Bobbin Bau und grundsätzliche Fragen zum Pickup Bau

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Haddock
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Bobbin Bau und grundsätzliche Fragen zum Pickup Bau

#1

Beitrag von Haddock » 13.01.2013, 18:22

Guten Abend Allerseits,

eigentlich bin ich ja dem Forum beigetreten des Gitarrenbau willens, es scheint mir aber, dass ich irgendwie hier in der Abteilung Pickup Bau hängen bleibe... (whistle)

Habe gestern mit den Jig's für meine Bobbins begonnen. Zuerst wollte ich sie mit der Oberfräse herstellen. War nach einigen Überlegungen aber nicht davon überzeugt, da so kleine Sachen schlecht zu befestigen sind und sehr gerne ausreissen. Also musste die Schleifvariante hinhalten. Das ganze sollte so einfach wie möglich gehalten werden. Mit den Alu Jig's werden die Bobbin ober und unter Seiten gebohrt, sowie das Mittelstück. Die Multiplex Jig's sind nur zum Schleifen da. Hergestellt habe ich jetzt erstmal ein 50 & 53mm Bohrschablone. Ausgangslage für die ober und unter Seiten ist ein 0.7mm Riegelahorn Furnier, 3 Lagen kreuzweise verleimt. Morgen möchte ich dann die zwischen "Schicht" fertigen, zusammen Leimen, verputzen und beitzen.

Nur hätte ich aber noch ne Frage bezüglich den Wicklungen. Wie berechtne ich die windungen für einen Pickup. Beispiel: ich möchte einen Bridge Pickup mit 16,8 kOhm und ein Neck Pickup mit 7,2 kOhm fertigen. Wie gehe ich die berechnungen an, gibt es da eine Formel dazu?
Alle anderen Fragen bezüglich Nord und Südpol, Drahtdicke etc....kommen noch, nur keine Angst ;-)

Ich danke Euch für die Geduld mit mir.... (whistle)

Gruss
Urs

Edit: bin kein Mathe Genie... :|
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....und danach
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Re: Bobbin Bau und grundsätzliche Fragen zum Pickup Bau

#2

Beitrag von 12stringbassman » 13.01.2013, 20:07

Hallo Urs,

wellcome to the club ;) :lol:

So ein Spulenkörper aus Riegelahorn sieht natürlich besser aus und muss daher rein optisch schon mal besser klingen als einer aus Plastik :D ;)

Ich bin aber faul und kaufe bei den üblichen Verdächtigen (Trashcontainer, Pickupschmiede) fertige Spulenkörper und Polklingen bzw. sauber gefräste Vulkanfieber-Flansche fertig verpresst samt Magnete. Die verstecke ich dann, damit es optisch besser klingt, in schönen Gehäusen. Da kann man dann auch mal einen Split-Coil-Pickup in einem Gehäuse so verstecken, dass man die Spulenanordnung nicht mehr hört, weil man sie sieht (das Auge hört mit!).

Zu den Windungszahlen:
Warum willst Du Pickups mit ausgerechnet 16,7892kOhm und 7,18952kOhm wickeln?

Der Gleichstromwiderstand einer Tonabnehmerspule sagt über den Klang des Tonabnehmers ungefähr soviel aus wie der Tankinhalt eines Kraftfahrzeuges über dessen Fahrleistungen oder dessen Komfort oder Betriebskosten.
Aber diese Zahlen werden halt immer wieder von den sog. "Fachjournalisten" gemessen und veröffentlicht und einer schreibt's vom anderen ab, ohne mal darüber nachzudenken.
Ein Widerstand von soundsoviel kOhm besagt nur, dass da entweder wenig Windungen eines relativ dünnen Drahtes drauf sind oder sehr viele eines dicken Drahtes, oder irgend etwas dazwischen. Über den Klang oder die Ausgangsspannung ("Output" :roll: ) sagt das erstmal wenig.

Über den Gleichstromwiderstand kannst Du ungefähr auf die Windungszahl schließen, wenn die Drahtstärke und die Spulengeometrie bekannt ist.
Beispiel typische Humbucker-Spule: Länge ca. 60mm (mittlere Spulenlänge, also Polepiece-Abstand + ca. 10mm (2x halbe Wicklungsdicke)), Breite ca. 10mm (Ermittlung der Maße analog zur Länge), macht summasummarum ca. 140mm mittlere Windungslänge (nagel mich jetzt bitte nicht auf den einzelnen Millimeter fest).

Jetzt schaust Du in die Datenblätter der Drahthersteller bzw. Verkäufer http://www.sauter-shop.de/downloads/tec ... abelle.pdf oder bei Wikipedia nach dem Längenspezifischen Widerstand der verschiedenen Drähte.
Dieser liegt beim Standard-Draht für herkömmliche hochohmige Magnettonabnehmer (AWG42 (Ämärikänn Waija Goosch) oder schlicht 63µm) bei rund 5,53Ohm/m (variiert durch Temperatur und Fertigungstoleranzen).

Pro Windung verbrauchst Du also 0,14m Draht, der pro Meter 5,53Ohm "hat". Also ergibt sich bei der gewünschten Rdc von 16,8kOhm eine Windungszahl von 16800Ohm/(0,14m*5,53Ohm/m)=21.700 Windungen.



:shock:

Hallo? :shock:

Kann nicht stimmen. Niemand kann so viele Windungen auf so einen kleinen Spulenkörper wickeln. Wäre der Wickelraum 8mm hoch und die Wicklung 8mm stark, würde man mit (8mm/68µm)² grad mal gut 13.840 Windungen unterbringen, eher weniger (ca. 70% davon), weil Du nicht sauber Windung an Windung wickeln kannst.

Also muss dünnerer Draht her. Beim 50µm-Draht wären es bei 8,78Ohm/m 13.667Windungen. Das könnte sich schon eher ausgehen.

Was nun besser klingt? Ausprobieren! Ein Pickup mit so hoher Windungszahl und so großem Gleichstromwiderstand wird sicher recht mittig, evt. sogar dumpf klingen, weil die Resonanz recht tief und stark bedämpft sein wird.

Grüße

Matthias
"Denken ist wie googeln, nur krasser!"

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Re: Bobbin Bau und grundsätzliche Fragen zum Pickup Bau

#3

Beitrag von Haddock » 14.01.2013, 08:09

Guten Morgen Matthias,

natührlich klingen die optisch besser als Plastik Bobbins ;-) (dance a)

Der Grund weshalb ich auf 16,8 und 7,2 kOhm komme ist recht simpel. Ich möcht möglichst nahe an die Seymour Duncan SH 8 invader kommen. Die haben eben die oben erwähnte Angaben. Hab an der Bridge bei allen meinen Live Gitarren diesen Pickup am Start. Das es Keramik Magnete werden hab ich schonmal erforscht...;-)

Dank Dir für die Aufnahme im Club (muss ich da noch einen Memberbeitrag einzahlen :D ) und den ausführlichen Beschrieb, damit kann ich was anfangen und werde bald dann die ersten versuche starten.

Guten Wochenstart und
Gruss
Urs

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Re: Bobbin Bau und grundsätzliche Fragen zum Pickup Bau

#4

Beitrag von Haddock » 14.01.2013, 09:03

Hab jetzt sogar gesehen, das im SH8 3 Keramik Magnete verbaut sind...

Gruss
Urs

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Re: Bobbin Bau und grundsätzliche Fragen zum Pickup Bau

#5

Beitrag von 12stringbassman » 14.01.2013, 09:10

Du könntest versuchsweise anstelle der klobigen Ferrit-Balken unter jede Polschraube eine elegante flache Neodym-Pille pappen.
"Denken ist wie googeln, nur krasser!"

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Re: Bobbin Bau und grundsätzliche Fragen zum Pickup Bau

#6

Beitrag von Haddock » 14.01.2013, 11:32

Aloha,

entschuldige die dummen Fragen, meinst Du so in dieser Art?

http://www.conrad.ch/ce/de/product/5059 ... Detail=005

Das klingt für mich sehr interesannt....werde ich versuchen.
In wie fern hat die Remanenz einen Einfluss? N35 und N45... Was Remanenz ist, hab ich nachgelesen.

Gruss
Urs

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Re: Bobbin Bau und grundsätzliche Fragen zum Pickup Bau

#7

Beitrag von capricky » 14.01.2013, 12:03

Haddock hat geschrieben:
Der Grund weshalb ich auf 16,8 und 7,2 kOhm komme ist recht simpel. Ich möcht möglichst nahe an die Seymour Duncan SH 8 invader kommen. Die haben eben die oben erwähnte Angaben.
Selten sieht man zwei von den Werten her so deutlich unterschiedliche Hals und Bridgepickups, die dennoch den gleichen Namen tragen. Merke: Es ist immer dann ein "Invader", wenn der Hersteller sagt es ist einer! ;)
Du hast keine Chance klanglich in die "Nähe" dieser Pickups zu kommen (das halte ich gar nicht für so bedeutend, die "durchschnittliche" Ausgangsspannung ist wichtiger), wenn Du nicht die Angaben zu den verwendeten Drahtstärken hast. Dazu müsstest Du, wenn die Angaben im Netz nicht zu finden sind, erst ein Paar dieser PU's zerlegen und da wird es dann etwas abwegig.
Wenn Du dann die "Drehzahl" (Windungszahl) ermittelt hast, weißt Du immer noch nichts über "Hubraum", die Stärke des verwendeten Magneten. Die Angabe Keramik oder Alnico ist so informativ wie die Angabe Diesel oder Benziner.
Look alike Invaders herzustellen dürfte aber kein Problem sein, so man denn diese Linsenkopfschrauben bekommt. Aber um Himmelswillen bitte nicht mit diesen Müsliriegelahornspulen! :cry: Bei dem Genre, wo diese Pickups allgemein eingesetzt werden, braucht es was kugelsicheres...ähh... plektrumsicheres. Wenn die fertige Gitarre nur in die Vitrine gestellt werden soll, ist das auch egal.

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Re: Bobbin Bau und grundsätzliche Fragen zum Pickup Bau

#8

Beitrag von Max Mauluff » 14.01.2013, 12:53

Ich sehe da noch ein völlig anderes Problem bei dem Bridge Pickup.

Wenn er tatsächlich so hochohmig ist, brauchst du einen dünnen Draht und einige Windungen, d. h. du brauchst viel Platz auf deiner Spule. Deine Holzbobbins sind aber relativ dick und nehmen dir dadurch sehr viel Raum weg, das könnte unter Umständen sehr knapp werden, denn bei 0,063mm Draht brauchst du ca. 8000 Windungen pro Spule um auf diesen Wert zu kommen. Evtl. musst du da auf den dünneren 0,050 mm DRaht umsteigen, was dir etwas Luft verschafft.

Ich wollte einmal einen Telecasterhals-Pickup mit 0,063mm Draht auf 7500 Windungen wickeln, was schier unmöglich ist. das gelingt nur mit dem dünneren Draht.

Das Vulkanfiber-Material ist deutlich dünner und die fertigen Spulen aus Plastik noch einmal um einiges mehr.

Die beiden oben genannten Lieferantenadressen in Deutschland sind auch fast die einzigen, die eine vernünftige Auswahl an Pickup-Zubehör im Programm haben.

Stew Mac in USA hat da deutlich mehr zu bieten, das lohnt sich aber nur dann, wenn man gleich einen Großeinkauf tätigt, denn Zoll und Versand schlagen da erbarmungslos zu.
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Re: Bobbin Bau und grundsätzliche Fragen zum Pickup Bau

#9

Beitrag von Simon » 14.01.2013, 13:05

Ich steh auf den SH8! Wenn du motiviert bist darfst mir gerne dann ein Paar mitwickeln ;)

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Re: Bobbin Bau und grundsätzliche Fragen zum Pickup Bau

#10

Beitrag von Haddock » 14.01.2013, 13:18

Aloha,

erstmal ein herzliches Dankeschön an Euch drei, dass ihr mir mit Euren tips und Erfahrungen so weiter helft.

Pläne einen SH 8 clone zu bauen, habe ich nach den letzten gelesenen Zeilen über Bord geworfen. Es soll aber schon ein "Distortion" Pickup geben. Ich werde mal die von Matthias vorgeschlagene Neodym Variante verfolgen. Ich werde das ganze ausprobieren und versuche starten, natürlich alles in meinem Pickupbüchlein fein säuberlich aufgeschrieben. Freue mich auf die ersten versuche :D .Fragen zum Nord Süd-Pol kommen noch...vieleicht (whistle)

@Max , hast schon recht, meine Bobbins sind einwenig grösser als die Plastik Bobbins. Habe mir überlegt die Zwischenstücke 1-2 mm höher zu machen um Platz zu gewinnen. Der ganze Pickup wir so halt um das höher, sollte aber kein problem sein.
capricky hat geschrieben:Aber um Himmelswillen bitte nicht mit diesen Müsliriegelahornspulen! :cry: Bei dem Genre, wo diese Pickups allgemein eingesetzt werden, braucht es was kugelsicheres...ähh... plektrumsicheres. Wenn die fertige Gitarre nur in die Vitrine gestellt werden soll, ist das auch egal.

capricky
Doch, genau deswegen! Rot gebeizt mit fetten schwarzen Poleschrauben. Auch wir von der harten Fraktion haben ein Anrecht auf schöne Pickups! Ich kann das aufmunternde, fröhliche schwarz nicht mehr sehen und ein vom Plektrum angeraspelter Pickup nennt man dann ja "Vintätsch" (whistle) ;-)

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Re: Bobbin Bau und grundsätzliche Fragen zum Pickup Bau

#11

Beitrag von Haddock » 14.01.2013, 13:19

filzkopf hat geschrieben:Ich steh auf den SH8! Wenn du motiviert bist darfst mir gerne dann ein Paar mitwickeln ;)
Halte Dich gerne auf dem laufenden ;-)

Gruss
Urs

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Re: Bobbin Bau und grundsätzliche Fragen zum Pickup Bau

#12

Beitrag von Haddock » 14.01.2013, 17:43

Aloha,

Nun hab ich mich heute Mittag wieder den Bobbins gewidmet. Mit den Jig's bin ich noch nicht so ganz zufrieden, die Passgenauigkeit entspricht noch nicht meinen wünschen. Falls sich das ganze bewährt, werde ich mir wohl welche fertigen lassen, bei jemandem mit CNC Maschine (whistle)
Den mittleren Teil der Bobbins ist aus Sapeli, das erzeugt sichtbar wärmeren sound ;-) . Meine Bobbins sind jetzt 0,7mm höher als die Standart Plastik Teile. In der Breite aussen entsprechen sie dem Original, innen sind sie 0,5mm breiter. Bin gespannt sie Morgen aus der Klemme zu nehmen :) .

Gruss
Urs
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Re: Bobbin Bau und grundsätzliche Fragen zum Pickup Bau

#13

Beitrag von Max Mauluff » 14.01.2013, 20:19

Mit einem Trick kannst du noch mehr Platz sparen für den Draht:

In meiner Les Paul Thinline habe ich Humbucker die aus 2 Singlecoil-Spulen gefertigt sind. Die Polpieces sind normale Alnico V Magnete wie in einem Singlecoil nur mit 20 mm Länge.

Damit hat auf der Spule mehr Draht Platz und die Höhe des Pickups wird auch nicht größer, weil kein Barrenmagnet und keine Shimes unter den Spulen liegen. Zusätzlich liegt der Draht näher an den Magneten.

http://www.8ung.at/gispi/jpgs/Pickups.jpg
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Re: Bobbin Bau und grundsätzliche Fragen zum Pickup Bau

#14

Beitrag von polytune » 14.01.2013, 21:08

http://www.reichelt.de/?ACTION=3;ARTICL ... pping.com/
Wie wär's mit dünneren Magnetstücken mit 4mm, dann gäbe es auch noch etwas mehr Platz auf der Spule?

Gruß Stefan
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Re: Bobbin Bau und grundsätzliche Fragen zum Pickup Bau

#15

Beitrag von Haddock » 15.01.2013, 12:00

Guten Tag Allerseits,

@max: sehr schöne Les Paul, die Pickup's schauen auch Top aus. Gute Idee.

Aus gründen des wartens, hab ich gestern Abend im Studio mal den SH8 aus meiner Reserve Gitarre gebaut und das äussere Tape entfernt. Die neugier hat gesiegt :D . Die Bobbins sind also nicht randvoll, wenn ich mir die Spule anschaue muss da ein sehr dünner Draht drauf sein (.050...?) . Die Spulen sind nicht gleich gewickelt, die eine hat 8.0kOhm die andere 8.2kOhm. Die 3 Magnete sind auch klar erkennbar.

Zu den Magneten: Ist es Internationaler Standart, dass Weiss Norden und Schwarz Süden kennzeichnen, oder besteht auch da ein Graben USA und Europa, oder noch schlimmer, macht das jeder Hersteller wie er möchte?

Wenn ich mir die Pol Schrauben des SH8 anschaue, bin ich mit meiner fertigungs genauheit wieder zufrieden. Man sollte doch meinen, dass bei industriell hergestellten Pickup's die Polepieces den gleichen Abstand haben und auf selber Höhe sind.... (think) .

Habt Ihr Erfarung mit den Online Shops von Sauter (Kupferlackdraht) und dem Trashcontainer? Liefern die zügig oder wartet man 2-3 Wochen?

Beten Dank und

Gruss
Urs
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Re: Bobbin Bau und grundsätzliche Fragen zum Pickup Bau

#16

Beitrag von Max Mauluff » 15.01.2013, 12:16

Es ist völlig normal. daß die Spulen unterschiedliche Werte haben, das ist sogar so gewollt. Mit ziemlicher Sicherheit ist es 0,0050er Draht.
Der Sautershop und auch der Trashcontainer sind sehr zuverlässig.

Was die farbliche Kodierung der Anschlüße betrifft , so kocht leider jeder Hersteller sein eigenes Süppchen, ist aber nicht sonderlich tragisch, weil man es recht gut mit dem Messgerät auslesen kann.Auf der Seite von Seymour Duncan gibt es Verschaltungspläne, da kann man sich orientieren.

Was die farbliche Kodierung der Magnete betrifft so ist die einheitlich.

Ich würde vormagnetisierte Polpieces bevorzugen, denn das Magnetiesieren ist unter Umständen nicht für jedes Polpieces gleichmässig , was dann zu Lautstärkeunterschieden der einzelnen Saiten führen kann.

Meine LP ist ein Custom-Instrument von http://www.Linus-Guitars.com, dort kann man die genau Dokumentation des Baus einsehen. Sie wurde nach meinen Vorgaben von Peter Steinacher für mich gebaut. Sie hat was die Schaltung betrifft noch einige Besonderheiten, z. B. den 5-fach-Wahlfrequenzschalter für jeden Pickup. Ähnlich dem Modell das Lemme verkauft, nur besser.
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Re: Bobbin Bau und grundsätzliche Fragen zum Pickup Bau

#17

Beitrag von Haddock » 15.01.2013, 16:08

Aloha,

Tja, so wie es aussieht liefert Sauter nicht in die Schweiz.... :?

@max, du hast schon 0,050er Draht gemeint....0,0050er fühle ich mit meinen Wurstfingern gar nicht mehr ;-)

Gruss
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Re: Bobbin Bau und grundsätzliche Fragen zum Pickup Bau

#18

Beitrag von capricky » 15.01.2013, 16:41

Haddock hat geschrieben:
Alle anderen Fragen bezüglich Nord und Südpol, Drahtdicke etc....kommen noch, nur keine Angst ;-)
Ich greife schon mal vor, zum Bestimmen der Polarität eines Magneten benötigt man ein hochkompliziertes Messgerät - Kompass genannt. Logisch, das kennt man natürlich in der Schweiz nicht, da nimmt man ja traditionellerweise Alpnebelhörner zur Orientierung! ;) Du musst Dich also in die Technik einarbeiten. Also, auf welchen Pol eines Magneten zeigt der Nordpol der Kompassnadel?
Es dürfen Meinungen abgegeben werden..... 8)

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Re: Bobbin Bau und grundsätzliche Fragen zum Pickup Bau

#20

Beitrag von Haddock » 15.01.2013, 17:17

Guten Abend,
capricky hat geschrieben: Logisch, das kennt man natürlich in der Schweiz nicht, da nimmt man ja traditionellerweise Alpnebelhörner zur Orientierung! ;)
Richtig! Leider verwendet die Jugend von Heute dafür ein App ;-)
capricky hat geschrieben: Du musst Dich also in die Technik einarbeiten. Also, auf welchen Pol eines Magneten zeigt der Nordpol der Kompassnadel?
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Re: Bobbin Bau und grundsätzliche Fragen zum Pickup Bau

#21

Beitrag von capricky » 15.01.2013, 18:40

liz hat geschrieben:West
Fast, auf 90° genau!

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Re: Bobbin Bau und grundsätzliche Fragen zum Pickup Bau

#22

Beitrag von capricky » 15.01.2013, 18:47

Haddock hat geschrieben:
Auf die Gefahr hin mich jetzt zum Affen zu machen (ist wirklich neuland für mich) ..... Süden.

Genau.
Ich wollte es euch schonend beibringen, der geografische Nordpol befindet sich nicht mal an der gleichen Stelle wie der magnetische und dieser hat auch noch die "falsche" Polarität. Eine Sauerei ohne Gleichen :cry: .
Also, Kompassnadel "Nord" zeigt auf Magnetpol "Süd"!

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Re: Bobbin Bau und grundsätzliche Fragen zum Pickup Bau

#23

Beitrag von Paracelsus » 15.01.2013, 18:50

Hi

Für mich auch fast blamabel.
ich glaube zu wissen, das die Nadel eines Kompass gegensätzlich zum Erdmagnetfeld polarisiert ist und deshalb müsste die Nordhälfte der Nadel beim Magneten dessen Nordpol anzeigen.

:oops: Thomas

Edit: zu langsam und sowieso falsch. Ich geh in Deckung ...

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Re: Bobbin Bau und grundsätzliche Fragen zum Pickup Bau

#24

Beitrag von Titan-Jan » 16.01.2013, 07:46

Auf jeden Fall ist es so ziemlich die schnellste Art einen Kompass zu schrotten, wenn man mit starken Magneten daran rumhantiert.... :roll: :lol:

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Re: Bobbin Bau und grundsätzliche Fragen zum Pickup Bau

#25

Beitrag von 12stringbassman » 16.01.2013, 08:43

Mit einem Schweizer Armee-Kompass würde ich das auch nicht machen wollen. Aber einer für ein paar Zehnerl aus dem Kaugummi-Automaten tut's auch ;)

Ich hatte letztens meinen Tauchkompass (Suunto SK7) in dieser Angelegenheit am Start. Dem haben selbst die starken 25mm-Neodym-Magnete, die ich zum Magnetisieren der AlNiCos verwende, nix anhaben können.
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