Mein PU-Wickelaufbau

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Re: Mein PU-Wickelaufbau

#26

Beitrag von 12stringbassman » 21.03.2013, 10:17

raumneun hat geschrieben:Rechnen kann man viel, aber auf der linken Seite vom Gleichheitszeichen steht nunmal dann sowas wie R, I, U, L,.... und das auch immer sehr stark fehlerbehaftet.
Leider steht dort nie sowas wie "meine Soundvorstellung", "gesamter Output", "Höhenreich", "Schmatzig".... das ist ja eigentlich, was mich interessiert.
Natürlich steht das da! Du musst diese etwas wagen Worte halt in präzise Zahlen übersetzen, dann kannst Du ziemlich genau ausrechen, wie Du den Pickup bauen musst, damit er so klingt wie Du das wünscht. Da ist auch kein Voodoo mit drin, sondern relativ simple Physik.

Ich sag's gerne nochmal: Ein Megnettonabnehmer ist ein ziemlich simples und banales Bauteil, das von der Werbung mystifiziert wird, um den Musikern das Geld aus der Tasche zu ziehen.
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Re: Mein PU-Wickelaufbau

#27

Beitrag von 12stringbassman » 21.03.2013, 10:26

Max Mauluff hat geschrieben:...keiner mit absoluter Bestimmtheit sagen kann , wie sich dieser Pickup klanglich verhält.
Mit "absoluter Bestimmtheit" wird tatsächlich schwierig vorauszuberechnen, vor allem weil bei der Berechnung nicht bekannt ist, wie das Messgerät "Gehör des Testhörers" später kalibriert sein wird ;)
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Re: Mein PU-Wickelaufbau

#28

Beitrag von Max Mauluff » 21.03.2013, 10:33

Nein ganz so ist es nicht.

Wenn man mal 100 Strat-Sets gewickelt hat und verglichen hat, dann ist auch da eine gewisse "Eichung" vollzogen. Mit Voodoo hat das auch nix zu tun.

Ich weiss sehr genau wie sich das Klangverhalten eines SC sich verändert, wenn man bestimmte Parameter variiert. Sicherlich ist es schwierig mit den einfachen Mitteln der handgeführten Wickeltechnik 2 identische Pickups zu bekommen. Der Voodoo beginnt aber meist dort wo, "fremde Ohren" den Vergleich suchen und z. b. die 20 Wicklungen mehr auf der Spule dann in blumige Klangspektren aufdrösseln. ;)
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Re: Mein PU-Wickelaufbau

#29

Beitrag von 12stringbassman » 21.03.2013, 10:41

Max Mauluff hat geschrieben:Der Voodoo beginnt aber meist dort wo, "fremde Ohren" den Vergleich suchen und z. b. die 20 Wicklungen mehr auf der Spule dann in blumige Klangspektren aufdrösseln. ;)
Genau das meinte ich, und spätestens ab diesem Moment sag ich nix mehr dazu und lass' die anderen reden ;) Denn zum Glück muss ich meinen Lebensunterhalt nicht mehr mit solchen "Kunden" verdienen. ;)
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Re: Mein PU-Wickelaufbau

#30

Beitrag von Max Mauluff » 21.03.2013, 11:24

Für mich ist die Webseite von Seymour Duncan immer eine recht gute Informationsquelle, denn SD veröffentlicht im Gegensatz zu vielen anderen Herstellern eine Liste aller angebotenen Pickups und gibt offen die Werte und die verwendeten Magnettypen an.

Im Bereich SCs ( reiner SC ) bietet SD keine Pickups mit solchen Widerstandswerten und wenn die SCs höhere als die durchschnittlichen Widerstandswerte aufweisen, dann verlässt man sich auf Keramikbarren-Magnete oft sogar in Verbindung mit Klingen.


Schaut man zum Konkurrenten Di Marzio verhält sich das sehr ähnlich. Da beide Anbieter eine Fülle von unterschiedlichen Pickups für jeden Bedarf anbietet, kann man davon ausgehen, daß eine große Abdeckung des Marktbedarfes damit befriedigt wird.

Um es auf den Punkt zu bringen:
Wenn es sinnvoll wäre einen SC-Pickup mit 17.000 Windungen und AlNiCo V Polepieces herzustellen, hätte mindestens einer dieser beiden Anbieter so etwas oder vergleichbares im Programm. (whistle)
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Re: Mein PU-Wickelaufbau

#31

Beitrag von raumneun » 21.03.2013, 12:20

12stringbassman hat geschrieben:Du musst diese etwas wagen Worte halt in präzise Zahlen übersetzen, dann kannst Du ziemlich genau ausrechen, wie Du den Pickup bauen musst, damit er so klingt wie Du das wünscht. Da ist auch kein Voodoo mit drin, sondern relativ simple Physik.

Ich sag's gerne nochmal: Ein Megnettonabnehmer ist ein ziemlich simples und banales Bauteil, das von der Werbung mystifiziert wird, um den Musikern das Geld aus der Tasche zu ziehen.
Ich stimme dir voll und ganz zu, Tonabnehmer sind vergleichsweise sehr sehr einfache Bauteile.
Weil ich das mit dem Voodoo auf den Tisch gebracht hab, hier vielleicht noch einmal eine Erklärung, was ich damit meine:
- Gitarristenvoodoo:
Das was du schreibst: Mystifizierung aus wirtschaftlichen Gründen.

- Physik"voodoo":
Vorweg: Ich bin selbst zwar kein Physiker, arbeite aber als Ingenieur sehr physiknah in einem Messtechniklabor. Ich bin also durchaus nicht abgeneigt, gegen diese Herangehensweise, im Gegenteil. Nur ist die Sache, dass mir gerade aufgrund dieses Hintergrundes manchmal zu oft Zusammenhänge als "physikalische Fakten" hingestellt werden. Man darf nie aus den Augen verlieren, dass dies alles Modelle sind, mit denen wir da arbeiten. Alle Gleichungen spucken natürlich Ergebnisse aus und man könnte damit bis auf die 7. Nachkommastelle alles berechnen. Aber macht man sich da mal Gedanken über die Fehlergrenzen? In welchen Bereichen gilt wirklich meine lineare Näherung?
Einfaches Beispiel, weil es oben auch angesprochen wurde: Wickelumfang. Rechnet man den gemessenen Umfang vor dem Wickeln hoch mit der angestrebten Windungszahl, wird man schnell merken, dass das am Ende ziemlich blöd ist, dass man ein paar Meter mehr Draht braucht, als gedacht, weil der Mist nichtlinear mit der Windungszahl wächst. Das gleiche Spiel haben wir mit Widerstand (da ist der lineare Bereich noch recht groß) und Induktivität (da wirds schon hässlicher, Windungszahl geht quadratisch ein, außerdem brauchen wir noch eine Permeabilität. Welche nehmen wir denn da? Irgendwas mittleres?). Die Kapazität, davon brauchen wir gerade glaube ich nicht reden. Dann kommen noch Probleme wie Hysterese der Magnetisierung der Seite, die angesprochene Sättigung, Wirbelströme,....... das ganze kann man immer weiter aufdröseln (bis man irgendwann bei Heisenberg landet).
Was ist also der Ausweg aus der Sache? Meiner Meinung nach: das Experiment. Also ausprobieren, hören, ausprobieren, hören,....
Das ist halt auch der Ursprung von 90% der uns bekannten Formeln. Viele Experimente durchführen, Messpunkte auftragen, Kurve reinfitten. Leider sind dann die Fehlerschranken irgendwo auf dem Weg verloren gegangen. Daher habe ich ein kleines Problem mit dem Wort "präzise rechnen". Die Mathematik macht schon keinen Fehler, aber es stecken so viele Annahmne in einer Formel, dass es dann schwierig wird, Vorhersagen zu treffen.
Ich glaube dir/euch gerne, dass ihr den Klang beeinflussen könnt. Aber ich behaupte mal das liegt daran, dass ihr in eurem Leben schon mehr Tonabnehmer als ich gewickelt habt (jetzt: 3) :)

Mehr wieder zum eigentlichen Thema:
Mein Aufbau hat sich etwas erweitert. Und zwar um ein Diskettenlaufwerk ;)
Bald dazu mehr, ich muss leider los.

Beste Grüße,
Max

PS: Schön, wieder aktiv in einem Forum Gleichgesinnter zu sein!

Edith hat Fehler gefunden.

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Re: Mein PU-Wickelaufbau

#32

Beitrag von Max Mauluff » 21.03.2013, 15:33

Lieber Max,
Was die von dir beschriebenen Näherungen an die Arbeitsmodelle betrifft, so ist das für mich der Grund möglichst viel Informationen über Materialien und Bauart verschiedender Pickups zu sammeln und ich bin immer dankbar wenn ich mal wieder Infos wie zuletzt über den Fender SCN Noisless bekomme. Mit diesen Infos kommt man nämlich näher an das Arbeitsmodell und den Sound den man haben will.

( Ja capricky , ich weiss, Zuglängung, Drahtführung etc. etc. .... trotzdem ;) )

Eine Info die ich bisher nicht hatte hast du mir geliefert und zwar mit der PDF über die Beschaffenheit der Sauterlackdrähte.
Da stand nämlich, daß die Drähte bis 155 ° C Hitzeresistent sind. Hab ich bisher schlichtweg überlesen.

Ein paar mal musste ich mangels Informationen über Entsprechende Windungszahlen auch schon mal einen Pickup vorsichtig abwickeln. Dies ist um so schwieriger wenn die Spule im Vakuumwachsbad versiegelt wurde.

Zwar habe ich mich schon getraut den Pickup in 80° C heissem Wasser auszubrühen, aber mit mässigem Erfolg. Das nächste mal werde ich an einer alten Spule mal das Auskochen testen.

Insofern dir auch meine herzlichen Dank für die offensichtliche Synergetic. (dance a)

Grüße Max M.
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