend wieder hochverstärkt. 5000 Windungen ohne Vorverstärker brummen genauso wie 500 Windungen mit 10-facher Vorverstärkung.
Eine zweite Spule, wie auch immer angeordnet, ob als Humbaucker oder magnetlose Kompensationsspule, muss also auch hier sein. Allerdings hat man durch die geringere Induktivität und die damit einhergehende fehlende Resonanz mehr Freiheiten. Da bin ich aber selbst noch am forschen.

Es wäre z.B. denkbar, die zweite (Dummy-) Spule separat zu verstärken und zur Hauptspule entkoppelt zuzumischen, so dass sie sich nicht gegenseitig beeinflussen (so wird's seit über 30 Jahren von Alembic vorgemacht). So könnte man einen echten Single-Coil-Sound erzeugen ohne Brumm.

Hochfrequentes Gebrizzel macht sich bei niederohmigen Pickups allerdings generell weniger stark bemerkbar; das ist eindeutig eine Stärke dieser Art von Pickups, einen entsprechend beschalteten, hochwertigen Vorverstärker vorausgesetzt.
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Re: Niederimpedanzpickups

#41

Beitrag von bea » 19.07.2011, 10:33

12stringbassman hat geschrieben: Das Brummen bekommst Du auch mit niedriger Impedanz mit einem Einspuler nicht wirklich weg. Das, was er sich durch die geringere Windungszahl weniger einfängt, wird anschließend wieder hochverstärkt.
Ok. Aber wieso brummt denn dann ein dynamisches Mikrofon in der Regel nicht?
LG

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Re: Niederimpedanzpickups

#42

Beitrag von 12stringbassman » 19.07.2011, 13:37

Weil es in der Regel eine Kompensationsspule haben (sollte).
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Re: Niederimpedanzpickups

#43

Beitrag von bea » 19.07.2011, 15:33

Noch ein Aspekt, zu dem ich nichts gefunden habe: Anforderungen an die Magnetstärke. Wie stark sollen / müssen / dürfen sie denn maximal sein? Welche Materialen kommen denn in Frage - besonders, wenn man "Sonderformen" bauen möchte wie z.B. Klingen mit angepasster Krümmung ? Das funktioniert ja weder mit Alnico noch mit Ferrit.

Ich denke übrigens an Ferrit + Stahlklinge, fische wegen der Dimensionierung jedoch vollkommen im trüben.
LG

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Re: Niederimpedanzpickups

#44

Beitrag von 12stringbassman » 19.07.2011, 16:34

Der Magnet sollte so schwach sein, dass er die Saiten auch bei geringem Abstand zum Polstück nicht am Schwingen hindert, sonst leidet Dein Instrument unter Stratitis. Neodym-Magnete sind hier also, wenn überhaupt, nur als winzige Pillen unter den Polstücken/Klingen angebracht. Die Saiten mit ihrem winzigen Querschnitt geraten offensichtlich recht schnell in die Sättigung und dann bringt ein stärkerer Magnet keinen besseren oder lauteren Ton hervor.

Zitat Seth Lover (Entwickler des Gibson PAFs):
We also used Alnico II and III, and the reason is, that you couldn't always buy Alnico V, but whatever was available we would buy as they were all good magnets.
Meine letzten Versuche habe ich mit dem billigsten Billig-Humbucker gemacht, den ich bei Ihbäh finden konnte. Original-Wicklung runtergeschnitten, neue Wicklung drauf, Original-Magnet drin gelassen, zugemacht, fertig. Spielt.
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Re: Niederimpedanzpickups

#45

Beitrag von bea » 19.07.2011, 19:28

Original-Wicklung runtergeschnitten, neue Wicklung drauf, Original-Magnet drin gelassen, zugemacht, fertig. Spielt.

So würde ich es auch machen, wenn ich mit Standardgrößen auskäme. Geht meistens, aber nicht immer. Von den drei Tonabnehmern, um die es langfristig gehen dürfte, wird es bei mindestens zweiten nicht gehen - da gibts einer Archtop, deren durchgesägte Bassbalken restauriert werden wollen - und dann passen natürlich keine Tonabnehmer mehr dazwischen. Außerdem passen die Saitenabstände hinten und vorne nicht. Und auch beim ersten Tonabnehmer wäre es eigentlich praktischer, einen SC über der Ahornplatte zu haben und die Kompensationsspule irgendwo im Inneren der Gitarre unterzubringen - das Tele-Neck-Format ist in dieser Hinsicht nur ein Kompromiss, wenn auch wohl ein ganz guter (man nehme einen billigen Strat-PU mit 52 mm Saitenabstand und schleife den soweit ab, dass eine Tele-Neck-Kappe draufpasst. Dann passt wohl immer noch eine niederohmige Wicklung auf den Spulenkörper, ggf auch noch eine Kompensationswicklung. Mir gehts daher wie Elena - die Tonabnehmer zumindest für die Archtop sollten flach werden, auf jeden Fall flacher als üblich.
LG

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Re: Niederimpedanzpickups

#46

Beitrag von 12stringbassman » 19.07.2011, 19:46

Dann guck mal hier: http://www.pickupschmiede.com

Da gibt's verschiedenste Einzelteile und er macht beim Flätwörk auch Sonderanfertigungen für schmales Geld (frag Eastside hier aus dem Forum). Nur den dickeren Draht müsstest Du Dir woanders besorgen, beim "C" zum Beispiel.
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Re: Niederimpedanzpickups

#47

Beitrag von bea » 19.07.2011, 23:10

Danke für die Tipps. Bei dem Projekt muss sich noch einiges setzen...
LG

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Re: Niederimpedanzpickups

#48

Beitrag von bea » 17.07.2012, 01:24

Lasst mich mal hier weitermachen...

Die Stormy Monday schreit ja geradezu nach selbtgebauten PUs.

Meine Idee: die einfachste Konstruktion ist ein Lipstick-artiger SC: einen Alniko-Balkenmagneten besitze ich, einige Windungen Cu-Lackdraht drum herum, irgendwie fixieren, feddisch. Ok, beim Lipstick folgt noch ein "ab ins Röhrchen".

Mir geht es um Details: Cu-Lackdraht.
220 m D=0.15 mm oder 450 m D=0.1?
Sprich, wie wenige Windungen reichen, um einen Op-Amp oder einen FET so weit anzusteuern, ohne dass es nachher wasserfallmäßig rauscht?
Verspricht diese Primitiv-Idee Praxistauglichkeit?
Was muss ich beim Verlöten der Anschlußdrähte beachten?
Von der mechanischen Konstruktion her dachte ich daran, den Magneten auf eine Grundplatte aufzukleben (Alu) und oben noch einen Deckel draufzupacken. Ebenfalls Alu? Was alternativ? Pertinax? Epoxidharz (Platinenrest)? Ebenfalls kleben?
Wie stramm muss die Wicklung sein?
Muss ich mit viel Muße und nem Glas Wien auf dem Tisch von Hand wickeln oder kann das auch mein alter Thorens, der ein ausgesprochen geringes Drehmoment aufbringen kann?
LG

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Re: Niederimpedanzpickups

#49

Beitrag von Bermann » 17.07.2012, 01:32

Bea,
Dein Akku-Bohrschrauber ist hervorragend fürs wickeln geeignet, schau bei Ampage mal nach :)
Den Kupferlackdraht solltest Du testen, ob ein lötfähiger Lack verwendet wird, ansonsten musst Du kratzen (Skalpelklinge),
Alu verändert den Klang (Wirbelströme), nimm deshalb besser Kunststoff oder Platinenmaterial.

Gruß Hermann

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Re: Niederimpedanzpickups

#50

Beitrag von 12stringbassman » 17.07.2012, 08:03

Bermann hat geschrieben:(...) Alu verändert den Klang (Wirbelströme), nimm deshalb besser Kunststoff oder Platinenmaterial.
Bei Pickups mit nur ein paar hundert Windungen (und der damit einhergehenden Induktivität in der Größenordnung von ca. <100mH) liegt die Resonanz im Ultraschallbereich (wenn außer dem Instrumenten-Kabel keine zusätzliche Kapazität parallel zur Spule geschaltet wird). Eine Wirbelstrom verschlingende und somit Resonanz dämpfende Aluplatte macht also (fast) nix.
Kunststoff schadet aber wohl auch nicht.

@Bea:
Ich wickle so ca. 500-1000 Windungen pro Spule. Mit einem hochwertigen OP-Amp rauscht da nix.
Die Verstärkung muss ja auch nicht exorbitant hoch sein. 5- 10-fach (14-20dB) reicht in dem Fall, da die genannte Windungszahl in etwa 1/10 bis 1/5 der "normaler" Pickups entspricht.
Bei 10-facher Verstärkung gibt's auch mit der Slew-Rate noch keine Schmerzen.

Die Wicklung mache ich nicht besonders stramm. Der Draht soll ja nicht reißen und Windungsschlüsse will ich auch keine.
Der Thorens dürfte allerdings zu schwach sein. Zu locker gewickelt fällt die die Wicklung von der Spule oder Du kriegst die angepeilte Windungszahl nicht drauf.
Nimm die Nähmaschine oder den Akku-Schrauber.
Wachsen oder sonstwie vergießen bzw. mechanisch fixieren nicht vergessen. Auch niederohmige PUs können mikrofonisch sein.

Beim Anlöten der Anschlussdrähte solltest Du darauf achten, dass die Lötstelle auch wirklich Kontakt hat (ausreichend hohe Löttemperatur, damit die Lackisolierung schmilzt) und dass die Leitungen samt Lötstelle zugentlastet sind. Dazu wickle ich Klebeband um die Wicklung mit den darin liegenden Anschlussleitungen.
Die Farbe des Bandes hat übrigens kaum Auswirkung auf den Klang ;) wo hingegen die altbekannte Bindfaden-Methode den Klang dahingehend verschlechtert, indem dass der Klang ggf. ganz ausbleibt :lol:

Viel Spaß

Matthias
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