Dearmond Rhythm Chief Mod.1000

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polytune
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Dearmond Rhythm Chief Mod.1000

#1

Beitrag von polytune » 02.07.2010, 09:09

Hallo Zusammen,

hat jemand von Euch Erfahrungen im Nachbau, Werte und Daten von dem Floating Pickup Dearmond Rhythm Chief Mod.1000 (Drahtstärke, Widerstand etc.)? Ich würde gerne so ein Teil nachbauen.

Grüße Stefan

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capricky
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Re: Dearmond Rhythm Chief Mod.1000

#2

Beitrag von capricky » 02.07.2010, 11:16

polytune hat geschrieben:Hallo Zusammen,

hat jemand von Euch Erfahrungen im Nachbau, Werte und Daten von dem Floating Pickup Dearmond Rhythm Chief Mod.1000 (Drahtstärke, Widerstand etc.)? Ich würde gerne so ein Teil nachbauen.

Grüße Stefan
:shock: Fauler Hund! ;) Recherchieren mit Hilfe von Google kannst Du doch sicher alleine!
Dann aber bitte die Ergebnisse hier posten! :D

Da hast Du Dir aber ganz schön etwas vorgenommen, wichtig sind ja auch das Gehäuse, also der mechanische Aufbau, willst Du das aus dem Vollen fräsen? Was gefällt Dir denn daran, der Ton oder das Design?

capricky

polytune
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Re: Dearmond Rhythm Chief Mod.1000

#3

Beitrag von polytune » 02.07.2010, 11:50

Danke für die Blumen, das Design ist mir egal, mir gehts um den Sound und das Innenleben. Bis jetzt habe ich im Netz noch nix Gscheits dazu gefunden.

Stefan

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Re: Dearmond Rhythm Chief Mod.1000

#4

Beitrag von capricky » 02.07.2010, 12:34

polytune hat geschrieben:Bis jetzt habe ich im Netz noch nix Gscheits dazu gefunden.

Stefan

Dearmond 1000 specs

Just a few small data points on a Dearmond Rhythm Chief 1000:

5.66 Henries,
17,010 ohms DC
27,910 ohms AC

Large magnets measured were 580-610 gauss on contact,
Small ones measured 300-500 gauss.

The wire had flattened, measures between .0020" and .0024" diameter
suggesting a #44 or #44.5 heavy build. Later, I'll get a resistance reading
on 10 feet and calculate the diameter.

Bild


The design of the 1000 had some serious backspin on it: six Alnico V pole pieces, two larger in diameter than the other four. The four pole pieces for the lowest strings were wound together first, then the other two magnets would be inserted and the whole coil would be wound. This resulted in much fewer windings around the B and E strings. De Armond is known for using very thin wire, ranging in sizes from .38 to .44 gauge.

Bitteschön!
Das geht also so in Richtung Kupferlackdraht 0,05mm. Ein echtes Wickelvergnügen :?

capricky

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Re: Dearmond Rhythm Chief Mod.1000

#5

Beitrag von capricky » 02.07.2010, 12:50

six Alnico V pole pieces, two larger in diameter than the other four. The four pole pieces for the lowest strings were wound together first, then the other two magnets would be inserted and the whole coil would be wound. This resulted in much fewer windings around the B and E strings.
Ich unterstelle hier mal ein eventuelles technisches Verständnisproblem: 6 Alnico Polstifte, 4 "dünne", 2 "dicke". Zuerst werden die "dünnen" bewickelt fur e -d Saite, dann die "dicken" Pole eingefügt und weiter bewickelt, das soll die Lautstärkeunterschiede zwischen den der blanken E und H Saie und den restlichen Saiten kompensieren. Hier fürchte ich liegt die eigentliche Problematik des Nachbaus, dieses Wicklungsverhältnis herauszufinden.

capricky

edit: möglicherweise habe auch ich ein Verständnisproblem, wahrscheinlich ist mit "larger Diameter" statt "dicker oder dünner" länger und kürzer gemeint

Jonnny
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Re: Dearmond Rhythm Chief Mod.1000

#6

Beitrag von Jonnny » 05.07.2010, 10:17

moin Capricky,

haben die pole pieces verschiedene Durchmesser oder nicht? Ich meine in der Wirklichkeit. Und sag mir nicht, ich sei ein fauler Hund..... ;) .

Jon

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Re: Dearmond Rhythm Chief Mod.1000

#7

Beitrag von capricky » 05.07.2010, 10:52

Jonnny hat geschrieben:moin Capricky,

haben die pole pieces verschiedene Durchmesser oder nicht? Ich meine in der Wirklichkeit. Und sag mir nicht, ich sei ein fauler Hund..... ;) .

Jon
Na jetzt kommt natürlich die Frage, wer von uns beiden hat denn englisch als Muttersprache? :D
six Alnico V pole pieces, two larger in diameter than the other four
Das verstehe ich schon als verschiedene Durchmesser. Nun kenn ich so einen Pickup wirklich nicht aus eigener Anschauung, aber die recht einfach zu ermittelnden Googleergebnisse sind wieder Erwarten recht aufschlussreich. Was jetzt noch fehlt ist das Verhältnis oder die Wicklungszahlen der unterschiedlichen Bewicklungen.

capricky

edit: jetzt ist mir eben eingefallen, warum die Magnete für E- und H-Saite größere Durchmesser haben - das soll die Spulengeometrie erhalten. Zuerst werden ja nur die 4 Pole für e- bis g-Saite bewickelt, aber einer bestimmten Windungszahl dann E- und H-Saite mit dazu, da dient der dickere Durchmesser quasi als Ausgleich. Eigentlich eine kuhle Idee!

capricky

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Re: Dearmond Rhythm Chief Mod.1000

#8

Beitrag von Jonnny » 05.07.2010, 12:15

Jau,
Na jetzt kommt natürlich die Frage, wer von uns beiden hat denn englisch als Muttersprache? :D
Allerdings müsste ich hier ein paar Male feststellen, dass obwohl ich alles fressen kann, doch nicht alles weiss :roll: :badgrin:

Jon.

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Re: Dearmond Rhythm Chief Mod.1000

#9

Beitrag von capricky » 05.07.2010, 12:27

Jonnny hat geschrieben:Jau,
Na jetzt kommt natürlich die Frage, wer von uns beiden hat denn englisch als Muttersprache? :D
Allerdings müsste ich hier ein paar Male feststellen, dass obwohl ich alles fressen kann, doch nicht alles weiss :roll: :badgrin:

Jon.
Na deshalb stand doch die Antwort auf Deine Frage bereits ein post über Deinem im Zitat! ;)

Wo is eigentlich der Themenstarter? Ich google mich fast knusprig und rolle schon mit Jon durch den Garten :D....

capricky

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Re: Dearmond Rhythm Chief Mod.1000

#10

Beitrag von polytune » 05.07.2010, 21:55

Sorry , daß ich mich nicht gleich gemeldet habe, ich habe grad ziemlich viel beruflich um die Ohren. Ziemlich interessante Sache . Vielen Dank erstmal für die Info, schaut aus wie eine Patentschrift. Kannst Du den Link hier posten?

Grüße Stefan

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Re: Dearmond Rhythm Chief Mod.1000

#11

Beitrag von capricky » 05.07.2010, 22:02

polytune hat geschrieben:Kannst Du den Link hier posten?

Grüße Stefan
http://music-electronics-forum.com/t11925/

http://www.premierguitar.com/magazine/I ... hones.aspx

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Gustav
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Re: Dearmond Rhythm Chief Mod.1000

#12

Beitrag von Gustav » 18.10.2012, 11:25

Noch ein später Nachtrag. Vielleicht interessiert es ja doch jemand:

Ich habe mehrere DeArmonds repariert und bei der Gelegenheit das
Innenleben analysiert. Die haben da viel Aufwand getrieben, um die
Lautstärkeunterschiede der uralten Saitensätze auszugleichen. Da war immer
die h-Saite (unbewickelt) viel lauter als die g-Saite (mit unmagnetischer
Bewicklung, Stahlkern dünner). Die Magnete unter der tiefen E- und der g-
Saite sind 6,3 mm dick, die anderen vier 5 mm. Der Magnet für die h-Saite ist
außerdem kürzer. Die vier tiefen Saiten haben mehr Drahtwindungen. Dazu
ist erst ein Kunststoffkern mit vier Magneten mit (niemand weiß wievielen)
Windungen bewickelt, dann ist ein kleineres Kunststoffteil mit den beiden
Magneten für h- und e1-Saiten angesetzt, und das Ganze ist dann mit sehr
viel mehr Windungen vollgewickelt. Wer sowas nachbauen will, dem wünsche
ich viel Vergnügen!

Bei den elektrischen Werten scheint es starke Exemplarstreuungen zu
geben. Der Gleichstromwiderstand ist bekanntlich uninteressant, in einem
Pickup fließt kein Gleichstrom. Auf die Induktivität kommt es an. Jemand in
den USA hat 5,66 Henry gemessen, er sagt aber leider nicht bei welcher
Messfrequenz. Die muss so niedrig wie möglich sein, sonst verfälschen
Wicklungskapazität und Wirbelströme den Messwert. 1000 Hz ist auf alle
Fälle zu hoch.

Ich hatte neulich einen hier, der hatte nur 2,8 Henry (gemessen bei 120 Hz)
und brachte auffällig starke Höhen. Vor Jahren hatte ich einige andere
untersucht, die hatten etwa 8 Henry (aus dem gemessenen
Übertragungsfrequenzgang abschlägig rückwärts berechnet; damals hatte ich
mein gutes Messgerät "Peaktech 2165" noch nicht.) Die klangen relativ
weich. Also was ist denn nun der "legendäre" Sound dieser Pickups? Da
spielt wohl eine Menge Placebo-Effekt mt rein.

Offenbar waren die damals bei der Drahtstärke nicht besonders wählerisch.
Die dürfte irgendwo zwischen 0,04 und 0,06 mm variiert haben. Solche
Durchmesser sind sehr schwer zu messen. Eine Mikrometerschraube drückt
den Draht platt und zeigt immer zu wenig an. Entsprechend dürfte auch die
Windungszahl geschwankt haben. Die haben gewickelt, bis die Spule voll
war. Wenn mal jemand Lust verspürt, die Spule abzuwickeln, um die
Windungen zu zählen, dann soll er mal. Das könnten schätzungsweise bis zu
10000 gewesen sein.

Im übrigen sind die alten DeArmonds fürchterlich mikrofonisch! Der Draht ist
nicht sehr fest gewickelt und nicht verwachst, und das Gehäuseunterteil
besteht aus Stahlblech. Wenn man mit dem Plektrum oben draufkommt,
klickt es laut, und bei hoher Lautstärkeeinstellung pfeift es schnell. Außerdem
sind diese Pickups stark brummempfindlich.

Meine persönliche Meinung: Viel Nostalgie, wenig Praxistauglichkeit. Die
DeArmonds sind was für Träumer, nicht für Realisten.

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Re: Dearmond Rhythm Chief Mod.1000

#13

Beitrag von capricky » 18.10.2012, 12:55

Gustav hat geschrieben:
Bei den elektrischen Werten scheint es starke Exemplarstreuungen zu
geben.
Das kriegen wir dann aber ganz leicht beim Nachbau hin! ;)

capricky

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