Daten für Pickup-Reparatur gesucht

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Max Mauluff
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Daten für Pickup-Reparatur gesucht

#1

Beitrag von Max Mauluff » 16.10.2012, 08:47

Hallo und guten Morgen,
nach längerer Abstinenz vom Gitarrenbau und vom Forum hier, bitte ich Euch um eine kleine Mithilfe.

Ich habe ein Set Stratocaster Pickups aus der JV Serie made in Japan bekommen. Das sind jene Pickups , welche zwei Barrenmagnete rechts und links der Polepieces haben. 80ger Jahre.

Diese Pickups sind ja inzwischen fast legendär, weil sie mit ihrem hohen Output eher wie P90 Pickups klingen und eine Strat ganz schön nach vorne schieben.

Mein Problem ist, das der Middlepickup zur Zeit keine Wicklung mehr hat sondern nur aus dem nackten Spulenkörper besteht.

Er muss also neu gewickelt werden, was weiter kein Problem darstellt.

Leider finde ich trotz intensiver Recherche keine Daten über Widerstand oder Windungszahl dieser Pickups und da ich möglichst nah an den original Zustand heran kommen möchte wäre das schon einigermassen wichtig.

Hat da evtl. jemand von euch einen Link oder selbst Messdaten etc. für weiterführende Informationen wäre ich jedenfalls recht dankbar.
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Re: Daten für Pickup-Reparatur gesucht

#2

Beitrag von fonzarelli » 16.10.2012, 09:01

Hallo,

nimm doch einfach die Widerstandswerte des Neck und Bridge Pickups als Referenz. Entweder sind die eh alle gleich gewickelt, oder Du nimmst für den mittleren Pickup auch einfach den Mittelwert aus den beiden. Damit dürftest Du schon ziemlich nah am Original sein.
Schönen Gruß
Jörg

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Re: Daten für Pickup-Reparatur gesucht

#3

Beitrag von Max Mauluff » 16.10.2012, 09:07

Leider gibt es nur den Neck Pickup mit 7,56 Kohm, der Bridge Pickup ist ein Humbucker.

Etwas genauer möchte ich es schon haben, der Widerstandswert würde mir aber reichen, dann kann ich mir die Windungszahl ausrechnen.
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Re: Daten für Pickup-Reparatur gesucht

#4

Beitrag von clonewood » 16.10.2012, 12:11

also...... ich kann hier nicht wirklich weiterhelfen, wundere mich aber, da ich selbst mal eine JV-Strat mein eigen nennen durfte.......das ist doch die Japen-Vintage-Serie aus den 80er Jahren....also mit pre CBS Merkmalen und / oder auch nicht mit Amibauteilen.....naja..jedenfalls hatte meine Strat keine Barrenmagnete unter den PU´s......sondern es war alles klassisch mit normalen Stiftmagneten....

das Merkmal dieser 2 Barrenmagnete findet man doch an den MIM Strat´s .....oder irre ich mich da???

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Re: Daten für Pickup-Reparatur gesucht

#5

Beitrag von capricky » 16.10.2012, 13:53

Max Mauluff hat geschrieben:Leider gibt es nur den Neck Pickup mit 7,56 Kohm, der Bridge Pickup ist ein Humbucker.

Etwas genauer möchte ich es schon haben, der Widerstandswert würde mir aber reichen, dann kann ich mir die Windungszahl ausrechnen.
Das "nützt" eigentlich alles gar nichts. Geh einfach davon aus, dass der Standarddraht verwendet wurde, also 0,063mm und wickle den Spulenkörper analog dem vorliegenden Beispielpickup voll. Das reicht völlig an "Präzision". Man kann eh nicht in Erfahrung bringen, mit welcher Zugspannung die Spulen gewickelt werden, denn die "verdünnt" den Draht und erhöht den Widerstand. Der verwendete Isolierlack und das Wachs, in dem der Pickup gebadet wird, stellen das Dieelektrikum für die Wicklungskapazität dar - wieder eine unbekannte Größe. Selbst bei den Pickups gibt es herstellungsbedingt in einer Serie noch Wicklungstoleranzen von 5% und mehr, also sorge dich nicht, wickle! Es hört später eh keiner einen Unterschied, weil immer ein seriöser Vergleich fehlen wird.

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Re: Daten für Pickup-Reparatur gesucht

#6

Beitrag von Max Mauluff » 17.10.2012, 09:14

das Merkmal dieser 2 Barrenmagnete findet man doch an den MIM Strat´s .....oder irre ich mich da???
In diesem Falle irrst du tatsächlich 84-87 gab es eine Serie mit diesen Keramikmagneten aus Japan und die unterscheiden sich eben sehr deutlich von den MIM Pickups.

Die waren nämlich deutlich overwound und hatten fast einen P90 Klang, nicht ganz so vintage typisch aber eben hörbar anders. Richie Sambora hatte mal so ein Set in seinen Strats, später dann DiMarzio.

Danke erst mal für die Antworten. AWG 042 ist klar, ich benutze den Draht von Sauter.
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Re: Daten für Pickup-Reparatur gesucht

#7

Beitrag von Gustav » 31.10.2012, 15:30

Schmeiß dein Ohmmeter weg! Der Gleichstromwiderstand eines Pickups sagt über dessen klangliche Eigenschaften etwa so viel aus wie die Länge eines Autos über die Höchstgeschwindigkeit. In einem Pickup fließt niemals Gleichstrom, sondern immer nur Wechselstrom. Die Größe, auf die es ankommt, ist die Induktivität, gemessen in "Henry". Leider scheinen die meisten Pickup-Hersteller noch nie was davon gehört zu haben. Die gängigen Pickups haben Induktivitäten zwischen etwa 2 und 10 Henry. Ein niedriger Wert bedeutet höhenreicheren Klang, ein höherer einen wärmeren. Ein sehr gutes Messgerät ist das VOLTCRAFT LCR 4080, erhältlich bei Conrad für 153 Euro. Es misst bei den Frequenzen 120 Hz und 1 kHz. Nur 120 Hz ist brauchbar, bei 1 kHz ergeben sich Verfälschungen. Das Ding hat sich bei mir schon bestens bezahlt gemacht. Sehr weiterzuempfehlen. Viel Erfolg damit!

Viele Grüße Gustav

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Re: Daten für Pickup-Reparatur gesucht

#8

Beitrag von bigherb » 31.10.2012, 15:39

Da hat aber einer den Lemme studiert aber so isset eben wie Gustav es beschreibt.

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Re: Daten für Pickup-Reparatur gesucht

#9

Beitrag von capricky » 31.10.2012, 23:13

Gustav hat geschrieben:Schmeiß dein Ohmmeter weg!
Nun woll'n wir mal nicht übertreiben, ein Ohmmeter ist ein sehr nützliches Instrument, wenn auch nicht unbedingt um die Klangeigenschaften eines Pickups zu beurteilen. ;) Und wenn man bei einem Tonabnehmer die Induktivität misst, dann ist es auch beinahe egal mit welcher Frequenz das Messgerät misst, solange ich einen "Referenzpickup" habe, also den, den ich nachbauen will. Ansonsten sind alle Induktivitätsangaben von Pickups wertlos, solange wie nicht die Messfrequenz angegeben ist.
Ich habe also auch den "Lemme" gelesen, ich besitze sogar noch ein Zweitbuch! :D

capricky - der in der Reichshauptstadt momentan niemanden findet, der ein Teslameter eichen kann...man wat ist dat bloß für ein Dorf hier... :roll:

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Re: Daten für Pickup-Reparatur gesucht

#10

Beitrag von bea » 01.11.2012, 01:07

Hallo Max,

vielleicht weiß ja jemand im music-electronics-forum die gewünschten Details. Oder anderrum: wenn überhaupt, dann wohl einer der dort aktiven user. (wenn ich vor der Situation stünde, würde ich allerdings so verfahren wie von capricky vorgeschlagen - das dürfte der Realität am nächsten kommen...)
LG

Beate

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Re: Daten für Pickup-Reparatur gesucht

#11

Beitrag von Max Mauluff » 05.11.2012, 14:57

Hallo Gustav,

in dem was du schreibst hast du vollkommen recht, aber du hast anscheinend nicht meine Aufgabenstellung gelesen.

Ich baue keinen Pickup nach, ich möchte einen vorhandenen reparieren , bzw. neu wickeln. Und da möchte ich eben relativ nahe am Original sein. Also interessiert in erster Linie der Draht und die Länge des Drahtes. Die Induktivität ergibt sich dann von alleine durch die bereits vorhandene Spulenstruktur und die verwendeten Magnete.

trotzdem danke für dein Referat ;-)
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Re: Daten für Pickup-Reparatur gesucht

#12

Beitrag von Max Mauluff » 12.11.2012, 16:42

Der Pickup ist inzwischen neu gewickelt. Mit dem AW 42 von Sauter brauchte es 7800 Windungen um auf den Wert von 7,78 KOhm zu gelangen.

Der Pickup funktioniert nach dem Vakuum Wachsbad einwandfrei und ist auch lautstärkemässig im Rahmen mit seinem Kollgen am Hals, der mit 7,6 Kohm sehr ähnliche Werte aufweist.

Danke für den Support.
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